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Neuer Weihbischof von Jerusalem ist Jude


jos

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Aus: www.nai-israel.com/aktuelles/headlines.asp?CatID=6&ArticleID=1743

 

Neuer Weihbischof von Jerusalem ist Jude

 

Am 9. November erhielt der Benediktinerabt Jean-Baptiste Gourion die Bischofsweihe in der Notre- Dame-Kirche in Kirjat Jearim oberhalb von Abu Gosh bei Jerusalem. Er wird künftig als Weihbischof in Jerusalem wirken. Der Pariser Erzbischof, Kardinal Jean-Marie Lustiger, selbst Jude, sprach von einer Entscheidung des Papstes Johannes Paul II. mit prophetischem Mut: „In Jerusalem gibt es nun nach langer Zeit wieder einen Bischof, der Jude ist“. Abt Gourion ist seit der Zeit der hebräischen Urchristengemeinde in Jerusalem unter der Leitung des jüdischen Apostels Jakobus der erste jüdische Bischof in Jerusalem. Eine Ausnahme war der Judenchrist Salomon Alexander, der 1841 zum Bischof des Anglo-Preussischen Bistums von Jerusalem ernannt worden war.

 

Der Papst hatte zu diesem Ereignis Kardinal Roger Etchegaray als seinen persönlichen Legaten entsandt, der zusammen mit dem lateinischen Patriarchen Michel Sabbah und dem Apostolischen Nuntius in Israel, Erzbischof Pietro Sambi, die Weihe leitete. Unter den Gästen in der überfüllten Kirche waren auch viele jüdische Freunde des neuen Bischofs. Die israelische Presse hatte schon Tage zuvor das bevorstehende Ereignis ausführlich kommentiert. „Der Papst hatte seine Entscheidung im Verlauf seiner Reise nach Israel getroffen. Sie dient dazu, die Beziehungen zwischen der Kirche und dem Volk Israel zu normalisieren. Der Papst wolle noch einmal mehr beweisen, dass Christen und Juden Brüder sind“, sagte Bischof Gourion israelheute gegenüber: „Für mich sind Christentum und Judentum dieselbe Sache. Ich habe, um im Christentum anzukommen, das Judentum nicht verlassen. Der Jude und der Christ bilden ein und denselben Leib.“

 

Bischof Gourion wurde 1934 in eine jüdische Familie in Oran (Algerien) geboren.Er wurde 1958 in Paris getauft und schloss sich dem Benediktinerkloster Bec-Hellouin in der Normandie an, von wo aus der junge Mönch 1976 zur Eröffnung des Auferstehungsklosters nach Abu Gosh entsandt wurde. Dort war er zunächst Prior, dann Abt. Nicht nur in der unmittelbaren Umgebung des moslemischen Ortes Abu Gosh, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit des Landes Israel hat sich Abt Gourion seitdem Respekt und Anerkennung erworben.

 

Sein Verantwortungsbereich als neuer Weihbischof umfasst die Hebräisch sprechenden Katholiken in Israel, Juden- und Heidenchristen, Eingesessene und Neueinwanderer. Im offiziellen Schreiben der hebräischen Katholiken werden auch „Christen, die aus Mischehen hervorgegangen sind“, in seinen Verantwortungsbereich hineingenommen. Bischof Gourion selbst nennt seine „Herde“ die „christliche, israelische Kirche“, die an Orten lebt, „wo man auf Hebräisch mit Hebräisch sprechenden Priestern betet“. Sein palästinensischer Vorgesetzte, der lateinische Patriarch Michel Sabbah, der für seine kritische Haltung Israel gegenüber bekannt ist, versuchte mit allen Tricks die päpstliche Entscheidung, einen Juden zum Weihbischof von Jerusalem zu ernennen, zu verhindern. Schließlich war der Palästinenser dann doch gezwungen, den Juden in aller Öffentlichkeit einzusetzen.

 

israel-heute-Gespräch mit Bischof Gourion

 

israel heute: Wir gratulieren Ihnen.

 

Bischof Gourion: Danke! Ja, ich bin seit knapp 2000 Jahren wieder der erste jüdische Bischof in Eretz Israel.

