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Führt ein absoluter Wahrheitsanspruch zur Intoleranz?


Franz-Xaver

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Woher kommt Deiner Meinung nach denn dann die religiöse Intoleranz und die vielen Religionskriege der Geschichte?

Kriegsherren brauchen eine Begründung, um Krieg führen zu können. Und wenn sie sich Erfolg davon versprechen, nehmen sie eine religiöse Begründung. Ersatzweise eignen sich auch Aufklärung, Nationalismus oder Rassismus, je nach der geistigen Situation der Zeit.

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Das schon, nur kann man gerade mit religiösen bzw ideologischen Begründungen Massen aufgebrachter und hochmotivierter junger Männer um sich scharen, sie für - was eigentlich, wenn nicht eine ominöse Wahrheit? - zu sterben bereit sind...

 

Frag mal, wofür die, die in den Krieg ziehen, ihr Leben riskieren...

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Das schon, nur kann man gerade mit religiösen bzw ideologischen Begründungen Massen aufgebrachter und hochmotivierter junger Männer um sich scharen, sie für - was eigentlich, wenn nicht eine ominöse Wahrheit? - zu sterben bereit sind... Frag mal, wofür die, die in den Krieg ziehen, ihr Leben riskieren...

Was genau willst Du mir damit sagen, was Du nicht vorher schon gesagt hättest?

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Ich geb die Frage an Dich zurück, denn ich habe eine andere Erklärung religiöser Kriege als Du, wogegen Deine eine Lücke enthält (--->Frage)

Falls Du eine Antwort von mir erwartest, dann bitte ich um eine klar formulierte Frage.

 

Und vielleicht auch einen Hinweis, wo Du Deine Erklärung religiöser Kriege in mehr als zwei Zeilen formuliert hast. Ersatzweise eine Neuformulierung.

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Und vielleicht auch einen Hinweis, wo Du Deine Erklärung religiöser Kriege in mehr als zwei Zeilen formuliert hast. Ersatzweise eine Neuformulierung.

Hallo Martin,

 

ich habe behauptet, daß der vermeintliche Besitz einer absoluten Wahrheit die Wurzel für Intoleranz und Kriege ist.

 

Meine Frage daher: wenn Du nicht der Meinugn bist, wie erklärst Du Dir, daß man massenhaft junge Männer gerade mit religiösen Parolen für Kriege motivieren kann?

 

Viele Grüße,

Claudia

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>>wie erklärst Du Dir, daß man massenhaft junge Männer gerade mit religiösen Parolen für Kriege motivieren kann?<<

 

klär mich auf, Claudia!!

 

Wie war das noch mal mit den jungen Männern bei der Oktober-Revolution - oder beim Mao - oder beim Adolf - oder beim Pol-Pot.

bearbeitet von Erich
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ideologische Parolen.

 

Religionen gehören zu Ideologien.

 

Ideolo'gie

 

Ideolo'gie [ideo·lo'gie]

die; -,-n1 politische Theorie e-r Bewegung 2 von e-r Gesellschaft in e-r bestimmten Entwicklungsstufe ausgebildetes System von weltanschaulichen Leitbildern, Anschauungen u. Werten 3 den Interessen u. der Machterhaltung gesellschaftlicher Gruppen dienendes geschlossenes System weltanschaulicher Leitbilder, Werte u. Anschauungen

 

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Klär mich auf Claudia,

 

wie erklärst Du Dir, daß man massenhaft junge Männer gerade mit atheistischen Parolen (Kommunismus, Maoismus, Nationalsozialismus) für Kriege und Bürgerkriege motivieren kann?

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Erich...*schwitz*

 

Religionen zählen ihrem Wesen nach zu den Ideologien. Sie benutzen ähnliche Methoden, um die Menschen gefügig zu machen.

 

Insofern ist jede (atheistische) Ideologie in dieser Frage wie eine Religion zu sehen. Die Leute werden von einer vermeintlichen Wahrheit überzeugt und so manipuliert.

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Darf ich Fragen, mit welchen Methoden ich Deiner Meinung nach mit welchen Methoden "gefügig gemacht" werde? Oder, je nachdem welcher Seite Du mich zurechnest, wen ich mit welchen Methoden wozu gefügig mache?

bearbeitet von ThomasBloemer
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Erich...*schwitz*

 

Religionen zählen ihrem Wesen nach zu den Ideologien. Sie benutzen ähnliche Methoden, um die Menschen gefügig zu machen.

