Stefan M. Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Gerade habe ich in den Radio-Nachrichten gehört, daß Franz Kardinal König im Alter von 98 Jahren gestorben ist. Er war Erzbischof von Wien als Nachfolger von Theodor Kardinal Innitzer und hat das Bistum vom 10. Mai 1956 bis zum Herbst 1985. Am 15. Dezember 1958 wurde er von Papst Johannes XXIII in das Kardinalskollegium berufen. Kardinal König hat sich einen Namen gemacht durch seinen Einsatz für die Ökumene. Durch sein hohes Alter war Kardinal König einfach schon eine lebende Legende. Bis zum Schluß hat er ein Arbeitspensum absolviert und war auch in mehreren Fernsehsendungen. Noch mit über 90 wirkte er immer sehr jung und seine Ausstrahlung war einfach beeindruckend... Möge Gott ihm jetzt mit der Herrlichkeit des Himmels all seine Arbeit lohnen. R.i.p.
Claus Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Ja, die Tagesschau berichtet es auch. War ein feiner Kerl (um es mal salopp auszudrücken) - einer, der das letzte Konzil nicht nur miterlebt und -geprägt, sondern auch in den aktuellen Zeiten der Regression hochgehalten hat. Und er ist zeitlebens aufgeschlossen geblieben für unbequeme Fragen, die in der Kirche anstehen und deren Beantwortung notwendig sind, die aber ansonsten kaum angegangen werden. Solche Kirchenführer brauchen wir! Claus
FioreGraz Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Ja wir Össi haben wahrscheinlich einen der einzigen "echten" Bischöfe verloren.
Maximilian Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Hallo, unser Alt-Erzbischof von Wien, Franz Kardinal König, ist heute nacht gegen 3 uhr im schlaf verstorben. Kardinal König war einer der bedeutendsten kirchenmänner in österreich. Erst im sommer des vorjahres hatte er sich bei einem sturz in maria zell einen schweren bruch zugezogen, von dem er sich zur überraschung aller schnell und gut erholt hat. König war der vor-vorgänger von Christoph Kardinal Schönborn (vor schönborn war Groer Kardinal von Wien (der voriges jahr verstorben ist). Ich glaube, nicht nur wir österreicher werden den jahrhundertkardinal vermissen. Mögen seine taten bei Gott gefallen finden. Max
Stefan M. Geschrieben 13. März 2004 Autor Melden Geschrieben 13. März 2004 hi max... nebenan in der katakombe haben wir schon einen thread dazu. ich wußte abe gar nicht, daß kardinal groer auch schon tot ist....
Maximilian Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Hi stefan, danke für den hinweis auf die katakombe (hab ich nicht nachgesehen). Ja, der Groer ist voriges jahr verstorben. Er war ja eher aus verwerflichen gründen über die landesgrenzen hinweg bekannt. LG Max
Stefan M. Geschrieben 13. März 2004 Autor Melden Geschrieben 13. März 2004 Hi stefan, danke für den hinweis auf die katakombe (hab ich nicht nachgesehen). Ja, der Groer ist voriges jahr verstorben. Er war ja eher aus verwerflichen gründen über die landesgrenzen hinweg bekannt.LG Max jep... so laut, wie es einst um kardinal groer war, so leise ist es zum schluß um ihn geworden....
