lh17 Geschrieben 1. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2004 (bearbeitet) Es war höchstwahrscheinlich so, daß Jesus das "patibulum", das Querholz des Kreuzes getragen hat. Der Pfahl (stauros) war an der Kreuzigungsstätte bereits eingerammt. Man sparte sich die Mühe des aufstellens des Kreuzespfahls, der sonst jedesmal wieder im Boden hätte verankert werden müssen. So nagelte (oder band) man die Hände des Verurteilten an dem Querholz fest und zog dann Querholz mit Körper des Deliquenten an dem Stamm in die Höhe. Stauros und Patibulum ergeben zusammen die Kreuzesform! bearbeitet 1. Februar 2004 von lh17 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 1. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2004 Sie behaupteten, dass die überwigende Mehrheit der Theologieproffessoren an den Unis Atheisten seien und dass dies in Studien/bzw. in Umfragen nachgewisen sei. Ich persönlich denke mir, dass diese Studien und Umfragen nicht so ganz der Wahrheit entsprechen ... Das Thema wurde ausgegliedert in die Arena; hierher. Bitte hier keine Professoren-Diskussion mehr! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 1. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2004 Beitrag von Volker, der aus Versehen in den anderen Thread rutschte: Ich hab jetzt nochmal genauer nachgeschaut. Es steht tatsächlich nirgendwo da Wort Kreuz, sondern immer nur Pfahl oder Marterpfahl. Das gilt auch für das NT, sofern man das griechische Original nimmt - das griechische Wort für "Kreuz" kommt dort exakt nullmal vor. Dort steht nur "Holz" oder "Pfahl" (selbst bei Paulus!). An den Stellen, wo bei uns das Wort "Kreuz" oder "kreuzigen" steht, wird das griechische Wort stauros (= Pfahl) oder das Wort xylon (= Holz, Baum oder Balken) benutzt. Das Kreuz ist ein heidnisches Symbol und wurde - wie so vieles im Christentum - von den Christen nur übernommen. Das Kreuz entstammt der Astromythologie - man nehme einen Kreis (den Sternkreis), unterteile ihn in vier Abschnitte (die vier Jahreszeiten) und stelle das Ganze auf einen Stab (dem Symbol der Macht, der Erhöhung), schon hat man ein Kreuz mit einem Kreis um das obere Kreuzteil. Tatsächlich findet man dieses Kreuz auch heute noch auf einigen Kirchen, der Kreis wurde zu einem Strahlenkranz umgedeutet. Das Erstaunen einiger christlicher Missionare, die erstmals nach Lateinamerika zu den Indios kamen, war daher ziemlich groß, weil einige der Indianerstämme dort das Kreuz als heiliges Symbol hatten. Dabei waren die nie zuvor mit Christen in Berührung gekommen! Aber die Pfahl/Kreuz-Debatte ist nur ein Kuriosum. Es kann inzwischen als verhältnismäßig sicher gelten, dass die Römer Aufrührer tatsächlich an einem Holzkreuz hinrichteten, wenn das auch anders aussah, als die christlichen Darstellungen vermuten lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Volker Geschrieben 1. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 1. Februar 2004 Danke, Franz-Josef! Die Zeugen Jehovas nutzen den wenig bekannten Umstand, dass die Bibel nirgends von einem Kreuz redet, übrigens gerne dazu, anderen einzureden, wie schlecht doch die anderen Bibelübersetzungen seien (und wie gut natürlich ihre ist). Die meisten Christen erwischen sie damit "kalt". Man kann ihnen gleich den Wind aus den Segeln nehmen, wenn man sie offensiv darauf anspricht. Denn auch wenn sie hier ein bzw. zwei Wörter richtiger übersetzt haben - ihre eigene Bibel weicht massiv von allen anderen Übersetzungen ab, wie ich einmal feststellen musste, als ich sie auf einige Bibelstellen "festnageln" wollte. Das muss man berücksichtigen - eigene Bibelkenntnisse sind recht wertlos, wenn die ZJ ihre Bibel aufschlagen und sagen "Nein, das ist ganz anders geschrieben/gemeint". Ihre eigene Übersetzung wird dann eben genau mit dem Argument des Kreuzes verteidigt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 2. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2004 Hallo, vielleicht noch etwas. Die Reduktion einer Diskussion über die Bibel auf die richtige Übersetzung verstellt den Blick auf ein ganz wesentliches Missverständnis der Zeugen Jehowas: Sie behaupten, sie würden die Bibel wörtlich verstehen. Das ist aber ganz und gar unmöglich: ein Text lässt sich niemals wortwörtlich verstehen. Das Verständnis eines Textes setzt dessen Interpretation voraus. Und auch die Zeugen Jehowas interpretieren die Bibel. Viele Grüße, Matthias Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2004 Das gilt auch für das NT, sofern man das griechische Original nimmt - das griechische Wort für "Kreuz" kommt dort exakt nullmal vor. Dort steht nur "Holz" oder "Pfahl" (selbst bei Paulus!). An den Stellen, wo bei uns das Wort "Kreuz" oder "kreuzigen" steht, wird das griechische Wort stauros (= Pfahl) oder das Wort xylon (= Holz, Baum oder Balken) benutzt. Das Kreuz ist ein heidnisches Symbol und wurde - wie so vieles im Christentum - von den Christen nur übernommen. Das ist klar, denn auf Griechisch gibt es kein Wort für Kreuz. Das Kreuz (lateinisch crux) war ein römisches Folter- und Hinrichtungsinstrument, das die Griechen erst über die Römer kennenlernten, daher kann das Wort auch im altgriechischen Original-NT nicht vorkommen. Auch auf Neugriechisch heißt das Kreuz immer noch stavros, also eigentlich Pfahl. Auf lateinisch heißt es jedenfalls crux, kreuzigen heißt crucifigere, und einer, der am Kreuz hängt, heißt crucifixus, aber auf Griechisch gibts keine entsprechenden Wörter, da muß man das umschreiben. Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lotte Geschrieben 2. Februar 2004 Melden Share Geschrieben 2. Februar 2004 Ursprünglich war ja die Frage, ob die ZJ Christen sind. Diese Frage ist unabhängig davon, ob sie "anerkannt" sind. Die Gruppe der ZJ ist durchaus legal, die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts ändert nichts an der Legalität, nur am (staatlichen) Status. Eine Anerkennung als christliche Konfession wäre das aber auch nicht, auch wenn die ZJ das so darstellen. Das kann der Staat auch nicht tun, das müssen die anderen christlichen Kirchen beurteilen (oder der einzelnen Christ). Einige Hinweise dazu: Für die Zeugen Jehovas ist Jesus Christus nicht Gott, nicht einmal Gottes Sohn. Sie leugnen damit die Dreieinigkeit. Auch die Auferstehung wird von den ZJ bestritten. Damit taufen sie auch nicht auf den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Daher wird ihre Taufe von keiner christlichen Konfession anerkannt. Auch die ZJ erkennen eine andere christliche Taufe nicht an. Jeder muss nun selbst entscheiden, ob die einstimmige Nichtanerkennung durch alle anderen (sich gegenseitig anerkennenden) christlichen Kirchen hinreichend ist, den ZJ das Christentum abzusprechen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht als Religionsgemeinschaft dennoch eine gewisse Existenzberechtigung haben. Eine offizielle "Sektenliste" oder "Ketzerliste" gibt es natürlich nicht, aber es scheint auch von offizieller kirchlicher Seite eine gewisse Einigkeit zu besteht, dass die ZJ keine Christen sind und eventuell sogar als bedenklich einzustufen sein könnten. Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig weiterhelfen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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