Jump to content

Was genau geschieht mit der Seele nach dem Tod?


oli

Recommended Posts

Diese Frage stellt sich ja nicht nur mir, die ich daran glaube, daß es diese Möglichkeit der Entscheidung nur auf der Erde gibt. Dieselbe Frage stellt sich ja genauso Dir, der daran glaubt, daß es auch nachher noch eine Besinnungsphase gibt.

 

Nicht nur du glaubst das, liebe Accreda. Es ist, meine ich, Überzeugung der Kirche, dass es diese Entscheidungsmöglichkeit (nur) im irdischen Leben und im irdischen Sterben gibt. Ich finde für Meckys gewissermaßen «hängenden Zustand» keinen Anhaltspunkt.

 

Es sei denn, man nähme das Nicht-mehr-Wollen des Heils in der Hölle in dieses Bild hinein. Dennoch wäre die «Hölle» ein ewiger Zustand.

 

Und an Lara: Deiner Frage, ob es nicht einen endgültigen Urteilsspruch über den Menschen erst dann geben kann, wenn er Gott gesehen habe, könnte man vielleicht mit der Antwort begegnen, dass jeder Mensch täglich Gott sieht. Was immer du oder ich deinem geringsten Bruder, deiner geringsten Schwester getan hast, tust du Gott.

 

Du weißt um alles, um in diesem Leben verantwortlich zu handeln. Und das Maß deiner Verantwortung kennt nur Gott.

 

Daher ist es auch wenig hilfreich, immer wieder Hitler oder Stalin als Prototypen des schlechten Menschen herzunehmen (auch wenn ich damit angefangen habe). Der Prototyp des schlechten Menschen fängt immer hinter der eigenen Nasenspitze an. In deine Geschichte, Mecky, hat sich ohnehin ein – soweit wir das erahnen können – historischer Schnitzer eingeschlichen. Es ist gar nicht so ausgemacht, dass Hitler das Ende des Reiches, die Trümmerlandschaft Deutschland als Verlust empfunden hätte, der vielleicht doch einen Ansatzpunkt zur Reue hätte beiten können, wie das bei dir anklingt. Seit Sebastian Haffners «Anmerkungen zu Hitler» weisen die Historiker darauf hin, dass Hitler höchstwahrscheinlich diesen Untergang als eine reichsdeutsche Götterdämmerung gewünscht und den einzigen Sinn seiner Verzögerung im Genozid der Juden gesehen habe.

 

Und dennoch … wissen wir nichts. Es ist also viel besser, bei dem einzigen kapitalen Sünder zu beginnen, der wir selber sind … und Erichs Beiträge nicht wegen seiner etwas wenig differenzierenden Haltung zu gewissen Dörfern in der Bourgogne zu beurteilen.

 

Ein Wort noch zu den eher verleumnderischen Passagen gegen Lewis. Was du schreibst, Mecky, ist ehrabschneidend. Auch wenn es nervt, weise ich darauf hin, dass die Worte, die Erich zitiert hat, ja nicht von irgendwem übersezt wurden, sondern von Josef Pieper. Ist zwar ad hominem argumentiert, aber dem traue ich schon ein reifes Urteil über Sadismus und darüber, was gut oder schlecht verhohlen ist, zu. (Soweit ich sehe, stammen die Zitate aus «Über den Schmerz». Es wäre nett, Erich, wenn du mit Angaben zum Nachlesen zitieren könntest. (Sonst holt dich der Geist von Taizé!)

 

 

nach dem Tod zu bestehenden Prüfungen

Die Geringschätzung des irdischen Lebens – und seiner «schrecklichen Schönheit».

 

Beides wird der Geschichte nicht gerecht. Es geht die ganze Zeit um das irdische Leben, mit dem sich Hitler auseinandersetzen muss.

 

Nun Mecky, jetzt wollte ich dir gerade was schreiben, da ruft meine Autowerkstatt an … nun gut. Fängt mit ‹Au› an und hört mit ‹Ooo› auf. Ich mache es kurz. Ich meinte als Geringschätzung des irdischen Lebens, dasselbe etwa wie in der Antwort an Accreda. Das irdische Leben ist die Zeit der Bewährung und der Entscheidung, nicht eine Frist danach. Sonst wären wir bei der Gottesvorstellung Helmut des «Ketzer»s.

 

Jetzt muss ich weg. Au. Oh.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Peter!

 

Das mit dem Sadismusvorwurf nehme ich zurück. Lewis bedient eher die narzistische Kränkung, die ausgeglichen werden soll, als wirklichen Sadismus.