 

Insofern ist jede (atheistische) Ideologie in dieser Frage wie eine Religion zu sehen. Die Leute werden von einer vermeintlichen Wahrheit überzeugt und so manipuliert.

Anders formuliert: Die Verneinung von Wahrheit und Wahrhaftigkeit führt zu wahrem Frieden der Menschen? Nur die Relativierung jeglicher Wahrheit führt zur wahren Freiheit. Der Mensch ist nicht mehr manipulierbar, die Kriege sind mit einem Schlag vorbei?

 

Franz-Xaver

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Laß mich mal Lissies Zitat zitieren:

Auflistung der Kriterien für Kollektivreligionen und andere Ideologien nach Esther Vilar (ich glaube aus dem Nachwort zur "Amerikanischen Päpstin, bin mir aber nicht mehr ganz sicher).

- ALIBIFUNKTION. Das eigene Leben, die eigene Existenz muß einen Sinn durch die Kollektivreligion/die Ideologie bekommen. Kollektivreligionen haben also ein ZIEL. Dieses Ziel kann realistisch sein (Verbesserung der sozialen Struktur im System Sozialismus, Erweiterung des Territoriums im System Nationalismus, Ausrottung einer Rasse im System Rassismus) oder utopisch (ewiges Leben im Komfort im System Christentum. Selbstauflösung in Wiedergeburten im System Buddhismus usw)

Religionen mit unerreichbaren Zielen sind dabei denjenigen mit erreichbaren überlegen: Ein erreichtes Ziel ist vernichtend für die ganze Religion, da sie ihren Sinn dadurch verlöre. Das Ideal "ewige Glückseligkeit" könnte erst nach dem Tod seinen Glanz verlieren. Bis es soweit ist, steht ihr allerhöchster Wert, für den sich allerhöchster Einsatz lohnt, nicht in Frage. (Anm.: In dieser einen Hinsicht könnte man das Christentum sogar als ziemlich clever erachten.)

- STRENGE. Die Kollektivreligion/ Ideologie stellt verbindliche Gesetze auf, damit die Anhänger jederzeit wissen, was gut und böse ist. Diese Gesetze variieren von Religion zu Religion. Ein Christ ist zum Beispiel "gut", wenn er Regeln des christlichen Glaubens befolgt, also auch dann, wenn er Andersgläubige bekehrt und damit nach der Werteskala anderer Systeme "böse" ist. (Zum Beispiel intolerant im System Toleranz, inhuman im System Humanität). Der Marxist ist "gut", wenn er Unternehmer an der Wahrnehmung ihrer Interessen hindert... usw.

Der Anhänger einer Kollektivreligion weiß also dank ihrer Gesetze in jedem Augenblick, wie, was, wer er ist und findet seine Welt durch einen wie auch immer gearteten Gott stets in Recht und Unrecht eingeteilt. Das erspart INDIVIDUELLE (freie) Entscheidungen und Verantwortung vor deren Konsequenzen, stiftet aber gleichzeitig Identität.

- STRAFEN. Erst die Strafe auf Regelverstöße schafft den notwendigen Zwang zu systemkonformem Verhalten - ohne Strafe geschähe ein solches nämlich feiwillig und von Fall zu Fall. Höchststrafe für Verräter einer Religion/Ideologie ist der Ausschluß aus der Gemeinde der Gläubigen (nicht der Tod!). Dieser Ausschluß stößt ihn in die Freiheit zurück, vor der er ja (was seine Anhängerschaft an das System beweist) grundsätzlich auf der Flucht ist. Daher ist es leichter bei Verlust einer strengen Ideologie zu sterben, als ohne sie weiterzuleben.

- UNKONTROLLIERBARKEIT. Diese ist durch Vielfalt der Gesetze gegeben (die ein einzelner dann nicht mehr überblicken kann) oder durch Unverständlichkeit ( "wer hat, dem wird gegeben werden, wer nicht hat, dem wird genommen werden, was er hat" oder ganz einfach durch Denkverbote ("Zweifel ist Sünde".

