platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Sag mal Franz, bist Du auch Vermieter? Wenn Du Dich auf dem Immobiliensektor gut auskennen willst, vermieter bist, könnte es gut sein, daß Du auch ein Halsabschneider bist. Nichts für ungut. Wenn das zutrifft, sind die sachliche Zwänge, die hohen Grundstückpreise und die schlechte Baupolitik der Regierung schuld, nicht Du. Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Mensch, Franz! Du kannst ein wenig Parodie verstehen oder? Ohne Worte. Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ketzer Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Carlos, ich bin auch Vermieter, sprich Halsabschneider in deiner Terminologie. Du scheinst in einer Scheinwelt zu leben, hast offensichtlich von wirtschaftlichen Dingen keine Ahnung. Wohnungen rentieren sich in Deutschland im Durchschnitt mit etwa 4%, zum Vergleich Aktien langjähriger Durchschnitt ca. 9% (zur Zeit würde ich allerdings nicht in Aktien gehen). Ich hatte eine Mieterin, die hat mir gekündigt nachdem sie 2 Monate keine Miete bezahlt hat (ihr Freund hat sie schwanger sitzen lassen). Als ich sie anrief um 4 Tage vor Mietende einen Übergabetermin auszumachen, sagte mir sie, sie möchte jetzt doch bleiben, natürlich nichts zahlen (hat ja kein Geld) "und der Mann vom Sozialamt hat gesagt, sie können mich nicht rausschmeissen". Da stand ich nun da. Zum Glück hatte ich noch keinen neuen Mietvertrag abgeschlossen. Der neue Mieter könnte von mir z.B. verlangen (da ich ja dann den Vertrag nicht erfüllen kann) Erstattung der: * Einlagerungskosten der Möbel (er muss ja selbst ausziehen) * Hotelkosten (kann auch ein Luxushotel sein) * Kosten des 2. Umzugs * wahrscheinlich Schmerzensgeld für die Ungemütlichkeiten * vielleicht habe ich noch was vergessen ? Ich hätte das zwar von der Dame verlangen können, aber wo kein Geld ist ... Nun, da ich keine Aussicht auf Mietzahlungen hatte musste ich eine Räumungsklage einreichen (meine Bank will natürlich regelmäßig die Zinsen haben für das Darlehen, die Zinsen sind höher als die Miete) - bin ich jetzt ein Halsabschneider, weil ich eine schwangere junge Frau aus meiner Wohnung befördere? Als die Klage für mich positiv durch war, ist sie von alleine ausgezogen: * Die Wände waren zwar gestrichen, das hätte sie besser sein lassen (musste alles nochmal gemacht werden, der neue Mieter hat kein Verständnis für die mangelnden Malkünste der Vormieterin) * Der Abfluss der Spüle der Küche war beim Einzug undicht montiert worden, so dass all die Jahre Wasser an der Wand endlang in den Estrich gelaufen ist. Der gesamte Estrich stand unter Wasser, an allen Wänden ist das Wasser hochgestiegen. Eine Spezialfirma musste Löcher in die Bodenfließen bohren und 2 Wochen lang heiße Luft in den Boden blasen * Den 4 Jahre alten Teppichboden im Schlafzimmer mußte ich ersetzen, da die Dame das Schlafzimmer als Katzenklo verwendet hat * Ach ja und das Kellerabteil war Hüfthoch mit Gerümpelt angefüllt. Es ist klar, dass die Kaution bei weitem nicht ausgereicht hat, den Schaden abzugedecken, aber die Dame war über alle Berge und sowieso mittellos. Glaubst du ich habe große Lust, mein Erspartes nochmal in eine Mietwohnung anzulegen (und damit auch noch zum Halsabschneider zu werden). Da viele Investoren in Deutschland ähnliche Erfahrungen gemacht haben (und aus anderen Gründen) ist z.B. im Raum München, aber auch in anderen Ballungsgebieten die Zahl der neugebauten Wohnungen drastisch gesunken. Was bedeutet das? Knappes Angebot, steigende Preise. Also lieber Carlos, du solltest dich mal etwas mehr in die