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Adventskreis


karolin

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Dritter Adventssonntag

Gaudete - Freuet Euch!

 

Nachdem wir bis an den Adventssonntagen das Adventslied „Die Nacht ist vorgedrungen“ betrachtet haben, möchte ich noch ein zweites Adventslied vorstellen ihr findet es im Gotteslob Nr. 105 und im Evangelischen Gesangbuch Nr. 7

 

Es ist von dem 1591 geborenen Friedrich Spee

 

Der geschichtliche Hintergrund, zu der Zeit, in der Friedrich Spee sein Lied schrieb, war dunkel und dramatisch. Und das nicht nur für ihn. Der Dreißigjährige Krieg war ausgebrochen, und der junge Jesuitenpater Spee war in der "Sonderseelsorge" eingesetzt. Er mußte Frauen, die als Hexen zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt war, geistlich auf ihr Martyrium vorbereiten. Der kollektive Wahn der Zeit hatte in Frauen als Hexen seine Opfer gefunden. Friedrich Spee wird zunächst anonym die erste Auflage der "cautio criminalis" veröffentlichen, in der er theologisch aufweist, daß diese Hexenverbrennungen keine "Gottesurteile" sind. Seine Seelsorge sollte den Frauen echten Trost in einer verzweifelten Situation bieten, daß Gott nicht der Rächer und Vollstrecker menschlich subjektiver und kollektiver Wahnvorstellungen ist. Und seinen Zeitgenossen schrieb er Lieder, mit denen Spee die Not und das Elend der Welt vor Gott tragen will, in denen er "Finsternis", "Jammertal", "größte Not", "ewig Tod" ins Gebet nimmt. Spee nimmt den Menschen in seiner Not, in seiner Verzweiflung ernst. Und zugleich macht er ihm Hoffnung, zeigt den Horizont der Hoffnung, das, was Menschen erwarten und erwarten dürfen, den Advent, das Kommen des Herrn. Es ist der Schrei nach dem Heiland, nach dem Himmel: "O Heiland, reiß die Himmel auf". Es ist der Schrei einer Hoffnung, die den Menschen in seinem "Elend", in seiner Befremdung und Entfremdung, in seiner Heimatlosigkeit und Unbehaustheit zunächst und grundlegend ernst nimmt. Das ist Trost, christlicher Trost für den Menschen von damals.

Was die menschliche Zerstörungswut noch ganz gelassen hat, viel der Pest zum Opfer. Auch Friedrich Spee selbst steckte sich bei der Betreuung von pestkranken Menschen an und starb mit 44 Jahren an dieser unheimlichen Krankheit.

 

63.gif

 

 

Wenden wir uns, wie bei dem anderen Lied auch, wieder dem Text zu. Spiegeln die Ausdrücke "Finsternis", "Jammertal", "größte Not", "ewig Tod" nicht auch unsere bundesrepublikanische Wirklichkeit? Der "ewig Tod" droht uns mit verschiedensten Natur- und Klimakatastrophen den Hochschulen gehen die Lichter aus, es herrscht "Finsternis" in Forschung und Wissenschaft! Die "größte Not" ist für einige unser Bundeskanzler, für andere die hohen Steuern, für nicht wenige die Rentenfrage, für einige sogar die Arbeitslosigkeit. Und ganz Deutschland ist nicht mehr der "Freizeit-Park", sondern ein "Jammertal". Wir alle haben gelernt, zu jammern und zu lamentieren. Nur viele von uns, die jammern und lamentieren, tun dies auf einem hohen Wohlstandsniveau, sitzen in bequemen Sessel und sehen sich das "Elend der Welt" aus der Perspektive des Bildschirmes an, sind Voyeure des Weltgeschehens und zugleich Handelnde. Indem sie nichts tun, unterlassen sie, das zu tun, was sie beitragen könnten, damit sich die Situation ändert. Das "Elend der Welt" bedeutet Entfremdung von der Welt, Flucht aus der Welt in die Scheinwelt der privaten Idylle, in das Refugium an einem ausgewählten Platz unseres Dorfes "Welt".

(Verfasser unbekannt/Text abgeändert)

 

Wieder möchte ich zwischen die einzelnen Strophen ein paar Gedanken streuen.

 

O Heiland, reiß die Himmel auf,

Herab, herab, vom Himmel lauf !

Reiß ab vom Himmel Tor uns Tür,

Reiß ab, wo Schloß und Riegel für !

Es wird vom Heiland gesprochen. Der, der Heil bringt, soll kommen. Der, der die Menschen Ganz macht, wo sie es nicht sind.

Wo sind Schloß und Riegel bei mir?

Was muß oder kann endlich abgerissen werden?

 

O Gott, ein' Tau vom Himmel gieß;

Im Tau herab, o Heiland, fließ.

Ihr Wolken, brecht und regnet aus

Den König über Jakobs Haus.

 

O Erd', schlag aus, schlag aus, o Erd',

Daß Berg und Tal grün alles werd'

O Erd', herfür dies Blümlein bring,

O Heiland, aus der Erden spring.

Wenn der Mensch vom Gefühl der Ohnmacht überrollt wird, dann schreit er zum Himmel. Wenn wir uns nicht selber helfen können , dann rufen wir zu Gott, damit er uns hilft. Ist das zu billig? - Nein, der Schrei zum Himmel in Not ist ein berechtigter Schrei. Wie der lebensspendende Tau und Regen, Wiesen und Wälder in frisches Grün verpackt, so soll Gott vom Himmel fallen und sein Heil aus der Erde sprießen lassen. Was sicherlich auch auf Jesaja bezug nimmt.