Maximilian Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Hi, ich denke, König war quasi eine bastion. Er hat zwar die ökumene unterstützt, es darf aber nicht vergessen werden, dass er es war, der das Opus Dei nach österreich geholt hat. Und vor 25 jahren war er sogar als papabili gehandelt worden (was er aber abgelehnt hat). Ende vorigen jahres wurde übrigens eine wirklich tolle biographie über König publiziert (autor Hubert Feichtelbauer - Titel: Franz König - Der Jahrhundert-Kardinal http://religion.orf.at/projekt02/events/03...0_koenigbio.htm ). Ich werde für ihn beten. Lg Max
Justin Cognito Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 Was mir eingefallen ist als ich die Nachricht gehört habe: Zuallererst dass er es war der in Österreich die unglückliche Verbindung von Kirche und Parteipolitik durchbrochen hat. Das er entscheidend dazu beitrung dass sich die Kirche auch für SozialdemokratInnen geöffnet hat. Und das in einem Land wo die Gräben auch siebzig Jahre nach dem dem autoritären Ständestaat und dem sozialdemokratischen Aufstand noch nicht ganz verheilt sind. Zweitens dass ich mich immer gewundert habe wie breite Zustimmung er genießt, dass er wirklich soetwas wie eine moralische Instanz in unserem Land war. Das hat sich vor allem in diversen Interviews gezeigt wo Prominente danach gefragt wurden mit wem sie einen Abend verbringen wollen. Quer über die Parteigrenzen hinweg (bis auf die FPÖ aber die haben ja auch einen eigenen Haus und Hofbischof im Land) kam die Antwort Kardinal König überproportional häufig. Das zeigt wieviel Ansehen er überall genoss und wie wenig er umstritten war (böse gesagt schadete es niemanden ihn zu nennen). Zuletzt und am wichtigsten hat er mich auch als Mensch beeindruckt. Man konnte an ihm auch sehen was es heisst alt, zufrieden und lebenssatt zu sterben. Er hat anscheinend seinen herankommenden Tod geahnt, alles weltliche erledigt und sich auf seinen Heimgang vorbereitet und ist dann mit 98 im Schlaf gestorben. Wer kann sich einen schöneren Tod vorstellen ....
Stefan M. Geschrieben 13. März 2004 Autor Melden Geschrieben 13. März 2004 hm... ich hab den verstorbenen kardinal nur drei male im fernsehen gesehen... einmal bei einem weihnachtsgottesdienst, den er vor etlichen jahren gefeiert hatte... eine christmette in der ARD. und dann in den "lebenslinien" auf phönix, meine ich zumindest... (?) und schließlich immer mal wieder kurz in der geschichte der päpste dieses jahrhunderts (guido knopp im ZDF). er hat allein schon durch das fernsehen einen unheimlichen eindruck hinterlassen. um wie viel mehr wohl erst für die, die ihn wirklich kannten...
Gabriele Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 er hat allein schon durch das fernsehen einen unheimlichen eindruck hinterlassen. um wie viel mehr wohl erst für die, die ihn wirklich kannten... Wie meinst Du das denn, Stefan? Hier noch zwei Links von der kath.de-Seite: Wiener Kardinal König ist tot (Spiegel online) und Trauer um Kardinal König (Welt am Sonntag) Liebe Grüße, Gabriele
Franciscus non papa Geschrieben 13. März 2004 Melden Geschrieben 13. März 2004 "ein guter und verdienter knecht des herrn" - geh ein in die ewige freude deines herrn R I P
Stefan M. Geschrieben 13. März 2004 Autor Melden Geschrieben 13. März 2004 er hat allein schon durch das fernsehen einen unheimlichen eindruck hinterlassen. um wie viel mehr wohl erst für die, die ihn wirklich kannten... Wie meinst Du das denn, Stefan? naja... unheimlich sympathisch!