andere Seite hineinversetzen, bevor du Begriffe wie Halsabschneider verwendest. Helmut Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 (bearbeitet) Lieber Helmut, soweit ich weiß, hat der Sozialarbeiter sie schlecht beraten, bzw. sie war gar nicht beim Sozialamt, denn Sozialhilfeempfänger bekommen nicht nur Sozialhilfe, sondern auch noch die Miete bis zu einer bestimmten Grenze bezahlt. Für die Übergangszeit, in der sie eine günstigere Wohnung bezieht, hätte das Sozialamt sicher etwas mehr gezahlt, aber so ist es nunmal beim Staat, daß man kein Geld bekommt, wenn man es nicht beantragt und drum kämpft. Hieße das nun, um auf den Fall des Wasserschadens einzugehen, daß nun die Nachmieter mit der Miete dafür bluten müssen, da Du sonst nicht zu Deinem Geld kommst? Gibt es wirklich nicht eine Haftpflichversicherung für solche Fälle? Über das Problem Baupolitik und die horrenden Grundstückpreisen hast Du leider keine ausreichende Antwort gegeben, obwohl das eine berechtigte Frage ist. Auf diese Weise kommen wir nicht zu einer Antwort, warum denn die Mieten ein beträchtlicher Anteil des Einkommens ausmachen müssen. Grüße, Carlos bearbeitet 11. April 2004 von platon Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Wer möchte mit mir über Börse quatschen ? Moni, Franz-Josef, Carlos ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Lieber Helmut, ich wollte nur ein wenig provozieren, um das Gespräch anzukurbeln, nicht um zu beleidigen. Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sylle Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 soweit ich weiß, hat der Sozialarbeiter sie schlecht beraten, bzw. sie war gar nicht beim Sozialamt, denn Sozialhilfeempfänger bekommen nicht nur Sozialhilfe, sondern auch noch die Miete bis zu einer bestimmten Grenze bezahlt. Ja. Und dieses Geld wird im Normalfall dem Sozialhilfeempfänger überwiesen. Allein die Tatsache, daß jemand durch staatliche Unterstützung Mietzuschüsse bekommt, gewährleistet noch nicht die erfolgte Einzahlung zum Vermieter. Auch ein Dauerauftrag kann da nicht weiterhelfen, die Zahlung geht nämlich einfach nicht raus, wenn das Konto leer ist. Hieße das nun, um auf den Fall des Wasserschadens einzugehen, daß nun die Nachmieter mit der Miete dafür bluten müssen, da Du sonst nicht zu Deinem Geld kommst? Unter Umständen ja, denn der Unterhalt der Wohnung wird im allgemeinen teurer. Zuzüglich der sonstigen höheren Ausgaben für Handwerker, Versicherungen, Verwalter, Rechtsanwälte usw. ist die Mieterhöhung der letzten Jahre durchaus zu rechtfertigen. Gibt es wirklich nicht eine Haftpflichversicherung für solche Fälle? Die gibt es, aber für den Mieter, der den Schaden verursacht hat. Wenn er sowieso kein Geld hat, wird wohl wahrscheinlich nicht noch Geld für eine Haftpflicht ausgeben. Über das Problem Baupolitik und die horrenden Grundstückpreisen hast Du leider keine ausreichende Antwort gegeben, obwohl das eine berechtigte Frage ist. Ich vermute nicht unbedingt, daß die hohen Mieten nur durch die Verteuerung des Baugrundes zustandekommen - allerhöchstens zu einem geringen Grad. Das dürfte dann über eine Angebot - Nachfrage -Dynamik erklärbar sein, das zu analysieren überlass ich anderen. Nicht zu vergessen ist auch, daß die Kosten, ein Haus zu bauen und baulich in Schuß zu halten, enorm gestiegen sind. Und der Mieter zahlt natürlich auch etwas für die Abnutzung der Wohnung - der Wert eines Gebäudes verfällt ja auch von Jahr zu Jahr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Auf diese Weise kommen wir nicht zu einer Antwort, warum denn die Mieten ein