 

Da wird keine kurzfristige Symptombekämpfung erwartet. Neues Leben braucht Zeit um zu sprießen. Neues Leben fällt nicht vollendet vom Himmel. Trotzdem weiß der Dichter, die Quelle von Erneuerung und neuem Leben ist Gott. Und eine ausgetrocknete von Elend und Tod überwältigte Seele ruft in der Not zu Gott, mit der Bitte um neue Lebenskraft.

Die Strophe vom lebensspendenden Regen und der Begrünung der Erde ist heute aktueller den je. Nicht religiöses Machtgehabe sondern sogenannte wirtschaftliche Sachzwänge zwingen uns zuzuschauen, wie immer mehr Leben auf unsrer Erde der kurzfristigen Gewinnmaximierung zum Opfer fällt.

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,

Darauf sie all' ihr' Hoffnung stellt ?

O komm, ach komm vom höchsten Saal,

Komm tröst uns hie im Jammertal.

Diese Strophe braucht man wohl nicht zu kommentieren, wenn man den geschichtlichen Hintergrund betrachtet. Hoffnung und Vertrauen, das einzige was zwischen Leid und Tod noch blieb.

O klare Sonn', du schöner Stern,

Dich wollten wir anschauen gern.

O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein

In Finsternis wir alle sein.

Vergleichen wir das mit der ersten und vierten Strophe aus dem Lied der letzen beiden Sonntage:

 

1. Die Nacht ist vorgedrungen,

der Tag ist nicht mehr fern.

So sei nun Lob gesungen

dem hellen Morgenstern.

Auch wer zur Nacht geweinet,

der stimme froh mit ein.

Der Morgenstern bescheinet

auch deine Angst und Pein.

 

4. Noch manche Nacht wird fallen

auf Menschenleid und -schuld.

Doch wandert nun mit allen

der Stern der Gotteshuld.

Beglänzt von seinem Lichte,

hält euch kein Dunkel mehr.

Von Gottes Angesichte

kam euch die Rettung her

 

War hier nie die Rede von der Sonne, sondern des Sternes, spricht Spee von der Sonne. Auch er steht dem Leid gegenüber. Was kann man aus den unterschiedlichen Vergleichen mit Jesu, rückschließen auf die Situation/den Charakter der Personen?. Ist es bei Klepper nur der Stern, der passiv bescheint, geht Spee aktiv zur Sonne. Verstehen kann man diese Strophen nur, wenn man die geschichtlichen Hintergründe der beiden Menschen betrachtet.

Hier leiden wir die größte Not,

Vor Augen steht der ewig' Tod;

Ach komm, führ uns mit starker Hand

Vom Elend zu dem Vaterland.

 

Da wollen wir all' danken dir,

Unserm Erlöser, für und für.

Da wollen wir all' loben dich

Je allzeit immer und ewiglich.

 

 

Das ist aktives Warten und Erwarten des Heils. Wenn auch die Realität oft alles andere als Heil erscheint. Aus dem Erleben Friedrich Spees wird das Jammertal und die große Not verständlich. Der Schrei zum Himmel aus der Ohnmacht gegenüber aller Zerstörungsgewalt ist aber auch heute noch aktuell. Mit diesem Lied stimmen wir ein, in den Protest gegen allen Mißbrauch von Macht und gegen alle Zerstörung von Leben auf unserem Planeten.

 

Advent heißt nicht, sich von allen Sorgen und Problemen zu Boden schlagen lassen, sondern sich erwartend aufrichten und vorbereiten auf das kommende Heil, welches bereits unter uns ist.

 

Oh Heiland reiß die Himmel auf - Melodie

Als Satz:

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Der Tölpel

 

Unter den Hirten auf dem Feld

in Betlehem

war auch ein Einfältiger.

Er wurde von den andern nur Tölpel genannt.

 

Als eines Nachts

der Engel des Herrn erschien

um Ihnen die Geburt Christi anzukündigen

begriff der Tölpel seine Worte nicht.

Aber überwältigt von dem Glanz

der von dem Engel ausging

fiel auch er

im Innersten erschrocken

auf die Knie.

 

Und als die andern

wie der Engel es Ihnen gesagt hatte

sich aufmachten

das Kind zu finden

wollte auch er mit ihnen gehen.

 

Aber die Hirten

schämten sich seiner

denn sein Gewand war zerrissen

sein Bart struppig

und der Ausdruck

seines Gesichts blöd.

 

"Bleib du hier

bei den Schafen und beim Feuer"

sagten sie.

"Das Kind das wir suchen

ist kein gewöhnliches Kind

sondern ein König.

Einen Tölpel wie du einer bist

kann er nicht brauchen."

 

Doch der Tölpel

ließ sich von ihren Worten

nicht einschüchtern.

Er lief ihnen nach

auch wenn er Mühe hatte

zu folgen.

 

"Was willst du

ihm denn schenken?"

spotteten sie.

Da sah der Tölpel erst

daß sie beladen waren

mit Milch und Honig

mit Wolle von den Schafen

mit Käse und Brot.

 

Daran hatte er nicht gedacht.

Er wurde sehr betrübt.

Aber auf einmal

heiterte sich seine Miene auf

und er rief voller Stolz:

"Ich könnte die Fliegen

von seinem Gesicht verscheuchen.