- Galionsfigur. Entweder wird diese durch eine bestimmte Person dargestellt (Christus, Marx, Hitler) und durch das sich unterwerfende Ich "logifiziert" (d.h. in seiner Begriffswelt und damit seiner Logik widerspruchslos übernommen (Christentum, Marxismus, Faschismus) oder durch ein erdachtes Wesen "personifiziert" (dem Kommunisten durch die "Partei", die alle Züge einer Gottheit trägt, vielen anderen direkt durch einen "Gott" . Bei schwachen Systemen, etwa der westlichen Demokratie, ist die Personifizierung vage. ("Geist der Liberalität" als Notlösung)

- ZEREMONIEN. Sie stellen den bedingungslosen Gehorsam des Betreffenden konkret dar. (Gelübde, Taufe, Parade, Abendmahl)und geben Gelegenheit diesen Gehorsam durch SYMBOLE (Kreuz, Hakenkreuz, Fahne, Uniform, Emblem) auch Anhängern anderer Systeme mitzuteilen.

- FEINDE. Erst mit ihnen ist die Kollektivreligion wirklich perfekt. Denn ohne andere Systeme wäre die Kollektivreligion als bestimmtes System nicht ERKENNBAR. "Ein System, das alles einschließt gibt es nicht. Selbst wer das Universum anbetet, mit seinem Werden und Vergehen ohne Anfang und Ende, ohne Ziel, tut das wohl immer im Bewußtsein eines elitären Protestes gegen die "engherzigen" "Lebensphilosophien". Je größer und näher dieser FEIND, desto besser. Verfolgung durch Andersdenkende erspart den Anhängern einer Kollektivreligion Vorstellungskraft und bestätigt sie in der Notwendigkeit ihres Kampfes mehr als die Appelle der jeweiligen Chefideologen.

Zum Beitritt zu einer solchen Kollektivreligion oder Ideologie kommt es durch

- ERZIEHUNG: Man wird in ein christliches Elternhaus hereingeboren

- PROTEST: Man rebelliert gegen die anerzogene Ideologie und wählt die diametral entegengesetzte.

-TODESANGST: nachdem man ein weitgehend individuell befriedigtes Religionsbedürfnis gelebt hat, schließt man sich angesichts des nahenden Todes lieber doch noch schnell einer der handelsüblichen "Überlebensversicherungsgesellschaften" an und wird im Alter doch noch fromm.

- ERSATZ: Eine Individualreligion/-ideologie ist gescheitert, z. B. eine unglückliche Liebe....

- EMPÖRUNG: soziale Mißstände sollen im Kollektiv, welches ein dahingehendes Programm veröffentlicht hat, behoben werden. (Anm.: An dieses Motiv hatte ich viel zu selten gedacht, es leuchtet aber ein!)

- EINSAMKEIT: eigentlich möchte man nur nicht mehr allein sein, muß jedoch als Preis für die Gesellschaft anderer Menschen auch deren fixe Idee übernehmen.

- VERSEHEN: Man verliebt sich z.B. in den Jünger einer Kollektivreligion/-ideologie und wird so mit Beginn dieser Liebe auch zum Opfer einer Ideologie: eigentlich wollte man einer Individualreligion huldigen, statt dessen hat man nun ein ganzes Religionspaket.

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<<Religionen zählen ihrem Wesen nach zu den Ideologien. >> nach claudia

 

ach claudia, religion ist nur für den marxisten ideologie, ansonsten ideologieanfällig, was selten bestritten wird.

 

<<Religion (lat. religare - zurückbinden an - etwas wiederholt und sorgfältig beachten) ist der in großen Bevölkerungsgruppen in langen Traditionen kultivierte, gemeinsame Glaube an das über die direkt erfahrbare Existenz Hinausgehende, zumeist an eine übernatürliche, überweltliche persönliche oder transzendente Wesenheit (Gott). >>

 

<<Ideologie .....

Mitte des 19. Jahrhunderts griffen Marx und Engels den von der Propaganda Napoleons stigmatisierten Begriff wieder auf und suchten, die bürgerliche Wirtschaftswissenschaft und Philosophie als Ideologie zu denunzieren und den Kommunismus als Wissenschaft dagegen zu setzen. In ihrer praktischen Konsequenz entwickelte sich die marxistische Methode selbst zur - im ursprünglichen Sinn kritisierten - Ideologie für bestimmte Parteien und Staaten.

