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Zölibat


Kumalie

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Ich erfahre gerade durch die Liebe zu einem anderen Menschen ganz besonders Gott. Gerade durch starke Gefühle komme ich Gott sehr nahe..

 

richtig guter Sex ist der wahre Gottesdienst - da glaubt man, man wäre schon im Himmel!! :blink::P :ph34r: :ph34r:

bearbeitet von Erich
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Hallo,

 

ich finde ein Priester muß sich ganz allein auf sich , Gott in sich und der Lehre konzentrieren. Ein Familienleben stört da nicht nur zeitlich gesehen , sondern setzt Einflüsse und Gefühle frei , bei denen er dann nicht objektiv und unvoreingenommen frei sprechen, denken und argumentieren kann.

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Hallo mecky,

 

zunächst einmal vielen Dank für Deine beiträge zum Thema, die ich sehr gut fand. Ich habe selbst eine zeitlang zölibatär gelebt und kann von dem, was Du sagst vieles nachvollziehen.

 

Ein paar Anmerkungen zum Thema

 

Ich denke, dass es etwa in den Vierziger und Fünfziger Jahren einfacher für einen Priester war, zölibatär zu leben. Zum einen gab es einfach mehr Priester, so dass hier eine größere Kollegialität möglich war. Oft wohnten Kapläne ja auch im Pfarrhaus. Dann hatten Priester eine ganz andere gesellschaftliche Stellung. Und zum letzten gab es kaum Priesterhaushalte ohne Haushäterin. Eine gute Haushälterin kann m.E. in vielen Bereichen eine Ehefrau ersetzen. Ein Priester kommt dann nicht in ein leeres Haus, sondern kann sich ggf. mit seiner Haushälterin austauschen. Ich kenne da schon Beispiele, wo das Verhältnis zwischen Priester und Haushälterin eheähnlich ohne Sex funktionierte.

Heute sind m.E. Priester oft einsamer als früher.

 

Hier wurde oft vom Zölibat und ein wenig auch vom Mönchtum geredet. Im Bereich der Ordenschristen ist die Ehelosigkeit unabdingbar. Sie ist konstitutiv für die Lebensweise von Leuten, die alles miteinander teilen wollen. Eine Ehe mit einem exklusiven Bezug zweier Partner zueinander steht dem einfach entgegen. Mit dem Zölibat sieht das m.E. etwas anders aus. Hier kann ich diese konstituve Verbindung von Aufgabe und Lebensweise nicht erkennen. Ich denke, sowohl ein verheirateter als auch ein allein lebender Priester können diese Aufgabe übernehmen. Es gibt durchaus auch andere Berufe, die sehr viel verlangen. Ich bin z.B. tagelang weg von meiner Familie, weil ich im Außendienst arbeite und das jede Woche und über mehrere Jahre. Auch hier könnte man argumentieren, dass es ohne Familie viel einfacher wäre oder umgekehrt, dass es für meine Familie einfacher wäre, wenn ich Lehrer wäre.

Vielfach wird auch argumentiert, der Priester habe eine besondere Gottesbeziehung. Aber die brauche ich in jeder Form der Glaubensverkpndigung und sie ist auch ein Anspruch an jeden Gläubigen. Nicht allein an die Priester.

Das Argument der Ehelosigkeit um des Himmelsreiches willen halte ich ebenfalls nicht für ausreichend, um einen Pflichtzölibat zu begründen. Zum einen stellt sich hier die Frage, ob dieser asketische Aspekt des persönlichen Lebens konstitutiv für das Priesteramt ist. Ich meine nicht, denn warum sollte die Ehelosigkeit hier höher gewertet werden als etwa die Armut? Mir erscheint das als willkürlich und tendenziel sexualfeindlich. Und zum anderen handelt es sich hier um ein epersönliche Form der Askese.

Ich denke allerdings auch, dass sich mit verheirateten Priestern viel mehr Probleme stellen als mit unverheirateten. Was passiert etwa, wenn ein verheirateter Priester fremd geht, sich scheiden lässt usw.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Es gibt den evangelischen Rat der Ehelosigkeit, der ganz unspezifisch an Männer und Frauen ergangen ist.

