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Führt absoluter Wahrheitsanspruch zu Intoleranz?


Gast Claudia

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Die Frage ging aus dem Thread "die absolute Wahrheit" hervor

Karolin

 

Es gibt nur einen, Der behauptet: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".

 

In der ganzen Geschichte der Menschheit hat sich solch gewaltige Aussage sonst keiner angemaßt! Auf Glaubwürdigkeit überprüfenswert, oder nicht?  :blink:

 

Aber ich weiß schon, Dein Statement ist objektiv und für alle Anschauungsvarianten gut geeignet ...  :P

Hallo Accreda,

 

das Problem ist, daß alle Ideologien und Religionen mit einem universellen Wahrheitsanspruch auftreten. Sie lehren, daß ihre Lehre die einzig Richtige ist und demzufolge machen alle anderen was falsch. (Bei Dir hat es ja auch geklappt.)

 

Die Leute vernachlässigen dann ganz gerne, daß ihre Religion nur eine von vielen ist, und daß sie ohne einen einzigen Beweis genau dasselbe Recht hat, sowas zu behaupten, wie alle anderen auch. Man erzieht die Menschen darin, das kritische Denken abzustellen - was ihre Religion betrifft - und immer und immer wieder zu wiederholen, man sei ja im Recht und alle anderen nicht.

 

Und genau darin liegt das Problem von Intoleranz, Rechthaberei und vielen vielen Religionskriegen. Vernünftige, nicht derartig manipulierte Menschen wirst Du nicht dazu kriegen, *gegen die Achse des Bösen* in den Krieg zu ziehen oder die Ungläubigen in die Luft zu sprengen, weil Gott dann im Himmel eine Belohnung für Dich hat.

 

Der erste Grund, jede Religion abzulehnen.

 

Grüßle,

Claudia

bearbeitet von karolin
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Es gibt nur einen, Der behauptet: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben".

 

In der ganzen Geschichte der Menschheit hat sich solch gewaltige Aussage sonst keiner angemaßt! Auf Glaubwürdigkeit überprüfenswert, oder nicht?   :blink:

 

Aber ich weiß schon, Dein Statement ist objektiv und für alle Anschauungsvarianten gut geeignet ...  :P

Hallo Accreda,

 

das Problem ist, daß alle Ideologien und Religionen mit einem universellen Wahrheitsanspruch auftreten. Sie lehren, daß ihre Lehre die einzig Richtige ist und demzufolge machen alle anderen was falsch. (Bei Dir hat es ja auch geklappt.)

 

Die Leute vernachlässigen dann ganz gerne, daß ihre Religion nur eine von vielen ist, und daß sie ohne einen einzigen Beweis genau dasselbe Recht hat, sowas zu behaupten, wie alle anderen auch. Man erzieht die Menschen darin, das kritische Denken abzustellen - was ihre Religion betrifft - und immer und immer wieder zu wiederholen, man sei ja im Recht und alle anderen nicht.

 

Und genau darin liegt das Problem von Intoleranz, Rechthaberei und vielen vielen Religionskriegen. Vernünftige, nicht derartig manipulierte Menschen wirst Du nicht dazu kriegen, *gegen die Achse des Bösen* in den Krieg zu ziehen oder die Ungläubigen in die Luft zu sprengen, weil Gott dann im Himmel eine Belohnung für Dich hat.

 

Der erste Grund, jede Religion abzulehnen.

 

Grüßle,

Claudia

 

Hallo Claudia!

  • Ich denke nach wie vor kritisch, das habe ich nie abgestellt.
    ("Prüft alles und behaltet das Gute!" 1 Thess 5,21)

  • Ich bestehe nicht auf dem Recht auf Wahrheit, ich trete lediglich für sie ein.

  • Konsequent bin ich in Bezug auf meine Person.
    Was Andere machen, darauf habe ich wenig Einfluß und wenn doch, dann will ich ihnen nur Gutes.

  • Krieg, auch im Sinne von täglichem verbalen Kleinkrieg, lehne ich ab.
    Wenn ich sehe, der will nicht, dann höre ich einfach auf.

Passe ich jetzt noch in Dein christliches Religionsbild? band.gif

 

Schöne Grüße

Verena

bearbeitet von Accreda
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Liebe Claudia,

 

Dein Statement ist schon interessant:

 

das Problem ist, daß alle Ideologien und Religionen mit einem universellen Wahrheitsanspruch auftreten. Sie lehren, daß ihre Lehre die einzig Richtige ist und demzufolge machen alle anderen was falsch. (Bei Dir hat es ja auch geklappt.)