 

Ich meinte als Geringschätzung des irdischen Lebens, dasselbe etwa wie in der Antwort an Accreda. Das irdische Leben ist die Zeit der Bewährung und der Entscheidung, nicht eine Frist danach.

 

So, wie Du es schreibst, ist es auf jeden Fall richtig. Ja, die Zeit der Entscheidung ist hier und heute. Über das, was nach dem Tode kommt, kann man nur spekulieren. Inhalt der Verkündigung Jesu ist es auch, das Hier und Jetzt zu ergreifen.

 

Meine Geschichte widerspricht dem überhaupt nicht. Hitler und jeder andere wird vor dem stehen, was er in seinem Leben getan und nicht getan hat. Die Geschichte spekuliert nicht darüber, ob Hitler jetzt noch frei ist, sich so oder so zu entscheiden. Sie handelt davon, dass er mit seinem Leben konfrontiert wird und diese Konfrontation (dargestellt in dem Gespräch mit seinen Opfern und seiner Mutter) mit den eigenen Taten nicht abzuschütteln ist. Die Geschichte handelt davon, dass man auf die Vergebung der anderen angewiesen sein wird. (Stimmt: Die Geschichte erzählt nichts von der Vergebung durch Gott. Das wäre eine andere Geschichte; eventuell sogar eine, die man in die bereits erzählte einbauen muss, um nicht eine verkürzende Darstellung zu geben.)

 

Auch Dich möchte ich darauf hinweisen, dass der Schluss der Geschichte offen ist. Sie sagt nicht, ob Hitler ewig vor der Türe steht, oder ober er nach einer Aussöhnung im Himmelreich ist. Ich will hier weder eine Heilig- noch eine Verdammnissprechung Hitlers durchführen. Ich denke, dass seine Entscheidung von verschiedenen Dingen abhängt:

Zum einen von seinen Taten. Da kann man nur schwarz sehen.

Zum anderen von der Freiheit bzw. den Zwängen, unter denen er innerlich stand. Das ist etwas, was wir nicht wissen. Keiner von uns. Das ist Sache seines Richters, der ihm wirklich ins Herz schauen kann, was wir eben nicht können; zu Lebzeiten konnte er dies - wie alle anderen Menschen nicht einmal selbst.

Und zum Dritten von seiner Persönlichkeit. Auch ein schlimmer Sünder kann ganz furchtbar unter seinen Taten leiden und auf Vergebung hoffen. Solange diese Offenheit noch vorhanden ist, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass Gottes Liebe einen Weg findet, ihn zu retten.

 

Vielleicht gibt es noch eine weitere Hoffnung auf den letzten Lebensaugenblick. Aber da bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall kann man sich nicht darauf verlassen, dass man im letzten Moment noch alles wieder umbiegen kann. "Aus nem Appel werd kei Beer" (Aus einem Apfel wird keine Birne), hat meine Oma immer gesagt - eine Lebensweisheit, die bestimmt ihre Grenzen hat, aber dennoch eine reale Tendenz beschreibt.

 

Was ich an der Geschichte gut finde: Das Gericht bricht nicht durch ein äußeres Machtwort über Hitler herein, es ist für ihn nicht unverständlich, es ist nicht ein äußerer Zwang. Sondern es ist einsehbares Ergebnis seines Lebens. Sollte er in die Hölle kommen, vermute ich, dass nicht ein Feuer im materialen Sinne ist, das ihn quält, sondern die Schmerz- und Verzweiflungsschreie seiner Opfer, vor denen er sich nicht mehr schützen kann.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn der Mensch also auch nach dem Tod die Möglichkeit hat, sich noch eine zeitlang zu besinnen und nachzudenken und sich dann gegen Gott entscheidet, was macht es dann für die Mutter dieses Verdammten für einen Unterschied?

 

Oder sagen wir so: Es betrifft im konkreten Fall Deinen Sohn. Deine Worte: Das Kind tritt ab, du siehst ihre angstverzerrten Gesichter, du hörst ihren Schrei der Hoffnungslosigkeit. Kannst DU dann im Himmel glücklich sein?

 

Diese Frage stellt sich ja nicht nur mir, die ich daran glaube, daß es diese Möglichkeit der Entscheidung nur auf der Erde gibt. Dieselbe Frage stellt sich ja genauso Dir, der daran glaubt, daß es auch nachher noch eine Besinnungsphase gibt.

Liebe Accreda!