 

"Was glaubst du eigentlich!"

riefen die andern zurück.

"Dazu sind die Engel da!"

 

Der Tölpel wurde sehr traurig.

Aber auf einmal heiterte sich

seine Miene wieder auf

und er rief voller Stolz:

"Ich könnte seine Füße reiben

um es zu wärmen."

 

"Was glaubst du eigentlich!"

riefen die andern zurück.

"Dazu sind die Engel da!"

 

Der Tölpel fing an zu weinen.

Aber auf einmal heiterte sich seine Miene

zum dritten Mal auf

und er rief voller Stolz:

"Ich könnte ihm ein Lied singen

damit es schlafen kann."

 

"Was glaubst du eigentlich!"

riefen die andern zurück.

"Dazu sind die Engel da!"

 

Der Tölpel war nun sehr betrübt

sehr traurig und weinte.

Aber er gab nicht auf.

Er wollte den König

und die Engel

die von seinem Gesicht

die Fliegen verscheuchten

die seine Füße rieben

und ihm ein Lied sangen

wenigstens von weitem sehen.

 

Endlich standen die Hirten

vor dem Stall

und sie fanden das Kind

in einer Krippe liegen

arm und bloß.

 

Maria und Josef

hatten mit den vielen Gästen

alle Hände voll zu tun

denn nicht nur die Hirten

sondern auch die drei Könige

hatten den Weg

zur Krippe gefunden.

 

"Ach seufzte Maria.

"wenn ich nur jemanden hätte

der dem Kind die Fliegen verscheucht

der ihm die Füße reibt

und ihm ein Schlaflied singt!"

 

Da trat der Tölpel näher.

Und als er weit und breit

keinen Engel sah

da wischte er seine Tränen ab

lachte vor Freude und

und kniete

vor der Krippe nieder.

 

Er verscheuchte die Fliegen.

Er rieb dem Kind die Füße

um es zu wärmen

und sang ihm ein Lied

bis es einschlief.

 

Maria und Josef

und die drei Könige staunten.

Die Hirten aber schämten sich

und nahmen ihn auf dem Heimweg

in ihre Mitte

Sie wußten nun

daß der neue König

auch den Tölpel braucht.

 

(aus dem Buch - "wir haben das Kind gesehen. Verlag Herder Freiburg)

 

Ein weiteres Mal begegen wir der Frage der leeren Hände. Diese Geschichte ist ganz ähnlich zu der, des ersten Dezembers, zu Beginn dieses Threads. Wieder steht ein Mensch vor Gott mit leeren Händen und wieder konnte nur mit diesen leeren Händen nach Neuem gegriffen werden und Gott sich dadurch annähern. Der Advent ist die Zeit, die Hände zu leeren. Nur wer sich nicht an Altes festklammert, ist bereit Neues zu empfangen. Weihnachten soll ein Geschenk für uns werden. Unsere Aufgabe ist es allein uns vorzubereiten, dieses Geschenk anzunehmen. Und das geht nur mit Händen, die sich nicht schon an allen möglichen Dinge klammern, sondern nur mit welchen, die genau dafür leer sind.

Sind wir dabei?

 

Karolin

 

 

Meine leeren Hände

 

.-.mehr nicht.

 

Meine leeren Hände,

zu lange schon zu verbergen gesucht

vor mir, vor ihnen, vor Dir.

 

Meine leeren Hände,

verkrampft,

nicht loslassenkönnen wollen,

was doch nicht zu begreifen ist.

 

Meine leeren Hände,

mein ganzer Reichtum vor Dir,

der schenken will.

 

Meine leeren Hände,

gefüllt mir Leben

zum Segen für andere.

 

Meine leeren Hände

.-.mehr nicht – nicht mehr.

 

Verfasser unbekannt

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zur veränderung

 

 

gott

es muß etwas kommen

es muß sich ändern

es muß

wir sind voll erwartung

 

gott

alle sagen es

es könne nicht mehr so weitergehen

alles hat seine grenzen

sagen die leute

 

gott

du müßtest einmal hören

was die leute sagen

nur das außerordentliche

wird uns retten

 

es fehlt uns die antenne für engel

es fehlt uns der blitzableiter

für höhere kräfte

die vielleicht in der luft liegen

aber wer leitet sie zur erde

 

gott

in unserer stadt

in der täglich hunderte messen gelesen werden

und aus verzweiflung immer noch eine dazu

aber dein wort wird nicht konkret

der geist schwebt frei in der luft

nimmt nicht fleisch und blut an

 

gott

es muß etwas kommen

etwas ganz neues muß kommen

was wir nicht zeugen und nicht fabrizieren

 

gott

aber

was wann und wo

es muß uns wohl die antenne fehlen

uns

die wir in einem wald von antennen leben

diese eine antenne muß uns wohl fehlen

 

 

Wilhelm Willms

bearbeitet von karolin
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STÖRFALL FRIEDE ?