beträchtlicher Anteil des Einkommens ausmachen müssen. Nun, die Mieten müssen zumindest annähernd soviel einbringen, wie der Wert der entsprechenden Immobilie bei einer Geldanlage einbringen würde, denn soonst wäre ja jeder blöd, der vermietet und jeder der im Eigenbesitz lebt erst recht. Da aber - wie gesagt - das Risiko bei einer Vermietung, auf der Rendite sitzenzubleiben ungleich höher ist als bei einer seriösen Festanlage, wird der Vermieter, wenn er kann, dieses Risiko noch ein wenig umzulegen trachten. Außerdem kostet das Betreiben und INstandhalten einer Immobilie auch nicht wenig. Ich selber werde künftig meine Wohnung trotzdem lieber leerstehen lassen als zu vermieten. Der Ärger ist es einfach nicht wert. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
sylle Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 In Gegenden mit begrenzten Wohnraum wirst Du verpflichtet, zu vermieten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Ja. Und dieses Geld wird im Normalfall dem Sozialhilfeempfänger überwiesen. In dem Fall handelt es sich um Wohngeld. Wohngeldzuschüsse bekommt inzwischen aber in den meisten Kommunen kaum noch jemand, der über Sozialhilfeniveau liegt. Wohngeld orientiert sich auch nicht an der effektiven Miete. Im anderen Fall handelt es sich um reine Sozialwohungen. Die werden von der Stadt- oder Gemeindekasse direkt an den Vermieter überwiesen. Sogar die Kaution. Für den Vermieter hat das 2 Seiten. Die Miete kommt immerhin immer pünktlich. Aber die Mietermoral läßt bei den Leuten, die ihren Wohnraum betahlt bekommen, häufig zu wünschen übrig. Vor allem nach einem Auszug wird das deutlich. Mitunter interessiert es den Mieter einen Scheißdreck, ob die Stadtkasse ihre Kaution zurückbekommt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Ich selber werde künftig meine Wohnung trotzdem lieber leerstehen lassen als zu vermieten. Der Ärger ist es einfach nicht wert. In dem Fall müßte Carlos den Vorwurf der Halsabschneiderei in Deinem Fall fallenlassen. Nur treibt die Tatsache, daß Du bestehenden Wohnraum vom Markt zurückziehst, die Preise für andere Objekte nach oben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 In dem Fall handelt es sich um Wohngeld. Lieber Frank, ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich meine schon, daß es so ist, es gilt folgende Regelung: Das Wohngeld ist vorrangig vor der Sozialhilfe. Wenn das Geld immer noch nicht ausreicht, bekommt man die Differenz vom Sozialamt bezahlt. Da man das Wohngeld nicht sofort genehmigt bekommt, kann man für die erste Zeit das Geld vom Sozialamt bekommen. Natürlich müssen Geldreserven und sonstiges Eigenkapital (bis auf 4000 bis 5000,- Euro?) aufgebraucht sein, ehe man Sozialhilfe empfangen kann. Ist die Wohnung zu teuer, dann muß man sich eh auf die Suche nach einer neuen machen, aber Geld für die Miete kann man schon vom Sozialamt kriegen. Ich werde versuchen morgen jemand fragen, der das wissen müßte. Für die Miethilfen gilt wie bei der Sozialhilfe, wer nicht weint, wird auch nicht gestillt. Mich wundert es, daß der Sozialarbeiter dies der arbeitslos gewordenen Frau im obigen Falle nicht gesagt hat, bewußt die Räumungsklage zugelassen hat. Grüße, Carlos Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 11. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Nun, die Mieten müssen zumindest annähernd soviel einbringen, wie der Wert der entsprechenden Immobilie bei einer Geldanlage einbringen würde, denn soonst wäre ja jeder blöd, der vermietet und jeder der im Eigenbesitz lebt erst recht. Das ist richtig. Nur, warum ist der Wert der Immobilien meistens so hoch? Fertig gebaut mehr als das, was man für den Bau aufgebraucht hat? Und wieso wird die Eigenheimzulage fallen gelassen, dürfen Firmen Bürogebäude bauen, von denen man von vorne herein weißt, daß sie leer stehen werden. Aus diesem Grunde meine ich, daß die Politiker große Verantwortung tragen, warum diese mießen Zustände herrschen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 11. April 2004 Melden Share Geschrieben 11. April 2004 Nun, die Mieten müssen zumindest annähernd soviel einbringen, wie der Wert der entsprechenden Immobilie bei einer Geldanlage einbringen würde, denn soonst wäre ja jeder blöd, der vermietet und jeder der im Eigenbesitz lebt erst recht. Das ist richtig. Nur, warum ist der Wert der Immobilien meistens so hoch? Fertig gebaut mehr als das, was man für den Bau aufgebraucht hat? Und wieso wird die Eigenheimzulage fallen gelassen, dürfen Firmen Bürogebäude bauen, von denen man von vorne herein weißt, daß sie leer stehen werden. Aus diesem Grunde meine ich, daß die Politiker große Verantwortung tragen, warum diese mießen Zustände herrschen. oh carlos, du hast keine ahnung, was der bau und der unterhalt eines hauses kosten.... und wenn du in ein haus etwas inverstierst, dann erhöht sich der verkaufspreis des hauses in der regel nicht gleichwertig... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 13. April 2004 Autor Melden Share Geschrieben 13. April 2004 Alles in allem bleibt eine Immobilie sicher eine gute Anlage zum Spekulieren. Man "kann" damit auch Geld verlieren, vor allem dann, wenn man ein Anwesen weit über Wert kauft. Aber da braucht man nur ein paar Schauergeschichten über säumige Mieter, und dann gehts rauf mit der Miete für alle. Nicht selten verdienen sich nicht wenige Vermieter damit eine goldene Nase, brauchen nicht mehr arbeiten zu gehen und soweiter... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Magdalene Geschrieben 13. April 2004 Melden Share Geschrieben 13. April 2004 Aber da braucht man nur ein paar Schauergeschichten über säumige Mieter, und dann gehts rauf mit der Miete für alle. In welchem Land herrschen denn solch vermieterfreundliche Gegebenheiten??? In Deutschland sicher nicht! Schau Dir doch mal die aktuelle Rechtsprechung für Mietsteigerungen an, Mietspiegel etc.. Wer vermietet, ist so gut wie enteignet - der Mieter hat ein "Besitzrecht" - auch wenn er keinen Cent zahlt, die Wohnung systematisch verwahrlosen lässt, die Nachbarschaft stört ... Carlos, wo lebst Du??? Frankfurt in Canada oder in Brasilien??? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 14. April 2004 Melden Share Geschrieben 14. April 2004 (bearbeitet) Allein die Tatsache, daß jemand durch staatliche Unterstützung Mietzuschüsse bekommt, gewährleistet noch nicht die erfolgte Einzahlung zum Vermieter. Auch ein Dauerauftrag kann da nicht weiterhelfen, die Zahlung geht nämlich einfach nicht raus, wenn das Konto leer ist. Dazu kenn ich noch eine schöne Geschichte, die meiner Schwiegermutter wiederfahren ist. In ihrem Häuschen hat sie eine 2 1/2 Zimmerwohnung, die sie vermietet. Da kam dann vor zwei Jahren eine junge Dame mit einem Kind (4 Jahre) und sagte, daß sie arbeitslos sei, aber das Sozialamt alles zahle. Ein Anruf beim Sozialamt bestätigte das, und weil man ja sozial eingestellt ist, bekam sie die Wohnung. Anfangs lief alles problemlos, das Sozialamt überwies die Kaution und regelmässig die Miete. Nach 3 Monaten kam die Dame an und verlangte wegen allem möglichen Mietminderung (z. B. weil das Badfenster beim Duschen innen beschlägt! Echt!), und