...

Und genau darin liegt das Problem von Intoleranz, Rechthaberei und vielen vielen Religionskriegen.

...

Der erste Grund, jede Religion abzulehnen.

 

Also wir sind da toleranter. Wir lehnen eine Religion weniger ab.

 

Man erzieht die Menschen darin, das kritische Denken abzustellen - was ihre Religion betrifft - und immer und immer wieder zu wiederholen, man sei ja im Recht und alle anderen nicht.

 

Der Autoritätsglauben wurde spätestens von Jesus Christus ad acta gelegt. Jeder trägt vor Gott die Verantwortung für sein Leben, und der Verweis darauf, man habe ja nur so gehandelt, wie es die Kirche gesagt hatte, wird einem nicht weiter helfen. Auch die Anhäufung von guten und schlechten Taten wird kein Entscheidungskriterium sein. Wenn das keine kritische Überprüfung des eigenen Lebensentwurfs bedingt, was dann?

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Und genau darin liegt das Problem von Intoleranz, Rechthaberei und vielen vielen Religionskriegen.

Liebe Claudia,

 

Du kennst wohl nicht den Spruch, daß die Basis des Friedens wohl Gerechtigkeit und Wahrheit sein muß? Das wäre wohl der Gipfel der Toleranz, wenn alles erlaubt ist, dann muß wohl die Lüge auch erlaubt sein.

 

Religionskriege entsprechen nun mal nicht der Wahrheit, und die meisten Großreligionen sind von der Wurzel her eigentlich friedliche Religionen. Die billige Durchsetzung von Meinungen ist keine Wahrheit.

 

Eine Sache ist, ob man eine Meinung hat, zu der man steht, und eine andere Sache ist, ob man wegen der eigenen Meinung oder Glauben Raum für die Lüge der Gewalt schafft.

 

Das Thema der Toleranz ist ein eigenes Thema für sich. Wir sind ja alle der Meinung, daß Toleranz sein soll, und daß Toleranz je nach Lebenszusammenhang gewisse Grenzen haben muß. Die Braunen z.B. verdienen keine Toleranz. Wir reden hier darüber, ob die Wahrheit absolut ist.

 

Grüße, Carlos

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Claudia:

 

Mit der Religion ist das genaus wie mit vielen anderen Dingen. Ich greife mal ein Messer heraus:

 

Ein Messer ist ziemlich nützlich. Ich kann damit praktisch und einfach meine Butter auf dem Brot verteilen.

Ein Messer kann mir Schutz bieten, wenn ich es zur Verteidigung benutze.

Ein Messer kann mir Nahrung sichern, indem ich es zum Jagen oder zb zum Kokusnüsse abschlagen benutze.

Ein Messer kann mir als Skalpell bei einer Oberation das Leben retten.

 

Aber:

Ein Messer kann ich dazu benutzen, einen anderen zu erstechen.

Ein Messer kann dazu benutzt werden, mich umzubringen.

Generell kann mit einem Messer übelste Qualen und bleibende Schäden zugefügt werden.

 

Und jetzt?

Was soll ich tun? Das Messer vierbieten, weil es einige Missbrauchen und seinen ursprünglichen Sinn verletzen?

Mit einem Messer kann so viel Gutes getan werden. Rechtfertigen dann die verwerflichen Taten einiger, daß ich das Messer gänzlich zur Seite lege und nicht mehr Gutes damit tue?

Oder soll ich nicht gerade deshalb, weil ich ein verantwortungsvoller Mensch bin, alle anderen dazu aufrufen, mit dem Messer etwas Gutes zu tun und die zu verachten, die damit Missbrauch treiben und meinen Mund aufmachen, damit dieser verhindert wird?

 

Natürlich wäre es einfacher zu sagen: "Ab heute keine Messer mehr" damit tue ich aber all denen Unrecht, die vielleicht vor einer lebensrettenden Oberation stehen oder in den Tropen so ihre einzige Nahrungsquellle sichern. Dies wäre also äußerst kurz und ungerecht gedacht.

 

Mit der Religon verhält es sich genauso: Missbrauch einer Religion kann man nicht lösen, indem man sie verbietet. Im Gegenteil.