"Die "Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen" ist ein wirkliches Charisma, ein gelebter und erlittener "Fingerzeig", dass die menschliche Gemeinschaft der Ehe noch nicht das Himmelreich bedeutet. Diese Ehelosigkeit könnte auch ein Zeichen der Solidarität sein mit all denen, die aus welchen Gründen auch immer ehelos leben müssen (zB ganz viele Behinderte). Ja, in diesem Teil unserer Gesellschaft müssen ganz viele auch zwangsweise als jungfräuliche Menschen leben - gegen ihren Willen.

 

Warum ausgerechnet das Charisma der Ehenlosigkeit in der lateinischen Kirche an das Priestertum gekoppelt bleiben muss, wird mir ein Rätsel bleiben.

Warum nicht einmal in den Buddhismus geschaut wird und das Beispeil "Kloster auf Zeit" für junge Leute studiert wird, ist mir ebenfalls ein Rätsel. "Ehelosigkeit aus religiösen Gründen" ist ja kein christliches oder katholisches Spezifikum.

Durch die Zwangskopplung an den Dienst des Diözesanpriesters hat dieses Charisma seine Zeichenhaftigkeit verloren.

Welchen Nutzen hat ein Charisma, das verordnet wird und von den meisten Menschen nicht erkannt und abgelehnt wird?

Hallo,

 

genau diese Frage der Lebenslänglichkeit habe ich mir auch schon manchesmal gestellt. Warum nicht Kloster oder Zölibat auf Zeit. Für Vele wird daraus sicherlich lebenslang.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo,

 

ich finde ein Priester muß sich ganz allein auf sich , Gott in sich und der Lehre konzentrieren. Ein Familienleben stört da nicht nur zeitlich gesehen , sondern setzt Einflüsse und Gefühle frei , bei denen er dann nicht objektiv und unvoreingenommen frei sprechen, denken und argumentieren kann.

Also ich fühle mich durch meine Familie nicht gehirn- oder herzensamputiert.

Das argument, Familie sei in bezug auf die Gottesbeziehung eine defizitäre Lebensform halte ich für absurd und auch für diffamierend. Es gibt genug heilige Familenmütter und -väter

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Heute möchte ich gern zu diesem Thema schreiben, was in den Bistümern Hildesheim, Osnabrück und Münster los ist.

 

In allen drei Bistümern, die ich gut kenne, fehlt es immer mehr an katholischen Priestern. Der Altersdurchschnitt katholischer Priester liegt in diesen Bistümern bei über 60. Das muss man erstmal registrieren und verstehen, was dies für die nächsten 10 jahre in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bedeutet. In diesen Flächenländern werden bereits und in den nächsten Jahren noch viel mehr Priester feheln.

 

Überall entstehen bereits Pastoraleinheiten, bei denen mehrere Kirchengemeinden zusammengelegt werden. Auslöser hiefür sind nicht finanzielle Sachzwänge: im Vergleich zur evangelischen Kirche hat die katholische Kirche keine zu hohen Personalkosten -ganz im Gegenteil.

 

Was bleibt übrig bei dieser Entwicklung, wenn das Zölibat bestehen bleibt:

 

Lösung 1) Immer mehr werden Kirchengemeinden in Deutschland von ausländischen katholischen Priestern betreut, die aus Afrika/Süd-Mittelamerika zu uns kommen. Ich persönlich hätte damit kein Problem, aber ich weiss sehr, sehr genau, das dies für viele konservative Kirchgänger ein sehr grosses Akzeptanzproblem darstellen würde.

 

Lösung 2) Es stehen stehen halt immer mehr Pfarrhäuser zum Verkauf/Vermietung an. Kirchen werden geschlossen bzw. Dorfkirchen werden von der Stadt betreut. Kein Priester ist mehr vor Ort im Dorf. Kirchengemeinden werden zusammengelegt.

 

Diese Entwicklung der Lösung B hat bereits begonnen.

 

Lösung 3) Das Zölibat wird aufgehoben bzw. Frauen werden zum Ordinariat zugelassen.

 

Dies würde zum größten Teil den Priestermangel lösen. Hierdurch könnten der bedrohlichen Entwicklung in Deutschland entgegengewirkt werden.

 

Aber hierzu bedürfte es einer Änderung der kirchlichen Lehre in Rom und die ist erst im Falle eines neuen Papstes eventuell in Sicht.

