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Gottes Werk — und Teufels Beitrag?


Peter Esser

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Ist dies Deine Herangehensweise an katholische Gemeinschaften, die dem Papst gegenüber treu sind?

 

GsJC

Raphael

Es ist durchaus auch denkbar, dass es katholische Gemeinschaften geben mag, die dem Papst gegenüber treu sind und trotzdem "nicht ganz koscher" ... Nähere Kritikpunkte sind ja bekanntlich oben diskutiert worden.

 

Laura

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Ist dies Deine Herangehensweise an katholische Gemeinschaften, die dem Papst gegenüber treu sind?

Nun, die Frage ist aufgetaucht, ob sie dem Papst womöglich treuer sind, als es der Papst erlaubt. (Stichwort "Blinder Gehorsam", Du erinnerst Dich?). Und das wäre dann zwar papsttreu, aber nicht mehr katholisch.

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@ Sokrates, den "Küngoliken"

 

Ist dies Deine Herangehensweise an katholische Gemeinschaften, die dem Papst gegenüber treu sind?

Nun, die Frage ist aufgetaucht, ob sie dem Papst womöglich treuer sind, als es der Papst erlaubt. (Stichwort "Blinder Gehorsam", Du erinnerst Dich?). Und das wäre dann zwar papsttreu, aber nicht mehr katholisch.

Es ist doch bereits bei einer anderen Diskussion erläutert worden, daß der Gehorsam, wie ihn das O.D. versteht, in den Gehorsam, wie ihn die katholische Kirche versteht, eingebettet ist.

Präziser gesagt, wenn der Gerhorsamsverpflichtete im O.D. etwas tun soll, was gegen das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe verstößt, bleibt er seinem Gewissen verpflichtet. :blink:

 

Aus meiner Sicht wird von Dir hier etwas zum Problem aufgebauscht, um dem Papst (über den Umweg des O.D.) "an's Bein zu pinkeln"! :P

 

Ich frage mich, was so angstauslösend für Gläubige sein kann? Vielleicht sollte man 'mal in Markus 4, 40 nachlesen. :blink:

 

GsJC

Raphael

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Das schöne an Gemeinschaften wie OD ist es ja, dass sie ihre Sichtwiese (anders als andere Grüppchen *hüstel*) nicht für allgemeinverbindlich erklären und/oder Forderungen an die Kirche stellen.

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Das schöne an Gemeinschaften wie OD ist es ja, dass sie ihre Sichtwiese (anders als andere Grüppchen *hüstel*) nicht für allgemeinverbindlich erklären und/oder Forderungen an die Kirche stellen.

Fatal wäre es, wenn es anders wäre.

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Das schöne an Gemeinschaften wie OD ist es ja, dass sie ihre Sichtwiese (anders als andere Grüppchen *hüstel*) nicht für allgemeinverbindlich erklären und/oder Forderungen an die Kirche stellen.

Nein, die machen es geschickter: Sie versuchen, möglichtst viele Machtposten in Kirche und Gesellschaft zu besetzen und sie somit zu beeinflussen. Ist wahrscheinlich auch die bessere Idee (für den eigenen Machterhalt)!

 

Laura

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Hmm, kannst Du belegen, dass es ein gezielter Versuch ist?

Nein, und gerade das ist ja das Intelligente daran. Wie soll man es beweisen?

Ein Opus Dei Mitglied wird Kardinal, ein anderer irgendwo Bischof und zufällig werden immer mehr einflussreiche Posten in der Kirche mit OD Mitgliedern besetzt. Schön für sie ... und kann immer "reiner Zufall" sein - die sind halt gerade die am meisten dafür Qualifizierten.

Ein für mich interessanter Vorgang.

 

Laura

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Nein, die machen es geschickter: Sie versuchen, möglichtst viele Machtposten in Kirche und Gesellschaft zu besetzen und sie somit zu beeinflussen. Ist wahrscheinlich auch die bessere Idee (für den eigenen Machterhalt)!