 

schrittezumfrieden_klein.jpg

 

Auf dem Bild ist ein Spruch zu sehen, der auf die Betonmauer gesprayt wurde:

"Entweder gibt es Friedenszeit oder es gibt überhaupt keine Zeit." Ein denk-würdiger Satz. Könnte fast biblisch sein. Hingesprüht. Und davor liegt ein Kind. Nackt und bloß. Einfach so. Provokant ins Bild gesetzt. Was soll das könnte man fragen? Schon wieder Friedensgerede? Vor 2000 Jahren hat ein Engel zu den Hirten gesagt: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe und Friede auf der Erde bei den Menschen die er liebt." Aber der Friede stellt sich nicht ein mit großen Worten. Davon gibt es mehr als genug bei Friedensaufrufen Friedensreden Friedensdemonstrationen Friedensdiskussionen. Durch Worte allein ist noch kein Unfriede beseitigt worden. Zum Frieden kommen wir nur durch kleine Schritte. Auf den anderen zugehen in der Familie in der Klasse am Arbeitsplatz auf dem Fußballplatz zwischen den Völkern. Überall dort wo Menschen miteinander leben müssen.

 

Unter den vielen Weihnachtsdarstellungen die sich Jahr für Jahr mit dem Thema Weihnachten und Frieden beschäftigen ist mir diese Karikatur besonders aufgefallen. Eine dreiköpfige Familie zieht mit ihrem Esel mitten durch einen Schießstand. An einem großen Soldatenhelm sieht man Josef mit Maria und Jesus quer durch alle Schußlinien vorbeiziehen. Für einen Moment halten sie den ganzen Betrieb auf und unterbrechen das Geschäft mit dem Tod.

 

Untertitel "STÖRFALL".

 

Loder, Helmut, Diözese Graz-Seckau

 

 

Ist Weihnachten nicht tatsächlich so etwas wie ein göttlicher Störfall in einer ansonsten recht menschenfeindlichen Welt?

 

Was tun wir für den Frieden?

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Nichts mehr als nichts

 

„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke?“ fragte die Tannenmeise die Wildtaube.

 

„Nichts mehr als nichts.“ Gab die zur Antwort.

 

„Dann muß ich dir eine wunderschöne Geschichte erzählen“, sagte die Meise.

„Ich saß auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig mit Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere.

Da ich nichts besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und Nadeln meines Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau 3.741.953 waren es. Als die 3.741.953. Flocke niederfiel – nichts mehr als nichts, wie du sagst - , brach der Ast ab.“

Damit flog die Meise davon.

Die Taube sagte zu sich nach längerem Nachdenken: „Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden in der Welt?“

 

 

wald.jpg

 

 

Immer wieder, auch hier im Forum kommt es zu so oder so ähnlichen Sätzen wie: Frieden bringen, die Welt verbessern - total unrealistisch. Menschenwürde, wär ja schön wenn das nicht nur auf dem Papier so wäre, ansich sinds doch leere Worte. Anderen Helfen, schön und gut, aber was bringt der Tropfen auf den heißen Stein?

Wenn wir doch mal ganz ehrlich sind zu uns, ist das doch alles nur schönes Gerede, aus dem eh nichts werden kann. Einer allein bringt nichts und die anderen machen eh nicht mit. Außerdem, warum soll dann gerade ich den Anfang machen. Ich würde ja mitmachen, wenn das alle täten, aber ich allein, das bringt nichts und auf einen mehr oder weniger kommts auch nicht an.

 

Diese Denkweise trifft man allzu oft an, denn sie hat etwas bequemes, ja fast beruhigendes. Ich sage mir nd meinem Gewissen, daß ich nicht aufstehen brauch, nicht unbequem werden muß und gleichzeitig erkläre ich mir, daß ich es ja gern tun würde, wenn es denn alle machen, dann würd es nämlich etwas bringen. Aber so? Nein danke.

 

Die Realität lehrt uns allerdings wohl oder übel etwas anderes: Meine Tat, so sehr sie auch den Anschein eines Tropfen auf den heißen Stein hat, ist ein unerlässlicher Teil im Ganzen. Die einzelne Schneeflocke weiß nichts von ihrer Wirkung, wenn sie auf den Ast fällt, ja manche sehen nichteinmal den Ast, dennoch sind sie alle gleichermaßen daran beteiligt, daß der Ast bricht. Die erste Flocke, die auf ihn fiel, genauso wie die Letzte. Und damit wandelt sich das Sprichwort in: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Kein Tropfen, keine Flocke weiß, was der/die andere vor ihm getan hat und was die Nachfolgenden tun werden. Dennoch sind sie da. Genauso ist es mit unseren Taten. Wir brauchen sie bloß tun, auch wenn es ewig dauern wird, das ein Ast zu brechen beginnt, ohne sie wird er es nicht.

 

Darum lassen wir uns nicht entmutigen und enttäuschen, wenn auf Taten nicht sofort die Wirkung folgt und alles noch so sinnlos erscheint. Es ist gut möglich, das hinter der Gesammtwirkung scheinbar unabhängiger Taten, von denen wir vielleicht gar nichts wissen, eine noch viel größere und bessere Wirkung steht, als wir uns in dem Moment unseres Handelns vorstellen können.

Das Einzige was da sein muß, sind unsere Tropfen und unsere Schneeflocken, also unsere scheinbar kleine, unwichtige Tat und der Wille und Mut sie zu tun. Auch ohne das Resultat sehen zu können.

 

Lassen wir es tropfen und schneien!

 

Karolin

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MEDITATION DER TIERE

 

Die Tiere diskutierten einmal über Weihnachten, schließlich stritten sie

darüber, was wohl

die Hauptsache an Weihnachten wäre."Na klar, Gänsebraten", sagte der Fuchs,

"was wäre

Weihnachten ohne Gänsebraten!"

"Schnee", schwärmte der Eisbär, "viel Schnee!" Und er verdrehte die Augen

verzückt. "Weiße

Weihnachten!"