 

Lösung 4) Die katholische Weltkirche zieht sich mehr und mehr aus Europa zurück und wird eine afrikanische/süd-mittleamerikanische Weltkirche, da hier die Priesterausbildung zum Erliegen kommt.

 

Diese Entwicklung ist auch immer stärker zu beobachten.

 

Lösung 5) Es werden wieder mehr Priester in Deutschland angeworben (eventuell noch höhere Bezahlung). Frauenordination bleibt verboten. Zölibat bleibt bestehen.

 

Wie dies funktionieren soll, bleibt meinen Erkenntnissen verborgen.

 

Mir persönlich gefallen Lösung 3 und Lösung 1.

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Wie dies funktionieren soll, bleibt meinen Erkenntnissen verborgen.

 

Es ist die alte Geschichte: Der Sturm tobt, das Schiff droht zu sinken, die Jünger schlottern vor Angst.

 

Sie wecken ihn und was sagt ER: "Ach ihr Kleingläubigen......"

 

ERGO: Laßt den Herrn schlafen.

 

Nebenbei: Ich hab letztens bei einem Green-Card- Priester gebeichtet. Der war sehr nett, auch wenn die Gramatik nicht stimmte.

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Es ist die alte Geschichte: Der Sturm tobt, das Schiff droht zu sinken, die Jünger schlottern vor Angst.

 

Es könnte auch eine andere Geschichte geben:

 

Die Kirche hatte einen großen Mangel an Priestern.

 

Papst Erich der Erste litt sehr darunter und betete, daß der HERR der Kirche in ihrer Not helfen möge.

 

Da kam eine Gruppe von Männern uns sprach: "Heiliger Vater, wir spüren, daß der Heilige Geist uns zum Priestertum ruft, aber wir sind verheiratet".

 

Der Papst antwortete: "Die Abschaffung das Zölibats ist nicht die Lösung. Aber ich werde ein verpflichtendes tägliches Gebet um neue Priester für alle Bischöfe einführen, und der HERR wird helfen."

 

So beteten alle Bischöfe, daß der HERR der Kirche in ihrer Not helfen möge, aber den Priestermangel gab es immer noch.

 

Da kam eine Gruppe von Frauen und sprach:

"Heiliger Vater, wir spüren, daß der Heilige Geist uns zum Priestertum ruft"

 

Der Papst antwortete: "Das ist Häresie! Wenn Gott wollte, daß wir Frauen zu Priestern weihen, würde er uns ein Zeichen geben. Ich werde ein verpflichtendes tägliches Gebet um neue Priester für alle Gläubigen einführen, und der HERR wird helfen."

 

So beteten alle Gläubigen, daß der HERR der Kirche in ihrer Not helfen möge, aber den Priestermangel gab es immer noch.

 

So starb der Papst in einem gesegneten Alter und nach langen Jahren seiner Herrschaft, während der der Priestermangel sich nicht besserte.

 

Als er aber vor den HERRn trat, sprach er zu ihm:

"HERR, habe ich nicht täglich gebetet um mehr Priester? Haben nicht alle Bischöfe gebetet, und sogar alle Gläubigen? Warum hast DU Deiner Kirche nicht geholfen in ihrer Not?"

 

Und der HERR antwortete:

"Ich habe dir verheiratete Männer geschickt und viele würdige Frauen, aber du hast sie alle weggeschickt. Was hätte ich deiner Meinung nach noch tun sollen?"

 

Werner

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Hey, das lief ganz anders ab:

 

Da kam eine Gruppe von Frauen und sprach:

"Heiliger Vater, wir spüren, daß der Heilige Geist uns zum Priestertum ruft"

 

...und der Papst weihte sie zu Priesterinnen.

 

 

Als er dann starb und vor den Herrn trat meinte diese zu ihm:

 

hey Du alter Tünnes, konntest Du nicht aus den Erfahrungen anderer lernen??

Die Evangelen hatten Priesterinnen und was geschah mit ihrem Glauben -> er verdünnisierte sich vollständig und dann machten die Weiber aus meinem Vater einen Zwitter eine Vater-Mutter und mich haben sie auch einer Geschlechtsumwandlung unterzogen - ich bin jetzt eine Frau..... wehe Dir...

bearbeitet von Erich
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Hallo Koppi,

 

ich finde ein Priester muß sich ganz allein auf sich , Gott in sich und der Lehre konzentrieren. Ein Familienleben stört da nicht nur zeitlich gesehen , sondern setzt Einflüsse und Gefühle  frei , bei denen er dann nicht objektiv und unvoreingenommen frei sprechen, denken und argumentieren kann.