 

Laura

Laura, das ist ein alter Vorwurf, der schon vielen Ordensgemeinschaften gemacht worden ist. (Jesuiten, Oblatenmissionare, um nur einige zu nennen) Natürlich gibt es dort, wo neue Organisationen sich ausbreiten Leute, die das nicht gerne sehen. Vor allem die, die vorher an der "Macht" waren. De facto haben die Ideen des Opus Dei (und auch anderer neuer Organisationen) einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur kirchlichen Verkündigung geleistet. Ganz besonders denke ich da an den Gedanken der Heiligung der Arbeit und des täglichen Lebens sowie des Apostolats der Laien. Vor allem letzteres wurde auch vom 2. Vatikanum intensiv aufgegriffen. Zitat aus der Eigendarstellung:

During the Second Vatican Council (1962-1965), the Founder of Opus Dei met numerous Council Fathers and experts, who saw him as a forerunner of many of the master lines of the Second Vatican Council. Profoundly identified with the Council's teaching, he diligently fostered its implementation through the formative activities of Opus Dei all over the world. As a result of the deliberations of the Council, the Church's solemn Magisterium was to confirm fundamental aspects of the spirit of Opus Dei, such as the universal call to holiness, professional work as a means to holiness and apostolate, the value and lawful limits of Christian freedom in temporal affairs, and the Holy Mass as the center and root of the interior life.
Quelle

Siehe auch: Opus Dei & Vatican II

 

Der Vorwurf gewinnt natürlich aufgrund der heutigen Richtungsstreitigkeiten und der öffentlichen Rechts-Links-Schemate eine besondere Brisanz. Ich bin leider zu wenig in der Kirchenpolitik bewandert, um den Vorwurf der Machtaneignung zu widerlegen (was nicht heißt, dass ich ihn akzeptiere). So bleibt mir nur der Verweis auf historische Parallelen.

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Hmm, kannst Du belegen, dass es ein gezielter Versuch ist?

Schwere Frage. Wenn Du mit "belegen" meinst, dass man Indizien zusammentragen kann, sodass sich ein Ausschuss von unabhängigen Schiedsrichtern dem Urteil anschliessen würde, dann behaupte ich mal ja.

 

Wenn Du mit "belegen" solche Belege meinst, die auch Dich überzeugen, dann befürchte ich wohl eher nein.

 

Nicht dass ich Deiner Urteilskraft prinzipiell mistraue - aber in diesem speziellen Fall ...

 

Trotzdem, hier ein Link mit Buchtip.

 

Übrigens, das verräterischste Indiz: wann ist schon einmal jemand bereits 28 Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen worden?

bearbeitet von Sokrates
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Hmmm, die böse Klara von Assisi wurde bereits zwei Jahre nach ihrem Tod heilig gesprochen (also auch eher als Mutter Teresa, das war eine immer wieder abgeschrieben Ente mit der schnellsten Heiligsprechung der Kirchengeschichte).

 

Der Verbrecher am Kreuz neben Jesus wurde sogar noch vor dem Tod heilig gesprochen (als Erster überhaupt). Der Mörder Moses wird als Heiliger verehrt, ebenso wie der ehemalige Unterstützer von Christenverfolgungen Paulus.

 

Alles schlechte Kriterien, nicht wahr?

 

[ironie]Und ich könnte ebenso behaupten, dass die Mitglieder von WsK versuchen, George Bush zu ermorden. Belegen kann man das nicht, das ist ja gerade das Clevere.[/ironie]

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Übrigens, das verräterischste Indiz: wann ist schon einmal jemand bereits 28 Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen worden?

Bei Elisabeth von Ungarn/Thüringen ging's wesentlich schneller. Na und?

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Übrigens, das verräterischste Indiz: wann ist schon einmal jemand bereits 28 Jahre nach seinem Tod heiliggesprochen worden?

Das war so selten nicht, wie Du zu denken scheinst, Klaus-Peter. Franz und Klara hat Ralf ja schon genannt, Bernhard ist auch so ein Fall, Antonius von Padua ein weiterer, dann fällt mir noch Elisabeth von Thüringen ein, deren Gedenktag vorgestern war (4 Jahre nach ihrem Tod). Das sind nur die, die mir spontan einfallen.

 

Natürlich kann man die Frage stellen, ob der Gründer des OD wirklich in der selben "Liga" spielt wie Franz, Klara, Antonius v. Padua und Elisabeth v. Thüringen. Rein persönlich wüde ich das verneinen. Aber das ist bei mir eher eine Frage meiner Zuneigung zu den genannten Heiligen (darum weiss ich auch über ihre Heiligsprechungdaten bescheid), und sagt somit nichts über den Gründer des OD aus.

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Alles schlechte Kriterien, nicht wahr?

Wie gesagt, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es Dir einleuchtet.

 

Mein persönlicher Threshhold, ab dem ich zu einer "moralischen Gewissheit" meines Urteils komme, ist längst überschritten, einige der Links, auf denen ich mein Urteil basiere, habe ich gepostet.

