overkott Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Während die einen vehement ein personales Gottesbild verteidigen, lehnen die anderen ebenso vehement ein personales Gottesbild ab. Aber reden die Kontrahenten nicht aneinander vorbei, wenn sie von Personalität sprechen? Was ist eigentlich mit Personalität gemeint? Hat Gott Nase, Mund und Ohren? Was besagt eigentlich der Glaube an einen personalen Gott?
Stefan M. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist...
Inge Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Wenn ich sage, dass Gott für mich nicht personal ist, dann meine ich damit, dass ich ihn mir nicht als Person vorstelle. Ciao - Inge
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... ... entschuldige bitte, - aber das Wort "mindestens personal" ist hier fehl am Platz - personales Sein, bedeutet soviel wie "sich ein ICH nennen können"!! Zum ICH gehört der Name - deshalb hat Gott, wie das auch beim Menschen üblich ist, einen Namen. Gott ist personal, und zwar in höchster Vollendung, d. h. mit einem vollkommen freien Willen! Der Mensch jedoch ist, (vielmehr soll er das sein) Ebenbild Gottes
Stefan M. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... ... entschuldige bitte, - aber das Wort "mindestens personal" ist hier fehl am Platz - personales Sein, bedeutet soviel wie "sich ein ICH nennen können"!! das alles bestreite ich ja nicht. aber das ist philsophie-grundkurs, was wir hier machen... mindestens personal heißt, daß gott mindestens die personale ebene haben muß, wie sie auch ein mensch hat. aber sicher ist seine "personalität" damit nicht erschöpft. um wieviel "mehr" er personal ist können wir weder wissen noch erahnen, deshalb ist er mindestens personal, denn er bringt personale wesen durch erschaffung hervor.
Stefan M. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... ... entschuldige bitte, - aber das Wort "mindestens personal" ist hier fehl am Platz - personales Sein, bedeutet soviel wie "sich ein ICH nennen können"!! und im übrigen: was ist den die fähigkeit zur selbstreflexion anderes, als sich als "ich" zu erkennen?
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 (bearbeitet) personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... Mit anderen Worten hieße das: Weil Gott der Logos, die Vernunft und das Wort ist, ist Gott personal. Verstehe ich dich richtig? bearbeitet 15. März 2004 von overkott
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Lieber Stefan Mellentin, ich wollte damit ausdrücken, daß das Wort "personal" nicht zum Ausdruck einer "Minimalisierung" dienen kann und darf. Mit dem "Person-sein" läßt sich einiges machen - im Guten und im Bösen!
Stefan M. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... Mit anderen Worten hieße das: Weil Gott der Logos, die Vernunft und das Wort ist, ist Gott personal. Verstehe ich dich richtig? also gaaaanz langsam.... der mensch ist kein schöpfer. er kann nur dinge herstellen, indem er bereits bestehendes material verändert. der mensch, der ein ding herstellt muß mindestens ding sein. aber er ist mehr, nämlich mensch und person. gott, der personen erschafft muß mindestens personal sein (prinzip des zureichenden grundes). was er darüber hinaus noch ist, dann bleibt mysterium fidei...
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Mit anderen Worten hieße das: Weil Gott der Logos, die Vernunft und das Wort ist, ist Gott personal. Verstehe ich dich richtig? Ja, alle diese Eigenschaften besitzt Gott, und zwar in Vollendung. Dazu kommt noch die Allmacht! Wäre Gott nicht "personal", und wäre der Mensch allein "personal", so stände der Mensch über Gott. - Das läßt sich tatsächlich beobachten, jedenfalls meinem Eindruck nach, bei Religionen, die keinen personalen Gott kennen!
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 gott, der personen erschafft muß mindestens personal sein (prinzip des zureichenden grundes). was er darüber hinaus noch ist, dann bleibt mysterium fidei... ... aber in der Person Jesu Christi haben wir die "Mischung" aus Mensch + Gott!