 

So ganz und gar will ich eine Entscheidungsphase nicht ausschließen - allerdings ist das jetzt reine Spekulation. Ich möchte das deswegen nicht, weil es auch in der Ewigkeit in irgend einer Weise eine Form der Zeitlichkeit geben muss - das ist eine Konsequenz aus der Aussage, dass wir leiblich auferstehen. Was das für eine Zeitlichkeit sein wird, und unter welchen Voraussetzungen wir dort sein werden, ob es Entscheidung gibt und in welcher Form unsere Entscheidungsfähigkeit sein wird, weiß niemand.

 

Das Material allerdings, über das es in Bezug auf Himmel und Hölle zu entscheiden gilt, liegt fest: Unser irdisches Leben. Es kommen keine weiteren Punkte auf den Tisch - wie meine Geschichte übrigens illustriert.

 

Das mit der Mutter ... Accreda, ich weiß es nicht. In der Geschichte habe ich eine Lösung angeboten, die mir zwar hinführend erscheint, aber wohl auch nicht das Gelbe vom Ei ist.

Wenn Gott uns in die ganze Wahrheit einführen wird, kann es durchaus sein, dass die Liebe zu einem Kind, dessen Wesen man nun ausgebreitet vor einem sieht, sich verändert. Sie bekommt - im Bild der Geschichte - ja auch die Leiden der Opfer mit. Sie sieht nicht nur die Taten Adolfs, sondern auch seine Herzenshärte (sollte er sich gegen die Vergebung stemmen). Ob eine solche Herzenshärte auch die Kraft hat, die Liebe einer Mutter hinwegzuwischen, kann ich nicht beurteilen, ich ahne es nur vage.

 

Die Frage, die ich Dir damals gestellt habe, war eine echte Frage, nicht eine rhetorische, auf die ich schon eine schlüssige Antwort habe. Sie macht auf etwas aufmerksam: Ohne eine wirkliche Trennung von anderen Menschen (hier die Mutter) wird Hölle den Himmel unmöglich machen. Und ich denke, dass diese Trennung eine menschliche sein muss, nicht eine von Gott verordnete, mit der er den Willen bricht, indem er die Erinnerung nimmt.

 

Das Wort Hölle wird m.E. dadurch noch bitterer auf der einen Seite, denn es beinhaltet damit auch die Trennung von allen Menschen, denen man lieb war: Auch sie werden die Nichtigkeit einer Liebe zu einem Höllenbewohner erkennen.

 

Auf der anderen Seite nährt es meine Hoffnung: Ich hoffe nicht so zu sein, dass meine Mutter so eine Nichtigkeit in mir vorfinden wird, dass sie mich vergessen kann.

bearbeitet von Mecky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... aber wohl auch nicht das Gelbe vom Ei ist.

"Da steh´ ich nun ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor!" .... Tja, da haben wir jetzt 2 x dasselbe nichtgelbe vom Ei sozusagen ....

 

Deshalb mein Vorschlag: Weish 5,15 "Die Gerechten aber leben in Ewigkeit, / der Herr belohnt sie, der Höchste sorgt für sie.

Darum werden sie aus der Hand des Herrn / das Reich der Herrlichkeit empfangen und die Krone der Schönheit. Denn er wird sie mit seiner Rechten behüten / und mit seinem Arm beschützen."

 

Lassen wir das Spekulieren, nehmen wir die Lehre der Kirche ernst und werfen wir uns einfach in die Arme des Herrn, denn Er wird uns mit Seinem Arm beschützen. :blink: Was wollen wir mehr?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lassen wir das Spekulieren, nehmen wir die Lehre der Kirche ernst und werfen wir uns einfach in die Arme des Herrn, denn Er wird uns mit Seinem Arm beschützen.  Was wollen wir mehr?

 

So isses: Amen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

noch ein Bibelwort: Gott will die Rettung aller (1.Tim 2:4), was stünde dem entgegen: etwa der eigene Wille?

Die Rettung steht in Zusammenhang mit der "Erkenntnis der Wahrheit" - wer die Wahrheit noch nicht kannte, dessen freier Wille ist getrübt - die subjektive Optimierung, die der Betreffende wohl anstrebte, war eben eine rein subjektive, aber längst keine objektive!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist alles schön und richtig, lieber Ludwig, aber auch wieder spekulativ …

 

«Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von meiner Sünde, die mir nicht bewusst ist», betet der Psalmist.