 

"Warum, Herr Hertel, fragen sie nicht die Mitglieder selbst, sondern nur Ehemalige?", fragte wohl einmal Beat Müller, Informationsbeauftragter von "Opus Dei" Schweiz, bei einem sogenannten Disput über "Opus Dei" mit getrennten Vorträgen (einer eigenartigen Konstruktion, weil das Opus Dei nicht direkt mit Hertel diskutieren wollte), Hertel schien die Frage geahnt zu haben, denn er "antwortete", auf Anfragen mit "kritischem" Inhalt erhalte man keine Antwort.

 

Das ist genau meine Erfahrung in diesem Thread. Tarnen, Täuschen, Nebelkerzenwerfen, Ausweichen, ...

 

Nein, das werfe ich nicht Dir vor. Dir werfe ich vor, dass Du das nicht merkst oder es ignorierst.

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Sokrates, wenn man will, kann man über alles dicke kritische Bücher schreiben. Ich war bisher nirgendswo Mitglied, wo ich das nicht könnte. Aber einem der sowieso nur das negative sieht und darüber berichten will, wird man überhaupt nichts sagen. Mach mal eine negative Berichterstattung und dort, wo du berichten willst, weiß man, dass die Berichterstattung per se negativ sein wird. Ich glaube nicht, dass du mit offenen Armen empfangen wirst.

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Natürlich kann man die Frage stellen, ob der Gründer des OD wirklich in der selben "Liga" spielt wie Franz, Klara, Antonius v. Padua und Elisabeth v. Thüringen.

Hi Erich,

 

das ist der Punkt (der wieder mal zeigt, dass Du auch wenn Du anderer Meinung bist, die Dinge differenziert betrachtest).

 

Die Frage, ob Escriva in der selben Liga spielt wie diese extraordinären Superheiligen, das ist die zu prüfende Frage, auf die ich hinauswollte. Und da bestehen zumindest massive Zweifel. Nach objektiven Kriterien (die von den OD Anhängern natürlich bestritten werden) gehört Escriva bei weitem nicht in diese Kategorie. (Und der Schächer gilt nicht, der war Chefsache). Und das Verfahren war wohl auch nicht über jeden Zweifel erhaben.

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Das ist genau meine Erfahrung in diesem Thread. Tarnen, Täuschen, Nebelkerzenwerfen, Ausweichen, ...

Ich halte es bislang für die Stärke dieses Threads, daß das Thema O.D. im wesentlichen nicht im Gladiatoren Stil, sondern als Glaubensgespräch diskutiert wurde. Und ich fände es schön, wenn wir dabei bleiben könnten - und auf solche Wertungen, um nicht Schuldzuweisungen zu schreiben, bitte verzichten.

 

Ich finde es spannend, von Mitgliedern und Sympathisanten des Werks zu erfahren, welche positiven spirituellen Erfahrungen sie gemacht haben und wie sie diese mit dem, was viele von uns hier befremdet, und der Lehre der Kirche unter einen Hut kriegen. Das erscheint mir allemal zielführender, als über Verschwörungstheorien nachzudenken, wo die eine Seite die angeblichen Belege und die andere die Dementi zitiert.

 

Nach objektiven Kriterien (die von den OD Anhängern natürlich bestritten werden) gehört Escriva bei weitem nicht in diese Kategorie.

 

Ich jedenfalls besitze diese objektiven Kriterien nicht, Sokrates. (Sind die Akten solcher Heiligsprechungsprozesse eigentlich öffentlich zugänglich?)

 

Fakt ist: das O.D. polarisiert. Es erweckt Anstoß, oder es erweckt Begeisterung.

 

Ich möchte gerne respektieren, daß einige hier durch die Regeln des Werkes als Weg erleben, Christus näher zu kommen. Über solche Wege möchte ich immer mehr wissen.

 

"Prüfet alles, und das Gute behaltet" ist sicher fruchtbarer als kritiklose Zustimmung oder rigorose Ablehnung.

 

Und wenn wir hier Gäste aus dem O.D. einladen wollen, sollten wir ein Gesprächsklima kultivieren (von beiden Seiten natürlich), in dem nicht das Gezänk und das Rechthabenwollen im Vordergrund steht, sondern die Frage, ob und wie das O.D. einen Weg zu Christus weisen kann.

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Ist dies Deine Herangehensweise an katholische Gemeinschaften, die dem Papst gegenüber treu sind?