wollte die Minderung bitteschön direkt bar ausgezahlt haben. Als meine Schwiegermutter sich weigerte gab es dann die in solchen Fällen wohl üblichen kleinen Bosheiten wie laute Musik mitten in der Nacht oder mehrfaches nächtliches Haustürzuschlagen. Dann, völlig überaschend, nach 6 Monaten kam sie mit der Ankündigung, daß sie übermorgen (!) auszieht. Das Sozialamt stellte prompt zu diesem Tag die Mietzahlungen ein (Kündigungsfristen? Ach was, das ist doch nur was für Miethaie) und die Wohnung war nach den 6 Monaten totalrenovierungsbedürftig. Nach 6 Monaten!!! Naja, wenigstens hatte man ja noch die Kaution. Dachte meine Schwiegermutter zumindest. Eine Woche nach dem Auszug kam eine Mahnung vom Sozialamt, daß die Kaution "umgehend" zurückzuüberweisen sei. Bei einem Anruf dort, wo man klären wollte, daß das Geld eh nur einen Teil der Renovierungskosten abdecken würde, kam die Auskunft, "die Kaution stellt das Sozialamt nur, weil sonst Sozialfälle keine Wohnung bekommen würden. Die ist aber nach Paragraf soundso Sozialhilfegesetz in jedem Fall in voller Höhe ans Sozialamt zurückzuüberweisen. Eventuelle Ansprüche sind dem Mieter gegenüber direkt geltend zu machen." Ein Gespräch mit ihrem Bruder, der Rechtsanwalt ist, bestätigte meiner Schwiegermutter das. Die Dame vom Sozialamt sagte meiner Schwiegermutter dann noch, man sei "heilfroh" daß die neue Wohnung dieser Dame in der Nachbarstadt sei, denn "jetzt haben die sie am Hals und wir sind sie los" Das soziale Gewissen meiner Schwiegermutter ist, zumindest was Mietsachen angeht, jetzt deutlich abgestumpft. Werner bearbeitet 14. April 2004 von Werner001 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Bei einem Anruf dort, wo man klären wollte, daß das Geld eh nur einen Teil der Renovierungskosten abdecken würde, kam die Auskunft, "die Kaution stellt das Sozialamt nur, weil sonst Sozialfälle keine Wohnung bekommen würden. Die ist aber nach Paragraf soundso Sozialhilfegesetz in jedem Fall in voller Höhe ans Sozialamt zurückzuüberweisen. Eventuelle Ansprüche sind dem Mieter gegenüber direkt geltend zu machen." Das ist ja wohl der Hammer! Aber gut zu wissen, danke. Das soziale Gewissen meiner Schwiegermutter ist, zumindest was Mietsachen angeht, jetzt deutlich abgestumpft. Meines auch. Ich verstehe inzwischen das heute übliche Vorgehen von Vermietern (das mir eigentlich bislang peinlich gewesen wäre) viel besser. Ich werde künftig jedem der nicht topverdienender, festangestellter Single ist sagen, daß angesichts des deutschen Miterechts nicht an ihn vermietet werden kann, auch wenn es gerne wolle. (Ok, das ist übertrieben, aber in München an der Tagesordnung). Aber es kommt noch schlimmer: Angenommen, jemand läßt eine Wohnung lieber unvermietet als zu vermieten (was ich vermutlich künftig machen werde) und möchte sie nun dem Freund oder Bekannten von Bekannten, der gerade dringend auf Wohnungssuche ist vorübergehend gegen Erstattung der Nebenkosten zur VErfügung stellen. (Das würde ich normalerweise tun). Geht nicht, Finger weg! Wenn ich jemanden in meinen vier Wänden länger als einen Monat wohnen lasse, gilt der per Gesetz als regulärer Mieter mit mündlichem Mietvertrag. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Das Problem ist, daß das Mietrecht davon ausgeht, daß der Vermieter ein juristisch geschulter, gewissen- und skrupelloser Halsabschneider ist, dem jedes Mittel recht ist, um aus armen Witwen und Waisen herauszupressen was nur möglich ist. Zwar gibt es diesen Vermietertyp mit Sicherheit, aber leider bleibt völlig unberücksichtigt, daß nicht alle Vermieter so sind. Und wenn dann gar eine Witwe an einen juristisch geschulten, skrupellosen Menschen eine Wohnung vermietet, was ja auch vorkommt, dann ist sie verloren. Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Das Problem ist, daß das Mietrecht davon ausgeht, daß der Vermieter ein juristisch geschulter, gewissen- und skrupelloser Halsabschneider ist, dem jedes Mittel recht ist, um aus armen Witwen und Waisen Mit deinem Beispiel und lissies Fortsetzung weitergedacht ist das dann eine typische self-fulfilling prophecy: Vermietersein kann sich überhaupt nur noch leisten, wer juristisch geschult, gewissen- und skrupellos ist ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Das Problem ist, daß das Mietrecht davon ausgeht, daß der Vermieter ein juristisch geschulter, gewissen- und skrupelloser Halsabschneider ist, dem jedes Mittel recht ist, um aus armen Witwen und Waisen Mit deinem Beispiel und lissies Fortsetzung weitergedacht ist das dann eine typische self-fulfilling prophecy: Vermietersein kann sich überhaupt nur noch leisten, wer juristisch geschult, gewissen- und skrupellos ist ... Oder anders: Sozialer und anständiger Vermieter kann überhaupt nur noch sein, wer nicht aufs Vermieten angewiesen ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Bevor wir jetzt auf alle Mieter die Gewehre durchladen, wollen wir aber noch erwähnen, daß es gemäß der Threadüberschrift tatsächlich auch Vermieter gibt, die tatsächlich Halsabschneider sind. Es gibt Mietwucher, ebenso wie gesetzwidriges Rausekeln von Mietern denen Wohnung man künftig als Eigentum oder gewerblichen Nutzungsbereich anbieten will. Es gibt Vermieter, die sich einen Dreck um morsche Treppengeländer, lebensgefährliche Leitungen oder undichte Fenster kümmern. Und es gibt Vermieter die ihre Mieter mit haarsträubenden Hausordnungen um den Versatnd bringen, weil die es z.B. wagen, nach 20 Uhr zu duschen. Das Alles gibt es auch. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Das Alles gibt es auch. Yeah, das Leben ist bunt und reichhaltig. Und Gesetze gehen demgegenüber vom typisierten Fall aus ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Thofrock Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Ich wollte doch nur verhindern, daß hier noch jemand den Threadtitel umändert in "Mieter sind Halsabschneider". Der größte Feind des Vermieters sind jedenfalls nicht die Mieter, sondern der Immo-markt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 15. April 2004 Melden Share Geschrieben 15. April 2004 Bevor wir jetzt auf alle Mieter die Gewehre durchladen, wollen wir aber noch erwähnen, daß es gemäß der Threadüberschrift tatsächlich auch Vermieter gibt, die tatsächlich Halsabschneider sind. Es gibt Mietwucher, ebenso wie gesetzwidriges Rausekeln von Mietern denen Wohnung man künftig als Eigentum oder gewerblichen Nutzungsbereich anbieten will. Es gibt Vermieter, die sich einen Dreck um morsche Treppengeländer, lebensgefährliche Leitungen oder undichte Fenster kümmern. Und es gibt Vermieter die ihre Mieter mit haarsträubenden Hausordnungen um den Versatnd bringen, weil die es z.B. wagen, nach 20 Uhr zu duschen. Das Alles gibt es auch. Aus genau dem Grund habe ich ja auch überhaupt nichts gegen Mieterschutz. Ich verweise nur darauf, daß die derzeitige Rechtslage sich letztendlich schlecht auf Mieter auswirkt, die nicht die optimalen Sicherheiten für den Vermieter aufweisen. Ich hab nichts gegen Mieter (war schließlich selber oft genug einer), sondern gegen das derzeitige einseitige Mietrecht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.