Das Reh warf schüchtern ein: "Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann

ich nicht

Weihnachten feiern."

"Aber nicht so viele Kerzen", heulte die Eule, "schön schummrig und

gemütlich muss es sein,

Stimmung ist die Hauptsache."

"Mein neues Kleid muss man sehen", plusterte sich der Pfau auf, "wenn ich

kein neues Kleid

kriege, ist für mich kein Weihnachten."

"Und Schmuck!", krächzte die Elster. "Jedes Weihnachtsfest kriege ich was:

Einen Ring, ein

Armband, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das Allerschönste an

Weihnachten."

"Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen", brummte der Bär, "das ist doch

die Hauptsache.

Wenn es den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich auf

Weihnachten."

"Mach's wie ich", sagte der Dachs, "pennen, pennen, das ist das Wahre.

Weihnachten heißt

für mich: Mal richtig pennen!"

"Und saufen", ergänzte der Ochse, "mal richtig einen saufen und dann pennen"

- aber dann

schrie er "Aua", denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt:

"Du Ochse, hast

du gar nichts kapiert?" Da senkte der

Ochse beschämt den Kopf und sagte: "Das Kind, ja, ich weiß das Kind."

"Genau", nickte der Esel schon ein wenig versöhnt dem Ochsen zu. "In ihm hat

Gott einen

Anfang gemacht, es ist jetzt an uns, ob wir ihn fortführen und sein Wort

unter uns Kreise

ziehen kann und andere ansteckt oder nicht.

Gott hat uns ein Maul gegeben nicht nur für den Festtagsbraten", dabei

schaute er etwas

vorwurfsvoll zum Fuchs und zog eine Augenbraue hoch, "sondern einen, den wir

auftun können,

um zu reden; nicht nur über-, sondern vor allem miteinander, um immer wieder

einen

Neuanfang zu wagen. Gott hat uns ein Herz füreinander gegeben, um einander

zu vergeben und

immer wieder neu anzufangen.

Ohne Herz lässt sich, auch zwischen den Menschen, nun einmal nichts, aber

auch wirklich

gar nichts bewegen. Nur wer mit dem Herzen sehen kann, begreift das Kind in

der Krippe als

Zeichen der Liebe." Und während es sich der Esel auf seinem Stroh gemütlich

machte,

brummelte er, durch das Reden sichtlich

müde geworden, noch einmal in die Runde: "Gott hat an Weihnachten einen

Anfang gemacht, ihr

Ochsen. Manchmal braucht es dafür nur ein einziges Wort." LIEBE

 

 

 

Quelle : Klösterle-Email-Adventskalender 2003"

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BRAUCHTUM: MISTELZWEIGE

 

 

 

Die gemeine Mistel (eine schmarotzende Pflanze) galt schon bei den Römern

als Symbol des

Lebens und Überlebens, weil die Pflanze auch im Winter ihre grünen Blätter

behält. Es gibt

div. Arten wie die Laubholzmistel mit weißen Beeren, Eichenmistel trägt

gelbe Früchte wirft

aber im Winter ihre Blätter ab, Föhrenmistel und die Tannenmistel welche

auch weiße Beeren

trägt. Misteln erreichen ein Alter von 70 Jahren. Ein Baum kann viele

Jahrzehnte

mistelbewachsen leben bevor er durch Aussaugung abstirbt.

 

Mistelzweige sind auch Glückssymbol : Wer in der Weihnachtszeit durch einen

Mistelzweig

hindurch schreitet (heute hängt man dafür Mistelzweige über Türstöcke in

Zimmern) darf

sich nicht wundern wenn er plötzlich von jemand geküsst wird! Dieses stammt

aus einem

Angelsächsischen Brauch und soll zu dem Glück im neuen Jahr bringen.

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Vierter Adventssonntag

 

Oft - und gerade hier im Forum - bekommt man die Frage gestellt, was ist Gott?, kann ich ihn beweisen?, und wenn, dann wie?

Tausende Male wurde diese Frage gestellt, und genauso oft versucht, sie auf irgendeine Weise mehr oder weniger verständlich zu beantworten.

Wie auch an den letzen Sonntagen möchte ich wieder ein Adventslied vorstellen. Diesmal ist es ein etwas unbekannteres aus dem regionalen Anhang von Limburg und Mainz (Gl. Nr. 803) Es wurde 1847 von Heinrich Bone verfaßt.

 

Anschließend möchte ich ein paar gedankliche Ansätze geben, was und wie Gott ist und inwiefern er sich beweisen läßt.

 

Lasst erschallen die Posaune,

Zion sing ein neues Lied,

daß die Welt es hör und staune,

wenn sie deine Freuden sieht!

Denn es kommt der Herr des Lichtes,

der Ersehnte aller Welt,

Herr und Mittler des Gerichtes,

der das Reich des Heils bestellt.

 

Komm, o König, Fürst des Lebens,

Kraft der Seele, ewges Licht!

Keiner seufzt nach dir vergebens,

komm o Herr, und säume nicht!

Gieße deinen Segen nieder,

pflanze deinen Friedensbaum,

sammle deine Herde wieder:

herrsche durch den Weltenraum

 

War in Jochen Kleppers Lied, Die Nacht Ist Vorgedrungen die Lichtquelle ein Stern:

 

1. Die Nacht ist vorgedrungen,

der Tag ist nicht mehr fern.