 

israel heute: Was ist der Unterschied zwischen einem katholischen Juden und messianischen Juden?

 

Bischof Gourion: Die katholischen Juden gehören einer historischen Kirche an, wobei die messianischen Juden in Israel erst vor 50 Jahren ein neues System bildeten. Aber darüber hinaus haben wir vieles in unserem Glauben gemeinsam, darunter auch die hebräische Sprache.

 

israel heute: Haben Sie Kontakte mit messianischen Juden in Israel?

 

Bischof Gourion: Auch wenn wir offiziell keine Kontakte mit dem messianischen Judentum haben, so habe ich doch enge Beziehungen mit ihnen.Wir sind schließlich eine Familie.

 

israel heute: Wie haben Ihre jüdischen Eltern darauf reagiert, als Sie sich 1958 taufen ließen?

 

Bischof Gourion: Sie taten sich sehr, sehr schwer damit. Sie waren schockiert und sahen in mir einen Verräter. Auch mein Bruder und meine beiden Schwestern haben meinen Glauben an Jesus nur sehr schwer verkraften können.

 

israel heute: Was halten Ihre Familienangehörigen von Ihrem neuen Bischofstitel?

 

Bischof Gourion: Meine drei Geschwister aus Frankreich waren bei der Bischofsweihe in Jerusalem mit dabei und wünschten mir Gottes Segen. Ich habe aber auch enge Beziehungen zu meinen jüdischen Geschwistern. Überhaupt denke ich, dass meine Nominierung zum Bischof ein Zeichen seitens der katholischen Kirche für ein neues Zeitalter zwischen den Juden und den katholischen Christen ist. Wir müssen lernen, uns besser zu verstehen. Die katholische Kirche hat nicht die Absicht, die Juden zum Christentum zu bekehren. Aus diesem Grund drängte der Papst auf einen jüdischen Bischof in Israel.

 

israel heute: Dennoch vertreten Sie die katholische Kirche, die im Laufe der Geschichte für den Tod von tausenden Juden verantwortlich war. Und das alles im Namen Jesu.

 

Bischof Gourion: Der Papst, der die katholische Kirche repräsentiert und ihre Kirchenpolitik bestimmt, bat das jüdische Volk sowohl in Rom als auch in Jerusalem um Vergebung. Es liegt in unseren Händen, eine Versöhnung zwischen Juden und Christen im tagtäglichen Leben umzusetzen. Was die Geschichte zerstörte, müssen wir heute wieder aufbauen.

 

israel heute: Aber nicht jeder katholische Bischof möchte sich mit dem jüdischen Volk aussöhnen!

 

Bischof Gourion: Das stimmt! Wir müssen für ein Umdenken in der Kirche sorgen, und das geht nicht von heute auf morgen. Auch auf der jüdischen Seite gibt es Menschen, die sich positiv über Christen äußern und andere dagegen negativ.

 

israel heute: Aus politischen und theologischen Gründen weigerte sich der Vatikan, den Judenstaat Israel anzuerkennen, u.a. weil die katholische Kirche sich selbst als das von Gott auserwählte Volk betrachtete. Erst vor 10 Jahren nahm der Vatikan mit Israel diplomatische Beziehungen auf.

 

Bischof Gourion: Schon vor 40 Jahren im Zweiten Vatikanischen Konzil, beschloss die Kirche, eine neue theologische Linie gegenüber Israel als dem von Gott auserwählten Volk durchzusetzen. Die katholische Kirche ersetzt nicht das jüdische Volk, denn Gott hat mit dem Volk Israel einen Bund für immer und ewig geschlossen.

 

israel heute: Wie konnten Sie als Jude der katholischen Kirche in den 50er-Jahren beitreten, die sich bis vor 40 Jahren und z. T. auch heute noch als das neue Volk Israel betrachtet?

 

Bischof Gourion: Ich wusste schon damals, dass die Kirchentheologie in Bezug auf das jüdische Volk falsch war. Was für mich aber schlimmer war, war die Tatsache, dass meine jüdische Familie und Freunde mich wegen meines Kirchenbeitritts von da an verleugneten.

 

israel heute: Ich habe oft den Eindruck, dass in den Kirchen das Alte Testament beinahe ganz ignoriert wird.