 

Grüße

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Ärgerlich ist die in Claudias Posting implizierte Generalschuld von Gläubigen an Kriegen und gewaltsamen Auseinandersetzungen und die ganz beiläufig postulierte Immunität der Ungläubigen dagegen.

 

Vielleich kann Claudia einfach nochmal in Ruhe und ausführlich ihre Ansicht schreiben. Offenslichtlich ist das ein Thema, wo sich glaubende etwas schnell auf die Füße getreten fühlen... ich mir erhlich gesagt bei diversten pauschaliesierungen auch.....

Darum: Bitte einfach nochmal emotionslos, in Ruhe und genau.

 

Für Katholiken liegt der Gedankengang nahe, gleich mit denen Leuten auf eine Stufe gestellt zu werden, die das besagte "Messer" missbrauchen, obwohl sie sich anstrengen, damit Gutes zu tun. Da würde man einigen Unrecht tun.

 

Also bitte nochmal genauer Claudia

Danke!

 

Viele Grüße

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Also wir sind da toleranter. Wir lehnen eine Religion weniger ab.

Hallo Wolfgang,

 

soso...:blink:

 

Nee, Ihr lehnt viel MEHR Religionen ab, nämlich alle die nicht-katholischen.

Der Autoritätsglauben wurde spätestens von Jesus Christus ad acta gelegt.

...und kurz darauf von den Kirchen im Namen Gottes wieder heraufgeholt, gepflegt und verstärkt. Toll...:P

 

Jeder trägt vor Gott die Verantwortung für sein Leben, und der Verweis darauf, man habe ja nur so gehandelt, wie es die Kirche gesagt hatte, wird einem nicht weiter helfen.

Auch das war jahrhundertelang *ein bißchen* anders...

Auch die Anhäufung von guten und schlechten Taten wird kein Entscheidungskriterium sein. Wenn das keine kritische Überprüfung des eigenen Lebensentwurfs bedingt, was dann?

Eine klare Aussage, WAS denn nun die Kriterien sind vielleicht?

 

Viele Grüße,

Claudia

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Mit der Religon verhält es sich genauso: Missbrauch einer Religion kann man nicht lösen, indem man sie verbietet. Im Gegenteil.

Hallo Karo,

 

ich stimme Dir zu, bis auf *im Gegenteil*.

 

Wie stellst Du Dir *im Gegenteil* vor?

 

Grüßle,

Claudia

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Hallo Claudia!

 

Und mein Beitrag war Dir keine Antwort wert? *ganztraurigbin* :P

 

Ich geb die Hoffnung aber nicht auf :blink:

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Vielleich kann Claudia einfach nochmal in Ruhe und ausführlich ihre Ansicht schreiben. Offenslichtlich ist das ein Thema, wo sich glaubende etwas schnell auf die Füße getreten fühlen... ich mir erhlich gesagt bei diversten pauschaliesierungen auch.....

Darum: Bitte einfach nochmal emotionslos, in Ruhe und genau.

Okay, Karo, Dein Wunsch ist mir Befehl...:blink:

 

Also: ich bin der Meinung, daß eine Lehre, die eine absolute Wahrheit postuliert, die nur für die Anhänger dieser Lehre vorbehalten ist, Intoleranz hervor bringt.

 

Warum?

 

Weil zum einen aus dem *richtig-glauben* (angeblich) Konsequenzen erwachsen, die sehr mit Emotionen und sehnlichen Wünschen verbunden sind, als auch aus dem *falsch-glauben*. Wer *das richtige glaubt*, lebt gottgefällig und bekommt dafür eine Belohnung von ihm. Wer nicht, erzürnt Gott und lebt getrennt von Gott, was als sündhaftes Verhalten (im Volksmund als eindeutig schlecht und falsch aufgefaßt) auch heute noch gelehrt wird (KEK).

(Erst kürzlich habe ich auf die Antwort *ich glaube nicht an Gott* (Frage war, warum ich nicht mit in den Weihnachtsgottesdienst komme) viele große Kinderaugen und *das muß man doch* geerntet... )

 

Aus dem *Wissen* um solches Verhalten kann nun verschiedenartiges Umgehen mit Andersdenkenden erwachsen:

 

- wer von seinem Wesen her friedlich ist, wird in den Andersdenkenden Herausforderungen sehen, sie evtl von seinem Glauben zu überzeugen, wird jedoch nie auf die Idee kommen, die friedlichen Aspekte seiner Lehre zu mißachten und für den angeblich wahren Glauben in den Krieg zu ziehen. Viele akzeptieren Andersdenkende auch als Gleichberechtigte (was aber der Lehre widerspricht, denn in der Bibel werden Gottlose nicht so dargestellt).