 

Mit der Kirche glaube ich, dass es die Hölle als ewigen Zustand gibt. Ob es Menschen gibt, die verloren gehen? Ich muss da spontan an die Frage der Jünger an Jesus denken: «Herr, sind es wenige, die gerettet werden?» – Jesus lässt sich in die Erörterung dieser wichtigen Frage nicht ein. Seht zu, dass ihr durch die schmale Tür hineingeht, ist sinngemäß seine Antwort. Ob dieser oder jener schuldfähig ist, ob es Schuldfähigkeit überhaupt gibt, darüber rede ich mit dir (um ein Bild von Sven Stemmild zu gebrauchen), wenn du nicht mehr [ mit achtzig Sachen durch die Innenstadt fährst*].

 

 

*Ähnlich zutreffendes bitte einsetzen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Peter,

 

ich denke, weil der Mensch das Werk Gottes ist, wird Gott nichts dem Zufall überlassen. Die Endzeit wird geprägt sein von einem großen Ringen um die Wahrheit, wovon die Bibel bildlich als von einem Feuer spricht: es wird sich zeigen, auf welchem Grund ein jeder gebaut hat, wessen Werk sich als nicht beständig erwiesen hat, das wird niederbrennen. Er selbst jedoch wird gerettet werden - aber so, wie durch Feuer hindurch! (frei wiedergegeben, die Stelle wurde aber erst kürzlich zitiert!)

 

Gruß

 

PS: das ist natürlich wieder ein glänzendes Zitat von Sven! Wo steckt der übrigens - vermisse ihn sehr!

bearbeitet von lh17
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wird wohl beschäftigt sein, der Gute. Er benutzte dieses Bild übrigens im Hinblick auf die menschliche Freiheit.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Matt 13,24-30.36-43

 

24 Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte.

25 Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg.

26 Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.

27 Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?

28 Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen?

29 Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus.

30 Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.

36 Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker.

37 Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn;

38 der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen;

39 der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel.

40 Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein:

41 Der Menschensohn wird seine Engel aussenden und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben,

42 und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.

43 Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!

 

 

 

Es könnte man so deuten dass die Menschen erst in den Himmel oder in die Hölle kommen wenn Gott Gericht über die Welt gehalten hat.

 

Grüsse

 

Oli :blink:

bearbeitet von oli
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sicher, aber diese Rede bezieht sich nur auf das Endgericht. Der Katholik geht ja nach dem Tode durch ein persönliches Gericht und später auch durch das Endgericht (wo es übrigens kein Fegefeuer mehr gibt).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Katholik geht ja nach dem Tode durch ein persönliches Gericht und später auch durch das Endgericht (wo es übrigens kein Fegefeuer mehr gibt).

 

zwei Gerichte - auch das noch!! Da werd ich doch lieber Heide - bin ja nach Mecky schon auf dem besten Wege :blink:

 

was mach ich nur mit folgender Schriftstelle und den Katholen:

 

Joh 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist schon vom Tod zum Leben hinübergegangen

bearbeitet von Erich
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Tja, Erich, als Sünder beweist Du aber täglich aufs Neue, das Dein Glaube nur sehr schwach ist. Insofern wird da schon ein Reinigungsort fällig - ganz konform zum Glauben der Kirche.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Der reiche Mann und der arme Lazarus
     
    Lukas 16:
    19 Es war aber ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk. 20 Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre, 21 und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. 22 Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23 Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von fern und Lazarus in seinem Schoß. 24 Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25 Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26 Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen. 27 Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest, 28 denn ich habe fünf Brüder, daß er ihnen ernstlich Zeugnis gebe, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen. 29 Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; mögen sie die hören. 30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun. 31 Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Leute,

 

das Gleichnis mit dem armen Lazarus zeigt, daß man sein Leben so leben muß, als sei das die letzte Gelegenheit, sich zu entscheiden. Man soll nicht leichtfertig erst auf die letzte Gelegenheit im Fegefeuer warten, und dann kann man sich zurücklehnen, denn dann kann es - laut Schrift - zu spät sein. Das sollte man ernst nehmen.

 

Nun, nehmen wir mal an, jemand hat sein ganzes Leben heilig gelebt, keine Sünden begangen, und erst in letzter Sekunde begeht er eine Sünde, wo er nicht die Gelegenheit hatte, sie zu bereuen. Ich würde glauben, daß Gottes Barmherzigkeit so groß ist, dies zu verzeihen.

 

Oder nehmen wir mal an, ein ewiger Sünder, Bordellbesitzer, der die Frauen obendrauf schlecht behandelte, empfindet in letzter Sekunde Reuegefühle. Kann sich denn seine Gesinnung und seine Grundhaltung im Herzen so schnell ändern, daß er dann doch in den Himmel kommt? Vielleicht hat er sich gar nicht so richtig bekehrt, weil das nicht so schnell geht. Wenn meine Taten das prägen, was ich bin, dann kann eine Änderung nur ganz langsam geschehen, und hätte er den Herzinfarkt überlebt, dann hätte er vielleicht danach so weiter gemacht wie bisher.