 

Dem Marxismus zufolge manifestiert sich die Ideologie im Überbau in Gestalt von Philosophie, Religion und Recht. Diese tritt als "falsches Bewusstsein" sowohl bei Beherrschten wie bei Herrschenden zu Tage. Sie verschleiert das gesellschaftliche Sein und führt zu dem Fetischcharakter der kapitalistischen Ware. Insofern dient schon in der marxistischen Kritik die Ideologie dazu, einen Staatsapparat oder Machtapparat zu stützen.

...

Religionen sind der Ursprung verschiedener Weltbilder, die oft die Vorstellung eines Gottes sowie ein Weiterleben nach dem Tode (etwa als unsterbliche Seele, in einer Reinkarnation oder in einer Wiederauferstehung) beinhalten. Damit ist die Religion der Ideologieanfälligkeit nicht enthoben, wie es sich z.B. im religiösen Fundamentalismus dokumentiert. >>

 

gruss helmut

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Und vielleicht auch einen Hinweis, wo Du Deine Erklärung religiöser Kriege in mehr als zwei Zeilen formuliert hast. Ersatzweise eine Neuformulierung.

Ich habe behauptet, daß der vermeintliche Besitz einer absoluten Wahrheit die Wurzel für Intoleranz und Kriege ist.

Das sind noch nicht einmal zwei Zeilen.

 

Meine Frage daher: wenn Du nicht der Meinugn bist, wie erklärst Du Dir, daß man massenhaft junge Männer gerade mit religiösen Parolen für Kriege motivieren kann?

Die Parolen, mit denen zum Krieg motiviert werden kann, sind nahezu beliebig austauschbar. Eine weiterführende Analyse muss bei den Interessen ansetzen, die mit einem Krieg verbunden sind.

 

Das macht allerdings Arbeit und führt nicht zu schlanken Pauschalbehauptungen.

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Nach Deiner These müßte also der 2000jährige Bestand der Kirche auf einem Hirngespinst mit exakt 0 Augenzeugen basieren.... Hälst Du das für wahrscheinlich?

Durch die Existenz der verschiedenen, sich gegenseitig ausschließenden Religionen ist eindeutig bewiesen, dass auch große Religionen mit Millionen von Anhängern durch Hirngespinste entstehen können, ja, mit Sicherheit sogar entstanden sind.

Das gilt nur, wenn man eben diese Ausschließlichkeit der verschiedenen Religionen unterstellt. Das tust Du.

 

Die Kirche nicht. Vgl. KKK.

Doch, die Kirche beharrt darauf, dass nur sie die vollständige Wahrheit (oder den größten Teil davon) kennt, die anderen kennen allenfalls einen "Abglanz" der wahren Lehre.

 

Wie kommt es also, dass sich die anderen täuschen?

 

Hinzu kommt, dass die Muslime selbstverständlich davon ausgehen, dass sich die Christen täuschen und die Juden gehen davon aus, dass sich die Christen und die Muslime täuschen, die Hinduisten nehmen an, dass sich alle anderen täuschen, die Jainisten nehmen an, dass sich alle anderen täuschen usw. usf. Selbst wenn also die Kirche hier tolerant geworden ist - erst mit dem zweiten vatikanischen Konzil, vorher sah es anders aus - die anderen Religionen sind es nicht alle. Die Buddhisten wiederum sind in dieser Hinsicht sehr viel toleranter, aber wenn sie recht haben, unterliegen die Christen der Täuschung, wenn die Christen recht haben, unterliegen die Buddhisten der Täuschung.

 

Doch, in vielerlei Hinsicht schließen sich die Religionen wechselseitig aus. Auch eine Toleranz kann nicht darüber hinwegtäuschen, sie bedeutet nur, die Irrtümer der anderen zu tolerieren (einige der Fundamentalisten der jeweiligen Religion sind dann nicht einmal dazu bereit, im Christentum wie im Islam oder im Hinduismus).

 

Angenommen, ich sei Jainist, dann würde ich Dir sagen, dass Du im Irrtum lebst, wenn Du meinst, Dein Gott existiere, während Du meinen positiven Atheismus als falsch betrachten würdest. Es kann dann aber nur einer von uns recht haben, auch dann, wenn wir uns gegenseitig tolerieren und respektieren. Einer von uns beiden muss sich also täuschen, daran führt kein Weg vorbei, auch wenn wir uns sonst gegenseitig bescheinigen, dass vieles in der Religion des anderen wahr und erhaben ist.

