Jump to content

Anonyme Geburt


Explorer

Recommended Posts


Zitat von TomTom am 14:06 - 28.März.2001

 

Das Leben ist aber etwas komplizierter.

 

Auch und vor allem für (werdende) Mütter!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Pedrino:>>Lieber HAbeNUs, du bist von deinen religiösen Phrasen so überzeugt, dass es in deinem Kopf nur den

Zeugungsakt gibt.<<

 

Häää????

Es ist wohl so, dass Du vor lauter Bäumen den Wald nicht siehst....

 

>>Es sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, daß keine werdende Mutter der Vorstellung unterliegen muss, ihr Kind anonym auf die Welt bringen zu

müssen.<<

 

Das ist einleuchtend lieber pedrino, nur die Frage ist nicht beantwortet, mit "siehe oben". Mach doch mal ein paar praktische Vorschläge. Abtreibung scheidet aber aus. Verhütung klappt nur bedingt, was sagt Dein phrasenfreier kluger Kopf den zu eventuellen Lösungsvorschlägen.

 

>>Die Bevölkerungsgruppe mit deinen religiösen Vorstellungen.<<

 

Nach deinem Gusto sind wir ja mittlerweile nur noch eine geringe Minderheit. Daran kann´s nun wirklich nicht liegen. Was macht die wortgewaltige Mehrheit denn so im Lande?? Ich befürchte: Ausser Spesen nichts gewesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Natürlich wäre es die sinnvollere Alternative, man hätte eine Gesellschaft, in der sich die Frage nach einer anonymen Geburt nicht stellt, weil alles so perfekt ist, daß eine Frau mit einer ungewollten Schwangerschaft und dem daraus entstehenden Kind leben kann. Das Leben sieht allerdings anders aus. Teenager bekommen Kinder, bei Vergewaltigungen kann man schwanger werden, wider besseres Wissen wird nicht verhütet - und dann ist die Schwangerschaft da und das Kind, das man nicht will. Also wieder weg damit. Die Hälfte der ausgesetzten Kinder sterben. Die Hälfte ist eindeutig zu viel! Jedes einzelne Kind, das aufgrund der Aussetzung verstirbt ist ein totes Kind zu viel!! Die Babyklappe hilft da schon.

Man sollte allerdings nicht vergessen, daß eine Geburt ein erhebliches Risiko für Mutter und Kind darstellen können. Es kann zu immensen Blutungen, Infektionen, Sauerstoffmangel etc. kommen. Diese Risiken sind allemal in einer Klinik oder in einer Arztpraxis besser beherrschbar. Eine Frau, die jedoch plant, sich nach der Geburt von ihrem Kind anonym zu trennen ohne sich dem nicht unerheblichen Druck der Gesellschaft auszusetzen, wird kaum eine Klinik aufsuchen, in der sie ihre Personalien angeben muß, sondern sich auf andere Art und Weise des Kindes "entledigen" - und geht damit ein hohes Risiko ein. Für das Überleben des Kindes und der Mutter ist eine anonyme Geburt in einer Klinik besser als eine heimliche anonyme Geburt in einem Badezimmer oder in der freien Wildbahn.

 

Des weiteren bin ich davon überzeugt, daß es nicht darauf ankommt, bei seinen leiblichen Eltern zu leben oder diese zu kennen. Viele Adoptivkinder kennen ihre biologischen Eltern nicht und leben ein glückliches Leben in ihrer Familie. Das, was Menschen zu Eltern macht, macht mehr aus als ein paar Gene, macht sogar so viel aus, daß die Bedeutung der Gene vernachlässigbar sind. Ich liebe meine Eltern nicht, weil sie mich gezeugt und geboren haben, sondern weil sie mir ihre Liebe geben, sich um mich kümmern und mir zeigen, daß ich ein wertvoller Mensch bin und daß sie glücklich sind, an meinem Leben teilhaben zu dürfen. Das hätte ich alles auch, wenn meine Eltern nicht meine biologischen Eltern wären.

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

der grundgedanke der möglich einer anonymen geburt ist sicher guten erwägungen entsprungen. trotzdem sollte es eine möglichkeit geben auch später noch mutter und kind zusammenzubringen (irgendwelche pins oder unter notarieller obhut vorhandene dateien). vor gar nicht langer zeit habe ich lange mit einer jungen frau gesprochen, die adoptiert war. für sie war es von einer ungeheuren bedeutung ihre mutter kennenzulernen. es ist für den menschen schon von großer wichtigkeit, seine eltern zu kennen.

 

gruß

 

franz-josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt für die Frauen eine bestimmte Frist in der sie sich melden können, und sagen, daß es ihr Kind ist! Und zwar sollen Mütter an der "Babyklappe" einen Fußabdruck ihres Kindes machen und mitnehmen. Dann haben sie sowas wie einen Ausweis ihres Kindes.