 

Wie denn die Entscheidung Gottes, und wie denn die Freiheit sich verhält, wenn sie vor Gottes Angesicht steht, das wissen wir nicht. Wenn eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in den Himmel kommt, für Gott aber nichts unmöglich ist, sollten wir aufhören, die Menschen deshalb bekehren zu wollen, damit sie nicht in die Hölle kommen.

 

Es ginge darum, die Menschen zu Gott zu führen, weil sie darin den Sinn ihres Lebens finden werden, mit Hoffnung und Zuversicht leben werden. Das wäre das erste.

 

Nun zeigt die Praxis, daß es Atheisten gibt, die bereit sind für Perversitäten, daß ihnen sogar den Sinn für die menschliche Würde entgeht. Und ich meine, daß dies nichts anderes als ein ideologischer Zug ist, um sich in eine Burg des Materialismus zu verschanzen, denn so grausam kann kein Mensch überhaupt sein. Mir kommen da Zweifel. Hatte denn Hohmann mit dem Schluß seiner umstrittenen Rede recht, daß es vornehmlich Atheisten sind, die bereit sind, unerhörte Grausamkeiten zu tun? Schwindet die Bereitschaft für das Gute, wenn man an Gott nicht glaubt? Von den ideologischen Zügen wäre da die Anlage gegeben, alle Menschlichkeit fallen zu lassen, nur ziehen die meisten Atheisten keine Konsequenzen aus ihrer Ideologie. Kein Atheist sagt zu seiner Tochter: "Du bist nicht meine Tochter!", weil es nur die Materie geben soll. Ergo gibt es da eine Spaltung zwischen Glauben und Leben. Ihr atheistischer Glaube hat mit dem Leben nichts zu tun.

 

Fakt ist, daß theistische Religionen vornehmlich die christliche, die einen großdenkenden einen Menschensbild mit seiner Würde voraussetzen, die es ermöglichen, das instandzusetzen, was man als Gottes Reich zu bezeichnen pflegt. Erst mit der Religion relativiert sich das Leben derart, daß das Martyrium für die Wahrheit, für das Gute, für die Liebe möglich wird, und gleichzeitig wissen wir um den absoluten Wert der Würde. Dieses Gegensatzverhältnis von Absolutheit der Würde und des Lebens, und Relativität, daß das Irdische auch nicht das Letzte ist, gibt dem Menschen das, was er ist: Größe und Elend zugleich, um es mit Pascal zu formulieren. Erst mit der Verkündigung und das Horizont auf Gott hin, eröffnen sich neue Perspektiven für das Hiesige, für die Wertschätzung des Lebens, denn wenn alles nach atheistischer Anschauung sowieso nur sterben müßte, warum denn nicht heute und nicht erst morgen?

 

Auf diese Weise würde nun also Gottes Reich mitten unter uns gegenwärtig werden, immer dann, wenn ein Atheist sich bekehrt, und tatsächlich auch Konsequenzen aus seiner Bekehrung zieht. Dennoch besteht deshalb kein "Zugzwang" nicht, weil viele Atheisten das unbewußt mittragen, was das Ziel ist. Sie tragen Jesu Liebe unbewußt in ihrem Herzen, lehnen aber ein falsches Gottesbild ab. Und ein Verkünder oder ein Prophet ist nicht dazu da, die Welt zu retten und vor dem Fall zu bewahren, sondern um das Reich Gottes zu verkünden und zwar aus Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen. Retten muß Gott die Welt, nicht der Prophet. Wir alle Christen wirken am Ausbau des Gottes Reiches mit, aber Gott ist es, der die Herzen bekehrt; das befreit vom Erfolgsdruck.

 

Grüße, Carlos

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Katholik geht ja nach dem Tode durch ein persönliches Gericht und später auch durch das Endgericht (wo es übrigens kein Fegefeuer mehr gibt).

 

zwei Gerichte - auch das noch!! Da werd ich doch lieber Heide - bin ja nach Mecky schon auf dem besten Wege :blink:

 

was mach ich nur mit folgender Schriftstelle und den Katholen:

 

Joh 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist schon vom Tod zum Leben hinübergegangen

Ja, als Heide hast du schon mehr Chancen: Als Heide weiß man nicht soviel, das bringt schon mildernde Umstände!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...