 

Bischof Gourion: Sie haben Recht, und das darf nicht sein. Ohne Kenntnisse über das Alte Testament kann man das Neue Testament nicht verstehen. Deshalb kam es oft zu theologischen Missverständnissen.

 

israel heute: Betrachten Sie sich heute weiterhin als Mitglied des jüdischen Volkes?

 

Bischof Gourion: Ganz sicher sehe ich mich als Jude!

 

israel heute: Als Jude und Katholik wollen Sie also auf Nummer sicher gehen!?

 

Bischof Gourion: (lacht) Ja, so kann man das auch sehen.

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So lange er gültiger Katholik ist und das auch so lebt und den Primat des Papstes nicht schmälert, ist es ok.

 

Was mich allerdings wundert ist die Aussage "wir wollen die Juden nicht bekehren" wie soll man denn bitte das verstehen.

Soweit ich weiss, wird doch die vollständige Bekehrung Israels als Vorraussetzung für das Gericht gesehen.

So kommts dann garantiert nie.

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So lange er gültiger Katholik ist und das auch so lebt und den Primat des Papstes nicht schmälert, ist es ok.

 

Was mich allerdings wundert ist die Aussage "wir wollen die Juden nicht bekehren" wie soll man denn bitte das verstehen.

Soweit ich weiss, wird doch die vollständige Bekehrung Israels als Vorraussetzung für das Gericht gesehen.

So kommts dann garantiert nie.

Soweit ich weiß, wird die vollständige Sich-Bekehrung des Volkes Israel als Voraussetzung für die Wiederkunft Christi gesehen.

 

Vielleicht sollten wir dem Herrn, der seinem auserwählten Volk die Treue hält, nicht ins Geschäft pfuschen, wenn ich das mal so sagen darf. Aus Respekt vor dem Bund, den der Herr mit seinem Volk zuerst schloß, auf aktive Missionierung zu verzichten, heißt ja nicht, daß wir die Frohe Botschaft nicht verkünden sollen. Es geht wohl eher darum, daß wir Christus als das Licht der Welt in die Dunkelheit derselben tragen: "ein Licht zur Erleuchtung der Heiden, und Herrlichkeit für sein Volk Israel (Luk 2,32) - wäre doch gelacht, wenn Er seinem Volk nicht die Augen öffnen könnte.

 

Lasst uns beten für den neuen Weihbischof von Jerusalem und das Volk des Bundes, den Gott mit den Menschen schloß, um sie vor der tödlichen Frucht der Sünde zu retten.

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Soweit ich weiß, wird die vollständige Sich-Bekehrung des Volkes Israel als Voraussetzung für die Wiederkunft Christi gesehen.

 

Wo steht denn das geschrieben?

Die Apostel gingen doch noch davon aus daß Christus zu ihren Lebzeiten wiederkommt, haben sie wirklich an eine vollständige Christianisierung aller Juden geglaubt?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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matze 1980 schrieb: 2 Feb 2004, 09:46:

So lange er gültiger Katholik ist und das auch so lebt und den Primat des Papstes nicht schmälert, ist es ok.

 

Was mich allerdings wundert ist die Aussage "wir wollen die Juden nicht bekehren" wie soll man denn bitte das verstehen.

Soweit ich weiss, wird doch die vollständige Bekehrung Israels als Vorraussetzung für das Gericht gesehen.

So kommts dann garantiert nie.

 

Wieso soll das angezweifelt werden? – „So lange er gültiger Katholik ist und das auch so lebt und den Primat des Papstes nicht schmälert, ist es ok.“ – Er wurde doch auf Wunsch des Papstes zum dortigen Bischof geweiht und eingeführt.

 

Was die vollständige Bekehrung Israels betrifft. Es gibt da eine sinnige jüdische (chasidische) Geschichte. Nach deren Verständnis (in etwa) kommt der Messias, wenn die Juden umgekehrt sind zu Gott.

Der Rabbi öffnet am Morgen das Fenster und blickt in die Welt. Macht das Fenster wieder zu und stellt fest: der Messias ist noch nicht gekommen.

Die Frage ist eigentlich an uns Christen. Können die Juden denn an der Welt wie sie ist, etwa erkennen, dass der Messias bereits gekommen ist?