So sei nun Lob gesungen

dem hellen Morgenstern. [...]

 

4. Noch manche Nacht wird fallen

auf Menschenleid und -schuld.

Doch wandert nun mit allen

der Stern der Gotteshuld.[..]

 

 

Wurde sie bei Friedrich Spee zur Sonne

 

5. O klare Sonn', du schöner Stern,

Dich wollten wir anschauen gern.

O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein

In Finsternis wir alle sein.

 

Das Adventslied dieses Sonntages thematisiert ebenfalls das Licht. Dennoch unter einem völlig anderen Hintergrund. Es steht nicht mehr allein das Bitten und Hoffen auf das Licht im Vordergrund, um Not, Angst, Sorgen und das Dunkel des Lebens zu bescheinen. Hier steht bereits fest, daß das Licht kommen wird! Das Licht wird nicht mehr mit der Sonne oder dem Stern verglichen, sondern direkt mit dem Herrn in Verbindung gesetzt. Er wird zum ‘Herrn des Lichtes’ und zum ’ewgen Licht’. Die Vorfreude auf sein Kommen überwiegt bereits über alles, was an Sorgen, Streß und Unannehmlichkeiten des Jahres und der letzten Wochen angefallen ist. Das Lied ist ein Aufruf zur Freude, ja fast ein freudiger Befehl, wie an den vielen Ausrufezeichen zu sehen ist; wobei in dem Glauben des Kommens kein Zweifel mehr liegt.

 

Jetzt war hier so oft von Licht die Rede, da liegt es nahe, zu fragen, was denn Licht überhaupt ist. Blöde Frage, mag der ein oder andere denken und vielleicht so, oder so ähnlich antworten: Licht ist das, was da ist, wenn man etwas sieht.

Wenn man dann länger darüber nachdenkt und die Frage genauer beantworten will, bekommt man zunehmend Probleme. Als Naturwissenschaftler ebenso, wie als Laie oder Geisteswissenschaftler. Was Licht genau ist, kann bis heute kein Mensch sagen. Man hilft sich mit Strahlen, Wellen und Teilchenmodellen. Verknüpft die Quantentheorie mit der Statistik, die eigentlich eine Disziplin der Mathematik ist und somit eher aus der „philosophischen Ecke“ stammt. Wir vermischen die Modelle miteinander und versuchen dadurch etwas greifbar zu machen, was für uns doch nicht zu verstehen, sondern nur zu erfahren ist.

Licht kann nur hinlänglich bewiesen werden. Nur in unserem begrenzten, naturwissenschaftlichen Raum durch Experimente, die wiederum interpretiert werden müssen. Dennoch weiß jeder, der des Sehens mächtig ist: Licht ist da, denn er spürt es.

 

Vielleicht hat es der ein oder andere schon bemerkt: Mein Letzter Abschnitt erinnert an etwas:

 

Jetzt war hier so oft von Gott die Rede, da liegt es nahe, zu fragen ’was’ Gott den überhaupt ist. Der. der mit Gott genauso häufig wie mit Licht zu tun hat, mag denken: Blöde Frage: Gott ist der, dessen Nähe ich in mir spüren kann.

Wenn man dann länger darüber nachdenkt und die Frage genauer beantworten will, bekommt man zunehmend Probleme. Als Geisteswissenschaftler ebenso, wie als Laie oder Naturwissenschaftler. Wie Gott genau ist, kann bis heute kein Mensch sagen, zumal Gott nicht vermenschlicht werden darf. Man hilft sich also mit den verschiedensten, geisteswissenschaftlichen Ansätzen über die Ethik und klärt auch, was Gott nicht ist, um sich somit dem, was Gott ist, anzunähern. Man hilft sich mit Gleichnissen und Vergleichen und versucht dadurch etwas greifbar zu machen, was für uns doch nicht zu verstehen, sondern nur zu erfahren ist.

Gott kann nur hinlänglich bewiesen werden. Nur in unserem begrenzten geisteswissenschaftlichen Raum. Und dennoch weiß jeder, der sich auf ihn eingelassen hat: Gott ist da, denn er spürt ihn und erfährt ihn.

 

Und für beide, das Licht und für Gott gilt: Niemand ist so blind, wie der, der nicht sehen möchte.

Darum laßt uns das Licht und Gott immer neu suchen!

 

Und diese Aufforderung meine ich ganz wörtlich.

Jeder von uns hat das Licht irgendwo herumliegen: Der eine im Schrank, der andere vielleicht auf dem Dachboden dem Keller oder der Schublade.

Von was ich spreche?

Von eurer Taufkerze. Denn genau an dieser Stelle berühren sich Licht und Gott. Zwei Dinge, die nur Erfahrbar sind und nicht zu verstehen.

 

Diese Kerze, die an der Osterkerze eures Taufjahres angezündet worden ist, hat von ihr das Licht übernommen, das Christus ist.

Sucht eure Kerze und laßt sie an Weihnachten leuchten. Während dem Weihnachtsessen, oder beim gemütlichen Beisammensein nach der Bescherung, diejenigen, die alleine feiern müssen, als Zeichen der Anwesenheit Christi. Sucht euch einen Platz an dem Tag aus, an dem ihr eure Kerze anzündet.

 

Auf daß die Welt es hör und staune,

wenn sie deine Freuden sieht!

 

Denn nur wer das Staunen über Weihnachten, das Licht und Gott nicht verlernt hat, kann Weihnachten feiern!

