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Priestermangel


Justin Cognito

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Ich denke, ein bißchen müssen auch die Seminare an ihrem Image arbeiten. Mir scheint es zuweilen, in einigen von ihnen wird so eine Art Burschenschaftsmillieu gepflegt. Wenn man so ein paar Insiderstimmen hört, wird man stutzig, ob dort überhaupt "lebensfähiger" Priesternachwuchs herangezogen wird. Im Prinzip entsprechen sie dann ganz dem Klischee, den Seminare in der Öffentlichkeit haben und die sicherlich zusätzlich noch viel dazu beitragen, dass junge Männer auch deswegen keinen Versuch wagen.

 

Seminare müssten sich m.E. mehr für die Allgemeinheit öffnen, statt sich abzuschotten, und statt eine Enklave der Frommen zu bilden müssten ihre Mitglieder sich selbst in den pastoralen Dienst der umliegenden Gemeinden mit einbringen. Wenn die Seminaristen als "normale" Menschen in der Gemeinde sichtbar bleiben, dann würde sich auch das Bild entsprechend ändern.

 

Mir scheint auch, dass die Abkanzelung der Seminaristen wieder in Mode kommt, um sich vom Rest der Diplom-Theologen abzugrenzen. Elitebildung. Das ist eine falsche Entwicklung. Pastoraler Dienst ist die Pflicht jedes Christen, nicht nur der Priester. Dieses Konkurrenzdenken ist doch einfach nur peinlich. Entweder man steht zu seiner Berufung oder man tut es nicht. Aber man muß sich nicht auf Kosten der anderen zum Druchhalten der eigenen Berufung motivieren.

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Hat er alles und kann er alles, wenn auch "Nein!" zu seinem Wortschatz gehört und er nicht everybody's darling sein will.

Die Kirche ist kein Wunschkonzert.

Aber die Gläubigen haben ein Recht auf den Empfang der Sakramente - da kann man nicht so einfach "Nein" sagen. Und ich weiß nicht ob da für die Seelsorge noch recht viel Zeit bleibt.

1. Ist mir diese Aussage immer wieder neu. Wo steht was von "Recht"? "Recht" auf Gott? Wie lächerlich!

Dann ist "Herr, ich bin nicht würdig..." ja auch mal wieder rundheraus gelogen. Na super!

 

Die Liebe und Zuwendung Gottes ist natürlich immer frei geschenkt, aber Gläubige haben ein verbrieftes Grundrecht auf den Sakramentenempfang. Wenn dir das neu ist, lies nach:

 

Can. 213

Die Gläubigen haben das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, insbesondere dem Wort Gottes und den Sakramenten, Hilfe von den geistlichen Hirten zu empfangen.

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2. Kenne ich niemanden, der nicht zu einer Messe fahren könnte, außer denen, die zu ihrer Heimtagemeinde aus körperlichen Gründen auch nicht können.

Da kenn ich aber eine ganze Menge Leute. Zum Beispiel solche Menschen die gar nicht fahren können weil sie keinen Führerschein oder kein Auto haben und der öffentliche Verkehr miseralbel ist.

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Hallo!

 

Entgegen der Meinung von Franz-Xaver kann ich aus einer Ecke des Erzbistums Berlin berichten, daß keinesfalls Gemeindemangel herrscht (auch wenn die Gemeinden teilweise recht „übersichtlich“ sind) und auch nicht primär nicht Priestermangel, sondern Geldmangel. In besagter Ecke wurden eine Doppel-Gemeinden mit einer eigenständigen fusioniert und der eine Priester in Rente geschickt. (Er will sich aber weiterhin um seine Gemeinde kümmern). Auch in anderen Gegenden werden Priester pensioniert und Gemeinden zusammengelegt, weil das Geld fehlt. :angry: Ich denke auch dies ist nicht gerade förderlich für den Priesternachwuchs. Der jetztige Pfarrer hat eine so riesige Gemeindefläche, daß er zwischen den Orten die neue Autobahn nutzen kann und von einem zum anderen Ende mal locker 80 bis 100 km hat. So kommen ohne Anstrengung am Tag mal 120 – 150 km zusammen. Das dann die intensive Seelsorge auf der Strecke bleibt, liegt nahe. Ich denke, wenn sich Priester wieder auf die Hl. Messe und Seelsorge konzentrieren können, wird es (vielleicht) wieder mehr geben, denn jetzt müssen sie alles andere sein: Verwaltungs- und Personalprofi, Manager, Finanzexperte, ... , ... Ich denke, daß schreckt viele ab, weil diese Punkte mit Menschen mit deren Sorgen und deren Glaubensentwicklung nichts mehr zu tun hat ...