 

Die Aussage Bischofs Gourion „wir wollen die Juden nicht bekehren" ist m.E. klar und eindeutig.

Die Geschichte der vergangenen zweitausend Jahre mit dem negativsten Höhepunkt, durch die Shoah, hat die Fehlentwicklung in der Kirche deutlich gemacht und bereits seit P. Johannes XXIII. und mit dem 2. Vatikanum ist eine deutliche Erinnerungsarbeit in Gang gekommen, die sicher noch nicht abgeschlossen ist, die aber kontinuierlich Schritt für Schritt betrieben wird. Die Kirche betont ausdrücklich, dass die Auserwählung der Juden als Gottesvolk unwiderruflich ist. Die lange Zeit propagierte Ablösung dieser Auserwählung von der Kirch und die Verwerfung der Juden ist heute nicht mehr lehrfähig.

 

Hier eine auszugsweise Chronologie der letzten fünfzig Jahre:

28. Oktober 1958: Wahl von Papst Johannes XXIII. Er streckt den Juden die Hand zur Versöhnung aus. Eine jüdische Delegation begrüßt er mit den Worten „Ich bin Josef, euer Bruder“. Er streicht das Wort von den „treulosen Juden“ (perfidis Judaeis) aus der Liturgie und beauftragt Kardinal Augustin Bea, ein Papier über die Juden für das Konzil vorzubereiten.

 

1962 bis 1965: Das Zweite Vatikanische Konzil sanktioniert den Wandel im Verständnis des Judentums und betont das „gemeinsame Erbe“ von Juden und Christen. Die Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den Juden, „Nostra aetate“ (28. Oktober 1965), „beklagt (...) alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antijudaismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgendjemandem gegen die Juden gerichtet haben“.

 

13. April 1986: Als erster Papst besucht Johannes Paul II. offiziell eine Synagoge. Beim Besuch in der Synagoge in Rom bezeichnete er die Juden als „ältere Brüder im Glauben“.

 

16. März 1998: Der Vatikan veröffentlicht das Dokument "Wir gedenken: Eine Reflexion über die Shoah". "Wir bedauern zutiefst die Irrtümer und Fehler der Söhne und Töchter der Kirche", heißt es in dem Text.

 

12. März 2000: Johannes Paul II. spricht eine historische Vergebungsbitte für die Verfehlungen der Christen in der Geschichte aus. Dabei werden auch die "Sünden" bekannt, die nicht wenige Christen "gegen das Volk des Bundes und der Seligpreisungen begangen haben..."

 

Eine weitere Sternstunde war die Papstreise vom 20.- 26. März 2000 ins Heiligen Land, nach Israel, Jerusalem. Yad Vashem, Klagemauer, Gespräche mit den verschiedenen Vertretern des Judentums.

 

Es gibt seither an verschiedenen Orten immer wieder bedeutende Konferenzen und Gespräche, die ein immer tieferes gegenseitiges Verständnis zum Ziel haben.

 

Zum Abschluss dieser Chronologie möchte ich noch das historische Gebet des Papstes an der Klagemauer in Jerusalem stellen:

Gott unserer Väter,

du hast Abraham und seine Nachkommen auserwählt,

deinen Namen zu den Völkern zu tragen:

Wir sind zutiefst betrübt über das Verhalten aller,

die im Laufe der Geschichte

deine Söhne und Töchter leiden ließen.

Wir bitten um Verzeihung und wollen uns dafür einsetzen,

daß echte Brüderlichkeit herrsche

mit dem Volk des Bundes.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.

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Ich muss sagen, ich finde die Überschrift irritierend. Das hört sich so an, also ob ein Rabbi Bischof geworden wäre.

 

Er ist durch die Taufe kein Jude mehr im eigentlichen Sinn, von daher ist diese Diskussion eigentlich doch hinfällig.

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Ich muss sagen, ich finde die Überschrift irritierend. Das hört sich so an, also ob ein Rabbi Bischof geworden wäre.

 

Er ist durch die Taufe kein Jude mehr im eigentlichen Sinn, von daher ist diese Diskussion eigentlich doch hinfällig.

