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Gewalt in der Bibel


Mariamante

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Ich wünsche euch noch viel Spaß hier im Elfenbeinturm.

Werde mich erstmal eine Zeitlang hier zurückziehen- ist eh nur Zeitvergeudung!

 

Ellen

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Elfenbeinturm.

Was soll das denn sein? - Ich weiß nur, dass die ausstehenden Elfenbeinzähne bei Elefanten aus Elfenbein sind und manche Menschen damit viel Geld verdienen.

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Es tut mir leid, aber nur dadurch, daß Jesus nicht dazu auffordert, daß wir dem Nächsten nicht die Kehle durchschneiden sollen, weil er vom anderen "falschen" Volk ist, wird der Gott Jesus dadurch nicht leichter zu ertragen.

...

Nur weil sich die Gewalt nicht physisch im NT äußerst zwingt sie einen psychisch manchmal sicherlich tiefer als das mit körperlicher Gewalt sicher ginge.

 

Von daher, auch Jesus ist nicht einfach nur barmherzig, sondern vor allen Dingen knallhart, in jeder seiner Forderungen.

 

Ich weiß auch gar nicht, wieso er so barmherzig dargestellt wird. Kein Schwein auf Erden wird je seine Bergpredigtsforderungen erfüllen oder geschweige denn ihm vollkommen nachfolgen.

Auch er verlangt unbedingte Unterwerfung i. S. von Nachfolge.

...

Mir ist der Gott der Juden ehrlich gesagt recht sympathisch, das kann man teilweise besser verstehen als Jesus, so leid es mir tut.

Und nur weil Jesus auferstanden ist glaube ich.

Das AT alleine wurde ich als Humbug verstehen, nur Jesu Authorität beglaubigt es, daher muß der Gott der da geschildert wird, in seinen teils gewaltätigen Zügen auch angenommen werden.

 

Aber ums auf den Punkt zu bringen:

 

Jesus ist nicht lieb

 

- nicht nur, sondern radikal

Ich bin gerade am überlegen, welches Verhältnis Du zu Gott hast. Angst? Hass?

 

Ich sehe manches ähnlich wie Du. Aber bei Deiner Darstellung fehlen mir ganz essenzielle Dinge - vor allem so ziemlich alles, was diesen Gott liebenswert machen sollte.

Es entsteht das Bild eines Tyrannen, der aus eigenem Gutdünken (oder sogar Schlechtdünken) Menschen quält.

 

Hast Du das wirklich so gemeint? Oder willst Du damit lediglich etwas verdeutlichen?

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Elfenbeinturm.

Was soll das denn sein? - Ich weiß nur, dass die ausstehenden Elfenbeinzähne bei Elefanten aus Elfenbein sind und manche Menschen damit viel Geld verdienen.

Im Elfenbeinturm sitzen.....

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Liebe Ellen,

 

ist das denn Dein Ernst?

 

Du fühlst Dich einerseits (zu Recht) unverstanden und durch missverständliche Aussagen verletzt; andererseits empfinde ich Dein letztes Posting als übles Nachtreten, um die Menschen, die hier in GG posten, ebenfalls zu verletzten.

 

Aus obigem Link:

realitätsfern / abgeschottet sein; Akademiker / Intellektuelle, die nichts mehr vom wahren Leben mitbekommen

 

Ich bin also realitätsfern?

Ich bekomme nichts mehr vom wahren Leben mit?

 

Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass Du Dich in dieser Diskussion und in diesem Board nicht mehr beteiligen willst, (was ich nebenbei gesagt schade finde) finde ich Dein Posting vom 22 Apr 2004, 23:02 nicht nur überflüssig, sondern auch verletzend.

 

Kannst Du das bitte noch klarstellen?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Es tut mir leid, aber nur dadurch, daß Jesus nicht dazu auffordert, daß wir dem Nächsten nicht die Kehle durchschneiden sollen, weil er vom anderen "falschen" Volk ist, wird der Gott Jesus dadurch nicht leichter zu ertragen.