 

- wer von sich sehr überzeugt ist, überbetont die Wichtigkeit des Glaubensaspektes in seinem Leben und im Leben anderer und nimmt die Weitergabe dieser angeblichen Wahrheit sehr ernst. Er ignoriert, daß es Menschen gibt, die außerhalb dieser Lehre glücklich sein können und will mit allen Mitteln seinem Gott gefallen, um ??? - ein MEHR an Belohnung und Gottgefälligkeit herauszuschinden??? Keine Ahnung. Zugleich erwächst ein innerer Haß auf die, die *falsch glauben*, vielleicht auch deswegen, weil das eigene Glaubensleben mit Entbehrungen verbunden ist, die andere nicht haben (?)

 

Die meisten werden sich wohl irgendwo dazwischen bewegen.

 

Leider kann man mit jeder akzeptierten Lehre als Begründung in der Hinterhand eine gewisse Gruppendynamik erzeugen, wenn man sie für seine Zwecke mißbraucht. So wurde mit der Bibel im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sowohl die eine als auch die andere Seite begründet.

 

Wird im Namen der akzeptierten Mehrheitsreligion ein Krieg angefangen, regt sich weit weniger Widerstand, als wenn man diesen krieg aus offenen wirtschaftlichen oder sonstwelchen Gründen anzettelt. Ergo eignen sich Lehren von der absoluten Wahrheit auch dazu, Mitläufer und auch die friedlichen Gläubigen ruhig zu halten. Das haben wir deutlich in den USA gesehen. Man wird in seiner Kritikfähigkeit gebremst. Das habe ich selber erlebt, als ich noch der Meinung war, der Sozialismus werde siegen.

 

Und ich erlebe hier sehr oft im Forum, daß sehr antiquierte oder eigentlich unakzeptable Bestandteile schön geredet werden, WEIL sie Bestandteil der Lehre sind, der man sich ja verschrieben hat. Aber das ist noch ein anderes Thema und betrifft immer weniger Leute.

 

Ist das jetzt klarer geworden?

 

Grüßle,

Claudia

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Ich denke nach wie vor kritisch, das habe ich nie abgestellt.

("Prüft alles und behaltet das Gute!" 1 Thess 5,21)

Hallo Verena,

 

neiiiin, natürlich kriegste auch ne Antwort, sorry.

 

Kritisch denken und etwas ohne jeden Beweis als allgemeine WAHRHEIT bezeichnen schließt sich imho aus.

Ich bestehe nicht auf dem Recht auf Wahrheit, ich trete lediglich für sie ein.

...nachdem Du sie auch als allgemeingültig akzeptiert hast...?

Konsequent bin ich in Bezug auf meine Person.

Was Andere machen, darauf habe ich wenig Einfluß und wenn doch, dann will ich ihnen nur Gutes.

Ob das wirklich stimmt, kann ich anhand der paar Postings von Dir noch nicht beurteilen.

Krieg, auch im Sinne von täglichem verbalen Kleinkrieg, lehne ich ab.

Wenn ich sehe, der will nicht, dann höre ich einfach auf.

Warum diskutierst Du dann mit so großer Ausdauer mit uns A&As...:blink:?

Passe ich jetzt noch in Dein christliches Religionsbild? 

Kann ich wie gesagt jetzt noch nicht sagen.

 

Viele Grüße,

Claudia

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Claudia

ich würde mich freuen, wenn Du mir auf mein *nochmal langsam und ausführlich* hier antworten würdest.

 

Also: ich bin der Meinung, daß eine Lehre, die eine absolute Wahrheit postuliert, die nur für die Anhänger dieser Lehre vorbehalten ist, Intoleranz hervor bringt.

 

Warum?