FioreGraz Geschrieben 14. März 2004 Melden Geschrieben 14. März 2004 Er war einer der Kozilsväter. Er hat z.B. mit der Bischofskonferenz "Humane Vitae" in der Mariazeller Erklärung relativiert und das gebildete Gewissen zur höchsten Instanz erklärt, dem sind ja dann auch die Deutschen, Franzosen etc. gefolgt, aber Rom hat dann einen Rücktzug erzwungen. Und als er dann zurücktrat, hat Rom dann bei uns gewütet (im schlechten Sinne), mit Bischofsernennungen und dadurch auch in der Kirche. Er war wohl Ratzingers bester und größter Gegenspieler. LG Fiore
Gabriele Geschrieben 14. März 2004 Melden Geschrieben 14. März 2004 Lieber Fiore, schade, dass in Deinem Beitrag so extrem wertende Begriffe dabei sind wie Rückzug erzwungen oder bester und größter Gegenspieler. Denkst Du, solche Aussagen wären im Sinne des verstorbenen Kardinal Königs? Ich kannte ihn nicht, aber alles, was ich seit gestern von ihm gelesen habe, spricht meiner Meinung nach dagegen, dass er mit solchen Wertungen einverstanden wäre. Denke doch bitte unter diesem Blickwinkel nochmals darüber nach. Liebe Grüße, GAbriele
FioreGraz Geschrieben 14. März 2004 Melden Geschrieben 14. März 2004 Sorry Gabriele, das du das vielleicht pitätlos findest, ich finde er war einer der größten unserer Zeit. Und die Tatsachen sind nicht zu leugnen, die Dinge nicht beim Namen zu nenne würde für mich bedeuten nicht das zu Ehren wofür er gelebt hat, betrachte es mal aus diesem Blickwinkel. LG Fiore
Maximilian Geschrieben 14. März 2004 Melden Geschrieben 14. März 2004 Also König hat es verstanden, eine brücke zu allen menschen, egal welcher religion und/oder gesinnung, zu schlagen. Er war sicher nicht Ratzinger´s gegenspieler, wie viele meinen. Er war sicher progressiv, das 2. vatikanum erklärend und verteidigend. Er hat sich mit sozialisten und gewerkschaften auseinandergesetzt und deren hochschätzung erfahren. Andererseits hat er dem Opus Dei zu einer "niederlassung" in österreich verholfen. Und das Opus Dei kann man sicher nicht als modern bezeichnen Aber so war er eben, unser jahrhundertkardinal. Und deswegen wurde er geschätzt, geachtet und geliebt. Der ORF überträgt übrigens das requiem und die bestattung live. Vielleicht werde ich sogar versuchen, persönlich dabei zu sein. Hätte ich einen hut, vor Franz Kardinal König würd ich ihn ziehen. LG Max
Justin Cognito Geschrieben 14. März 2004 Melden Geschrieben 14. März 2004 Ausserdem ist die Reduzierung von Personen auf konservativ / progressiv - klerikal / demokratisch - links / rechts - und wie die Einteilungen sonst noch alle lauten viel zu plakativ um eine Person zu beschreiben - da gefällt mir schon das oben abgebildete Foto besser.
Tami Geschrieben 16. März 2004 Melden Geschrieben 16. März 2004 Hallo, ich finde es auch schade, daß Kardinal König gestorben ist. Auch ich werde für ihn beten! 98 hätte ich ihn gar nicht geschätzt Aber wenn ich mich recht erinner, ist er Gott sei Dank, nicht ganz "schuldlos" daran, daß wir jetzt einen so super tollen Papst haben. Hoffentlich bleibt er uns wenigstens noch weiter erhalten Ich will den doch nächstes Jahr beim WJT wieder miterleben ***snief*** Liebe Grüße Tami
UHU Geschrieben 17. März 2004 Melden Geschrieben 17. März 2004 Ich will den doch nächstes Jahr beim WJT wieder miterleben ***snief*** ich auch! (zum 1. Mal)
Maximilian Geschrieben 17. März 2004 Melden Geschrieben 17. März 2004 Was mich jetzt persönlich sehr freut: Joseph Kardinal Ratzinger wird das König-Requiem leiten. Damit hat der vatikan unserm alt-erzbischof eine sehr, sehr hohe wertschätzung bewiesen. Wird bestimmt eine sehr würdige trauerfeier. Übrigens, unter http://stephanscom.at/kondolenz hat die erzdiözese wien ertmals in ihrer geschichte ein online-kondolenzbuch eingerichtet. Lg Max
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