 

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Karolin

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NUR EINE KLEINE KRIPPE

 

 

Als Jesus auf der Erd´erschien

da gab es keinen Raum für ihn,

nur eine kleine Krippe.

 

Als das den Hirten ward gesagt,

hat es um Mitternacht getagt-

viel heller als die Sonne.

 

Die Hirten liefen her vom Feld

und suchten froh den Herr der Welt

und fanden ihren Retter.

 

Die Hirten schwiegen drüber nicht,

sie trugen in die Welt das Licht

von Gott, der Jesus schickt.

 

Und seit dies Licht die Erd erhellt,

erfüllt ein Wort die ganze Welt:

So groß ist Gottes Liebe.

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Kein Platz!

 

 

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Bethlehem ist ein seltsamer Ort. Eigentlich gar nicht der Rede wert. Abseits gelegen und ungemein berühmt. Oft in den Mund genommen.

Besonders zur Weihnachtszeit.

Einsatzort vieler Geschichten Legenden und Berichte.

Bethlehem das Dorf mit dem kleinen schäbigen Stall.

Symbol für den Mut Gottes sich so den Menschen auszuliefern.In einem Stall einer Steingrotte die vermutlich nach Schafen und Ziegen roch.

 

Der Weg von Nazaret bis Bethlehem ist weit. Hundertzwanzig Kilometer: Wien - Amstetten etwa; aber zu Zeiten Jesu keine Autobahn sondern nur ein Karrenweg. Unwegsam und alles andere als romantisch. Welche Mühsal so weit und so schlecht zu Fuß zu gehen. Oder als hochschwangere Frau auf einem Esel zu reiten. Sie waren langen Zeit von Bethlehem weg niemand kennt sie dort noch niemand erwartet sie. Nicht einmal in der Herberge einem typischen Platz für sie. Die Redensart kennen wir. Kein Platz!

Es gibt Leute für die immer ein Platz frei ist oder denen Platz gemacht wird und andere die heimatlos sind. Ausgestoßene Außenseiter. Draußen vor der Tür stehen sie. Am Rande der Stadt. In einem Stall kommen sie unter.

Jesus und seine Eltern gehören auch zu den anderen. Im Laufe der zweitausend Jahre seither ist der Platzmangel für Jesus chronisch geworden. Es gibt keinen Arbeits-Platz für Behinderte keinen Wohn-Platz für Ausländer, für Flüchtlinge keinen Platz für Mitleid Sauberkeit und Frieden. Kein Platz für Toleranz.

Es gibt keinen Platz für religiöse Erziehung in manchen östlichen Ländern aber auch in manchen Kindergärten keinen Platz für Gottesdienste in Pensionistenheimen keinen Bau-Platz für Kirchen in neuen Wohnvierteln oder nur in "Randlage" im "Stall". Manche haben nicht einmal zu Weihnachten Platz für andere für unbequeme Verwandte sie haben zuviel gebucht zu viele Gänge beim Essen zu viele Urlaubstage ohne religiöses "Beiwerk".

Da bleibt für Jesus kein Platz!

 

dennoch, das Kind von Bethlehem erobert und rettet auch vom Stall aus die Welt! Auch Dich!

 

Loder Helmut

hrsg. Religionspädagogisches Institut Graz-Seckau

 

Keinen Platz. Das kennen wir auch: Das fängt schon an bei: Kein Parkplatz, und hört auf bei, kein Platz für die, die uns lieb sind...

Für was haben wir Platz?

Für wen oder was würden wir gerne mehr Platz haben?

Für was muß in Zukunft mehr Platz das sein?

Wie schaffe ich Platz?

Welchen Platz hat der Advent, welcher Weihnachten, welcher die Familie? Kann man die Plätze vergleichen?

 

Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal die Frage aufgreifen, die ganz zu Beginn im ersten Posting des Threads unter „Weihnachten Entfällt“ im Raum stand: Worum geht es an Weihnachten?

Haben wir noch Platz für Weihnachten? Oder machen wir es schon wie Melburne/Australien – feiern wir uns aus lauter falsch verstandener Toleranz selbst und lassen Weihnachten ausfallen?

 

Karolin

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Schaffe in mir gott ein neues herz

 

das alte gehorcht der gewohnheit

 

schaff mir neue augen

 

die alten sind behext vom erfolg

 

schaff mir neue ohren

 

die alten registrieren nur unglück

 

und eine neue liebe zu den bäumen

 

statt der voller trauer

 

eine neue zunge gib mir

 

statt der von der angst geknebelten

 

eine neue sprache gib mir

 

statt der gewaltverseuchten

 

die ich gut beherrsche

 

mein herz erstickt an der ohnmacht

 

aller die deine fremdlinge lieben

 

schaffe in mir gott ein neues herz

 

 

 

Und gib mir einen neuen geist

 

dass ich dich loben kann

 

ohne zu lügen

 

mit tränen in den augen

 

wenn's denn sein muss

 

aber ohne zu lügen

 

(Dorothee Sölle)

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Gott,

 

wir haben alles durchdacht

wir sind auf dem Karussell unserer

Logik wahnsinnig geworden

wir sind auf dem Karussell unserer

Logik nicht von der Stelle gekommen

immer im Kreis

immer in uns selbst

immer nur denken

immer gedacht bis an die Grenze

des denkbaren

Weihnachten ist denken übers denken

hinaus

Weihnachten ist der Aufstand gegen

das bloß gedachte

Weihnachten ist

der Absprung vom Karussell Tod

 