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 personalität bedeutet zunächst die fähigkeit zur selbstreflexion. von gott sagen wir - gemäß dem prinzip des zureichenden grundes - daß gott "mindestens" personal ist... Mit anderen Worten hieße das: Weil Gott der Logos, die Vernunft und das Wort ist, ist Gott personal. Verstehe ich dich richtig? also gaaaanz langsam.... der mensch ist kein schöpfer. er kann nur dinge herstellen, indem er bereits bestehendes material verändert. der mensch, der ein ding herstellt muß mindestens ding sein. aber er ist mehr, nämlich mensch und person. gott, der personen erschafft muß mindestens personal sein (prinzip des zureichenden grundes). was er darüber hinaus noch ist, dann bleibt mysterium fidei... So schnell würde ich den Gedanken der Fähigkeit zur Selbstreflexion nicht fallen lassen. 1. Wenn Gott alles geschaffen hat, hat er auch sich selbst geschaffen. 2. (Da Gott ewig ist, ist dieser Schöpfungsvorgang ein Zustand.) 3. Wenn Gott auch die Vernunft geschaffen hat, muss er selbst die Vernunft sein. 4. Wenn Gott die Vernunft ist, dann ist er auch Selbstreflektion und Selbsterkenntnis in Vollendung.
Justin Cognito Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Allerdings glaube ich dass es für uns Menschen unmöglich ist Gott als Person zu denken ohne ein anthropomorphes Bild vor Augen zu haben. Das wusste Xenophanes schon im 6 Jahrhunder vor Christus: Aber die Sterblichen meinen, Götter würden geboren und hätten ihre Kleidung, Stimme und Gestalt. Doch wenn Ochsen oder Löwen Hände hätten oder vielmehr malen könnten mit ihren Händen und Kunstwerke herstellen wie die Menschen, dann würden Pferde pferdeähnlich, Ochsen ochsenähnlich der Götter Gestalten malen und solche Körper bilden, wie jeder selbst gestaltet ist. Die Ideologieanfälligkeit einer solchen antromorphisierten Rede von Gott (um die wir nicht umwegkommen) ist natürlich extrem hoch und sie muss uns immer bewusst sein wenn wir von Gott sprechen.
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 Personalität scheint charakterisiert zu sein durch: 1. die Fähigkeit zu erkennen 2. die Fähigkeit zu wollen 3. die Fähigkeit zu handeln Personalität dadurch zu definieren ist jedoch nicht unproblematisch. Denn was ist mit einem Menschen, der die Fähigkeit zu erkennen, zu wollen und zu handeln nicht oder nicht mehr besitzt? Schließlich wirkt sich die Antwort auch auf unser Recht aus. Was also ist Personalität?
Justin Cognito Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Für mich erschließt sich die Personalität im "Du" . Anreden kann man nur eine Person. Im "Er" oder "Sie" der Sprache über Gott spreche ich immer nur in und über Bilder die wir uns von Gott machen.
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 (bearbeitet) Ich selber komme dahin zu sagen, dass Personalität nicht in den tatsächlichen Fähigkeiten liegt, sondern in der grundsätzlichen Anlage zu diesen Fähigkeiten. Insbesondere aber umfasst Personalität die grundlegende Anlage des Menschen zur Liebe als ein Streben zum Guten. bearbeitet 15. März 2004 von overkott
ThomasB. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Für mich erschließt sich die Personalität im "Du" . Volltreffer, Kryztow!