Du bringst die Bedenken JESU aus Lukas 14,25-35 auf den Punkt!

 

Möchte Dir voll und ganz beipflichten.

 

 

 

Gruß

josef

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Der Haken an Werners Text ist, daß ich nicht erkennen kann, daß der Priestermangel bzw. seine Behebung tatsächlich allgemeines Gebetsanliegen ist. Hingegen wird viel Zeit und Papier in Lösungsvorschläge verschiedener Art investiert, manche verdienen sich goldene Nasen mit Studien und Büchelchen und spalten gleichzeitig die Kirche in Zulehner-Zustimmer und Zulehner-Ablehner, die dann wieder diskutierend aufeinander losgehen, statt den Auftrag Jesu, um Arbeiter für den Weinberg zu beten, zu erfüllen.

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Ehrlich gesagt möchte ich das Thema ungern über die Frage der Behebung eines Priestermangels diskutieren. Für mich hat das den faden Beigeschmack, man brauche jetzt Verheiratete und Frauen (vielleicht sogar verheiratete Frauen) als Notnagel, weil es einfach nicht mehr genügend Elite, sprich unverheiratete Männer gibt.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Hallo Gert ,

ich kann deine ausführungen nur bestätigen. ich komme aus einen dorf bei lehrte ( bistum hildesheim ) , hier gibt es nur noch 3 kath. gemeinden . 2 in der stadt lehrte selbst und eine in vöhrum . 8 gemeinden wurden in den letzten 15 jahren zusammengelegt und geschlossen. mittlererweile musste in jedem dorf ein fahrdienst eingerichtet werden , damit kinder und alte ohne pkw zur kirche/gemeinde kommen . ich persönlich war immer ein wenig der meinung das dies vornehmlich einsparungen in finanzieller hinsicht seien, aber dein beitrag brachte ein anderes licht hinein, danke.

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statt den Auftrag Jesu, um Arbeiter für den Weinberg zu beten, zu erfüllen.

In der Gemeinde meiner Kindheit und Jugend wurde schon regelmäßig für Priesternachwuchs gebetet, als es dort noch einen Pfarrer, einen Kaplan, einen Pensionär und einen Studienrat gab, die so manches Mal am Sonntag zu zweit die Messe feierten, weil es gar nicht genug Messen für jeden Priester gab.

 

Heute gibt es nur noch den Pfarrer, der demnächst, wenn der Pfarrer der Nachbargemeinde in den Ruhestand tritt, diese auch noch mitbetreuen muß (ist schon seit Jahren so festgelegt vom Ordinariat).

 

Was nutzen eigentlich Gebete, wenn man nicht bereit ist zu akzeptieren, daß Gott sie vielleicht auf eine Weise erfüllt, die man nicht erwartet hätte?

 

Ich behaupte nicht, zu wissen, daß Gott die Weihe von Verheirateten oder Frauen will.

 

Woher weiß jedoch der Papst, daß er sie nicht will? Seine Aussage war doch nur, Jesus hätte der Kirche nicht die Autorität gegeben, Frauen zu weihen. Er hat es der Kirche aber auch nirgendwo verboten.

 

Werner

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Nehmen wir an, der Papst selbst hätte unterschrieben und Frauen wären auch kath. Priester

 

Wäre — das ist doch die entscheidende Frage — ein neues Aufblühen des Glaubens und des kirchlichen Lebens zu erwarten?

Konkret gesprochen: Würden mehr Menschen gläubig und anbetend die hl. Messe mitfeiern, wenn Frauen am Altar stünden?

 

Bicke ich rüber zu den Evangelen, so sehe ich nix davon - da geht es immer schneller bergab.

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Nehmen wir an, der Papst selbst hätte unterschrieben und Frauen wären auch kath. Priester

 

Wäre — das ist doch die entscheidende Frage — ein neues Aufblühen des Glaubens und des kirchlichen Lebens zu erwarten?

Konkret gesprochen: Würden mehr Menschen gläubig und anbetend die hl. Messe mitfeiern, wenn Frauen am Altar stünden?

