Erich Geschrieben 26. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 26. Januar 2004 Lieber Alba, In diesem Zusammenhang hätte ich nur einen Wunsch: anstatt heute im frühen Christentum leben zu dürfen, als die Kirche noch keine Vorschriften und Regeln hatte...Damals war das Suchen nach Gott schöner.. ja, ja, die gute alte Zeit – wie schnell ist sie irrational und unwahr verklärt “Haltet an den Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben“ (2 Thess 2,15), schreibt Paulus an die Thessaloniker. An seinen Schüler Timotheus schreibt er: “Achte auf dich selbst und auf die Lehre; halte daran fest! Wenn du das tust, rettest du dich und alle, die auf dich hören“ (1 Tim 4,16). Er ermahnt ihn: “Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast“ (2 Tim 1,13-14). Ist das ein Suchen nach Gott??? Wie läßte sich in einer “anti-dogmatischen“ Urkirche die Ermahnung zum rechten - d. h. der göttlichen Wahrheit und der apostolischen Tradition entsprechenden dogmatischen Bekenntnis erklären, wenn der Inhalt und die Lehre des Glaubens wirklich erst geschaffen worden wären? Die zu bekennenden Inhalte waren schon damals klar formuliert, etwa Tod und Auferstehung Christi in der apostolischen Predigt (vgl. Apg 2-5), ebenso wird schon damals eine klare Abgrenzung gegen die Irrlehrer geübt - etwa in den Anweisungen der Pastoralbriefe oder auch im zweiten Johannesbrief, wo sogar der Gruß dem Irrlehrer verweigert werden soll. Gruß Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gimu Geschrieben 21. März 2004 Melden Share Geschrieben 21. März 2004 Der italienische Maler Perugino war ein sehr gläubiger Mensch. Als er schwer erkrankte und dem Tod nahe war, wollte er dennoch nicht beichten. Seine Frau, die den Grund für seine Weigerung nicht kannte, fragte ihn: "Hast du eigentlich keine Angst, so ohne Beichte zu sterben?" Darauf antwortete Perugino:"Das musst du so sehen. Mein Beruf ist zu malen, und ich bin ein guter Maler. Gott ist die Liebe, und deswegen ist sein Beruf zu vergeben. Wenn er in seinem Beruf gut ist - und das ist er - sehe ich keinen Grund, Angst zu haben" (nach Anthony de Mello). ...ist doch ein interessanter Gedankengang! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
NoSaint Geschrieben 21. März 2004 Melden Share Geschrieben 21. März 2004 (Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, also entschuldigt, wenn ihr etwas schon geschrieben habt, was ich nur wiederhole) Seit meiner Firmung habe ich nicht mehr gebeichtet. Und der Grund dafür war einmal, dass ich ähnlich denke, wie der Maler in deinem Beispiel. Und zum zweiten glaube ich nicht, dass Gott einen Vermittler zwischen mir und ihm braucht. Ich wende mich ja auch in meinem Gebet direkt an ihn. Aber in letzter Zeit bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen. Nach wie vor halte ich es für falsch, den Menschen die Beichte zur Pflicht zu machen. Ich kann nicht gezwungen werden, einem Pfarrer zu erzählen, was nur Gott und mich und allenfalls noch das "Opfer" meiner Taten etwas angeht. Dennoch halte ich inzwischen die Beichte als Angebot für sehr gut. Jeder Mensch muss irgendwann einmal über seine innersten Gedanken sprechen. Mit Gott zu sprechen ist eine gute Möglichkeit, aber der antwortet ja vergleichsweise selten. Und ein katholischer Pfarrer, dem ich unter dem Beichtgeheimnis etwas erzähle, ist nun einmal die zuverlässigste Vertrauensperson, die man überhaupt finden kann. Und er kann antworten und Ratschläge geben. Man kann sich einfach alles einmal "von der Seele reden" und bekommt auch noch Hilfe angeboten (so sollte es wenigstens sein). Und was ich auch lange Zeit für nicht so wichtig angesehen habe, was aber ungemein befreiend wirken kann, ist wenn einem jemand sagt: "Ego te absolvo!" "Ich vergebe dir!" Zwar bleibt es immer noch meine Aufgabe, denjenigen, dem ich etwas angetan habe, um Verzeihung zu bitten. Aber unabhängig davon, ob dieser das dann tut, einer sagt, dass er mir vergibt, im Namen des Herrn. Zwar habe ich, außer den kleinen alltäglichen Vergehen, die wir alle mit uns herumtragen, zur Zeit nichts schlimmeres auf dem Kerbholz (glaub ich zumindest). Aber mit den Jahren hat sich doch so einiges angesammelt, worüber ich gerne einmal mit einem Menschen sprechen möchte und was ich außer einem Priester niemand anvertrauen will. Ich denke also, dass ich mich in nächster Zeit irgendwann einmal aufmachen werde... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gimu Geschrieben 22. März 2004 Melden Share Geschrieben 22. März 2004 Ich denke also, dass ich mich in nächster Zeit irgendwann einmal aufmachen werde... Find ich prima!! Ich wünsche dir, dass du einen "guten" Beichtvater findest. Hör dich vielleicht vorher etwas um oder lass dir einen empfehlen, falls du nicht schon einen bestimmten im Auge hast. LG, gimu Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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