Hallo Geschrieben 22. Dezember 2003 Autor Melden Geschrieben 22. Dezember 2003 (bearbeitet) Liebe Freundinnen und Freunde! Liebe Interessentinnen und Interessenten! A VORBEMERKUNGEN Ab sofort fügen wir einigen Newsletter einen kurzen "HIRTINNENBRIEF" hinzu. Damit wollen wir ausdrücken, dass wir nicht nur Ungerechtigkeiten in der rk Kirche verändern, sondern dass wir auch Verantwortung gegenüber den Gott suchenden Menschen übernehmen wollen. So erhalten Sie heute im Anschluss an den kurzen NEWSLETTERBRIEF auch den 1. HIRTINNENBRIEF. B HAUPTTEIL I. NEWSLETTERBRIEF 1. Wir danken Herrn Jean Courtois von Herzen, dass er beim letzten NEWSLETTER die Übersetzung ins Französische übernahm. Der französische NEWSLETTER ist ebenso wie der englische NEWSLETTER unter www.virtuelle-dioezese.de abrufbar 2. Wir bemühen uns nach wie vor, eine Übersetzerin des NEWSLETTER ins Spanische zu bekommen und da inzwischen auch Nachfragen nach einem italienischen und portugiesischem NEWSLETTER bestehen, suchen wir auch hierfür Übersetzerinnen. 3. Frau Dr. theol. Patricia Fresen, die erste geweihte Priesterin Afrikas, gestaltet künftig den NEWSLETTER mit. Sie übernimmt auch die Übersetzungen des NEWSLETTERS in die englische Sprache und sie wird durch ihr aktives Dabeisein auch Unterzeichnerin der NEWSLETTER neben Christine Mayr-Lumetzberger und Dr. Gisela Forster. II. HIRTINNENBRIEF THEMA: W E I H N A C H T E N, D I E J U G E N D U N D I H R E S E H N S U C H T N A C H G E M E I N S C H A F T WEIHNACHTEN An Weihnachten liegt es nahe, an die jungen Menschen zu denken: Ein Kind wurde geboren, das trotz des etwas problematischen Starts in einem Stall doch eine sehr gute Kindheit zu erwarten hatte: eine liebevolle Mutter und einen freundlichen sozialen Vater. Ein Kind wurde geboren, das später gegen die Religionsherrscher seiner Zeit stand. Es war mit einer radikale Vision von Gemeinschaft, in der es keine Unterscheidungen auf Grund von Geschlecht, Rasse oder Reinheitssystemen geben sollte, gekommen. Jesus wollte eine Gemeinschaft voll von Mitgefühl, Barmherzigkeit und Miteinander. Er hieß die Kinder willkommen und gab ihnen einen Platz in der Gemeinschaft. Er nahm sich Zeit, die Fragen der jungen Menschen zu beantworten. Er forderte die damaligen Religionsleiter, die oft das Gottesgesetz und den Tempel missbrauchten, heraus... - man denkt fast an Luther, der sich auch gegen das Unrecht in der Kirche auflehnte, und man denkt auch: Hätte das Religionssystem damals die gleiche Verfassung gehabt wie heute, dann wäre Jesus von den damaligen Machthabern mit Sicherheit schon als junger Mann exkommuniziert worden, ebenso wie später Galilei und dann Luther und dann Wiederverheiratete Geschiedene und dann Frauen, die sich zu Priesterinnen weihen ließen... AKTIVITÄTEN DER JUGEND Nur Menschen, die in sich eine gewisse Stärke, Sicherheit und Gewissheit haben, können sich gegen Unrecht auflehnen und aktiv an der Gestaltung des Lebensumfeldes mitarbeiten. Menschen, die um die pure Existenz kämpfen und besonders Kinder und Jugendliche, die zunächst kein festes Standbein auf die Erde bringen, haben wenig Chancen zu aktivem Handeln. Viele von den Jugendlichen unserer Zeit verlieren sogar jeden Mut zu Aktivitäten, weil sie sich schon am Beginn ihrer kommenden Kräfte mit Drogen betäuben: Umfragen haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die Drogen konsumieren, inzwischen in den Industrienationen bei bis zu 80 % liegen. Das Auffällige bei dieser Zahl: In der Regel sind die Konsumenten Kinder und Jugendliche, die aus einem finanziell sicheren Elternhaus kommen, in denen sie oft mit Wohlstand überschüttet werden und nur noch der kleine Erbprinz oder die kleine Erbprinzessin zu sein brauchen, Kinder und Jugendliche, die aber trotz dieses äußeren Reichtums, seelisch vereinsamen, kein Terrain oder Betätigungsfeld finden und sich oft nur mit der "Glücksvermittlung" der Droge seelisch beruhigen können. Eine andere Glücksquelle als die Droge kennen diese Jugendlichen