 

Bicke ich rüber zu den Evangelen, so sehe ich nix davon - da geht es immer schneller bergab.

Wohl war, Erich,

 

nicht jedes Argument eignet sich als Beitrag zu einer sinnvollen Diskussion.

 

Der Priestermangel ist kein Argument für oder gegen Frauen als Priester, ebensowenig die Frage nach einem blühenden Glaubensleben.

 

Umgekehrt ist es natürlich so: wenn es bei uns überhaupt keinen Glauben mehr geben würde, bräuchte man hier gar keine Priester mehr...

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Wäre — das ist doch die entscheidende Frage — ein neues Aufblühen des Glaubens und des kirchlichen Lebens zu erwarten?

Ist denn ein Aufblühen des Glaubens zu Erwarten dadurch daß Frauen nicht geweiht werden?

 

Das Eine hat doch mit dem Anderem nichts zu tun.

 

Glaubst du wirklich, bei den Protestanten würden mehr als z. Zt. 4% Sonntags in die Kirche gehen, wenn die keine Frauen ordinieren würden?

 

Mit deiner Logik könnte ich auch sagen, in den 25 Jahren, in denen wir einen polnischen Papst haben, hat sich der Anteil der Kirchenbesucher halbiert, daher sollten nie Polen zu Päpsten gewählt werden.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Und nochmals ganz wichtig zu wissen: das Zölibat hat nicht immer in der katholischen Kirche bestanden. Es wurde erst im Mittlelalter eingeführt. Davor gab es verheiratete katholische Priester. So haben auch die orthodoxen Kirchen verheiratete Priester, da die Kirchenspaltung 1054 erfolgte und das Zölibat erst dananch nur in der katholischen Kirche eingeführt wurde.

 

Daraus ergibt sich, das das Zölibat aus seiner Zeit des europäischen Mittelalters mit seinen Simonieproblemen resultierte.

 

Die gesellschaftliche Lage in Europa stellt sich aber heute für die katholische Kirche ganz anders, wie im vorherigen Artikel geschrieben dar:

 

In den Flächenstaaten Niedersachsen/Nordrhein-Westfalen kann ich es sehr genau schildern. überall entstehen Pastoraleinheiten; in den Dörfern fehlen Priester ganz (erst wurden zwei Dörfer zusammengelegt, dann waren es drei und jetzt geht alles zentral von der Stadt aus, wo nur noch zwei Priester vorhanden sind).

 

Dies ist keine Frage des Geldes in der katholischen Kirche. Personalkosten hat die katholische Kirche in den letzten 20 jahren dermassen reduziert, das kaum eine Firma im normalen Wirtschaftsleben dagegen antreten könnte.

 

Einzig und allein der Priestermangel ist prägend für die derzeitige Situation, die sich besonders in den Dörfern bereits widerspiegelt. Und das wird noch schlimmer in den nächsten Jahren werden.

 

Der Priestermangel hat viele Gründe: ein ganz zentraler Punkt ist nach meiner Erkenntnis, dass intelligente homosexuelle Studenten heute diesen Beruf nicht mehr ergreifen, da sie sich nicht mehr verstecken und offen in Deutschland mit ihrem Freund leben und heiraten. Das war noch vor 20 Jahren ganz anders. Daher versucht auch gerade die katholische Kirchenleitung gegen die Emanzipation der homosexuellen Menschen anzukämpfen, da hierdurch zölibatäre Priester "verloren" gehen.

 

Die Lösung des Priestermangelproblemes wird immer dringender werden.

 

Und wie gesagt entweder wir bekommen immer mehr Green-Card-Priester aus dem Ausland oder wir müssen eine kirchliche Reform entweder Richtung Aufhebung des Zölibates oder der Ordination von Frauen ermöglichen. Gelingt dies alles nicht, weden halt immer mehr Gemeinden "ausbluten".

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Wenn man schon mit Statistik argumentieren möchte: Franz-Xaver schrieb schrieb einmal, er sehe keinen Priestermangel, sondern Gemeindemangel.

  • Wie hat sich denn das Verhältnis von Priestern zu Gottesdienstbesuchern entwickelt?
     
  • Wo sind denn die anderen Gottesdienstformen wie Wortgottesdienste, Wort-Gottes-Feiern, Andachten und Tagzeitenliturgie?
     
