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Maria


Anna

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Bei uns findet Pfingsten ein "Fest aller Christen" statt. Als Abschluss möchte ich eine ökumenische Marienandacht gestalten. Wer hat Erfahrung damit. Ich würde mich über Beiträge und meditaiven Texten sehr freuen.

 

Herzliche Grüße Anna

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Ich würde mich über Beiträge und meditaiven Texten sehr freuen.

Maria

 

als frau aus dem volk

wirst du geschätzt und verehrt

führen und leiten

nach deiner art

weisen wege zum menschsein

 

du bist nah am leben dran

und gehorchst seinen gesetzen

 

du hört

überlegst

sagst ja und trägst durch

 

nicht das machen können

sondern das wachsen lassen

ist dein prinzip

 

du kennst die probleme deiner mitmenschen

und hast ein gespür für die situation

 

du urteilst nicht

tröstest

birgst not in deiner nähe

 

du hast freude an der lebendigkeit

dein kontakt ist liebevoll und herzlich

 

du handelst nicht unüberlegt

bist aufmerksam

zärtlich und stark

 

du nimmst deine gefühle wahr

erkennst zusammenhänge

bist angreifbar offen und echt

 

du lässt gott in dein Leben ein

es bringt konflikte

ihm zu gehorchen

und schafft ungeheure weite in dir

 

du bist im kontakt

mit deiner eigenen bedürftigkeit

und hast verständnis

für die schwäche der anderen

 

du brauchst dich nicht

hinter lehrsätzen zu verstecken

weil du ganz du selbst bist

 

danke

dass du so bist wie du bist

 

apostel von heute

ob in kirche, wirtschaft und welt

wären gut beraten

sich an deinem menschsein zu orientieren

 

 

Almut Haneberg

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Bei uns findet Pfingsten ein "Fest aller Christen" statt. Als Abschluss möchte ich eine ökumenische Marienandacht gestalten. Wer hat Erfahrung damit. Ich würde mich über Beiträge und meditaiven Texten sehr freuen.

 

Herzliche Grüße Anna

das würde mich interessieren, wie protestanten der heiligen mutter gottes andenken wollen. :blink:

ich mein, othodoxe und katholiken wissen sie zu schätzen.

bearbeitet von Hallo
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Als Themen fallen mir spontan ein:

 

Maria - Mutter Gottes

Gott offenbart sich als Mensch mitten unter uns Menschen und wird hineingeboren in die Menschheit von seiner Mutter Maria.

 

Maria - Seligste Jungfrau

Gott durchbricht jeden Erfahrungshorizont. Er wirkt in der Geschichte der Menschen. Aus der Gnade Gottes entsteht neues, ohne Hinzutun der Menschen.

 

Maria - Mutter der Kirche

Das Ja Mariens als Beispiel für das immer wieder neue Ja der Christenheit zu den Heilsplänen Gottes.

 

Das Magnificat

Er stürtzt die Mächtigen vom Throne erhöt die Niedrigen. Eine Ansage des Reichs Gottes und deren politische Implikationen.

 

Diese Themen haben alle den Vorteil, dass sie wohl in ihren Inhalten von ProtestantInnen und KatholikInnen geteilt werden können.

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das würde mich interessieren, wie protestanten der heiligen mutter gottes andenken wollen.

Sie werden ihr als Mutter Gottes gedenken - wieso sollten sie das nicht?

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Was mir persönlich widerstrebt ist die Aufladung der Person Mariens mit den Frauenidealen der unterschiedlichsten Zeiten. Dafür gibt die Bibel einfach nichts her.

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Karl May

 

"Ave Maria"

»Es will das Licht des Tages scheiden;

Nun bricht die stille Nacht herein.

Ach, könnte doch des Herzens Leiden

So, wie der Tag vergangen sein!

Ich leg' mein Flehen dir zu Füßen;

O, trag's empor zu Gottes Thron,

Und laß, Madonna, laß dich grüßen

Mit des Gebetes frommem Ton:

Ave, ave Maria!

 

Es will das Licht des Glaubens scheiden;

Nun bricht des Zweifels Nacht herein.

Das Gottvertrau'n der Jugendzeiten,

Es soll mir abgestohlen sein.