nicht, im besonderen wissen sie nichts von philosophischen oder theologischen Kraftquellen und sie halten nichts von der Institution, die als Verwalterin dieser Ressourcen angetreten ist: der Kirche. BEFRAGUNGEN VON JUGENDLICHEN Befragungen von Jugendlichen haben folgendes Ergebnis gebracht: - KIRCHENZUGEHÖRIGKEIT Viele Jugendliche wissen gar nicht, ob sie einer Kirche angehören, denn Kirche hat in ihrem Leben und im Leben ihrer Eltern (der 68Generation) keinerlei Auffälligkeit. Fragt man diese Jugendlichen, wem sie ihre Sorgen anvertrauen, so kommt an erster Stelle: Meinen Freundinnen und Freunden. Bei denen sprechen sie sich aus, denen vertrauen sie. Gott wurde ihnen weder vom Elternhaus noch von der Schule und schon gleich gar nicht von Pfarreien, in denen die Pfarrer die Jugendarbeit oft als erstes gestrichen haben, weil sie in den riesigen Pfarrgemeindeverbänden alle Hände voll zu tun haben, die Toten zu beerdigen und im Laufschritt die verschiedenen Pfarreien mit Eucharistiefeiern zu versorgen, vermittelt. Sorgen und Nöte der Jugendlichen gehen also an die Freunde und Trost und Verständnis kommen von den Freunden und Freundinnen zurück. Auf den ersten Blick, sieht es so aus, als würden Freundinnen und Freunde reichen. Wir haben aber weitergefragt: - HIMMEL, ENGEL, PARADIES Die Jugendlichen kreuzten bei den weiteren Befragungen von uns Priesterinnen die Punkte: Sehnsucht nach dem Himmel, nach Engeln, nach Paradies an. Und auch bei der Frage nach der Existenz eines göttlichen Wesens, meinten die meisten, dass es Gott gibt. Hinter diesen Antworten steht die im Menschen tief liegenden Sehnsucht nach Spiritualität, Philosophie und Theologie, auch wenn das Umfeld praktisch keinerlei Vorbildfunktion ausübt. Diese Sehnsucht ist mit Sicherheit eine kirchenferne, aber doch eine zutiefst emotionale und ursprüngliche, eine Hoffnung vielleicht, dass nicht alles nur Konsum und Vergänglichkeit sein möge. Wir Priesterinnen haben die Jugendlichen weitergefragt: - ERWARTUNG AN KIRCHE - SEHNSUCHT NACH GEMEINSCHAFT Was erwartest DU von einer Kirche? Weit vorne lag ein Wort: GEMEINSCHAFT. Manchmal so erklärt: Trost, Verständnis bekomme ich von meinen Freundinnen und Freunden, Gemeinschaft erwarte ich mir von der Kirche. - Sehnsucht nach Gott - Sehnsucht nach Gemeinschaft. Schaut man in das Leben der heutigen Jugendlichen, man findet wenig Gemeinschaft, fast keine mehr im Verband der Kleinfamilie, wenig vielleicht noch im Sport oder in Schulen, eine sprachlose Pseudogemeinschaft in den dröhnenden verbale Kommunikation unfähig machenden Diskotheken und gar keine Gemeinschaft mehr in Kirchen: Im Gegenteil: Fakt ist, die Kirchen schrecken Jugendliche durch vielerlei ab: - Durch ihre Einstellung zur Partnerschaft, - durch ihr Verbot der empfängnisverhütenden Mittel, - durch ihre Verhinderung der Kondome, - durch ihre Härte gegenüber der Unauflöslichkeit der Ehe, - durch ihre jugendferne Sprache usw. Mit Kirche in dieser Form wollen Jugendliche nichts zu tun haben, von dieser Kirche wissen sie, dass sie in der Not keine Hilfe bekommen. Und doch: Die Sehnsucht nach kirchlicher Gemeinschaft ist da. Vielleicht als ein Traum oder eine Illusion der Jugendlichen, die sie sich in der seelischen Einsamkeit oder in den Drogenszenen ausmalen. Ihre Sehnsucht ist eine Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, einer Erfüllung, die oft im Alltag nur durch die künstliche Bewusstseinserweiterung der Rauschmittel erreicht werden kann, deren Folge jedoch ein immer mehr zunehmendes Abrutschen in den Selbstbetrug ist. REAKTION DER KIRCHE AUF DIE KINDER UND JUGENDLICHEN Die Kirche hat die Kinder und Jugendlichen zum großen Teil vergessen, oder aus Zeitmangel auf Grund der verfehlten Kirchenpolitik ins Abseits gestellt. Die Kinder und Jugendlichen haben mit Drogenkonsum geantwortet. Spricht man mit Einzelnen, so sagen sie, der Joint gäbe ihnen das Hoffnungs- und Glücksgefühl, das sie sonst nirgends fänden und die Kirche gäbe nicht einen Ansatz dieser