"Jude" ist nicht nur eine Frage der Religionszugehörigkeit; sondern auch eine der Volkszugehörigkeit.Ich kenne auch einen muslimischen Juden; der allerdings keine israelische Staatsbürgerschaft hat.

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Er ist durch die Taufe kein Jude mehr im eigentlichen Sinn, von daher ist diese Diskussion eigentlich doch hinfällig.

Jude ist jeder, der eine jüdische Mutter hat. Insofern kann ein Jude auch Papst werden.

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Neuer Weihbischof von Jerusalem ist Jude

fein.

 

ich vermute, ein Christ ist er auch?

 

dann ist der Rest doch nicht so wichtig, meint

 

 

 

Peter :-)

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Petrus Erstellt am 4 Feb 2004, 20:26

  QUOTE (jos @ 1 Feb 2004, 00:20)

Neuer Weihbischof von Jerusalem ist Jude 

 

 

fein.

 

ich vermute, ein Christ ist er auch?

 

dann ist der Rest doch nicht so wichtig, meint

 

 

Wie ich meine, höchst erfreulich und wichtig. Ein historisches Ereignis nach 2000 Jahren Kirche!

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Hallo alle zusammen,

 

ich finde es einfach wunderbar, daß ein früherer Jude jetzt Bischof in Jerusalem ist. Hoffentlich ist es ein guter Anfang, daß sich die Christen und Juden ud umgekehrt näher kommen. Ihm kann wenigstens keiner sagen, daß er keine Ahnung hat. :blink:

 

Ich wünsche ihm Gottes reichen Segen für seinen Dienst. :P

 

Viele Grüße

Tami

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ich finde es einfach wunderbar, daß ein früherer Jude jetzt Bischof in Jerusalem ist.

Der "frühere Jude" ist jetzt immer noch Jude. Es darf lediglich davon ausgegangen werden, daß er nicht mehr jüdischen Glaubens ist.

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Hier nochmals ein kurzer Auszug aus dem Interview Bischof Gourions mit „israel heute“:

…Der Papst wolle noch einmal mehr beweisen, dass Christen und Juden Brüder sind“, sagte Bischof Gourion israel heute gegenüber: „Für mich sind Christentum und Judentum dieselbe Sache. Ich habe, um im Christentum anzukommen, das Judentum nicht verlassen. Der Jude und der Christ bilden ein und denselben Leib.“

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Es war bestimmt göttliche Fügung, daß Johannes Paul II. in Wadowitz bei Auschwitz/Krakau aufgewachsen ist, einer Kleinstadt mit starker jüdischer Bevölkerung. Die Jugend spielte in getrennten Mannschaften Fußball: Polen gegen Juden. Viele der ehemaligen jüdischen Freunde des Papstes sind in Auschwitz umgekommen.

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Der "frühere Jude" ist jetzt immer noch Jude. Es darf lediglich davon ausgegangen werden, daß er nicht mehr jüdischen Glaubens ist.

 

Hallo Cano,

 

ich hatte es auch nur etwas anders formuliert, damit der Unterschied besser deutlich wird. Deshalb glaube ich ja auch, daß Jesus Jude war und ist, weil er eine jüdische Mutter hat (anderer Thread, wo es um das Thema geht Ist Jesus Jude?)

 

Hier nochmals ein kurzer Auszug aus dem Interview Bischof Gourions mit „israel heute“:

…Der Papst wolle noch einmal mehr beweisen, dass Christen und Juden Brüder sind“, sagte Bischof Gourion israel heute gegenüber: „Für mich sind Christentum und Judentum dieselbe Sache. Ich habe, um im Christentum anzukommen, das Judentum nicht verlassen. Der Jude und der Christ bilden ein und denselben Leib.“ …

 

Das finde ich sehr schön formuliert, weil es eigentlich den Nagel auf dem Kopf trifft. Die ersten Apostel sind den gleichen Weg gegangen. Außerdem kann man doch auch bestimmte "Dinge" bebehalten, die auch im Judentum üblich sind. Jesus hat doch nicht gepredigt, daß die Leute von ihren alten "Traditionen", wie z. B. Pessach-Feier, Chanukka-Feier ... ablassen sollen.

