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Missionstrategien


angie

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In einem anderen Thread wurde darauf hingewiesen, daß es abzulehnen sei, wenn Christen unterschiedlicher Konfessionen einander "bekehren". Dabei wurde allerdings der feine Unterschied gemacht, daß eine Hinwendung zur katholischen Kirche anders zu bewerten sei als eine Abwendung von ihr zu einer anderen christlichen Gemeinschaft.Unser Ex-Diakon sagte einmal, er sei nicht für's KOnvertieren, jeder solle da bleiben, wo er/sie geboren sei. Nun gibt es ja heute mehr und mehr Leute, die in gar keiner Konfession geboren bzw. aufgewachsen sind und ihr "Heil" erst selber suchen müssen. Da stellt sich die Frage nach der gegenseitigen  Missionierung bzw. schlicht nach dem Vergleich zwischen den vielen christlichen ANgeboten doch ganz vons elber, oder?

Liebe Katholiken, liebe A&As, liebe Mitdiskutanten - wie kann, darf, soll man reagieren, wenn sich ein Mensch von einer christlichen KOnfession zu einer anderen begibt? (Ob das den A&As nicht vielleicht völlig gleichgültig ist? Aber ich LIEBE Canos Beiträge) Ist das Prosyletismus? Fällt der Mensch aus dem ewigen Heil heraus? Und in ein anderes hinein? Oder ist KOnfessionszugehörigkeit viel mehr eine Sache des persönlichen Geschmacks, wo man sich wohlfühlt, da bleibt man eben?

Klingt vielleicht ein bißchen verworren, ich nage da an einem Knochen herum, der mir noch etwas zu groß ist, aber vielleicht fällt ja einem von Euch eine hilfreiche Antwort ein.

Angie

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>> Oder ist KOnfessionszugehörigkeit viel mehr eine Sache des persönlichen Geschmacks, ... << (Angie)

 

 

So sollte man es sehen, Angie,

 

denn kein Gott hat je gesagt, daß man katholisch sein müsse, kein Jesus hat je gepredigt, daß man in einem bestimmten Verein sein müsse, um den Weg zum himmlischen Vater zu finden. Im übrigen soll Jesus, der bis an sein Lebensende nichts anderes war als Jude,  gesagt haben, er sei der Weg. Einen römischen, altkatholischen, protestantischen, mormonischen oder adventistischen Weg kannte er nicht. (Naja, Jesus kannte vieles noch nicht, womit uns die katholische und andere Kirchen dann später bekanntgemacht haben).

 

>> ... wo man sich wohlfühlt, da bleibt man eben? <<

 

Genau darauf kommt es an. Wenn ich mich in einem bestimmten Kreis wohl fühle, ist mir ohnehin gleichgültig, was der einzelne im Detail glaubt. Und wenn ich mich unwohl fühle, suche ich mir einen anderen Kreis.

 

>> Fällt der Mensch aus dem ewigen Heil heraus? <<

 

Sofern es ein solches geben sollte, ist die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion oder Konfession nicht Voraussetzung. Bei jeder anderslautenden Rede handelt es sich um Propagandageschwätz. Genauso, wie der FC Bayern möglichst viele Fans haben will (bringt Geld in die Kasse), will jede Religion möglichst viele Anhänger haben (bringt Geld in die Kasse und obendrein Macht und Einfluß). Um Freude am Fußball zu haben, muß man jedoch nicht Anhänger oder gar Mitglied vom FC Bayern sein. Man kann sich auch dem HSV zuwenden oder auch auf die Vorliebe für einen bestimmten Verein gänzlich verzichten.

 

Bei einem Konfessionswechsel fällt niemand aus dem ewigen Heil heraus. Was einem allerdings leicht passieren kann: man kommt vom Regen in die Traufe.

 

Wenn Du den Knochen, an dem Du nagst, etwas näher beschreiben würdest, Angie, könnten die Antworten möglicherweise hilfreicher ausfallen.

 

Herzliche Grüße

Cano

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Hallo cano,

 

"denn kein Gott hat je gesagt, daß man katholisch sein müsse, kein Jesus hat je gepredigt, daß man in einem bestimmten Verein sein müsse, um den Weg zum himmlischen Vater zu finden. Im übrigen soll Jesus, der bis an sein Lebensende nichts anderes war als Jude,  gesagt haben, er sei der Weg. Einen römischen, altkatholischen, protestantischen, mormonischen oder adventistischen Weg kannte er nicht. (Naja, Jesus kannte vieles noch nicht, womit uns die katholische und andere Kirchen dann später bekanntgemacht haben). "

(cano)

 

Also hier stimme ich dir uneingeschränkt zu.

 

herzliche Grüße

 

Olli

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Hallo Angie,

 

da dein ewiges Seelenheil auf dem Spiel steht, solltest Du die Sache nicht so leicht nehmen, wie dein Ex-Diakon.

 

Überhaupt finde ich die Einstellung mancher moderner Christen hier viel zu lasch und somit fahrlässig. Sie glauben, daß Gott alles verzeiht.

 

Wer aber die Bibel gelesen hat, weiß das dem nicht so ist und bedenke was auf dem Spiel steht.

 

Grüße Harry

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Zitat von harry am 14:15 - 8.Oktober.2001

Sie glauben, daß Gott alles verzeiht.

 

Wer aber die Bibel gelesen hat, weiß das dem nicht so ist und bedenke was auf dem Spiel steht.

