Tifs Geschrieben 24. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2003 Hallo allerseits! Bin in meiner Lernerei über die hebräischen Worte für Bild Gottes ("zelem" ) und Ähnlichkeit ("demut" ) gestolpert (Stelle: Gen. 1,26) und frage mich da nun, ob ein Zusammenhang zwischen dem Wort für "ähnlich" und unserem Wort "Demut" bestehen könnte. Sie klingen gleich, aber nun weiss ich natürlich, dass hebräisch und deutsch nicht dieselbe Wurzel haben, aber interessant wäre es schon, wenn da Verbindungen bestehen könnten, da es der Bedeutung von Demut noch einen zusätzlichen Aspekt hinzufügen würde - Demut - (Gott) ähnlich sein. Das etymologische Wörterbuch sagt zumindest zu Demut: "der die Gesinnung eines Gefolgsmannes, Dieners, hat"... Weiss da jemand was drüber, ob diese Spekulation einfach nur "far out" ist, oder ob da was dran sein könnte? Gruß Tifs Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Echo Romeo Geschrieben 24. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2003 Ist ja wohl eher »far out« liebe tifs. Denn die Herleitung ist ziemlich klar: Im Althochdeutschen, zumindest biblischen Zeiten noch näher, hieße es nicht »demut«, sondern »diomuoti«, etwa »dienstwillig«. Die weiteren Wurzeln lassen sich dann aus dem Germanischen herleiten. (Was für ein etymologisches Lexikon benutzt du eigentlich?) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Echo Romeo Geschrieben 24. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2003 Aber da du das ja bereits wusstest – ich hätte da noch ein kleines Schmankerl von Romano Guardini anzubieten, in dem er ausführt, dass demütig eigentlich nur Gott sein kann … Und zudem: *** Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 24. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2003 >>Weiss da jemand was drüber, ob diese Spekulation einfach nur "far out" ist<< ich würd sagen: "far out" Gruß Erich (Geändert von Erich um 21:35 - 24.Februar.2003) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jes Geschrieben 24. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 24. Februar 2003 ja, leider tifs, scheint es keinen zusammenhang zu geben. was dich aber nicht hindern sollte, eine auslegung zu schreiben, die von diesen gedanken inspiriert ist: demütig sein heißt, gott ähnlich zu werden, indem man zum dieser wird .. oder so ähnlich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 25. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2003 Ein paar Beispiele für die Befruchtung der deutschen durch die hebräische Sprache: Das Wort ''Schmiere stehen'': es kommt aus dem Hebräischen ''schmira'' (Wache - stehen); oder ''Pleite'' machen (a.d.hebr: plejta = Flucht); ''Moos'' (a.d.hebr: ma'oth = kleine Münzen); auch ''großkotzig'' stammt aus dem jidd. 'kozn' (a.d.hebr: katzin Richter/ Fürst); der ''gutbetuchte'' stammt aus hebr. 'betuach' (=sicher); ''Beisl'' aus hebr. 'beth' (=Haus); auch das ''Kaff'' kommt aus dem Hebräischen ('kfar'=Dorf); oder ''Hals und Beinbruch'' das stammt aus dem hebräischen Glückwunsch: 'hazlacha' (Erfolg) und 'beracha' (Segen). Weitere Beispiele sind ''Knast'' (Knas, hebr. Strafe), ''dufte'' (tow, hebr. gut), ''Meshugge'' (meshugah, hebr. verrueckt), ''Mishpoche'' (hebr. Mishpachah, Familie), ''Maloche'' (Malakha, hebr. Arbeit, Werk), ''eine Macke haben'' (Maka, hebr. Schlag)... ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 25. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 25. Februar 2003 >> was dich aber nicht hindern sollte, eine auslegung zu schreiben, die von diesen gedanken inspiriert ist<< das wird ganz anders kommen. Wie ich die Theologen mittlerweile kenne, wird es heißen: Wie die historisch- kritsche Exegese nachgewiesen hat, besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem hebräischen Wort für „Abbild“ und dem deutschen Wort „Demut“. Danach heißt demütig sein, gott ähnlich zu werden........... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Tifs Geschrieben 25. Februar 2003 Autor Melden Share Geschrieben 25. Februar 2003 Hallo Allerseits! Danke für Eure Antworten - sowas hatte ich mir ja schon gedacht, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt! *schnief* Echo: Vielen Dank für die Quarkbällchen, waren lecker! Das etymologische Wörterbuch in meinem Haushalt ist von "Kluge", da stand natürlich auch nix von hebräischen Wurzeln drin. Erich, für diesen Seitenhieb auf die Theologen kriegst Du von mir ein kleines "na na na" mit Zeigefingergeschüttel. Denn schliesslich würde die historisch-kritische Exegese das tatsächlich nicht nachweisen können, wie sollte sie das auch? Hier wären wenn schon, dann Sprachwissenschaftler gefragt. Ein weiteres Wort, was aus dem Hebräischen in unsere Sprache eingeflossen ist, ist das "Rosch" (Anfang), was zu unserem "Guten Rutsch" wurde. Wir können ja hier im Thread noch mehr solche Reste des Hebräischen in unserer Sprache sammeln, damit kann man immer gut Eindruck schinden! Gruß Tifs Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Petrus Geschrieben 26. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 26. Februar 2003 Tohuwabohu, Ganove, Amen ... Von Ave bis Zores. Hebräische unsd semitische Wörter in unserer Sprache Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 26. Februar 2003 Melden Share Geschrieben 26. Februar 2003 Hallo, noch etwas zum Wort zelem. Dieses Wort heißt ursprünglich Götterbild, Götterstatue. Dieselbe Wurzel gibt es auch in anderen semitischen Sprachen mit derselben Bedeutung (z.B. akkadisch zalmu), viele Grüße, Matthias (Geändert von Mat um 10:02 - 26.Februar.2003) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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