 

Weil zum einen aus dem *richtig-glauben* (angeblich) Konsequenzen erwachsen, die sehr mit Emotionen und sehnlichen Wünschen verbunden sind,

 

Dieser Sichtweise stimme ich dir im Prinzip zu. Religiösität ist so ziemlich das Innerste und persönlichste, was ein Mensch haben kann. Da liegen Emotionen nicht weit weg. Sieht man ja täglich hier im Forum.... Wenn Atheisten die Religion wirklich verstehen wollen, müssen sie auf diesem Geibiet wirklich mit Fingerspitzengefühl agieren, weil - wie gesagt, die Religion wirklich etwas ist, woran man andere auch ganz gründlich verletzen kann, auch wenn man sich dem vielleicht gar nicht bewusst ist, oder es Absicht ist.

 

als auch aus dem *falsch-glauben*. Wer *das richtige glaubt*, lebt gottgefällig und bekommt dafür eine Belohnung von ihm.

 

Wo genau siehst du da den falsch-glauben?

 

Wer nicht, erzürnt Gott und lebt getrennt von Gott, was als sündhaftes Verhalten (im Volksmund als eindeutig schlecht und falsch aufgefaßt) ) auch heute noch gelehrt wird (KEK).

 

Diejenigen haben aber etwas nicht verstanden. Da geschied viel aus Unwissenheit heraus. Aus zb meiner Sicht und aus der, der Kirche ist das sündhaft. Es ist aber nur auf eine absolute Wahrheit bezogen. Also auf die Sicht von diesen Leuten aus. Das heißt noch lange nicht, das du aus deiner Sicht sündigst, bzw dich als Sünder fühlen mußt. Im Gegenteil. Sünde gibt es im Atheismus ja gar nicht. Ich komme also nicht auf die Idee, dich deswegen als Sünder zu bezeichnen, weil es bei dir diese Bezeichnung überhaupt nicht gibt und sie somit völlig Gegenstandslos ist.

 

- wer von seinem Wesen her friedlich ist, wird in den Andersdenkenden Herausforderungen sehen, sie evtl von seinem Glauben zu überzeugen, wird jedoch nie auf die Idee kommen, die friedlichen Aspekte seiner Lehre zu mißachten und für den angeblich wahren Glauben in den Krieg zu ziehen.
Und gerade das verlangt doch unsere Religion: Nächstenliebe, die 10 Gebote....

vor Missbrauch ist keine Religion geschützt - leider.

 

Viele akzeptieren Andersdenkende auch als Gleichberechtigte (was aber der Lehre widerspricht, denn in der Bibel werden Gottlose nicht so dargestellt).
Das ist ein anderes Thema. Deshalb nur kurz. Dazu muß man die Bibel aus dem Glauben heraus lesen. Und da sind andere nunmal nicht gleichberechtigt. Es gibt zb. kein ewiges Leben für nicht Christen. - Also aufgezwungenes, ewiges Leben, für die, die nicht wollen. Es geht also um gleichberechtigung in religiösen Fragen. Als Mensch wird absolute gleichberechtigung verlangt: Jeder Mensch gleich seines Gedankenguts hat eine von Gott gegebene Würde.

 

 

- wer von sich sehr überzeugt ist, überbetont die Wichtigkeit des Glaubensaspektes in seinem Leben und im Leben anderer und nimmt die Weitergabe dieser angeblichen Wahrheit sehr ernst. Er ignoriert, daß es Menschen gibt, die außerhalb dieser Lehre glücklich sein können und will mit allen Mitteln seinem Gott gefallen, um ??? - ein MEHR an Belohnung und Gottgefälligkeit herauszuschinden??? Keine Ahnung. Zugleich erwächst ein innerer Haß auf die, die *falsch glauben*, vielleicht auch deswegen, weil das eigene Glaubensleben mit Entbehrungen verbunden ist, die andere nicht haben (?)
Genau da wären wir beim Missbrauch. Du hast völlig Recht, diese Denkweise gibt es. Sie hat aber nicht mehr viel mit dem Christentum zu tun, wenn ich mit Hass und Gewaltbereitschaft auf Missionierungstour gehe.

 

 

 

Leider kann man mit jeder akzeptierten Lehre als Begründung in der Hinterhand eine gewisse Gruppendynamik erzeugen, wenn man sie für seine Zwecke mißbraucht. So wurde mit der Bibel im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg sowohl die eine als auch die andere Seite begründet.
Mhm. Nichts anderes wurde ja auch von absoluten Herrschern gemacht. Und gerade deshalb da die Religion ausgeschaltet. Siehe China.... Wer das Christentum nicht mißbraucht hat eine Gruppendynamik aus Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und ethischem Handlen - vor Mißbrauch ist das allerdings nicht geschützt. Insbesondere dadurch, daß ich ethisches Handlen nicht mit Gewalt verteidigen darf. (Darum kann der Papst auch "nur" Worte und keine Waffen spielen lassen...)