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Ich habe behauptet, daß der vermeintliche Besitz einer absoluten Wahrheit die Wurzel für Intoleranz und Kriege ist.

Das sind noch nicht einmal zwei Zeilen.

Hey, komm, in dem Thread, der in F&A begonnen hat, hab ich das mehr als ausführlich begründet. Ich mach das hier nicht nochmal.

Die Parolen, mit denen zum Krieg motiviert werden kann, sind nahezu beliebig austauschbar. Eine weiterführende Analyse muss bei den Interessen ansetzen, die mit einem Krieg verbunden sind.

Ersteres bezweifle ich stark.

 

*Für die Eroberung des Baskenlandes* oder mit *Blut für Erdöl* wirst Du nicht solche Massen hinter Dich kriegen wie *im Namen des rechten Glaubens* oder *gegen die Achse des Bösen*. Die Zustimmung der Amis zum Krieg lag bei etwa 50%. Und jetzt sag bitte nicht, daß die alle damit einverstanden waren, wegen Öl Krieg zu führen.

 

Natürlich geht es immer um Interessen. Du mußt aber unterscheiden zwischen den Interessen der Kriegführer, die die Interessen in ihrer Plaung haben, und der Motivation der Soldaten, was in den seltensten Fällen überein stimmt. Mit *kommt mit und tötet meinen langjährigen Erzrivalen vom Nachbarland, damit ich in der Familienfehde Recht behalte* lockst Du keinen hinterm Ofen vor.

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Ich habe behauptet, daß der vermeintliche Besitz einer absoluten Wahrheit die Wurzel für Intoleranz und Kriege ist.

Das sind noch nicht einmal zwei Zeilen.

Hey, komm, in dem Thread, der in F&A begonnen hat, hab ich das mehr als ausführlich begründet.

Wo denn? Meinst Du etwa diesen Beitrag?

 

Die Parolen, mit denen zum Krieg motiviert werden kann, sind nahezu beliebig austauschbar. Eine weiterführende Analyse muss bei den Interessen ansetzen, die mit einem Krieg verbunden sind.

Ersteres bezweifle ich stark.

Dann mach Dich mal schlau über Kriege, Kriegsursachen und Kriegspropaganda.

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Nimm den unten auf derselben Seite.

 

Und über Propaganda hab ich viel gehört, ich hab sie sogar lange Jahre selbst über mich ergehen lassen müssen. Mit echtem Feindbild und allem drum und dran.

 

Ich hab noch einen Spiegel-Artikel im Hinterkopf, wo drinstand, daß Bush tatsächlich religiöse Parolen benutzte, um die amerikanischen Soldaten auf Linie zu bringen. Und vor ein paar Tagen kam im ZDF eine Sendung über die Assasinen, in der auch deutlich wurde, wie erbittert man *den rechten Glauben* verteidigen kann...:blink:

 

Möchtest Du uns wirklich weis machen, daß man mit religiösen Parolen KEINE Heere für den Krieg mobilisiert hatte bzw das nicht kann, Martin? Ernsthaft??? Oder was soll das ganze pseudoargumentative Zeugs a´la *mach Dich mal schlau*...?

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natürlich kann man das, Claudia. Ich wäre der letzte, der das bezweifelt.

 

Nur – diese Leute kannste mit jeder griffigen Parole zum Töten schicken. Auch für die Ehre der Nation etc.

 

Ist für mich in diesem zusammenhang nicht die interessanteste Frage. Sag mir lieber, was du für einen Unterschied zwischen Wahrheitsanspruch und ‹absolutem Wahrheitsanspruch› siehst. Und wem du welche Variante zuordnest.

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Nur – diese Leute kannste mit jeder griffigen Parole zum Töten schicken. Auch für die Ehre der Nation etc.

*die Leute*??? Du meinst nicht wirklich *ein paar Leute*? Krieg führt man nicht mir ein paar Leuten, udn ich habe lediglich behauptet, daß man mit Hilfe ideologischer (religiöser) Parolen Massen für kriege mobilisieren kann - meiner Meinung nach wegen der Geschichte mit dem absoluten Wahrheitsanspruch.

 

Für mich ist es gefährlich, wenn Leute für etwas sterben würden, was sie *glauben* ohne einen einzigen Beweis. Die Rechthaberei ist schon schlimm genug.