Erhalt', Madonna, mir im Alter

Der Kindheit frohe Zuversicht;

Schütz' meine Harfe, meinen Psalter;

Du bist mein Heil, du bist mein Licht!

Ave, ave Maria!

 

Es will das Licht des Lebens scheiden;

Nun bricht des Todes Nacht herein.

Die Seele will die Schwingen breiten;

Es muß, es muß gestorben sein.

Madonna, ach, in deine Hände

Leg' ich mein letztes, heißes Fleh'n:

Erbitte mir ein gläubig Ende

Und dann ein selig Aufersteh'n!

Ave, ave Maria!«

 

 

Der Verfasser war übrigens auch evangelisch.

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Ein sehr gutes Buch zum Thema ist: Und Maria trat aus ihren Bildern. Literarische Texte. Herausgegben und erläutert von Karl-Josef Kuschel. Erschienen bei Herder (Freiburg im Breisgau) 1990

Hier finden sich zahlreiche literarische Texte vom Mittelalter bis zur Gegenwart, die einen guten Einblick in die außerkirchliche Rezeption der Gestalt Mariens geben. Für mich war es sehr interessant jenseits von Dogmen und Frömmigkeitsformen Zugänge zu dieser Gestalt zu finden, die mich auch viel über das eigene Marien- und vor allem auch Frauenbild nachdenken ließen.

 

Ein (moderner) Text der mich sehr berührt hat, ist das von Kurt Marti stammende Gedicht:

 

Und Maria

 

1

und maria sang

ihrem ungeboreren sohn:

meine seele erhebt den herrn

ich juble zu gott meienem befreier

ich: eine unbedeutende frau -

aber glücklich werden mich preisen

die leute von jetzt an

den grosses hat gott an mir getan -

sein name ist heilig

und grenzenlos sein erbarmen

zu allen denen es ernst is mit ihm -

er braucht seine macht

um die pläne der machthaber fortzufegen

er stürzt die hohen vom sitz

und hebt die unterdrückten empor

er macht die hungrigen reich

und schickt die reichen hungrig weg

 

2

und maria konnte kaum lesen

und maria konnte kaum schreiben

und maria durfte nicht singen

noch reden im bethaus der juden

wo die männer dem mann-gott dienen

 

dafür aber sang sie

ihrem ältesten sohn

dafür aber sang sie

den töchtern den anderen söhnen

von der grossen gnade und ihrem

heiligen umsturz

 

3

dennoch

erschrak sie

am tage

da jesus die werkstatt

und ihre familie verliess

um im namen gottes

und mit dem feuer des täufers

ihren gesang

zu leben

 

4

und dann

ach dann

bestätigten sich

alle ängste

aufs schlimmste:

versteinert stand sie

und sprachlos

als jesus

am galgen

vergeblich

nach gott schrie

 

5

später viel später

blickte maria

ratlos von den altären

auf die sie

gestellt worden war

 

und sie glaubte

an eine verwechslung

als sie

- die vielfache mutter -

zur jungrau

hochgelobt wurde

und sie bangte

um ihren verstand

als immer mehr leute

auf die knie fielen

vor ihr

 

und angst zerpresste ihr herz

je inniger sie

- eine machtlose frau -

angefleht wurde

um hilfe um wunder

 

am tiefsten

verstörte sie aber

der blasphemische kniefall

von potentaten und schergen

gegen die sie doch einst

gesungen hatte voll hoffnung

 

6

und maria trat

aus ihren bildern

und kletterte

von ihren altären herab

und sie wurde

das mädchen courage

die heilig kecke jeanne d'arc

 

und sie war

seraphina vom freien geist

rebellin gegen männermacht und hierarchie

und sie bot

in käthe der kräutermuhme

aufständischen bauern ein versteck

und sie wurde

millionenfach als hexe

zur ehre des gottesgötzen verbrannt

und sie war

die kleine therese

aber rosa luxemburg auch

und sie war

simone weil "la vierge rouge"

und zeugin des absoluten

und sie wurde

zur madonna leone die nackt

auf dem löwen für ihre indios reitet -

und sie war und sie ist

vielleibig vielstimmig

die subversive hoffnung

ihres gesangs

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