 

Wird im Namen der akzeptierten Mehrheitsreligion ein Krieg angefangen, regt sich weit weniger Widerstand, als wenn man diesen krieg aus offenen wirtschaftlichen oder sonstwelchen Gründen anzettelt. Ergo eignen sich Lehren von der absoluten Wahrheit auch dazu, Mitläufer und auch die friedlichen Gläubigen ruhig zu halten. Das haben wir deutlich in den USA gesehen. Man wird in seiner Kritikfähigkeit gebremst. Das habe ich selber erlebt, als ich noch der Meinung war, der Sozialismus werde siegen.

Ja, das ist schlimm, wenn Religion so mißbraucht wird. Und ich kann dir versprechen, das tut denen, die mit guter Absicht religös sind weitaus mehr weh als dir. Der Papst hat das einzig Richtige getan, in dem er Klartext gesprochen hat und Bush's Rechtfertigungen eben keine sind.

 

Und ich erlebe hier sehr oft im Forum, daß sehr antiquierte oder eigentlich unakzeptable Bestandteile schön geredet werden, WEIL sie Bestandteil der Lehre sind, der man sich ja verschrieben hat.

Ein Weltbild an dem man hängt geht nur langsam zu ändern, bzw zu wandeln ohne das man seine Identität verliert.

 

Ist das jetzt klarer geworden?

Wesentlich. Ich stimme dir da auch in großen Teilen zu. Kann dich aber nur bitten, in diesem Zusammenhang nicht von "den Katholiken" und "dem Chtistentum" zu sprechen. Da würdest du vielen Unrecht tun. Das ganze hat nichts mehr mit der christlichen Lehre zu tun, sondern versteckt sich hinter ihr auf ganz böse Weise.

Man kann die absolute Warheit auch besitzen, ohne dadurch gleich agresiv zu werden.

 

Viele Grüße

bearbeitet von karolin
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Hallo Claudia!

 

Ich seh schon, Du findest anscheinend immer das berühmt-berüchtigte, nicht vorhandene Haar in der Suppe, mag sie noch so klar sein und noch so gut schmecken. :blink:

 

Schöne Grüße

Verena

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Keine Provokationen bitte.

Das ist weder eine Frage noch eine Antwort.

geschrieben als Mod.

 

Schreib doch einfach: Welches Haar meinst du denn genau?

Viele Gedankengänge von ihr sind ja richtig. Es gibt eben auch die negative Seite des Religionsmissbrauches. Man darf nur nicht denken, daß DAS die Religion ist.

 

Viele Grüße

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Ob nun beim "Des Kaisers neues Kleid" Toleranz herrscht,

so ändert dies an der Wahrheit nichts. Der König ist und bleibt nackt.

 

Die andere Frage ist, was wir mit dieser Wahrheit machen. Wie gehen wir mit der Wahrheit um? Wird jemand, der diese Wahrheit ausspricht, erschlagen? Oder werden die Regierungstreue von den Opossitionellen, die die Wahrheit erkannt haben, gelyncht?

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Ich verstehe, was du meinst, Claudia, und bin sogar weitestgehend einer Meinung mit dir.

Aber einen Punkt möchte ich aufgreifen: Kann man denn tatsächlich die Ideologie selbst für deren Mißbrauch verantwortlich machen?

Natürlich ist es so, dass Jesus von sich sagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben", aber daraus eine Verantwortlichekeit der Religion für diverse Fehlentwicklungen abzuleiten, halte ich für grundfalsch.

 

Es wäre das selbe, würde ich dem Atheismus unterstellen für die Säuberungen in der UdSSR in den 30ern verantwortlich zu sein.

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Keine Provokationen bitte.

Das ist weder eine Frage noch eine Antwort.

geschrieben als Mod.

 

Schreib doch einfach: Welches Haar meinst du denn genau?

Viele Gedankengänge von ihr sind ja richtig. Es gibt eben auch die negative Seite des Religionsmissbrauches. Man darf nur nicht denken, daß DAS die Religion ist.

