Hans Peter Geschrieben 30. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2004 >>BEARBEITET VON WERNER001 AM 26 JAN 2004, 11:20 SO GLAUBTEN ZUM BEISPIEL IM MITTELALTER INQUISITOREN, ES SEI GOTTGEFÄLLIG, KETZER ZU VERBRENNEN, HEUTE VERURTEILEN WIR DAS. DIE FRAGE IST: IST SÜNDE RELATIV? WENN JEMAND DER FESTEN ÜBERZEUGUNG IST, ER TUT DAS RICHTIGE, KANN ER DANN TROTZDEM SÜNDE BEGEHEN? WENN JA, WOHER WISSEN WIR, WAS DAS ABSOLUT GESEHEN RICHTIGE IST? WENN JA, WIRD DANN NICHT DER HIMMEL ZIEMLICH LEER SEIN? WENN JA, WOHER NEHMEN WIR DIE SELBE ÜBERZEUGUNG WIE SIE DIE KETZERVERBRENNER HATTEN, DAß UNSERE DEFINITION VON RICHTIG UND FALSCH DIE RICHTIGE IST? UND WENN NEIN, DANN WÜRDEN WIR, WENN WIR IN DEN HIMMEL KOMMEN, UNS WAHRSCHEINLICH WUNDERN, WEN WIR DORT ALLES ANTREFFEN! VIELLEICHT SIND ABER AUCH NUR MANCHE DINGE ABSOLUT UND ANDERE RELATIV UND DEM JEWEILIGEN GEWISSEN ÜBERLASSEN?<< Lieber Werner, die Gebote Gottes sind zeitlos. Trotzdem gibt es immer Menschen, die meinen sie müssten diese Gebote anders definieren. Deshalb ist die eigene Überzeugung nicht immer der richtige Ratgeber. Wie können wir aber erfahren, was richtig ist? Was der Mensch tun soll, ist in den Geboten und diese in der Bibel festgelegt. Eine Erläuterung bietet die Lehre der Kirche die in den Verlautbarungen des Heiligen Stuhls näher erläutert werden. Da es aber nicht zu allen Fragen Antworten aus Rom gibt, bin ich auf weitere Quellen angewiesen. So zeigt mir Gott im Gebet, oder durch meinen Beichtvater wie die Gebote für mich zu verstehen sind. Der Himmel wäre ziemlich leer, wenn es nicht das Kreuz Jesu gäbe. Jesus hat uns in seinem Kreuz die Erlösung angeboten. Wenn wir sie in Anspruch nehmen, sind wir erlöst. Dazu gehört der Wille zur Umkehr. Dazu gehört die heilige Beichte. Um den richtigen Weg zu gehen beachte ich die Zeichen, die Gott mir auf meinem Weg zu ihm setzt. Zeichen in dem was in der Bibel über den rechten Weg steht. Zeichen in dem was mir mein Beichtvater über meinen Weg sagt. Zeichen in dem was mir der Heilige Geist eingibt. Zeichen in dem, was mir andere Christen sagen. Zeichen in dem, was die Kirche als Lehrmeinung vertritt. Sicherlich gibt es auch Dinge, die dem jeweiligen Gewissen überlassen sind. So hat jeder Mensch einen für ihn vorgesehenen Lebensweg. Eine Berufung zum Priester, zur Ordensfrau, zur Gründung einer Familie, usw. Diese muss jeder für sich erkennen. Nur wenn er sie erkannt hat und auch lebt, kann er wirklich glücklich werden, weil er seine Bestimmung lebt. Er lebt das was Gott in ihn hineingelegt hat. >>MAX ICH HABE MAL GEHOERT, DASSDIE KATHOLISCHE KIRCHE ANGEBLICH LEHRE, WENN MAN NACH SORGFAELTIGER PRUEFUNG UND LANGEM ABWAEGEN WIRKLICH ZU DEM SCHLUSS KOMMT, DASS EINE SACHE SO RICHTIG SEI UND NICHT ANDERS, MAN SEINEM GEWISSEN ZU FOLGEN HABE. MANCHE HABEN DIESES ARGUMENT IN FALLE DER FRAGE NACH VERHUETUNGSMITTELN VERWENDET. ICH WEISS ABER NICHT OB DAS WIRKLICH KATHOLISCHE LEHRE IST...