Gefühle, sie verstehe die Jugendlichen nicht in ihrer Sehnsucht nach einer Gemeinschaft. Das ist schade, denn Kirche könnte eine unkünstliche, einer naturgemäße Gemeinschaft vermitteln. Was aus diesem Erwarten der Gemeinschaft durch die Kirche und dem Ersatz durch Drogen entsteht, ist die Kluft zwischen dem Wollen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft und der ablehnenden Haltung der Kirche. PRIESTERINNEN IN DER KIRCHE Priesterinnen sind als Frauen, als Mütter viel im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, viele sehen Kinder und empfinden mit Kindern, viele sehen täglich Kinder und Jugendliche heranwachsen und kennen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen und gleichzeitig den Kampf mit der Droge, die den leichten Weg verspricht und vorgibt, Glück und Zufriedenheit in der Droge zu finden. Priesterinnen appellieren jetzt an Weihnachten, an dem Fest, an dem alle Menschen an die Geburt eines Kindes denken, auch an die Kinder und Jugendlichen zu denken, denen die Kirche keine spirituelle, philosophische oder theologische Perspektive gibt, denen sie nicht die kirchliche Gemeinschaft anbietet, die Kinder und Jugendliche so sehr suchen. Wir Priesterinnen gehen mit Ihnen gemeinsam durch dieses Weihnachtsfest. Wir sehen die Sehnsucht um uns nach einer anderen - menschliche Gemeinschaft gebenden und die Frauen miteinbeziehenden - Kirche: In Umfragen geben viele Menschen an, dass sie sich eine vermehrte Mitwirkung der Frau in der Kirche wünschen. Es ist nicht verständlich, dass wir Priesterinnen nicht mitwirken dürfen, Kindern und Jugendlichen eine kirchliche Gemeinschaft zu geben. Die Kirche kann ihre Aufgaben allein mit den gegenwärtigen Amtsinhabern nicht erfüllen, sie braucht uns Frauen. Wir wünschen, dass sich unser aller Sehnsucht erfüllen möge und dass unsere Kinder und Jugendlichen bald eine Kirche bekommen, die nicht viel Energie für Verbote und nichtverständliche diktatore Worte verschwendet, sondern die auf das Kindsein, Jugendlicher sein und Menschsein im Jahre 2004 eingeht. Wir wünschen den Kindern und Jugendlichen für das Jahr 2004 eine Kirche, die sie versteht und die sich so reformiert, dass sie ihnen Gemeinschaft geben kann und Ihnen allen wünschen wir das von Ihnen ersehnte Jahr 2004. C SCHLUSSWORT Wir Priesterinnen starten unsere Strategieplanungen für das Jahr 2004 im Januar. Zu den großen Ereignissen des Jahres 2004 im Sinne der Gleichberechtigung der Frau in der rk Kirche erhalten Sie Nachricht in unserem ersten Newsletter im Neuen Jahr. Wir wünschen Ihnen gesegnete Weihnachten Christine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland Dr. Patricia Fresen, Sprecherin für Südafrika ----------------- http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~listserv/ ----------------- bearbeitet 22. Dezember 2003 von Hallo
Eifellady Geschrieben 23. Dezember 2003 Melden Geschrieben 23. Dezember 2003 Ich wüßte jetzt gerne, was du daran so erheiternd findest?
Hallo Geschrieben 23. Dezember 2003 Autor Melden Geschrieben 23. Dezember 2003 Ich wüßte jetzt gerne, was du daran so erheiternd findest? "Wir Priesterinnen starten unsere Strategieplanungen für das Jahr 2004 im Januar. " allein das bringt mich zum
Eifellady Geschrieben 23. Dezember 2003 Melden Geschrieben 23. Dezember 2003 (bearbeitet) Der Grund für deine Heiterkeit bleibt mir zwar weiterhin verborgen- aber was soll es. Dann noch viel Spaß! Ellen bearbeitet 23. Dezember 2003 von Eifellady
Hallo Geschrieben 23. Dezember 2003 Autor Melden Geschrieben 23. Dezember 2003 Der Grund für deine Heiterkeit bleibt mir zwar weiterhin verborgen- es ist ja auch eher ein katholischer witz.
Eifellady Geschrieben 23. Dezember 2003 Melden Geschrieben 23. Dezember 2003 Achso.... Klar, den kann ich natürlich nicht verstehen. :ph34r:
Hallo Geschrieben 26. Dezember 2003 Autor Melden Geschrieben 26. Dezember 2003 http://www.zdf.de/ZDFde/mediathek/0,1903,VI-2043438,00.html
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