 

Viele Grüße

 

Das meinte ich mit nicht vorhandenem Haar in der Suppe:

 

Ich sagte:

Ich denke nach wie vor kritisch, das habe ich nie abgestellt.

("Prüft alles und behaltet das Gute!" 1 Thess 5,21) 

 

Claudia darauf:

Kritisch denken und etwas ohne jeden Beweis als allgemeine WAHRHEIT bezeichnen schließt sich imho aus.

 

War eigentlich nur als freundliche Antwort auf Claudias Provokation gedacht.

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Kann man denn tatsächlich die Ideologie selbst für deren Mißbrauch verantwortlich machen?

Hi Exi,

 

man ist imho als Anhänger einer Ideologie oder Religion verpflichtet, diese kritisch zu prüfen und sie ethisch so zu verfeinern, daß man solche *Messer* ausmerzt.

 

Ansonsten wird man sich immer wieder gefallen lassen müssen, als Anhänger einer teilweise menschenfeindlichen, kriegerischen, intoleranten Idee zu sein.

Es wäre das selbe, würde ich dem Atheismus unterstellen für die Säuberungen in der UdSSR in den 30ern verantwortlich zu sein.

Das wäre Blödsinn, weil *der Atheismus* nicht die Ideologie ist, die Du angreifst (weil Atheismus kein geschlossenes Weltbild ist - soviel solltest Du aber schon gelernt haben... :blink: )

 

Mach den Kommunismus dafür verantwortlich, ebenso wie Deine Religion eine Weltanschauung mit positiven wie negativen Aspekten.

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Das meinte ich mit nicht vorhandenem Haar in der Suppe:

 

Ich sagte:

Ich denke nach wie vor kritisch, das habe ich nie abgestellt.

("Prüft alles und behaltet das Gute!" 1 Thess 5,21) 

 

Claudia darauf:

Kritisch denken und etwas ohne jeden Beweis als allgemeine WAHRHEIT bezeichnen schließt sich imho aus.

 

War eigentlich nur als freundliche Antwort auf Claudias Provokation gedacht.

Und sonst gip´s keine Erwiderung darauf?

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Ihr macht euch da zu viele Gedanken in die falsche Richtung.

 

Kein Mensch kommt auf die Idee, mir Intoleranz zu bescheinigen, weil ich absolut und bombenfest davon überzeugt bin, dass ich lebe.

 

Also kann die Intoleranz nicht Absolutheitsanspruch herkommen. Und die Christen und die Ungläubigen haben ganze Wagenladungen von Sachen, von denen sie absolut überzeugt sind und die für sie nicht zur Diskussion stehen.

 

Also erst mal weg mit dem Quark, dass die Intoleranz vom Absolutheitsanspruch kommt.

 

Zur Intoleranz braucht es vor allem erst mal zwei. Einen der überzeugt ist und einen anderen, der wiederspricht.

 

Und jetzt verrat ich euch das Geheimnis der Intoleranz. Wenn die beiden nicht bereit sind, normal miteinander zu leben, dann ist es intolerant.

 

Und woher kommt diese Unfähigkeit? Nein, sie kommt nicht vom Absolutheitsanspruch, sondern von der Unfähigkeit, mit Menschen umzugehen. Von der irrigen Meinung, wenn man recht hat, darf man sich alles erlauben und darf den andern niederknüppeln. Also ob jemand, der nicht recht hat, auch weniger Würde besitzt. Das ist doch Kappes!

 

Die Tugenden gegen Intoleranz heißen nicht Wischiwaschi und nicht Überzeugungslosigkeit, sondern Demut und Respekt und Achtung vor dem Anderen, auch wenn er nicht recht hat.

 

Ich bin voll und ganz von meinem Glauben überzeugt. Das macht mich genau so wenig intolerant wie einen Nichtgläubigen, der mit der gleichen Absolutheit von seinem Nichtglauben überzeugt ist. Wir können miteinander reden, ohne dass einer von uns seine Überzeugung aufgibt. Die Absolutheit bleibt.

 

Aber wehe, wehe, wenn nicht daneben die Tugenden der Toleranz treten. Sobald einer von uns meint, dem anderen eins reindrücken zu dürfen, weil er selbst recht hat, ist die Intoleranz da.

