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Verwunderung!


Stefan M.

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Liebe A&As!

 

Als ich das letzte Mal eine Frage an Euch richtete, wurde ich zunächst nicht ernst genommen. Man sah es als Provokation an. Deshalb diesmal die Bemerkung vorweg: Ich möchte niemanden kränken, sondern ich möchte mich informieren und hoffe auf ehrliche Antworten.

 

 

Mir ist mal etwas durch den Kopf gegangen. (soll auch noch vorkommen...) Wenn ich Atheist wäre und so vehement überzeugt wäre, es gibt keinen Gott und die Kirche ist ein Haufen von Ignoranten und veralteten verstaubten Gläubigen, dann würde ich einen Teufel tun und meine Zeit und mein Geld in dieses Forum zu investieren.

Also ich denke, irgendwo muß noch ein ganz kleiner Funke Hoffnung in Euch sein, so daß ich Euch noch nicht VÖLLIG vom Glauben und von der Kirche abgewandt habt!?

 

Liebe Grüße

 

 

PS: Ich möchte Euch keinesfalls im Forum missen !   Auch, wenn Erich mir wieder vorweren wird, ich sympathisiere mit Euch...

 

(Geändert von Stefan Mellentin um 11:53 - 23.Juni.2001)

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Lieber Stefan,

 

es liegt nicht unbedingt daran, dass du mit deiner Frage nicht ernst genommen wirst, sondern eher (z.B. bei mir) eher an einer Ermüdung, immer wieder dasselbe erklären zu müssen und immer wieder die selben Unterstellungen (ist jetzt nicht negativ gemeint) ausräumen zu müssen.

 

Aber auf deine ernsthafte wiederholte Anfrage gehe ich doch gern noch einmal ein:

 

- Einmal ist es einfach Spaß an (auch kontroverser) Diskussion, dem Messen der eigenen Gedanken, Ansichten und Meinungen an denen Gleich-, Ähnlich- und Andersdenkender (hier damit keine Reihenfolge beabsichtigt). Eine immer wieder erfolgende Überprüfung des eigenen Weltbildes.

 

- Der Austausch. Was denken andere warum, was steckt dahinter, wo führt es hin, wie kann man etwas noch betrachten? Wie kommen andere zu ihren Ansichten, Meinungen, Weltbildern?

 

Last, but not least versuche ich einen bescheidenen Beitrag dazu zu leisten, die politische Macht der organisierten Religion in diesem Staat einzudämmen. Und um Überzeugungsarbeit überhaupt angehen zu können, versuche ich die Menschen, die ich überzeugen will, dort abzuholen, wo sie sind.

 

Nicht, dass du (und andere) jetzt meinst, ich bilde mir wirklich ein, in diesem Forum Katholiken von meinen Ansichten überzeugen zu können, aber ich meine, doch den einen oder anderen in manchen Fragen etwas nachdenklicher zu machen.

 

So, das war jetzt sicherlich nicht erschöpfend, aber das Wesentliche.

 

Liebe Grüße

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Ich schließe mich im wesentlichen Ute an, bis auf den letzten Punkt. (Die Macht organisierter Massenreligionen versuche ich dann doch eher an anderen Stellen auszuhebeln, als in religösen Diskussionsforen ).

 

Zusätzlich noch ein paar kurze Pro´s für dieses Forum:

 

- Es gibt hier einige (wenige) selten intelligente und geistreiche Diskussionsteilnehmer (nicht nur auf meiner Seite)

 

- Es gibt hier einige geradezu exotisch denkende und empfindende Fundis, denen ich im richtigen Leben kaum über den Weg laufen würde (jedenfalls würde ich sie nicht als das erkennen, was sie sind)

 

- Es gibt hier einige (wenige) selten dumme Diskussionsteilnehmer, die zwar nicht undbeingt in der Lage sind, mich zu bereichern, die aber einen großen Unterhaltungswert haben.

 

- Ich streite gerne.