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 1. Wenn Gott alles geschaffen hat, hat er auch sich selbst geschaffen. 2. (Da Gott ewig ist, ist dieser Schöpfungsvorgang ein Zustand.) 3. Wenn Gott auch die Vernunft geschaffen hat, muss er selbst die Vernunft sein. 4. Wenn Gott die Vernunft ist, dann ist er auch Selbstreflektion und Selbsterkenntnis in Vollendung. 1. nein, Schöpfung bedeutet einen Anfang haben und ein Ende - nun ist aber Gott ewig - wir können aufgrund unserer endlichen Natur mit unseren Reflexionen nicht in die Dimension der Ewigkeit vordringen! Jedoch schließen wir, indem wir unsere Welt und das Universums wahrnehmen, und erkennen, daß die Zusammenhange sinnvoll sind und auf Gesetzen beruhen, darauf, daß die Ursache eine intelligente sein muß! 2. Der Schöpfungsvorgang ist ein zeitlicher Vorgang. 3. und 4. Zustimmung!
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 Ich würde dem Teufel die Personwürde absprechen, auch wenn er ein "Du" wäre.
ThomasB. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 (bearbeitet) Ich würde spekulieren, Christoph, daß der Teufel gar nicht im vollen Sinne "Du" sagen kann, da er sozusagen qua definitionem die, die er beherrscht, versklavt und dadurch um ihr "ich" bringt. Gott ist der, der sein gegenüber, das Du, Ich sein lässt. Der das Du zu sich selbst befreit. bearbeitet 15. März 2004 von ThomasBloemer
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 1. Wenn Gott alles geschaffen hat, hat er auch sich selbst geschaffen. 2. (Da Gott ewig ist, ist dieser Schöpfungsvorgang ein Zustand.) 3. Wenn Gott auch die Vernunft geschaffen hat, muss er selbst die Vernunft sein. 4. Wenn Gott die Vernunft ist, dann ist er auch Selbstreflektion und Selbsterkenntnis in Vollendung. 1. nein, Schöpfung bedeutet einen Anfang haben und ein Ende - nun ist aber Gott ewig - wir können aufgrund unserer endlichen Natur mit unseren Reflexionen nicht in die Dimension der Ewigkeit vordringen! Jedoch schließen wir, indem wir unsere Welt und das Universums wahrnehmen, und erkennen, daß die Zusammenhange sinnvoll sind und auf Gesetzen beruhen, darauf, daß die Ursache eine intelligente sein muß! 2. Der Schöpfungsvorgang ist ein zeitlicher Vorgang. 3. und 4. Zustimmung! Ich bin kein Vertreter der Identitätstheorie von Ewigkeit und Zeit. Schließlich bin ich auch kein Anhänger innerweltlicher Heilsvorstellungen im Sinne paradiesischer Endzustände. Aber es gibt ein paradoxes Ineinander von Ewigkeit und Zeit. Für uns Christen hat sich dieses paradoxe Ineinander am augenscheinlichsten in Jesus Christus ereignet. Schöpfung ist ein zeitlicher Vorgang ohne Ende und damit ein Zustand.
lh17 Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Schöpfung ist ein zeitlicher Vorgang ohne Ende und damit ein Zustand. ... nein, die Schöpfung geht einer Vollendung entgegen - "Siehe ich (Christus) bin mit euch bis zu Vollendung dieser Welt!"
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 Man kann das Ewigkeit-Zeit-Paradoxon auch im Hinblick auf die Schöpfung nicht zur Zeit hin auflösen. Es gibt kein Nacheinander von Ewigkeit und Zeit. Die neue Schöpfung in Christus hat mit seiner Erlösungstat schon stattgefunden.
ThomasB. Geschrieben 15. März 2004 Melden Geschrieben 15. März 2004 Die neue Schöpfung ist aber noch nicht vollendet - der Weg dahin führt durch die Geschichte, also durch die Zeit. Zeit und Ewigkeit sind kein Nacheinander - das wäre paradox. Gott ist Zeit-los - in Ihm fallen Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein Heil für diese Welt, die der Zeitlichkeit unterliegt, ereignet sich in der und durch die Geschichte.
overkott Geschrieben 15. März 2004 Autor Melden Geschrieben 15. März 2004 Gott ist genauso zeitlos wie seine neue Schöpfung.
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