Nun, die Frage ist aufgetaucht, ob sie dem Papst womöglich treuer sind, als es der Papst erlaubt. (Stichwort "Blinder Gehorsam", Du erinnerst Dich?). Und das wäre dann zwar papsttreu, aber nicht mehr katholisch.

Ich finde, daß der Anhang "blinder" zum Gehorsam die Bedeutung des Gehorsams total verzerrt. smilies-26440.png

Entweder man ist gehorsam, oder ich man ist es nicht; entweder man ist papsttreu, oder man ist es nicht; entweder ich bin meinem Mann treu, oder ich bin es nicht!

 

Es gibt kein Dazwischen: "Deine Rede sei Ja, Ja - Nein, Nein."

 

Papsttreue und katholisch sein, das soll nicht vereinbar sein?

 

Dann empfehle ich folgende Bibelstelle: 082502now_prv.gif

 

Mt 16,18 Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. 

Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

Das muß man erst mal begreifen: Es gibt einen, der hat die Schlüssel zum Himmelreich! Ist das nicht die Frohbotschaft schlechthin? 033102lough_1_prv.gif

bearbeitet von Accreda
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Hallo Thomas :blink:

sondern die Frage, ob und wie das O.D. einen Weg zu Christus weisen kann.

 

Genau da scheint mir der Hund begraben zu liegen, aber das mag halt an meiner ev Perspektive liegen, dass eben Jesus Christus und eben nur er selbst der Weg ist :blink:

 

Gehorsam stellt für mich weniger ein Problem in der Form dar, wie es hier bislang vorrangig angegangen wurde, ob man also alle seine Sinne noch recht selbst beisammen hat, weil ich Gehorsam ganz schlicht bilateral betrachte.

 

Gehorsam ist keine Leistung die wir aufbringen - also von uns her in die Welt setzen, sondern er hat nicht mehr als die billige und rechte Antwort auf den uns gnädig führenden Herrn, das uns gütig leitende eine Wort Gottes zu sein.

 

Aus meiner Sicht ist der Weg Escrivas nun eben nicht auf der Höhe des Evangeliums, weil er die Bußpredigt des Täufers über das Kreuz hinaus verlängert. Er bietet nicht den Christus an, der für unsere Sünden stirbt, mit seinem Tod in unser sündiges Leben eintritt, der es mit uns als Unreinen und Gefallen aufnimmt, sondern er macht aus Jesus einen Heiligen, von dem wir durch unsere Unheiligkeit getrennt sind.

 

Der Weg besteht aus Selbstüberwindung, aus Selbstabtötung, die dann erst zur Ansicht der Heiligkeit Jesu Christi führt.

 

212 Der Christus, den du siehst, ist nicht Jesus. - Es ist höchstens das traurige Bild, das deine getrübten Augen dir zeigen... - Läutere dich. Reinige deinen .Blick mit Hilfe der Demut und der Buße. Dann... fehlt dir das klare Auge der Liebe nicht. Dein Blick wird schärfer. Dein Bild wird dann wirklich sein Bild: Er!

 

Hier wird für mich mit der Offenbarung tief gestapelt, denn es sind nun eben nicht nur meine Augen, die mir Christus zeigen, sondern er ist es selbst, der sich zeigt. Er ist nicht so ohnmächtig, dass er sich von Linsentrübungen abhalten lassen müsste, sondern es ist seine göttliche Macht, den Blinden und auch den ungläubigen Thomas klar sehen zu lassen.

 

Meine Frage ist nicht, ob ein Gehorsam, so wie vom OD angemahnt, nun an sich in Ordnung geht, sondern ob er der gütigen Führung Gottes entspricht, wie sie uns von der apostolischen Schrift mehr als nur verlässlich verbürgt ist.

 

Und da passen für mich Escrivas Weg und das NT nicht so recht zusammen, müsste das NT nahezu komplett umgeschrieben werden, wenn Gottes gütige Führung nun so gestaltet sein sollte, wie es dem vom OD praktiziertem Gehorsam dann gebühren würde.

 

Nach meinem - provokanten und als Evangele hier außenstehenden :P - theologischem Urteil, macht das OD einen Spagat, indem es mit einen Bein bei der Bußpredigt des Johannes stehen bleibt, mit dem anderen aber in den Anspruch Christi schon mehr als nur statthaltend eintritt:

 

66 Der Priester, wer auch immer, ist stets ein zweiter Christus.

 

Was dabei herauskommt ist eine neue Form des Apostolats, bei der die Apostel eigentlich nicht mehr die von Jesus ausgesandten Zeugen sind, sondern wieder - dem Täufer gleich - nur zu einen Vorboten und Wegbereitern werden. Wobei der Weg nicht ihm bereitet, sondern zu ihm hin planiert wird, indem sich der Mensch selbst in seiner Sündhaftigkeit abtötet, um dort erst den erkennen zu können, der um seiner Sünde willen den Tod durchlitt.