 

Dazu die Bibelstelle ist Lk 9,52f:

52 Er schickte Boten vor sich her, und sie gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, um für ihn Vorbereitung zu treffen. 53 Doch sie nahmen ihn nicht auf, weil sein Antlitz auf den Weg nach Jerusalem gerichtet war. 54 Als die Jünger das sahen, sagten Jakobus und Johannes: „Herr, willst du, daß wir sagen, es solle Feuer vom Himmel fallen und sie verzehren, wie auch Elias tat? 55 Er aber wandte sich um und verwies es ihnen streng und sprach: „Ihr wißt nicht, wessen Geistes ihr seid. 56 Der Menschensohn ist nicht gekommen, Menschenleben zu vernichten, sondern zu retten“. Und sie gingen in ein anderes Dorf.

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Die Tugenden gegen Intoleranz heißen nicht Wischiwaschi und nicht Überzeugungslosigkeit, sondern Demut und Respekt und Achtung vor dem Anderen, auch wenn er nicht recht hat.

Von mir hervorgehoben....

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Erwin

Und woher kommt diese Unfähigkeit? Nein, sie kommt nicht vom Absolutheitsanspruch, sondern von der Unfähigkeit, mit Menschen umzugehen. Von der irrigen Meinung, wenn man recht hat, darf man sich alles erlauben und darf den andern niederknüppeln. Also ob jemand, der nicht recht hat, auch weniger Würde besitzt.

 

Ich glaub, das war einer der schlausten Sätze in diesem Thread.

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man ist imho als Anhänger einer Ideologie oder Religion verpflichtet, diese kritisch zu prüfen und sie ethisch so zu verfeinern, daß man solche *Messer* ausmerzt.[/color]

 

Sehe ich absolut genauso. Und gegen Leute, die die Religion für ihre Zwecke benutzen, verfälschen und manipulieren, mache ich, wo ich kann, auch den Mund auf.

Ansonsten wird man sich immer wieder gefallen lassen müssen, als Anhänger einer teilweise menschenfeindlichen, kriegerischen, intoleranten Idee zu sein.

 

Dann sag mir bitte: Was soll ich tun???

 

Ich kann Dinge, die im Namen meiner Religion geschehen sind nicht rückgängig machen. Ich kann nicht rückgängig machen, daß tausende Frauen als Hexe in den Flammen gestorben sind, weil sie der Inquisition zum Opfer gefallen sind. Ich kann nicht rückgängig machen, daß unzählige Existenzen vernichtet würden und Städte durch die Kreuzritter geplündert wurden. Ich kann nicht rückgängig machen, daß der geistliche Adel zur Zeiten der Medici im Vatikan von goldenen Tellern gegessen hat, wärend das volk vor seinen Toren verhungerte.

Muß ich mich jetzt deswegen schämen?

 

Bzw: Ja, ich schäme mich dafür, daß so etwas im Namen meiner Religion geschehen ist.

Ich lasse mir aber nicht vorwerfen, daß ich Anhänger einer menschenfeindlichen, kriegerischen und intoleranten Religion bin. Weil das falsch ist.

Meine Religion predigt, daß ich die gottgegebene Würde eines Menschen unabhängig davon, was und wie er ist und denkt, über alles stellen muß. Das ich den Nächten lieben soll, genauso wie meine Feinde, das ich anderen vergeben soll.

 

Also was soll ich jetzt tun und was darf und muß ich tun? :blink:

 

Grüße

bearbeitet von karolin
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Hallo Karo,

 

ich kann mich schwer über Dich erheben und Dir vorschreiben, was Du tun sollst... Du mußt damit leben, daß das Buch, auf dem sich Dein Glaube gründet, andere Weltsichten verachtet. Daß es sich über andere erhebt. Ich wüßte nicht, wie ich damit zurecht käme. Ich bin froh, nicht so erzogen worden zu sein.

 

Du bist ehrlich und sagst nicht, daß alles gut und schön läuft und lief. Du ziehst viel Wohlgefühl aus Deinem Glauben und das ist Deine Motivation zu glauben, wenn ich Dich richtig verstanden habe...? Was kann man Dir vorwerfen? Nix!

 

Daß unangenehme Dinge auch heute noch zu Deiner Religion gehören, wirst Du nicht abstellen können. Daß es heute noch Leute gibt, die Andersdenkende und -lebende mit dem dicken Buch in der Hand verunglimpfen, gehört wohl zum Leben dazu. Überall. Und jeder wird sich damit abfinden müssen, daß sein Weltbild Mängel aufweist.

 

Viele Grüße,

Claudia

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