lh17 Geschrieben 7. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 7. Januar 2004 In der Beichte stelle ich mich insgesamt mit meiner versammelten Sündigkeit vor Gott und bitte um Annahme, Vergebung und Hilfe. Einige Sünden kann ich aufführen - aber das sind ja wohl eher Beispiele als ein wirklicher Überblick, geschweige denn gesamte Werke. In der Beichte muß ich meine Verfehlungen in Worte fassen. Wenn ich nicht bewußt etwas Wesentliches verheimlicht habe, darf ich auch auf die Vergebung der nicht ausgesprochenen Sünden hoffen. Das Beichtgespräch mit anschließender Absolution halte ich für die beste Lösung, da hier viel detaillierter auf Probleme eingegangen werden kann und die Athmosphäre entspannter ist. Wichtig ist auch das Vertrauensverhältnis zum Beichtvater. Er sollte mit bekannt sein, jedoch auch wieder nicht zu sehr nahestehend! Übrigens hat der Augustinermönch Dr. Martin Luther alles Wesentliche zur Beichte ganz kurz und prägnant formuliert! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 7. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 7. Januar 2004 In der Vergangenheit kam es bezüglich der Masturbation zu Fehleinschätzungen. Man nahm an, daß die männliche Samenzelle bereits vollständiges menschliches Leben enthalte, und sah infolgedessen in der Masturbation eine Art frühe Tötung menschlichen Lebens. Auch schrieb man der Masturbation die Entstehung gesundheitlicher Schäden zu. Diese Argumente können heute nicht mehr aufrechterhalten werden. Gelegentlich ist die sexuelle Selbsterregung schon in der frühen Kindheit zu beobachten. Sie hat nichts mit sexueller Fehlhaltung zu tun und darf deshalb auch nicht von Eltern und Erziehern mit Drohungen und Strafen belegt werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 7. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 7. Januar 2004 Das Beichtgespräch mit anschließender Absolution halte ich für die beste Lösung, da hier viel detaillierter auf Probleme eingegangen werden kann und die Athmosphäre entspannter ist. Wichtig ist auch das Vertrauensverhältnis zum Beichtvater. Er sollte mit bekannt sein, jedoch auch wieder nicht zu sehr nahestehend! Lieber lh17! Es war nicht meine Absicht, den Wert des Beichtgespräches zu mindern. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Sakrament sich nicht in einem innerweltlich-therapeutischen Vorgang erschöpft, sondern dass sich das Wesentliche der Beichte zwischen dem vergebenden Gott und dem reuigen Sünder abspielt. Der Wert des Beichtgespräches liegt m.E. in zweierlei Richtung: Erstens einmal tatsächlich in der innerweltlich-therapeutischen Richtung. Das ist zwar nicht das Sakrament selbst, gehört aber zu ihm dazu. Die Annahme des Sünders durch Gott kann sich durch die Annahme des Sünders durch den Beichtvater, der bemüht ist zuzuhören, Geduld zu zeigen, zu verstehen, zu helfen, in Liebe zurechtzuweisen und zu raten, verleiblichen. Zum anderen dient es zur Klärung der Schuld. Nicht immer ist mir beim Beichten klar, was eigentlich die Sünde an meinen Sünden ist. Ich beichte erst mal drauf los, so wie ich mir das selbst zurechtgelegt habe. Und im Beichtgespräch komme ich dann auf Dinge, die manchmal noch beschämender und schuldiger sind, als ich an der Oberfläche erkennen konnte. Man neigt ja manchmal dazu, der eigenen Schuld auszuweichen, indem man an ihrer Oberfläche bleibt. Hier kann ein erfahrener Beichtvater durchbrechen und mich mit Wahrheiten konfrontieren, für die ich manchmal erst einmal Zeit zum Schlucken brauche. Daneben sehe ich allerdings auch eine Gefahr der Beichtgespräche: Dass man alles so schön zerredet, dass die Schuld schon gar nicht mehr richtig wie Schuld aussieht. Und dass man dann gar nichts mehr hat, was man - zerknirscht über sich selbst - vor Gott hinhalten kann, um es sich vergeben zu lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 8. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 8. Januar 2004 Das Beichtgespräch mit anschließender Absolution halte ich für die beste Lösung, da hier viel detaillierter auf Probleme eingegangen werden kann und die Athmosphäre entspannter ist. Wichtig ist auch das Vertrauensverhältnis zum Beichtvater. Er sollte mit bekannt sein, jedoch auch wieder nicht zu sehr nahestehend! Lieber lh17! Es war nicht meine Absicht, den Wert des Beichtgespräches zu mindern. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass das Sakrament sich nicht in einem innerweltlich-therapeutischen Vorgang erschöpft, sondern dass sich das Wesentliche der Beichte zwischen dem vergebenden Gott und dem reuigen Sünder abspielt. Der Wert des Beichtgespräches liegt m.E. in zweierlei Richtung: Erstens einmal tatsächlich in der innerweltlich-therapeutischen Richtung. Das ist zwar nicht das Sakrament selbst, gehört aber zu ihm dazu. Die Annahme des Sünders durch Gott kann sich durch die Annahme des Sünders durch den Beichtvater, der bemüht ist zuzuhören, Geduld zu zeigen, zu verstehen, zu helfen, in Liebe zurechtzuweisen und zu raten, verleiblichen. Zum anderen dient es zur Klärung der Schuld. Nicht immer ist mir beim Beichten klar, was eigentlich die Sünde an meinen Sünden ist. Ich beichte erst mal drauf los, so wie ich mir das selbst zurechtgelegt habe. Und im Beichtgespräch komme ich dann auf Dinge, die manchmal noch beschämender und schuldiger sind, als ich an der Oberfläche erkennen konnte. Man neigt ja manchmal dazu, der eigenen Schuld auszuweichen, indem man an ihrer Oberfläche bleibt. Hier kann ein erfahrener Beichtvater durchbrechen und mich mit Wahrheiten konfrontieren, für die ich manchmal erst einmal Zeit zum Schlucken brauche. Daneben sehe ich allerdings auch eine Gefahr der Beichtgespräche: Dass man alles so schön zerredet, dass die Schuld schon gar nicht mehr richtig wie Schuld aussieht. Und dass man dann gar nichts mehr hat, was man - zerknirscht über sich selbst - vor Gott hinhalten kann, um es sich vergeben zu lassen. Lieber Mecky, darfst mich schon Ludwig nennen - das Beichtgespräch ist, wenn es sich um einen guten Beichtvater handelt, und das trifft meistens zu, - eine kostenlose religiös ausgerichtete Psychotherapie mit anschließender Absolution, letztere allerdings kann die herkömmliche Psychotherapie nicht bieten! Es ist gut, wenn man in der Bewertung der eigenen Schuld nicht auf sich allein gestellt ist. Manche eigenen Bewertungsmaßstäbe erscheinen dann in ganz anderem Licht! ...die letzten Beiträge hätten besser zum Thread "Beichte" gepaßt! PS: wie gefällt Dir übrigens der Luther-Text? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 8. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 8. Januar 2004 OK!, Jedenfalls kann ich beruhigen, bei der Masturbation handelt es sich nicht um eine Todsünde! Gruß Hallo Ludwig, so weit waren wir doch noch gar nicht Wenn ich's richtig interpretiert habe sogar nur eine läßliche? Stellt sich die Frage: Beichte, Bußgottesdienst oder reicht die Schrift ... ...sind wir jetzt schon so weit? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Max Geschrieben 8. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 8. Januar 2004 OK!, Jedenfalls kann ich beruhigen, bei der Masturbation handelt es sich nicht um eine Todsünde! Gruß Hallo Ludwig, so weit waren wir doch noch gar nicht Wenn ich's richtig interpretiert habe sogar nur eine läßliche? Stellt sich die Frage: Beichte, Bußgottesdienst oder reicht die Schrift ... ...sind wir jetzt schon so weit? Na ja, die Schlussfolgerung der Diskussion war ja eine andere: Der KKK sagt was anderes: 2395 Keuschheit bedeutet ,daß die Geschlechtlichkeit in die Person integriert ist. Sie ist eine Schule der Selbstbeherrschung. 2396 Zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen gehören Masturbation, Unzucht, Pornographie und homosexuelle Praktiken. aber sagt dann auch: Um ein ausgewogenes Urteil über die sittliche Verantwortung jener, die sich hierin verfehlen, zu bilden und um die Seelsorge danach auszurichten, soll man affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren berücksichtigen, welche die moralische Schuld vermindern oder sogar aufheben. Kommt halt sehr auf den Einzelfall an Max Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 8. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 8. Januar 2004 2395 Keuschheit bedeutet ,daß die Geschlechtlichkeit in die Person integriert ist. Sie ist eine Schule der Selbstbeherrschung. 2396 Zu den Sünden, die schwer gegen die Keuschheit verstoßen gehören Masturbation, Unzucht, Pornographie und homosexuelle Praktiken. aber sagt dann auch: Um ein ausgewogenes Urteil über die sittliche Verantwortung jener, die sich hierin verfehlen, zu bilden und um die Seelsorge danach auszurichten, soll man affektive Unreife, die Macht eingefleischter Gewohnheiten, Angstzustände und weitere psychische oder gesellschaftliche Faktoren berücksichtigen, welche die moralische Schuld vermindern oder sogar aufheben. Kommt halt sehr auf den Einzelfall an ...es ist also durchaus zu differenzieren... wurden bereits alle Faktoren berücksichtigt? wie sieht´s aus mit den medizinisch-physiologischen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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