 

- Ich mag Menschen, die sich Gedanken machen über die Welt, über Dinge, die sie nicht unmittelbar betreffen und die jenseits des eigenen Gartenzaunes und der eigenen Steuererklärung liegen. Menschen die etwas zu sagen haben. Fast alle in diesem Forum, egal ob klug oder dämlich, gebildet oder nicht, gläubig oder skeptisch, liberal oder konservativ erfüllen diese Voraussetzung. Insofern kann es mir eigentlich am A****

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Werner agnosticus

Lieber Stefan,

 

ich kann mich meinen beiden Vorrednerinnen in fast allen Punkten anschließen. Der Wunsch nach "politischer Einflußnahme" spielt für mich sicher nur eine geringe bzw. eine paradoxe Rolle (irgendwie drängt es mich zu derartigen Versuchen, ich erwarte aber null Erfolgschancen - nun ja, auch ein ausgeprägter Rationalist ist eben immer noch mehr Bauch- als Kopfwesen und handelt entsprechend inkonsequent ).

 

Ein paar zusätzliche Beweggründe meiner Forumsaktivitäten kann ich noch benennen:

 

- Ein solches Forum, wo über Dinge diskutiert und gestritten wird, die für einzelne von zentraler Bedeutung sind, ist ein psychologisches Beobachtungslabor erster Güte. Hier kann man an anderen und an sich selbst viele psychische Verhaltensmuster und Mechanismen in einer seltenen Dichte beobachten und daraus lernen.

 

- Ich bin Bestandteil einer Gesellschaft, die in vielem durch 2000 Jahre Kirchengeschichte geprägt ist und ohne diese Geschichte nicht zu verstehen ist. Hier setze ich mich mit unterschiedlichsten Verständnisansätzen für die Kirchengeschichte und ihre auch im säkularen Bereich fühlbaren Auswirkungen auseinander.

 

- Ich bin selbst das Produkt einer Gesellschaft, die in vielem durch 2000 Jahre Kirchengeschichte geprägt ist, und eines engeren Sozialisationsrahmens, der in sehr dominanter Weise von christlichen Vorstellungen und christlicher Lebenspraxis gestaltet war/ist. Dadurch bin ich selbst nicht nur christlich geprägt, sondern für längere Zeit selbst aktiver Teil des Christentums gewesen. Ich habe ein großes Interesse daran, die individual- und gruppenpsychologischen, sozialen und politischen Mechanismen besser zu verstehen, die hier wirksam sind und von denen ich mich - da mache ich mir keine Illusionen - niemals in der Weise werde befreien können, daß sie nicht mehr auf mich wirken würden oder ich nicht mehr an den Folgen früherer Einflüsse zu tragen hätte (oder z.T. auch von ihnen profitieren würde). Die live-Konfrontation mit Menschen im Forum liefert zu diesem Verstehen Beiträge, die sich weder durch das Nachdenken im stillen Kämmerlein noch durch Lektüre ersetzen lassen.

 

Daß es A&As gibt, bei deren Forumsaktivität tatsächlich die von christlichen Forumsteilnehmern als Hoffnung, Unterstellung oder Abwehr"argument" gemutmaßte Motivation einer "unbewußten Suche nach Gott" mitspielt, mag durchaus zutreffen. Mein Eindruck von vielen A&As im Forum, insbesondere bei denen, deren argumentationsstarkes Auftreten den Frommen besonders harte Nüsse zu knacken gibt (bzw. sie an diesen Nüssen argumentativ scheitern läßt) und dann gehäuft die besagte christliche Mutmaßung provoziert, spricht allerdings deutlich gegen diese unterstellte unbewußte Glaubenssehnsucht. Das gilt besonders für die, die ihren Atheismus oder Agnostizismus erst als Ergebnis eines bewußt erlebten, langen und nicht leichten Emanzipationsprozesses von den Denkbeschränkungen einer eigenen christlichen Vergangenheit erworben haben: Sie wissen, wo sie her kamen, und sie wissen, was sie demgegenüber gewonnen haben - da ist christlicher Glaube nichts mehr, nach dem man sich sehnen könnte.

 

Liebe Grüße

Werner

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Ich komme ab und zu in dieses Forum um verschiedene Meinungen kennenzulernen.

Da ich nicht an einen Gott glaube, interessiet es mich vor allem was andere dazu bewegt dies zu tun. Allerdings möchte ich niemandem meine Meinung und Weltanschauung aufdrängen, weshalb ich nur selten selbst etwas schreibe..   :)

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Lieber Skeptiker!

 

Schreib hier ruhig öfter was rein! So leicht lässt sich niemand von seiner Überzeugung abbringen...:)

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Zitat von Stefan Mellentin am 11:51 - 23.Juni.2001

Liebe A&As!