<< Lieber Max, zu dem Thema Verhütungsmittel hat die Kirche eine eindeutige Lehrmeinung. Diese zu missachten ist Sünde. Die Gewissensfreiheit gilt für Entscheidungen, die nicht eindeutig sind. So z.B. in der Entscheidung sich in der Fastenzeit nur von Wasser und Brot zu ernähre, oder lediglich auf alkoholische Getränke zu verzichten. Da kann das was für den Einen eine Sünde ist für den Anderen keine sein. Hier ist die Gewissensentscheidung maßgebend. >>MECKY VORRAUSSETZUNG FÜR DIESE ERKENNTNIS IST, DASS ICH KREBS ALS EIN ÜBEL ERACHTE - WAS WEGEN DER GESUNDHEITLICHEN FOLGEN SICH ALLERDINGS EINGEBÜRGERT HAT. HÄTTEST DU GESAGT: "... BEKOMME ICH GENAUSO EINEN HERZINFARKT", WÄRE ES SCHON WIEDER SCHWIERIGER: EIN FRÜHZEITIGER UND TÖDLICHER HERZINFARKT KÖNNTE ALS DIE PERFEKTE KREBSPROPHYLAXE INTERPRETIERT WERDEN. DAHINTER STECKT DAS ZIEL: WOHL DES MENSCHEN. SO UNTERSCHIEDLICH, WIE MAN SICH DIE WEGE ZUM WOHL DES MENSCHEN VORSTELLT, SO UNTERSCHIEDLICH WIRD DIE SÜNDE GEGEN DAS WOHL DES MENSCHEN AUSSEHEN. << Lieber Mecky, es hat sich nicht eingebürgert, dass Krebs etwas schlimmes ist, sondern das war schon immer so. Du meinst nur, dass Krebs, solange Du es nicht selbst hast, nicht so schlimm ist. Das ist aber eine andere Art von Relativität als eigentlich bisher in den Beiträgen gemeint war. >>MECKY EIN MENSCHENOPFER WIDERSPRICHT ZWAR ZUNÄCHST DEM WOHL DES MENSCHEN, ... ABER ... WENN MAN DAVON ÜBERZEUGT IST, DASS DURCH EIN MENSCHENOPFER DIE GÖTTER DAS WOHL DES VOLKES GEWÄHREN, DANN IST ES SOGAR EINE SÜNDE, KEIN MENSCHENOPFER DARZUBRINGEN.<< Ich nehme an, Du meinst damit nicht die katholische Kirche. Die hat noch keine Menschenopfer dargebracht. Gott möchte diese Opfer nicht. >> VOLKER NEIN, KEIN EINZIGES GEBOT IST ABSOLUT! SO SEHE ICH DAS AUCH - DENN WENN ICH DAS LEBEN EINES MENSCHEN, DER ANGEGRIFFEN WIRD, DANN UND NUR DANN RETTEN KANN, WENN ICH DEN ANGREIFER TÖTE, DANN WERDE ICH DAS EINE LEBEN GEGEN DAS ANDERE ABWÄGEN MÜSSEN (WAS EIGENTLICH NICHT GEHT). DIESE SITUATION IST PARADOX, WEIL ICH TÖTE ODER TÖTEN ZULASSE, DAS ERGEBNIS IST DASSELBE.<< Lieber Volker, mir ist so etwas noch nie passiert. Ich habe es eigentlich immer mit ganz normalen Sünden zu tun. Trotzdem möchte ich auch unter den von Dir hier angenommenen Umständen keinen Menschen töten. Was solche Grenzfälle allerdings ganz deutlich zeigen, ist , dass wir die Sündenvergebung im Heiligen Sakrament der Beichte wirklich notwendig haben. Was sie nicht beweisen können, ist, dass Sünde etwas relatives ist. Lediglich das Empfinden es Menschen, ob eine bestimmte Tat sündhaft ist, oder nicht ist relativ. Das zeigt aber, dass man sich nicht nur auf sein empfinden verlassen darf. >>CLAUDIA DAS PROBLEM, WAS DU AUFWIRFST, IST WOHL, DAß AUCH DER GLAUBEN EINEM GEWISSEN ZEITGEIST UNTERLIEGT UND AUCH GEBOTE GESELLSCHAFTS- UND ZEITABHÄNGIG SIND (ETWAS, WAS GLÄUBIGE GERN WEIT VON SICH WEISEN). NORMEN UND REGELN IM GLAUBEN ÄNDERN SICH, GOTTESBILDER ÄNDERN SICH (MASSIV!), DAS 6. GEBOT HAT SICH GEÄNDERT, SOGAR GOTT ÄNDERT SICH - VON AT NACH NT DOCH ZIEMLICH.<< Liebe Claudia, gerade das ist eben nicht der Fall. Nicht die Gebote ändern sich, sondern die Lebenssituation des Menschen, der diese Gebote auf sein Leben anwendet. Das war aber schon immer so. Auch vor 2.000 Jahren gab es Menschen, die in unterschiedlichen Kulturkreisen lebten. Was hat sich aber am 6. Gebot Deiner Meinung nach geändert? Auch Gott hat sich vom AT zum NT nicht geändert. Jesus hat nichts geändert. Er hat das was Gott möchte näher erklärt. Er selbst hat gesagt, dass er nicht gekommen ist um aufzuheben, sonder um zu erfüllen. >>CLAUDIA IST WEGEN DIESER UNSICHERHEIT NICHT LETZTENDLICH JEDER AUF SEIN GEWISSEN ANGEWIESEN? HABEN NICHT LETZTENDLICH IMMER DIE MENSCHEN FESTGELEGT, WAS GOTT GERADE AM WICHTIGSTEN WAR (EBEN: ALLE UNGLÄUBIGEN MIT GEWALT BEKEHREN ODER, WIE HEUTE, FRIEDEN)? UND KANN MAN AUS DER SCHRIFT NICHT DIES WIE JENES BEGRÜNDEN?