 

QUOTE (Ralf @ 26 Jan 2004, 07:31)

2. Kenne ich niemanden, der nicht zu einer Messe fahren könnte, außer denen, die zu ihrer Heimtagemeinde aus körperlichen Gründen auch nicht können. 

 

 

Da kenn ich aber eine ganze Menge Leute. Zum Beispiel solche Menschen die gar nicht fahren können weil sie keinen Führerschein oder kein Auto haben und der öffentliche Verkehr miseralbel ist.

 

STIMMT !!! Kryztow - gerade in ländlichen Gebieten

 

Eure UHU

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Ich denke, wenn sich Priester wieder auf die Hl. Messe und Seelsorge konzentrieren können, wird es (vielleicht) wieder mehr geben, denn jetzt müssen sie alles andere sein: Verwaltungs- und Personalprofi, Manager, Finanzexperte, ... , ... Ich denke, daß schreckt viele ab, weil diese Punkte mit Menschen mit deren Sorgen und deren Glaubensentwicklung nichts mehr zu tun hat ...

Leider wird in unserer Kirche mehr Wert auf Standesgnade als auf Charismen gelegt ....

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Mal ganz ehrlich gesagt:

Als ich 19 war und das Abi in der Tasche hatte, war ich froh, von zuhause weg zu sein, mein Zimmer und die große Freiheit zu haben. Da wäre ich nicht freiwillig ins Seminar eingezogen und hätte mich den Regeln da unterworfen. Trotz Theologiestudium hatte ich keine Lust auf tägliche Messfeier, fromme Vorträge und Exerzitien in den Ferien.

Diese Lust kam deutlich später, das wirkliche Interesse an Gott auch.

In dem Alter haben die meisten dann aber auch schon andere Pläne (Familie etc.)

 

Laura

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Regenbogenschaf

Priester zu werden, das können sich logischerweise nur diejenigen Männer überlegen, die zum Zeitpunkt des Erwachens ihres Glaubens noch nicht anderweitig gebunden sind.......Unter denen ist der Prozentsatz aber vermutlich ziemlich konstant.

Also müssen wir ganz einfach unseren Glauben weitertragen, für Bekehrungen beten, und für die meisten von uns war´s das schon.

Aber vielleicht sind hier männer, auf die besagtes zutrifft- die könnten sich überlegen, ob das eventuell ihr ruf sein könnte.

 

Mein Gebet kann ich den Priestern und denen die´s werden wollen, jedenfalls schon mal zusichern......

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Die Liebe und Zuwendung Gottes ist natürlich immer frei geschenkt, aber Gläubige haben ein verbrieftes Grundrecht auf den Sakramentenempfang. Wenn dir das neu ist, lies nach:

 

Can. 213

Die Gläubigen haben das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, insbesondere dem Wort Gottes und den Sakramenten, Hilfe von den geistlichen Hirten zu empfangen.

Die geistlichen Güter sind nicht nur die Sakramente, sondern eben auch das Wort Gottes, wenn man den Text liest. Dort steht nichts vom Recht auf Sakramentenempfang, sondern vom Recht auf Hilfe von den geistlichen Gütern.

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2. Kenne ich niemanden, der nicht zu einer Messe fahren könnte, außer denen, die zu ihrer Heimtagemeinde aus körperlichen Gründen auch nicht können.

Da kenn ich aber eine ganze Menge Leute. Zum Beispiel solche Menschen die gar nicht fahren können weil sie keinen Führerschein oder kein Auto haben und der öffentliche Verkehr miseralbel ist.

O Gott, O Gott, dann müsste sich ja eventuell eine Fahrgemeinschaft bilden, das Wort "Gemeinde" plötzlich Gestalt annehmen. DAS geht natürlich nicht.

Und wenn die verhinderte Person nciht zu fragen wagt, dann glaubt sie nicht an Gemeinde, vielleicht aus Erfahrung zu Recht.

Auf jeden Fall: wenn das wirklich ein Problem ist, dann ist die Gemeinde mausetot.