Die "neue Religion" ist doch "nur" entstanden, weil die Juden nicht auf Jesus gehört haben.

 

Was ist eigentlich der Unterschied von den orthodoxen Juden zu den reformierten Juden? :P :ph34r: :blink:

 

Eigentlich wäre das mal interessant zu wissen, wie es der Bischof aus Jerusalem damit handhabt, ob er auch weiterhin die jüdischen Feste (für sich) weiter begeht.

 

Kann mir bitte einer mal folgenden Text interpretieren?:

 

Bischof Gourion: Die katholischen Juden gehören einer historischen Kirche an, wobei die messianischen Juden in Israel erst vor 50 Jahren ein neues System bildeten. Aber darüber hinaus haben wir vieles in unserem Glauben gemeinsam, darunter auch die hebräische Sprache.

 

Was sind katholische Juden? So etwas wie z. B. Edith Stein und / oder auch der Bischof?

 

Und was sind messianische Juden? Normale Juden, die auf den Messias warten?

 

Liebe Grüße

Tami

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Was ist eigentlich der Unterschied von den orthodoxen Juden zu den reformierten Juden?  :P  :ph34r:  :blink:

 

Kurz gesagt: strengere und weitere (oder: traditionelle bzw. modernisierte) Auslegung des Gesetzes. Oder anders: das Reformjudentum ist unter Einfluß der Aufklärung entstanden.

 

Kann mir bitte einer mal folgenden Text interpretieren?:

 

Bischof Gourion: Die katholischen Juden gehören einer historischen Kirche an, wobei die messianischen Juden in Israel erst vor 50 Jahren ein neues System bildeten. Aber darüber hinaus haben wir vieles in unserem Glauben gemeinsam, darunter auch die hebräische Sprache.

 

Was sind katholische Juden? So etwas wie z. B. Edith Stein und / oder auch der Bischof?

 

Genau: Juden, die sich in die bestehende katholische Kirche durch die Taufe haben eingliedern lassen.

 

Und was sind messianische Juden? Normale Juden, die auf den Messias warten?

 

Juden, die sich weiter als Juden betrachten und als Juden leben, aber an Jesus als den Messias glauben (jedoch nicht unbedingt an die Dreifaltigkeit, die Menschwerdung und sonstige christliche Dogmen, aber da gibt es allerhand Variationen).

 

Hier ein Artikel von NAI über Messianische Juden (NAI ist sonst allerdings mit Vorsicht zu genießen).

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Juden, die sich weiter als Juden betrachten und als Juden leben, aber an Jesus als den Messias glauben (jedoch nicht unbedingt an die Dreifaltigkeit, die Menschwerdung und sonstige christliche Dogmen, aber da gibt es allerhand Variationen).

 

Hier ein Artikel von NAI über Messianische Juden (NAI ist sonst allerdings mit Vorsicht zu genießen).

 

 

So was gibt es auch??? :blink::blink:

 

Die lassen sich dann aber nicht taufen, wie die Juden-Christen.

 

Danke, Sion für Deine Auskunft. :P

 

Liebe Grüße

Tami

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Tami: Und was sind messianische Juden?

 

Sogen. „Messianischen Juden“, siehe wie Sion schon anführte, sind aber auch oft Angehörige von freikirchlich (christlich) geprägten Menschen, die sich in dieser eigenartigen Weise als Messianische Juden sehen und die ihre unterschiedlichsten Interpretationen des sich als Juden fühlende Menschen anführen. Es ist ziemlich schwierig, die sogen. Messianischen Juden einzuordnen, weil es deren verschiedene Gruppierungen gibt.

Von den Juden werden sie sehr kritisch als „nicht Fleisch, nicht Fisch“ gesehen. Sie missionieren auch, was es ja ansonst im Judentum nicht gibt (denn Jude ist man oder nicht und wird es nicht durch Missionierung). Von den Juden selber werden sie meist als nicht Juden angesehen. Diese Bewegung ist relativ jung und hat sich vor allem aus freikirchlichem Fundus entwickelt, aber nicht nur, oder auch aus Mischehen. Es ist wie gesagt sehr schwierig, sich darüber ein einheitliches Bild zu machen.

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