 

Und das ist gefährlich verlockender Gedanke, dass es so eine Form der Selbsterniedrigung und Selbsttötung geben könne, bei der man es erst dann mit Jesus selbst zu tun bekommt, wenn man ihm standhalten kann, ihm gleich sich sogar die Sünde einer 'übersexualisierten Welt' als eigene Geißelung ans eigene Revers heften konnte.

 

Die Gefahr, dass man da meinen könne, man sei vom selben Holze geschnitzt ....

 

56 Holz, aus dem man Heilige schnitzt. - Von manchen Leuten wird gesagt, sie seien aus einem Holz gemacht, aus dem man Heilige schnitzt. - Ganz abgesehen davon, daß die Heiligen nicht aus Holz waren, genügt es nicht, das Holz dazu zu haben.

Was not tut, ist viel Gehorsam gegenüber dem Leiter und viel Fügsamkeit gegenüber der Gnade. - Denn wenn man die Gnade Gottes und den Rat des Leiters nicht in sich wirken läßt, kann das Profil nicht hervortreten, das Bild Jesu Christi, das der heilige Mensch annimmt.

Das "Holz zum Heiligen", von dem wir sprachen, wird ohne die Bearbeitung ein unförmiges Scheit bleiben, für das Feuer bestimmt... Für ein kräftiges Feuer, wenn es gutes Holz war!

 

bcnu Volker

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66 Der Priester, wer auch immer, ist stets ein zweiter Christus

 

Was ist ein Priester?

 

Christus ist als GOTT Mensch geworden. Das hat Ihn den Menschen nähergebracht, und sie konnten Ihn leichter fassen und begreifen. Er nahm es auf sich, von ihnen nicht als GOTT erkannt zu werden. Dann ging Er das „Risiko“ ein, Seine eigene Menschwerdung im Priester fortzusetzen. Im Priester hat sich Christus ein zweites Mal für die Nähe zum Menschen entschieden. Der Priester ist Mensch wie wir alle anderen auch, und dennoch anders: er ist „beladen“ mit dem Auftrag und der Vollmacht, GOTT unter uns zu vertreten. Lückenlos werden diese Gewalten in der katholischen Kirche seit der Apostelzeit bis heute durch Handauflegen weitergegeben (Weihesakrament). Der Hl. Pfarrer v. Ars, Patron der Priester, schildert die seelischen Gefahren seines Berufes: „Es gibt auf der Welt nichts Unglücklicheres als einen Seelsorger! Womit bringt er die Zeit zu? Damit, anzusehen, wie GOTT beleidigt wird; wie stets Sein heiliger Name mißbraucht wird, wie Seine Gebote übertreten werden; wie Seine Liebe mißachtet wird! Der Priester sieht nur das, er hört nur das ... Ach, wenn ich gewußt hätte....“ In aller Demut hielt er sich trotzdem an den Grundsatz: „Ein Pfarrer darf sich niemals einreden, er könne in seiner Pfarre nichts leisten...“

 

Quelle: Ewig Nr. 7+8 1994

bearbeitet von Accreda
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Hallo Verena :blink:

Dann ging Er das „Risiko“ ein, Seine eigene Menschwerdung im Priester fortzusetzen. Im Priester hat sich Christus ein zweites Mal für die Nähe zum Menschen entschieden.

 

Ich find's gelinde gesagt heikel, wenn der eine und unauslotbare Ratschluss Gottes in lauter Entscheidungen ein ums andere Mal unter-teilt wird.

 

Wenn Inkarnation zu Nazareth (ohne Kenosis?) Nummer eins und die Priesterweihe Nummer zwei ist, welche Ordinalzahl tragen dann Eucharistie und die diversen Zusagen (Mt 28,20; Mt 18,20; Joh 16,7 ...), wie wird's taxiert, dass jeder Getaufte Jesu anzieht (Gal 3,27)?