Wilhelm Willms

 

Weihnachten nähert sich. Sind wir wirklich bereit Weihnachten anzunehmen? Mit den ganz zu Anfang der Adventszeit im Tread erwähnten leeren, nackten Händen? Weihnachten verstehen – geht nicht – weihnachten ist un-logisch. Man kann es nur erfahren. Weihnachten wird uns geschenkt – einfach so, aus Liebe zu den Menschen. Sich an Weihnachten freuen ist sich über Weihnachten freuen. Die Freude über das Essen und die Geschenke wird zur Nebensache. Zu wissen, das Weihnachten ist, ist eine Art von Freude, die einem nur durch Weihnachten geschenkt wird und nichts mit dem Gefühl der Freude über Geschenke und das Festessen zu tun hat.

 

Ich möchte euch deshalb an dieser Stelle nicht „nur“ einfach frohe und gesegnete Weihnachten wünschen:

 

 

Ich möchte euch den Mut zu leeren Händen wünschen, damit sich Weihnachten in sie hinein legen kann und bei euch einen Platz findet.

 

Ich möchte euch den Willen wünschen, zu Weihnachten ja sagen zu können, daß ihr fähig seid, dieses Geschenk anzunehmen.

 

Ich möchte euch wünschen, daß ihr in Dingen, die scheinbar „nichts mehr als nichts“ wiegen, einen Sinn entdeckt.

 

Ich möchte euch wünschen, daß ihr das Staunen über Weihnachten nicht verlernt oder wiederentdeckt.

 

Und ich möchte euch ganz besonders wünschen, daß ihr euch über Weihnachten wie ein Kind freuen könnt. Denn das haben die meisten verlernt.

 

Karolin

 

kaplogo.jpg

Kapelle Maria zum Schnee

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Schlußwort

 

Ich hoffe, das vielleicht auch bei dem ein oder anderen dieser Thread etwas dazu beigetragen hat, über den Advent, seinen Sinn und auch über Weihnachten nachzudenken und vielleicht auch das ein oder andere neu, oder wieder zu entdecken.

 

Mein Dank gilt den Mitpostern.

 

Gesegnete Weihnachten

wünscht Euch

 

Karolin

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Liebe karolin,

 

herzlichen Dank für die vielen schönen Texte, die Du uns in dieser Adventszeit geschenkt, und die viele Mühe, die Du Dir mit diesem Adventsthread für uns gemacht hast. Es tat mir einfach gut, über den Texten ein wenig zu verweilen, die vorweihnachtliche Hektik hinter mir zu lassen und zur Ruhe zu kommen.

 

Ich wünsche Dir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Danke, liebe Karolin, für den tollen „Adventskalender“ Viele schöne Texte haben zum Nachdenken und zur Vorfreude angeregt.

Dir und allen Forumslesern- und –schreibern wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein guten Rutsch in ein glückliches und gesundes Jahr 2004!

Eure Uhu

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Oh, ist der Kalender schon zu Ende?

 

Schade, denn es war sehr schön, diese kleine Oase im turbulenten Alltag zu haben.

 

Nochmals vielen herzlichen Dank dafür, liebe karolin!

 

Und weil am 24. Dezember normalerweise ja noch ein Türchen zu öffnen ist, hier noch ein Text, so auf die Schnelle habe ich nur einen kurzen gefunden:

 

Und Friede auf Erden

 

Dort den Frieden wagen,

wo niemand mehr an ihn glaubt.

Dort den ersten Schritt tun,

wo der Weg schon zu Ende scheint.

So hat Weihnachten

wieder eine Chance.

 

Klaus Metzger-Beck

 

An dieser Stelle allen Anwesenden ein fröhliches, friedliches, gesegnetes Weihnachtsfest,

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Also wenn das lezte Türchen noch gewünscht wird, dann zitiere ich den Chor aus J.S.Bachs Weihnachtsoratorium. Eines der schönsten Chorwerke, die überhaupt geschrieben wurden:

 

Jauchzet, frohlocket! auf, preiset die Tage,

Rühmet, was heute der Höchste getan!

Lasset das Zagen, verbannet die Klage,

Stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!

Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,

Laßt uns den Namen des Herrschers verehren!

 

 

4St.Satz

(Habe bis dato kein Midifile gefunden, das dieses Stück annähernd so wiedergibt, wie es dem Werk zusteht. Dürfte aber jeder kennen...)

 

Frohe Weihnachten!!!!!

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Bald kommt sie ja wieder, die schöne Zeit...

 

dann bescher mich mal schön :blink:

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Du hast dich schon selbst beschert, Erich

 

ich hab Euch mit mir beschoren - neee, wat is dat für ein tolles Deutsch. Reich dem Thomas mal einen neuen Tisch :blink:

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Ich habe diesen Schatz aus dem vorigen Jahr wieder nach oben geholt.

 

Bald kommt sie ja wieder, die schöne Zeit...

Hier in Bayern heißt die Advents zeit auch "Die stade Zeit", was auf Hochdeutsch (An alle gebürtigen Bayern, die der Bayereischen Sprache - Der Bayer spricht keinen Dialekt, er hat seine eigene Sprache- mächtiger sind als ich: Korrigiert mich bitte wenn ich mich hier irren sollte) wohl soviel wie "die stille Zeit" heißt.

 

Ach wenn es doch so wäre..... *seufz*

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