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O Gott, O Gott, dann müsste sich ja eventuell eine Fahrgemeinschaft bilden, das Wort "Gemeinde" plötzlich Gestalt annehmen. DAS geht natürlich nicht.

Und wenn die verhinderte Person nciht zu fragen wagt, dann glaubt sie nicht an Gemeinde, vielleicht aus Erfahrung zu Recht.

Auf jeden Fall: wenn das wirklich ein Problem ist, dann ist die Gemeinde mausetot.

Dem muss ich mich so anschließen.

 

Also bei uns hier leben unsere evangelischen Mitchristen ja in tiefster Diaspora, aber bei denen klappt das ganz gut. Da fährt dann zu jedem Gottesdienst so eine Art "Kirchenbus" und holt alle Leute ab, die am Gottesdienst teilnehmen wollen.

 

LG, gimu

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Die Liebe und Zuwendung Gottes ist natürlich immer frei geschenkt, aber Gläubige haben ein verbrieftes Grundrecht auf den Sakramentenempfang. Wenn dir das neu ist, lies nach:

 

Can. 213

Die Gläubigen haben das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, insbesondere dem Wort Gottes und den Sakramenten, Hilfe von den geistlichen Hirten zu empfangen.

Die geistlichen Güter sind nicht nur die Sakramente, sondern eben auch das Wort Gottes, wenn man den Text liest. Dort steht nichts vom Recht auf Sakramentenempfang, sondern vom Recht auf Hilfe von den geistlichen Gütern.

Die Sakramente gehören aber zu den geistlichen Gütern, sind in der demonstrativen Aufzählung sogar beispielhaft erwähnt. Und daher ergibt sich auch ein Recht auf ihren Empfang (die rechte Disposition einmal vorausgesetzt). Ich weiß nicht was daran so schlimm ist? Als Gläubige haben wir in der Kirche Rechte und Pflichten. Das ist für mich auf dem Weg durch die Zeit ganz natürlich, am jüngsten Tag wird das alles nicht mehr notwendig sein, aber dann wird es auch die Kirche in ihrer weltlichen Verfasstheit nicht mehr geben.

 

In Lumen Gentium 37 steht es ähnlich: Die Laien haben wie alle Christgläubigen das Recht, aus den geistlichen Gütern der Kirche, vor allem die Hilfe des Wortes Gottes und der Sakramente, von den geweihten Hirten reichlich zu empfangen.

bearbeitet von Kryztow
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2. Kenne ich niemanden, der nicht zu einer Messe fahren könnte, außer denen, die zu ihrer Heimtagemeinde aus körperlichen Gründen auch nicht können.

Da kenn ich aber eine ganze Menge Leute. Zum Beispiel solche Menschen die gar nicht fahren können weil sie keinen Führerschein oder kein Auto haben und der öffentliche Verkehr miseralbel ist.

O Gott, O Gott, dann müsste sich ja eventuell eine Fahrgemeinschaft bilden, das Wort "Gemeinde" plötzlich Gestalt annehmen. DAS geht natürlich nicht.

Und wenn die verhinderte Person nciht zu fragen wagt, dann glaubt sie nicht an Gemeinde, vielleicht aus Erfahrung zu Recht.

Auf jeden Fall: wenn das wirklich ein Problem ist, dann ist die Gemeinde mausetot.

Ich weiß nicht vor welche pastorale Situation du vor Augen hast, aber Fahrgemeinschaften für 200-300 Leute zu bilden (wie es konkret in meiner Heimatgemeinde notwendig sein wird, wenn sie als kleine Landpfarre keinen regelmäßigen Gottesdienst vor Ort mehr feiern kann) ist keine so leichte Aufgabe.

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Aber um mich nicht zu verlaufen: Natürlich gibt es Modelle von priesterlosen Gemeinden, die trotzdem ein entfaltetes christliches Gemeindeleben führen. Ein gutes Miteinander von Laien vor Ort und Priestern die eben nur manchmal anwesend sind, ist hierfür Voraussetzung. Aber solche Modelle gibt es.

 

Gegen was ich mich wehre ist die (vielleicht auch nur von mir so unterstellten) Behauptungen: "Es gibt keinen Priestermangel. Die Priester die wir jetzt haben schaffen das alles ohne Probleme. Müssen halt nur "Nein" sagen lernen. Die Gläubigen müssen sich halt mit dem zufrieden geben was sie bekommen"

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