 

Ich denke auch, daß die anonyme Geburt und die "Babyklappe" einigen jungen Menschen das Leben rettet! Und ist es nicht ein gutes Gefühl zu leben, auch ohne seine leiblichen Eltern zu kennen? Ich glaube nicht, daß diese Kinder ihren Müttern böse sein werden... zumindest nicht, wenn sie drüber nachgedacht haben! Denn es hätte auch anders passieren können- Ende in der Mülltonne oder bei einer Abtreibung!!

 

LittleBat

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde es durchaus wichtig für ein Kind, seine Familie, seine Vorfahren zu kennen. Ein Mensch erbt sehr viele seiner Eigenschaften und es hilft ihm, Verwandte zu kennen, die ähnliche Eigenschaften haben, zu sehen, wie diese damit umgehen. Jeder von uns will wissen, woher er kommt, wo seine Wurzeln sind.

 

Im Härtefall aber gebe ich LittleBat Recht: lieber anonym als tot.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ute:>>Jeder von uns will wissen, woher er kommt, wo seine Wurzeln sind.<<

 

Wirklich jeder?? Pedrino erkennt sich als Zufallsprodukt, der aus dem Nichts kommt und ins Nichts verschwindet. Als Abfallprodukt der Evolution sozusagen, wenn überhaupt. Warum sollte ein aus dem Nichts kommender Organismus der ins Nichts verschwindet sich Gedanken über seine Wurzeln machen? Ist irgendwie nicht logisch oder?  

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber XXL,

 

ich weiß nicht genau, wie du's mit der Logik hast, aber du scheinst hier einiges durcheinander zu werfen.

 

Pedrino beschäftigte sich mit einer etwas anderen Ebene des Menschseins als ich in meinem Beitrag. Er wird nicht abstreiten, dass Menschen die biologischen Produkte ihrer Altvorderen sind.

 

Was soll dieser undurchdachte Einwurf?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Ute am 12:30 - 30.März.2001

Lieber XXL,

 

ich weiß nicht genau, wie du's mit der Logik hast, aber du scheinst hier einiges durcheinander zu werfen.

 

Pedrino beschäftigte sich mit einer etwas anderen Ebene des Menschseins als ich in meinem Beitrag. Er wird nicht abstreiten, dass Menschen die biologischen Produkte ihrer Altvorderen sind.

 

Was soll dieser undurchdachte Einwurf?

 

Dass Pedrino sich mit etwas beschäftigt halte ich für ein nicht beweisbares Gerücht, auch wenn es aus Deinem mäpstlichen Mund entfleucht. Lassen wir Pedrino also mal draussen.

 

>>Jeder von uns will wissen, woher er kommt, wo seine Wurzeln sind.<<

 

Wie kommst Du denn darauf?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Na gut: außer dir. Zufrieden?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Ute am 23:30 - 29.März.2001

Ich finde es durchaus wichtig für ein Kind, seine Familie, seine Vorfahren zu kennen. Ein Mensch erbt sehr viele seiner Eigenschaften und es hilft ihm, Verwandte zu kennen, die ähnliche Eigenschaften haben, zu sehen, wie diese damit umgehen. Jeder von uns will wissen, woher er kommt, wo seine Wurzeln sind.

 

Im Härtefall aber gebe ich LittleBat Recht: lieber anonym als tot.


 

 

Liebe Ute,

 

Die meisten "Eigenschaften" sind eher eine Mischung aus Genetik, Erziehung, Gesellschaft und einer Mischung aller Einflüsse auf ein Individuum. Es ist irrsinnig zu glauben, daß Du einen Anverwandten, mit dem Du nie etwas zu tun gehabt hast, triffst und in ihm genau Deine Eigenschaften findest.

 

Und nicht jeder will seine Wurzeln kennen: Du willst sie nur kennen, wenn sie gut oder neutral sind. Kein Mensch will z.B. wissen, daß sein Vater ein Kinderschänder und die Mutter eine Terroristin ist (nur um ein wenn auch nicht unbedingt sehr realistisches Beispiel zu nennen).

 

Übrigens: Eine anonyme Geburt ist immer ein Härtefall, sonst wäre sie nicht anonym.

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Moonshadow,

 

>Es ist irrsinnig zu glauben, daß Du einen Anverwandten, mit dem Du nie etwas zu tun gehabt hast, triffst und in ihm genau Deine Eigenschaften findest.<

 

Als mein Vater starb, war mein Sohn vier Jahre alt. Mein Vater war in den letzten vier Jahren vor seinem Tod schwer hinfällig und nur noch ein Schatten seines früheren selbst. Er wohnte in einer anderen Stadt, wir sahen ihn alle paar Wochen mal. Man könnte sagen, mein Sohn hat seinen Großvater nie so erlebt, wie er eigentlich war.