  • Wird nicht oft eine überkommene Versorgungsmentalität hinter dem Wunsch nach mehr Priestern verborgen?
     
  • Und ernten wir nicht längst die Früchte einer Pastoral, die sich auf eine kleine Herde eingerichtet hat - aber für ihren Fortbestand auf das Kirchensteueraufkommen einer großen Volkskirche angewiesen wäre?

bearbeitet von mr94
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Der Priestermangel hat viele Gründe: ein ganz zentraler Punkt ist nach meiner Erkenntnis, dass intelligente homosexuelle Studenten heute diesen Beruf nicht mehr ergreifen, da sie sich nicht mehr verstecken und offen in Deutschland mit ihrem Freund leben und heiraten.

 

Ich seh schon die Schlagzeilen:

 

Homos retten die kath. Kirche vorm Aussterben

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In Deutschland ist 1/3 der Bevölkerung katholisch und ein weiteres 1/3 evangelisch. Der Rest gehört entweder keiner Kirche an (insbesondere Osten Deutschlands) bzw. ist moslemisch/orthodox/jüdisch.

 

Von diesen 1/3 katholischer deutscher Bevölkerung (zwischen 30-35 Millionen) werden immer weniger aktive katholiken bleiben, wenn keine ausgebildeten Priester auch vor Ort sind. Der Priester ist zentraler Bestandteil einer funktionierenden Gemeinde und bei seinem Fehlen hat auch die Gemeinde auf Dauer ihren Mittelpunkt verloren.

 

Und daher bedarf es einer dringenden Lösung. Die Zusammenlegung von Gemeinden zu Pastoraleinheiten ist in meinen Augen keine Lösung der Ursachen, sondern sie ist nur ein Herumdoktern an Sypmtomen, wodurch die Krankheit nicht besser sondern sich im Laufe der Zeit verschlimmern wird.

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Zu Erich:

 

Ich persönlich bin mir sicher, das ein Teil (!!!)erfolg der katholischen Kirche in der Vergangenheit darauf beruhte, das die Kirche in Ihren Reihen auch homosexuelle Menschen hatte.

 

Homosexuelle Menschen konnten in der Vergangenheit sehr gut finanziell durch diesen Beruf überleben und keiner forschte bei Ihnen danach, ob sie homosexuell wären. Sie waren mit dem Beruf des Priesters in der Gesellschaft abgesichert und nicht mehr angreifbar.

 

Heute ist die Gesellschaft anders in Deutschland. Homosexuelle intelligente Studenten (beispielsweise ich selber und homosexuelle Freunde von mir ebenso) sehen heute eindeutig, das sie im beruflichen und gesellschaftlichen Leben kein Versteck spielen brauchen und glücklich mit einem Partner werden können (es gibt heute genügend Parties/Knreipen, wo man einen Freund fürs Leben finden kann).

 

Und es steht auch fest, das intelligente homosexuelle Männer häufig im kommunikativen, empathischen Bereich höher sensibilisiert sind und dadurch in der Vergangenheit häufig sehr gut für den Priesterberuf geeignet waren.

 

Aber wie gesagt, das ist nur ein Mit (!!!)grund für den heutigen katholischen Priestermangel.

 

Die Lösungen, die es geben könnte, heissen: 1) ausländische GreenCardPriester 2) Aufhebung des Zölibates 3) Frauenordination

 

Sollten keine Lösungen erfolgen, dann erfolgt ein weiteres "Ausbluten" der Gemeinden.

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Die Fokussierung auf Priester ist eine Engführung. Ja, die Eucharistiegemeinde am Sonntag ist Basis und Zentrum jeder Gemeinde. Nein, Priester sind nicht die Voraussetzung für Gemeindeleben, sondern Ergebnis.

 

Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten sind auch wichtig. Aber: Es ist völlig klar und absehbar, dass die Zahl der Hauptamtlichen in den nächsten Jahrzehnten sinken muss - weil das Kirchensteueraufkommen sinkt und die Personalkosten der größte Kostenblock jeder Diözese sind.

 

Selbst wenn wir mehr Priester hätten, wir könnten sie nicht mehr bezahlen! (Jedenfalls nicht, ohne alle anderen Mitarbeiter zu entlassen.) Langfristig wird es auch in Deutschland Priester im Nebenberuf und Ehrenamt geben.

bearbeitet von mr94
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