<< Liebe Claudia, Gott legt fest, was Richtig und was Falsch ist, nicht die Menschen. Gerade das kann man aus der Bibel eindeutig entnehmen. Ebenso ist die Bekehrung durch Gewaltanwendung mit der Heiligen Schrift nicht zu begründen. Jesus selbst hat den reichen Jüngling gehen lassen, obwohl er eigentlich kurz vor dem Tor zum Himmelreich stand. Jesus hat ihn danach gefragt, ob er die Gebote hält und er bestätigte, dass er sie halten würde. Dann sagte Jesus, dass ihm nur noch eins fehlen würde, er solle sein ganzes Vermögen den Armen schenken und ihm dann nachfolgen. Der Reiche ging traurig weg und Jesus hat ihn nicht aufgehalten. Kannst Du daraus schließen, dass wir Christen mit Gewalt den Glauben verbreiten sollen? >>WERNER DIE FRAGE "WAS IST SÜNDE" DAGEGEN IST SEHR WOHL ANHÄNGIG VON ZEIT MODE UND VIELEM ANDEREN MEHR. FÜR MEINE GROßMUTTER WAR ES SÜNDE, AM FREITAG FLEISCH ZU ESSEN, HEUTE SIEHT DAS NIEMAND MEHR SO.<< Lieber Werner, du hast ein denkbar schlechtes Beispiel gewählt, denn das Essen von Fleisch am Freitag ist nach wie vor Sünde. Gott möchte sogar von uns, dass wir am Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot fasten. Im Übrigen ist es nicht maßgebend was es für Deine Großmutter bedeutet, sondern einziger Maßstab ist Gott. Nur was es für ihn bedeutet ist maßgebend. >>WERNER SICHER SEIN KANN ICH MIR NATÜRLICH NICHT, DAS IST DANN WIEDER EINE GLAUBENSFRAGE.<< Genau das ist der Punkt. Der Glaube ist eine Glaubensfrage. Es mag lächerlich klingen, ist es aber nicht. Denn wer meint er könne Glaubensfragen vom wissenschaftlichen Fortschritt, oder Meinung der Mehrheit abhängig machen, der irrt sich. >>WERNER ES IST LEICHT HEUTE ZU SAGEN ES WAR SCHLECHT, WAS DIE GETAN HABEN, ABER DIE WAREN DAMALS FELSENFEST ÜBERZEUGT DAS RICHTIGE ZU TUN. WOHER NEHMEN WIR DIE SELBSTSICHERHEIT, HEUTE GENAU ZU WISSEN WAS DAS RICHTIGE IST? VIELLEICHT WERDEN WIR IN 500 JAHREN FÜR DAS, WAS WIR HEUTE FÜR RICHTIG HALTEN, GENAUSO ANGESEHEN WIE WIR HEUTE DIE KETZERVERBRENNER ANSEHEN.<< Lieber Werner, das Verbrennen von Menschen passt einfach nicht zu dem was Jesus über die Liebe gesagt hat. Du sollst Deine Feinde lieben. Du solltest die Hexenverbrennungen vielleicht mit den heutigen Abtreibungskliniken vergleichen. Es ist durchaus möglich, dass unsere Nachfahren nicht verstehen können, dass in einer christlichen Gesellschaft so etwas möglich war. Heute gibt es sogar Christen, die ein Recht der Frau auf Tötung des eigenen Kindes anmahnen. >>WERNER QUOTE JA, NATÜRLICH: SÜNDE IST, WENN SICH JEMAND ETHISCH FALSCH VERHÄLT. UND DAS IST GENAU DIE FRAGE: IST ETHISCHE RICHTIGKEIT EIN ABSOLUTUM, ODER KANN SICH IM LAUFE DER ZEIT DIE ALLGEMEIN ANERKANNTE ANSICHT DARÜBER, WAS ETHISCH RICHTIG IST, ÄNDERN. WENN SICH DIE ALLGEMEIN ANERKANNTE ANSICHT DARÜBER, WAS ETHISCH RICHTIG IST, ÄNDERN KANN UND ÄNDERT, FOLGT DARAUS GEMÄß DEINEM LINK DIREKT, DAß SÜNDE RELATIV IST.