 

Er zeigt sehr viele Eigenschaften seines Großvaters, Mimik, Gestik, die Art, sich zu äußern, seine Art Humor, manchmal sogar die Art zu denken.

 

Das ist also irrsinnig. Naja.

 

Selbstverständlich ist es nicht so, dass er eine Kopie seines Großvaters ist, aber es ist oft hilfreich zu erkennen, welche Eigenarten auch genetisch bedingt sind.

 

Hast du dich schon mal gefragt, warum so viele Adoptivkinder sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern machen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube, in der Suche vieler Adoptivkinder nach ihren biologischen Eltern spiegelt sich oft auch eine große Portion Suche nach "etwas Besserem" - eine Hoffnung, Erklärungen für die meist in der Pubertät auftauchenden Divergenzen mit seinen Eltern zu finden. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie oft einige meiner Freundinnen früher in der Schule darüber spekuliert haben, vielleicht doch nicht "echte" Kinder ihrer Eltern zu sein. Ich kenne noch heute so einige, die sich das sehnlichst wünschen.

 

In einer Sendung über Adoptivkinder habe ich einmal gehört, daß die Suche nach den biologischen Eltern umso drängender und vitaler wurde, je mehr Probleme diese Kinder im allgemeinen hatten.

 

Es ist sicher das Ideal, sich gerne als Nachfahre seiner Eltern zu sehen, sich mit seiner Herkunft identifizieren zu können. Leider ist das aber gar nicht so oft der Fall.

 

Mir haben die Erzählungen über meinen Vater und ein paar Bücher die ich von ihm gelesen hatte, vollauf gereicht. Das zufällige spätere Kennenlernen hätte meinetwegen nicht sein brauchen. Es soll auch irgendwo in Norddeutschland noch ein Großvater  herumschwirren - keiner der Kinder meines Vaters hatte bislang Zeit und Nerven, den zu suchen, obwohl der Plan immer wieder mal aufkam, es scheint eben einfach nie so besonders wichtig gewesen zu sein...  nixweiss.gif  

 

Grüße

 

Lissie

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen


Zitat von Ute am 14:20 - 30.März.2001

Liebe Moonshadow,

 

>Es ist irrsinnig zu glauben, daß Du einen Anverwandten, mit dem Du nie etwas zu tun gehabt hast, triffst und in ihm genau Deine Eigenschaften findest.<

 

Als mein Vater starb, war mein Sohn vier Jahre alt. Mein Vater war in den letzten vier Jahren vor seinem Tod schwer hinfällig und nur noch ein Schatten seines früheren selbst. Er wohnte in einer anderen Stadt, wir sahen ihn alle paar Wochen mal. Man könnte sagen, mein Sohn hat seinen Großvater nie so erlebt, wie er eigentlich war.

 

Er zeigt sehr viele Eigenschaften seines Großvaters, Mimik, Gestik, die Art, sich zu äußern, seine Art Humor, manchmal sogar die Art zu denken.

 

Das ist also irrsinnig. Naja.

 

Selbstverständlich ist es nicht so, dass er eine Kopie seines Großvaters ist, aber es ist oft hilfreich zu erkennen, welche Eigenarten auch genetisch bedingt sind.

 

Hast du dich schon mal gefragt, warum so viele Adoptivkinder sich auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern machen?


 

 

Liebe  Ute,

 

Dein Sohn hat dieselben Verwandten und dasselbe soziale Netzwerk wie Dein Großvater. Er wird vielleicht auch ähnlich behandelt.

 

Warum sich viele Kinder auf die Suche nach ihren Adoptiveltern machen, kann man nicht verallgemeinernd sagen. Ich würde es tun, um herauszufinden, was das für Menschen sind und um zu erfahren, warum sie nicht selbst für mich sorgen wollten oder konnten. ich würde nicht nach meinen Eigenschaften suchen. Ich würde auch nicht nach "Eltern" suchen, denn meine Eltern sind die Menschen, die mich aufgezogen haben und die mich lieben.

 

Liebe Grüße,

 

Moonshadow

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebe Moonshadow,

 

>Dein Sohn hat dieselben Verwandten und dasselbe soziale Netzwerk wie Dein Großvater. Er wird vielleicht auch ähnlich behandelt.

 

Nein. Das hat er nicht. Zeiten und Orte allein schon sprechen dagegen. Du gehst doch nicht davon aus, dass die Verwandten, die mein Vater hatte, heute noch leben?

 

Dass du selbst kein Interesse daran hättest, nach deinen Eigenschaften bei deinen Vorfahren zu suchen, will ich nicht beurteilen, aber es gibt viele Menschen, die eben das tun. Und ihr Interesse daran ist ernst zu nehmen.

 

Grüße

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...