 

bcnu Volker

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@Volker

Dass der Priester ein "anderer Christus" ist, ist keine Opus Dei-Sondermeinung, sondern durchaus in der christlichen Tradition verwurzelt. So schreibt auch Papst Johannes Paul II. im Rückblick auf seine Priesterweihe:

The priestly vocation is a mystery. It is the mystery of a "wondrous exchange" - admirable commercium - between God and man. A man offers his humanity to Christ so that Christ may use him as an instrument of salvation, making him as it were into another Christ. Unless we grasp the mystery of this "exchange," we will not understand how it can be that a young man, hearing the words "Follow me!," can give up everything for Christ, in the certainty that if he follows this path he will find complete personal fulfillment. - p. 73

Natürlich kann man fragen, wieso es in der kath. Kirche einen Unterschied gibt zwischen dem sakramentalen und dem allgemeinen Priestertum. Dies dürfte aber nicht Thema des Threads sein.

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Hallo Verena :blink:
Dann ging Er das „Risiko“ ein, Seine eigene Menschwerdung im Priester fortzusetzen. Im Priester hat sich Christus ein zweites Mal für die Nähe zum Menschen entschieden.

 

Ich find's gelinde gesagt heikel, wenn der eine und unauslotbare Ratschluss Gottes in lauter Entscheidungen ein ums andere Mal unter-teilt wird.

 

Wenn Inkarnation zu Nazareth (ohne Kenosis?) Nummer eins und die Priesterweihe Nummer zwei ist, welche Ordinalzahl tragen dann Eucharistie und die diversen Zusagen (Mt 28,20; Mt 18,20; Joh 16,7 ...), wie wird's taxiert, dass jeder Getaufte Jesu anzieht (Gal 3,27)?

 

bcnu Volker

 

Hallo Volker!

 

Priester + Eucharistie gehören zusammen (ohne Priester keine Eucharistie)

 

Wenn Dir das Wort entscheiden nicht gefällt - ich klammere mich nicht daran fest -, dann ersetz es einfach mit Deinen schönen Worten: Im Priester und in der Eucharistie läßt sich Christus fortwährend in Seinem unauslotbaren Ratschluß und in Seiner vollkommenen Liebe, zum Heil der Menschen herab, so wie Er es aufgetragen hat. "Tut dies zu meinem Gedächtnis"

 

Taxieren in weiterer Folge würde ich nicht wichtig nehmen, denn

 

Mk 10,31 "Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein."

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Hallo Bendikt :blink:

Dass der Priester ein "anderer Christus" ist, ist keine Opus Dei-Sondermeinung, sondern durchaus in der christlichen Tradition verwurzelt.

 

Nur geht's mir hier nicht um den anderen Christus, nicht um Christus im anderen oder in personam, sondern um den 'zweiten' Christus aus 'zweiter/anderer' Entscheidung, den ich so eben nicht mehr für gut katholisch halte.

 

So schreibt auch Papst Johannes Paul II. im Rückblick auf seine Priesterweihe: (...)

 

Da gibt's nix dran zu rütteln. Aber wir sind uns wohl einig, dass sich JP2 im Hinblick auf Christus stets weit über sein Priestertum und das Priestertum schlechthin hinausweist. Ein "Gib dein Verstand auf und dich ganz in meine Hand" habe ich von ihm noch nirgends lesen müssen, auch nicht, dass der vom Gläubigen erblickte Christus nur eine Augentäuscherei ist, es lange Zeit zunächst nicht mehr als den Priester zu sehen gibt, bevor sich der Blick dann langsam zu klären beginnt.

 

Der Papst vertritt wohl eine mehr als offensichtliche Herrlichkeit Gottes, eine Erlösungsgewalt, mit der sich Heilige Pforten öffnen lassen, die ablassmächtig ist und 1000fach vergilt.

 

Natürlich kann man fragen, wieso es in der kath. Kirche einen Unterschied gibt zwischen dem sakramentalen und dem allgemeinen Priestertum. Dies dürfte aber nicht Thema des Threads sein.

 

Das ist hier auch nicht Thema, eher schon wie zB» Incarnationis Mysterium « vor dem Weg Escrivas Bestand haben könnte.

 

So ähnlich sich auch die Positionen Escrivas und des Papstes gerade bzgl des Umgangs mit der Erfahrung Leid aussehen mögen, so kann ich beim Papst nicht entdecken, dass dies nun zu einer Verengung und zu einer Herabsetzung anderer Zugänge beinhalten würde, ganz im Ggt resultiert bei ihm daraus scheinbar sogar ein Hochachtung, wo Escriva (IMHO) kaum mehr als Mißachtung bietet.

 

bcnu Volker

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