<< Gerade darum geht es nicht. Es geht nicht um ethisch falsches oder richtiges Verhalten. Es geht darum ob wir so handeln wie Gott es will, oder gegen seinen Willen verstoßen. Das ist etwas völlig anderes. Nicht die Ethik kann absolut gesetzt werden sondern nur Gott. Deshalb ist Sünde nicht relativ, lediglich unsere Meinung darüber was Sünde ist und was nicht, das ist relativ. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie Gott unser unvollkommenes befolgen seiner Gebote bewertet? Diese Frage kann kein Mensch beantworten. Deshalb können wir nur durch ein ehrliches Bemühen sicherstellen, dass Gott unseren guten Willen erkennt und Gnade mit uns walten lässt. Darüber hinaus sollten wir das Sakrament der Beichte empfangen. Nur so können wir die Gnade Christi vollständig erfahren. >>CLAUDIA, SEIT ES EINE UNO GIBT (DER ÜBRIGENS DER VATIKAN NICHT ANGEHÖRT, ALSO GIBT ES FÜR IHN KEINE ERKLÄRTE UND EINKLAGBARE MENSCHENWÜRDE - EIN UMSTAND, ÜBER DEN MEIN KOPFSCHÜTTELN EINFACH NICHT AUFHÖREN WILL),<< Liebe Claudia, es ist durchaus möglich nicht in der UNO zu sein und trotzdem eine Erklärung zur Menschenwürde abzugeben. Was die Kirche unter Menschenwürde versteht, hat sie sehr eingehend in verschiedenen Enzykliken veröffentlicht. Es ist kaum zu erwarten, dass die UNO die Position der Kirche teilt, denn verschiedene Maßnahmen der UNO widersprechen der Lehre der Kirche. Ich würde eher den Kopf schütteln, wenn die Kirche der UNO beitreten würde und damit die der Lehre widersprechenden Maßnahmen mittragen müsste. >>CLAUDIA WAS SOLL DAS ALLES, WENN ZUM EINEN DIE MENSCHEN DOCH WEITER SÜNDIGEN MÜSSEN (WEIL SIE SO GESCHAFFEN WURDEN) UND DANN DOCH ALLE ERLÖST WERDEN, WEIL JESUS JA WOHL FÜR UNSER ALLER SÜNDEN GESTORBEN IST?<< Liebe Claudia, wenn ich auf etwas stoße, was so gar keinen Sinn ergibt, dann frage ich mich auch, ob ich vielleicht nicht alles weiß, was zum Verständnis erforderlich ist. Sicher es wird viel Unsinn gemacht. Ist es aber nicht verdächtig, wenn nach Deiner Meinung der Unsinn so auf der Hand liegt und derjenige der ihn begeht weder durch Gesetz dazu verpflichtet ist, noch dadurch sein Einkommen erhöhen kann? Es ist eben nicht so, dass die Menschen sündigen müssen, weil sie so geschaffen wurden. Wer sündigt, der trifft eine freie Entscheidung. Nicht weil er muss, sondern weil er will, sündigt er. Deshalb ist es notwendig, dass uns Gott unsere Sünden vergibt. Auch wenn Du es nicht verstehen kannst, es ist notwendig. >> DAS KÖNNTE MAN IN ETWA GLEICHSETZEN MIT EINER MUTTER, DIE IHREM KIND IMMER VERGEBEN WIRD, EGAL WAS FÜR LEID ES IHR ZUGEFÜGT HAT, ODER FÜR MIST IM LEBEN GEBAUT HAT. WENN DAS KIND ZURÜCKKOMMT UND SICH SEINER SÜNDE BEWUSST IST UND UM VERGEBUNG BITTET, DANN KANN DIE MUTTER DIES TUN. >>CLAUDIA<<UND WENN DAS KIND NICHT ZURÜCK KOMMT? VERGIBT SIE DANN NICHT?