Wenn ich Atheist wäre und so vehement überzeugt wäre, es gibt keinen Gott und die Kirche ist ein Haufen von Ignoranten und veralteten verstaubten Gläubigen, dann würde ich einen Teufel tun und meine Zeit und mein Geld in dieses Forum zu investieren.

Also ich denke, irgendwo muß noch ein ganz kleiner Funke Hoffnung in Euch sein, so daß ich Euch noch nicht VÖLLIG vom Glauben und von der Kirche abgewandt habt!?


 

Hallo Stefan,

 

Du stellst hier eine amüsant vorurteilbehaftete Meinung über die Vorurteile anderer zur Schau.

 

Ich zumindest habe mein Vorurteil, die Kirche bestände NUR aus einem kleinen verstaubten und veralterten Häuflein ignoranter einsamer Gläubiger sowie einem großen Häuflein langweiliger ungläubiger Routinekirchgänger in diesem Forum ein wenig überarbeiten können.

 

Auf der einen SEite ist aus dem Vorurteil ein begründetes Urteil geworden, auf der anderen Seite scheint es aber tatsächlich sogar in der katholischen Kirche andere (erfreuliche) Elemente zu geben.

 

Insofern habe ich noch einen ganz kleinen Funken Hoffnung für die katholische Kirche, dass sie das kleine verstaubte Häuflein ignorater Kleriker und Gläubiger überlebt und dass nochmal ein anständiger Verein aus ihr werden kann. Ist das nicht die Forumsteilnahme wert ?

 

Liebe Grüße

Heidi

 

PS: Weswegen ich hier lese und schreibe:

 

- Weil man auch von anderen Kulturen eine ganze Menge lernen kann.

- Manchmal auch weil ich hoffe, dass die Katholiken ihre Vorurteile gegenüber uns AA's ein wenig abzubauen bereit sind.

 

... aber vielleicht finde und tue ich auch schon bald den Teufel fifevil.gifund mache einen Abgang aus dem Forum. Diesen ganz persönlichen Funken Hoffnung habe ich noch für mich selbst erhalten.

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Werner agnosticus


Zitat von Steffen am 11:54 - 27.Juni.2001

Wenn ihr Glaube so war, daß Befreiung von ihm Freiheit bedeutet, so war der Glaube ohnehin Aberglaube.


Lieber Steffen,

 

so könnte man die Sache natürlich betrachten - dann bleibt aber von der Christenheit kaum noch etwas übrig, denn die Unfreiheiten, die christlicher Glaube bedingt, sind bei etwas Nachbohren bei der überwältigenden Mehrheit aller Gläubigen mit Händen zu greifen, sie wären dann also alle nur Abergläubige. Das kann man als A&A gelassen zur Kenntnis nehmen, aber es war sicher nicht die Konsequenz, die Dir vorschwebte .

 

In Deiner Antwort ging es wohl um etwas anderes: Den Versuch, die religiösen Erfahrungen ehemals gläubiger A&As zu bagatellisieren, indem Du ihnen die "Echtheit" absprichst, sie kurzerhand zum "Aberglauben" stempelst (könntest Du diesen Begriff mal definieren, so daß man ihn vom "richtigen" Glauben unterscheiden kann?). Und da kann ich nur sagen: Damit machst Du es Dir viel zu einfach - und redest pauschal über Dinge, die Du gar nicht kennst (Was weißt Du schon über meinen früheren Glauben oder den von Ute?).

 

Sollte es vielleicht zu den verbreiteten gedanklichen Unfreiheiten der Gläubigen gehören, daß sie sich die rationale oder lebenspraktische Widerlegung eines Glaubens, der nicht unechter, nicht verkorxter und nicht unreifer ist als ihr eigener, nicht vorstellen können oder dürfen - und ihn deshalb pauschal als "Aberglauben" abtun wollen?

 

Viele Grüße

Werner

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>Sollte es vielleicht zu den verbreiteten gedanklichen Unfreiheiten der Gläubigen gehören, daß sie sich die rationale oder lebenspraktische Widerlegung eines Glaubens, der nicht unechter, nicht verkorxter und nicht unreifer ist als ihr eigener, nicht vorstellen können oder dürfen - und ihn deshalb pauschal als "Aberglauben" abtun wollen?<(W.a.)  

 

Da ist was dran. Und wenn es zum Aberglauben nicht reicht, dann wird verteufelt.

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For Reinhard with love! ;)

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