 

Na Harry,

 

heute habe ich von irgendeinem Gotteskrieger den Spruch gehört:

 

"Es findet ein Krieg der Gläubigen gegen die Ungläubige statt."

 

Das ist genauso ein Blödsinn, wie der, den du hier niederschreibst.

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I declare myself confused.

Unetr dem Namen harry habe ich bisher nichts gelesen, was irgendwie Sorge um das ewige Seelenheil eines anderen Menschen hätte ausdrücken können.

 

Aber zur Konkretion: nehmen wir mal an, ein Mensch ist katholisch und beschließt, evangelisch zu werden.

Jetzt erzählt die katholische Kirche (offiziell), daß ein solcher Mensch nicht gerettet werden kann.

Die evangelische Kirche erzählt demselben Menschen, daß er selbstverständlich gerettet werden kann, und zwar aus Gnade.

Beide berufen sich auf denselben Gott.

ALso entweder einer von beiden irrt sich - und daß es der Protestant sein könnte, läßt sich innerhalb des katholischen Systems natürlich gut belegen, aber sobald man dieses System verläßt (darüber habe ich mich schon anderswo geäußert), kann ebenso belegt werden, daß sich der Katholik irrt.

Oder sie irren sich beide. Rettung hat mit Konfessionszugehörigkeit gar nichts zu tun.

Oder sie haben beide Recht und wir schmeißen die Logik über Bord.

Ich weiß, daß es Mitchristen gibt, die wirklich ernsthaft und aufrichtig davon überzeugt sind, daß nur Mitglieder der katholischen Kirche in den Himmel kommen (ebenso wie Mitglieder bestimmter Sekten davon überzeugt sind, daß dieses Ziel nur eben sie erreichen) und diese Mitchristen sind nicht einmal immer aggressiv und besserwisserisch, sie machen sich oft wirkliche Sorgen um den derart "Abtrünnigen".

Aber wenn man sich anschaut, daß es mehrere tausend christliche KOnfessionen gibt, wie kann man dann sicher sein, daß ausgerechnet die eigene, oftmals kulturell und soziologisch bedingte und geprägte, die einzig richte ist?

Klar, weil Gott es gesagt hat. Durch den Geist, durch das Lehramt, durch die Heiligen...

Aber muß man dann nicht auch glauben, daß Nutella gesund ist, weil Ferrero es auf jedes Glas drucken läßt?

In einem anderen Forum habe ich eine DIskussion verfolgt, wo zwei aufrechte Beton-Gläubige mit immer längeren Postings ein paar (zufällig weiblliche?) Mitdiskutanten platt machten, um ihnen die eine, einzige, katholische Wahrheit einzuhämmern, ohne die sie angeblich geraden Wegs ins Strafgericht Gottes marschierten.

Ich möchte jetzt NICHT über die objektiven oder subjektiven Nachteile irgendeiner Konfession diskutieren. Mich beschäftigt die Frage, ob es überhaupt denkbar ist, theologisch begründbar, daß von den vielen tausend christlichen KOnfessionen eine die einzig "himmelbringende" ist.

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>> ... ob es überhaupt denkbar ist, theologisch begründbar, ... << (Angie)

 

Für einen guten Theologen ist alles begründbar. Theologie unterscheidet sich allerdings nicht wesentlich von Kaffeesatzleserei.

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Zitat von Angie am 17:36 - 8.Oktober.2001

.......,ob es überhaupt denkbar ist, theologisch begründbar, daß von den vielen tausend christlichen KOnfessionen eine die einzig "himmelbringende" ist.


 

Hallo Angie.

 

denkbar schon, aber es ist halt eben nur etwas Gedachtes. Auch wenn Millionen es denken, es ist nur gedacht. Du kannst dir diese Liebesmühe ersparen, außer vergänglichen Gedanken bringt es nichts, aber überhaupt nichts.

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Hallo Angie,

 

ich denke, daß es kein objektives Kriterium gibt, nachdem man den "Wert" einer Konfession bestimmen kann. Mich stört die Ansicht vieler Katholiken, die einzig wahre Konfession zu sein, ebenso stört mich die Ansicht mancher Evangelen, die einzig wahre Konfession zu sein.

 

Ich denke, wir haben es hier mit dem Problem der "Axiomatik" zu tun. Ein Axiom ist eine unbeggründbare Annahme, von der man ausgeht. Geht Person A von Axiom 1 aus und Person B von Axiom 2 aus, werden sie sich gegenseitig kaum überzeugen können, da ihre Argumente von ihren jeweiligen Axiomen abgeleitet sind.

 

Ein Axiom selbst kann man weder begründen noch bewerten, dennoch kann es sinnvoll sein, von einem Axiom auszugehen.

 

viele Grüße

 

Olli

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Wenn es den Religionsfunktionären nur um Gott ginge, würden sie nicht ein solches Tamtam um ihre eigene Religion machen. Religionsfunktionären geht es immer um die Ausweitung von Marktanteilen. Um dies zu erreichen, müssen sie ihr Produkt als einzigartig darstellen.

 

Was man in der Religionswirtschaft als missionieren bezeichnet, wird in der Marktwirtschaft akquirieren genannt.

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Zitat von pedrino am 18:44 - 8.Oktober.2001

 

denkbar schon, aber es ist halt eben nur etwas Gedachtes. Auch wenn Millionen es denken, es ist nur gedacht. Du kannst dir diese Liebesmühe ersparen, außer vergänglichen Gedanken bringt es nichts, aber überhaupt nichts.


 

Herrrrrrrlich! ;)

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