<< Was bedeutet es zurück zu kommen? Für den Christen bedeutet es die Vergebung Gottes annehmen. Nicht zurückkommen bedeutet die Vergebung abweisen. Gott respektiert den freien Willen des Menschen. Wie geschieht Vergebung? Die Vergebung geschieht im Sakrament der Beichte. Der Mensch kommt zu Gott um ihm die eigene Schuld zu bekennen und Vergebung zu erfahren. Die Beichte ist kein psychologischer Trick um die Schuld besser verarbeiten zu können, sondern es vollzieht sich in einer gültigen Beichte die Vergebung der Sünden. Wer nicht zur Beichte geht, kann diese Vergebung auch nicht erfahren. Trotzdem ist das kein Formalismus, denn jede Handlung hat ihre Konsequenz, die Gute wie die Böse. >>WERNER HABEN ABER DIE PÄPSTE, BISCHÖFE UND LAIEN EINE SÜNDE BEGANGEN, ALS SIE VERSUCHTEN, GOTT NACH BESTEM WISSEN UND GEWISSEN ZU DIENEN INDEM SIE KETZER VERBRANNTEN? WIR SAGEN HEUTE JA, ABER HABEN WIR DAS RECHT DAZU?<< Lieber Werner, hierzu möchte ich etwas schreiben, das ich der Geschichte der Kirche von Johannes Schuck entnommen habe. Während des Dreißigjährigen Kriegs schrieb der Papst einen Brief an die bischöfliche Behörde in Würzburg der den höchsten Unmut äußerte über die in Franken vorgekommene Verfolgung und die damit verbundenen Taten an Menschen die der Hexerei beschuldigt wurden. Papst Gregor VII hatte den dänischen König eindringlich vor dem Unrecht der Hexenverfolgung gewarnt. Nicht die Lehre der Kirche, sondern die Deutschen Rechtsbücher schrieben vor, Frauen und Männer, die sich mit der Zauberei abgäben zu verbrennen. Sicher waren auch Priester und Bischöfe und sogar Päpste an der Verfolgung beteiligt aber die Lehre der Kirche deckte diese Taten nicht ab. Herzliche Grüße und Gottes Segen Hans-Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 30. Januar 2004 Autor Melden Share Geschrieben 30. Januar 2004 (bearbeitet) Lieber Hans-Peter, danke für die vielen Denkanstöße. Du schreibst aber ein paar Punkte, die ich so nicht stehenlassen möchte: Lieber Werner, du hast ein denkbar schlechtes Beispiel gewählt, denn das Essen von Fleisch am Freitag ist nach wie vor Sünde. Gott möchte sogar von uns, dass wir am Mittwoch und Freitag bei Wasser und Brot fasten. Also vom Mittwoch als Fasttag habe ich im ganzen Leben noch nie etwas gehört, und das Freitags-Fleischverbot wurde ganz offiziell durch Rom aufgehoben. Du schreibst jetzt, es ist Sünde, und da sind wir genau bei meiner ursprünglichen Fragestellung: Wenn ein Katholik in bestem Gewissen und unter Befolgung der päpstlichen Anweisungen am Freitag Fleich ißt, begeht er eine Sünde? Die Kirche sieht das nicht so, woher weißt du das besser als der Papst? Lieber Werner, hierzu möchte ich etwas schreiben, das ich der Geschichte der Kirche von Johannes Schuck entnommen habe. Während des Dreißigjährigen Kriegs schrieb der Papst einen Brief an die bischöfliche Behörde in Würzburg der den höchsten Unmut äußerte über die in Franken vorgekommene Verfolgung und die damit verbundenen Taten an Menschen die der Hexerei beschuldigt wurden. Papst Gregor VII hatte den dänischen König eindringlich vor dem Unrecht der Hexenverfolgung gewarnt. Deshalb habe ich ja auch extra nicht die Hexenverfolgung, sondern das Verbrennen von Ketzern als Beispiel gebracht. Während es gegen den Hexenwahn auch Stimmen in der Kirche gab (Friedrich Spee als bekanntestes Beispiel) war die Ermordung von Ketzern jahrhundertelang in der Kirche unbestritten und wurde als gottgefällige Tat angesehen, ja sogar als gute Tat dem Ketzer gegnüber, dem die Verbrennung, zumindest wenn er seine Ketzerei bereute, die Zeit im Fegefeuer verkürzen sollte. Bitte nenne mir irgendeinen Zeitgenossen aus der Kirchenhierarchie, der irgendetwas gegen Ketzerverbrennungen gesagt hat (nicht Hexenverbrennungen!) Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie Gott unser unvollkommenes befolgen seiner Gebote bewertet? Diese Frage kann kein Mensch beantworten. Deshalb können wir nur durch ein ehrliches Bemühen sicherstellen, dass Gott unseren guten Willen erkennt und Gnade mit uns walten lässt. Damit beantwortest du meine ursprüngliche Frage: Die Sünde als solche mag zwar absolut sein, aber das begehen einer solchen ist durchaus relativ, und Gott wird, deiner Aussage zufolge, uns eine Sünde nicht anrechnen, wenn wir das tun, was wir nach unserem Gewissen für richtig halten ("sicherstellen, dass Gott unseren guten Willen erkennt ") Werner bearbeitet 30. Januar 2004 von Werner001 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 30. Januar 2004 Melden Share Geschrieben 30. Januar 2004 (bearbeitet) Ansonsten sehe ich nichts Substanzielles. Kannst Du aus Deinen Zitaten eine Regelhaftigkeit oder eine einzige klare Ausage entnehmen? Hallo Claudia, Hiob 34,12: Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gottlos, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. Dieser Vers unterstreicht Gottes absolute Autorität. Wenn Menschen hier auf Erden häufig "gottlos" richten und das Recht beugen, wird am Ende über unser Leben von Gott anders gerichtet. Offenbarung 16,7: Und ich hörte den Altar sagen: Ja, Herr, Gott, Allmächtiger, wahrhaftig und gerecht sind deine Gerichte Auch hier der Hinweise: wahrhaftig und gerecht wird Gott richten - das ist der Masstab Gottes - Seine Wahrhaftigkeit UND Seine Gerechtigkeit 1. Petrus 1,17: Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht! Merkwürdig, daß Du hierin keine klare Aussage erkennen kannst. Deutlicher kann man es ja gar nicht mehr schreiben: Gott richtet OHNE Ansehen der Person. Es gibt so viele frohe Botschaften, daß ich gar nicht wüßte, welche ich annehmen sollte. Wenn Du nicht zufällig hier sozialisiert wärst, wüßtest Du das auch nicht, wetten? Welche "frohe" Botschaften, werden denn an Dich herangetragen? Claudia, die "frohe Botschaft" kam zu uns durch einige Missionare aber besonders durch römische Soldaten, die Christus gefunden haben und von IHM erzählten, also ihren Glauben bezeugten. Ich muss nicht in ein "christlich, soziales Umfeld" hineingewachsen sein um zu Christus zu finden. Ein christliches Elternhaus garantiert eben noch kein christlichen Nachwuchs - und das ist gut so, denn Gott lässt sich auf solche einfachen menschlichen Regelwerke eben nicht beschränken. Und wer zu dem Schluß kommt, daß das alles unwahrscheinlich und unlogisch ist, den hat Euer Gott einfach nicht mehr lieb... was für eine Lehre! *Ich liebe und erlöse Dich nur dann, wenn Du an das Unwahrscheinliche GLAUBST!* Wie kommst Du zu der Annahme, daß Gott nur die liebt, die an IHN glauben? Solange Du lebst wirst Du immer andere Erfahrungen machen können. Gott liebt JEDEN Menschen, aber ER HASST die Sünde. Die Frage die sich stellt ist eine andere: Wie kommst DU zu dem Schluss, daß alles "unwahrscheinlich" und "unlogisch" ist? Wer sagt DIR das? Ist es Deine menschliche Logik, Dein Verstand? Hast Du Angst davor, Grenzen zu überschreiten, die DU selbst nicht mehr in der Hand hast, selbst nicht mehr regeln kannst? Welche Gründe sind es bei DIR persönlich, die dich zu diesem Schluss führen? gby Bernd bearbeitet 30. Januar 2004 von beegee Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Hans Peter Geschrieben 4. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2004 >>WERNER01 ALSO VOM MITTWOCH ALS FASTTAG HABE ICH IM GANZEN LEBEN NOCH NIE ETWAS GEHÖRT, UND DAS FREITAGS-FLEISCHVERBOT WURDE GANZ OFFIZIELL DURCH ROM AUFGEHOBEN. DU SCHREIBST JETZT, ES IST SÜNDE, UND DA SIND WIR GENAU BEI MEINER URSPRÜNGLICHEN FRAGESTELLUNG:<< Lieber Werner, mir ist nicht bekannt, dass das Freitags-Fleischverbot aufgehoben wurde. Auch wenn es so wäre, würde es nichts an der Tatsache ändern, dass die Gebote Gottes ewig bestand haben. >>WERNER01 DAMIT BEANTWORTEST DU MEINE URSPRÜNGLICHE FRAGE: DIE SÜNDE ALS SOLCHE MAG ZWAR ABSOLUT SEIN, ABER DAS BEGEHEN EINER SOLCHEN IST DURCHAUS RELATIV, UND GOTT WIRD, DEINER AUSSAGE ZUFOLGE, UNS EINE SÜNDE NICHT ANRECHNEN, WENN WIR DAS TUN, WAS WIR NACH UNSEREM GEWISSEN FÜR RICHTIG HALTEN ("SICHERSTELLEN, DASS GOTT UNSEREN GUTEN WILLEN ERKENNT ")<< Lieber Werner, an dieser Aussage von Dir kann man vielleicht am besten erläutern was ich meine. Weder die Sünde noch das Begehen ist relativ. Beides ist Absolut. Es ist auch dann absolut, wenn Gott uns, durch die Sündenvergebung Sünden die wir bereuen nicht anrechnet. Denn wenn es keine Sünden wären, dann bräuchten wir sie auch nicht zu bereuen und Gott müsste sie uns nicht vergeben. Zudem bedingt Sündenvergebung, dass uns unsere Schuld aufrichtig leid tut und wir uns fest vornehmen nicht mehr so zu handeln. Außerdem ist es ein Unterschied, ob unser Gewissen eine bestimmte Tat als nicht Sündhaft ansieht, oder Gott durch das Lehramt Erleichterungen zuläßt. Früher durfte man drei Stunden vor dem Kommunionempfang nichts mehr essen.. Heute ist dies von Gott durch das Lehramt erleichtert, man darf bis zu eine Stunde vor dem Kommunionempfang noch etwas essen. Wird dadurch die Sünde relativ. Sie wird in dem Sinn nicht relativ, dass sie vom Gutdünken des Menschen abhängig ist. Nicht das Gewissen des Menschen, oder das was mancher dafür hält, entscheidet, sondern Gott. Nun gibt es noch verschieden schwere Sünden. Es gibt die Todsünde und die läßliche Sünde. Die Todsünde zerstört die Liebe im Herzen des Menschen. In ihr wendet sich der Mensch von Gott ab. Die läßliche Sünde läßt die Liebe bestehen, verstößt aber gegen sie (so steht es im Katechismus). Gott wird uns richten, nach dem was wir getan und unterlassen haben in unserem Leben. Weil er ein barmherziger Richter ist, wird sich nicht das Böse zum Guten wandeln, sondern das Böse das wir getan haben wird vergeben, wenn wir umkehren. Das bedeutet nicht, dass wir einfach so in den Himmel eingehen können, sondern unsere Seelen müssen vorher geläutert werden. Diesen Läuterungsort nennen wir das Fegefeuer. Selbst die Vergebung erspart uns das Fegefeuer und die damit verbundenen Qualen nicht. Denn um zu Gott zu kommen, der unendlich rein und heilig ist, müssen wir auch rein werden. Sonst können wir uns ihm nicht nähern. Herzliche Grüße und Gottes Segen Hans-Peter Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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