Ist für mich in diesem zusammenhang nicht die interessanteste Frage. Sag mir lieber, was du für einen Unterschied zwischen Wahrheitsanspruch und ‹absolutem Wahrheitsanspruch› siehst. Und wem du welche Variante zuordnest.

Ich denke, daß man sagen kann, daß es eine Wahrheit gibt. Nur können wir uns der nur nähern (macht die Wissenschaft mit jeder neuen Erkenntnis - man sieht sie als immer vorläufige und jederzeit falsifizierbare Annhäherung an die Wahrheit an). Religionen behaupten per Dogma, die Wahrheit zu kennen (auch wenn sie sie nicht in Worte fassen können / wollen). Da gibt es keinen Zweifel, sie erheben einen unumstößlichen (weil auf unhinterfragbaren Glaubenssätzen basierenden) Wahrheitsanspruch. Ohne Wenn und Aber. Zweifel als Untugend, Gehorsam und blinder Glaube und Vertrauen als Tugenden. Und Dogmen werden bitte nicht hinterfragt (siehe Theodizee).

 

Du siehst den Unterschied?

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Möchtest Du uns wirklich weis machen, daß man mit religiösen Parolen KEINE Heere für den Krieg mobilisiert hatte bzw das nicht kann, Martin?

Du bist diejenige, die uns etwas weismachen möchte - dass "der vermeintliche Besitz einer absoluten Wahrheit die Wurzel für Intoleranz und Kriege ist". Ich bin derjenige, der diese These in dieser platten Allgemeingültigkeit nicht kauft.

 

Warum immer auf die halbtote Religion einprügeln? Ich halte die Märchen, Illusionen und Phantastereien der Moderne für eine spannendere Frage - und auch im Hinblick auf die gute, alte Frage "Wozu sind Kriege da?" für erkenntnisreicher. (Sieht man einmal von ausgesprochenen Religionskriegen ab, die es natürlich auch heute noch gibt.)

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Liebe Claudia,

 

da haste wirklich ein paar Aussagen in ein kurzes Posting gepackt …

 

Nun ja.

 

Ich bitte dich, wirklich nur auf das Bezug zu nehmen, was ich geschrieben habe. Ich weiß nicht, was das soll. Ist nun schon mehrere Male passiert. Du zitierst etwas von mir (hier: ‹diese Leute›), fügst ein Wort hinzu (hier: ‹paar›, ein Wort, mit dem du meinem Beitrag eine Note unterstellst, die er nicht hatte), und dann kritisierst du die ganze Sache, als hätte ich das so vertreten. Das ist schon ein Stückchen Vereinnahmung.

 

Mir ist deine ganze Herleitung zu plakativ, zu unausgegoren, zu selbstgerecht. Aber leider kann ich mich damit nicht befassen. Du wirst dich auch schwerlich davon überzeugen lassen, dass es einen Unterschied zwischen «an Gott glauben» und «im vermeintlichen Besitz der Wahrheit sein» gibt.

 

Dann diese Sache um die angebliche Nicht-Hinterfragbarkeit religiöser Aussagen … naja. Da ist auch einiges falsch. Lustig finde ich immer wieder dieses Dogma, dessen du dir nicht bewusst zu sein scheinst: Dein hermeneutischer Schlüssel ist, dass sich das Unsichtbare nicht offenbart.

 

Das ist Claudias «absolute Wahrheit». Oder?

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«Es ist übrigens bedauerlich. Diese Haltung der Intoleranz, die ich dir tatsächlich ein Stück weit anlaste, Claudia, ist dafür verantwortlich, dass Scheiterhaufen brennen, dass Priester und Ordensleute geköpft wurden, dass Menschen zwangskonvertiert wurden, dass Gläubige in Psychatrien verfrachtet wurden.

 

Die Wurzel ist sehr einfach: Den Fanatismus immer nur beim anderen suchen.»

 

Möchtest du ernsthaft, dass wir so miteinander reden? — Oder wäre es vielleicht doch sinnvoller, sich die menschliche Schwäche zuzugestehen, dass jede, mit Fanatismus und Verve vertretene Auffassung das Zeug dazu hat, zur Ideologie zu werden? Wieso willst du die verlogene Konfrontation so weit treiben, bis man deine Nase durch die Blutspur zieht, die deine Göttin Vernunft hinterlassen hat?

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