...

Nur weil sich die Gewalt nicht physisch im NT äußerst zwingt sie einen psychisch manchmal sicherlich tiefer als das mit körperlicher Gewalt sicher ginge.

 

Von daher, auch Jesus ist nicht einfach nur barmherzig, sondern vor allen Dingen knallhart, in jeder seiner Forderungen.

 

Ich weiß auch gar nicht, wieso er so barmherzig dargestellt wird. Kein Schwein auf Erden wird je seine Bergpredigtsforderungen erfüllen oder geschweige denn ihm vollkommen nachfolgen.

Auch er verlangt unbedingte Unterwerfung i. S. von Nachfolge.

...

Mir ist der Gott der Juden ehrlich gesagt recht sympathisch, das kann man teilweise besser verstehen als Jesus, so leid es mir tut.

Und nur weil Jesus auferstanden ist glaube ich.

Das AT alleine wurde ich als Humbug verstehen, nur Jesu Authorität beglaubigt es, daher muß der Gott der da geschildert wird, in seinen teils gewaltätigen Zügen auch angenommen werden.

 

Aber ums auf den Punkt zu bringen:

 

Jesus ist nicht lieb

 

- nicht nur, sondern radikal

Ich bin gerade am überlegen, welches Verhältnis Du zu Gott hast. Angst? Hass?

 

Ich sehe manches ähnlich wie Du. Aber bei Deiner Darstellung fehlen mir ganz essenzielle Dinge - vor allem so ziemlich alles, was diesen Gott liebenswert machen sollte.

Es entsteht das Bild eines Tyrannen, der aus eigenem Gutdünken (oder sogar Schlechtdünken) Menschen quält.

 

Hast Du das wirklich so gemeint? Oder willst Du damit lediglich etwas verdeutlichen?

Tach Mecky,

 

meine Gottesbeziehung läßt sich nicht einfach beschreiben, es ist eine Mischung aus mehrerem.

 

Vor allen Dingen die Gottesfurcht und Gottesehrfurcht sind bei mir im Kopf. Und je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr wird mir Gottes Richterspruch am Ende des Lebens bewußt.

 

Es ist nicht so, daß ich nicht auf ihn vertraue und seine Barmherzigkeit, aber das ist nur ein Aspekt Gottes. Es ist in gewisser Weise ambivalent.

Die Forderungen Jesu halte ich für nicht erfüllbar - zumindest für die meisten Menschen.

Z.B.: Ich habe schon mal einen, der mich in der U-Bahn angemacht hat, mehr als deutlich zu verstehen gegeben, daß er das besser nicht nochmal tut. Da war nix mit anderer Wange.

 

Und das ist der Punkt an dem es sich entscheidet, wie ich Jesus nachfolge. Je perfekter es ist, desto bessere Chancen habe ich vorm Gericht, denn: "Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht"

Schaue ich mir die Menschen an, dürfte für viele das Urteil feststehen.

Und nun kommt's ich kann für mich nicht sicher sagen, wie es bei mir ausfallen wird - nicht in der Weise weil das eh nur Gott weiß, sondern weil ich meine Taten und dazu im Vergleich Gottes Wort kenne.

 

Da werde ich dann schon ein kleiner Wurm, und das ist dann schon weniger barmherzig, als man sich Jesus wünscht.

 

Damit möchte ich deutlich machen: Jesu Angebot seiner Vergebung ist irre und unfassbar, weil so unerwartet; die die es aber ablehnen, aus welchen Gründen auch immer, die haben nicht gut Kirschen essen

 

--> Jesus ist kein Gott, der alle automatisch in den Himmel holt, das muß ich mir schon verdienen

 

Argumentationen wie "nicht Gott trennt sich von Dir, sondern Du selbst entfernst Dich von ihm" sind einfach Müll.

Worin unterscheidet sich das Ergebnis? Ob ich mir den Richterspruch selbst stelle oder Gott, wenn ich in der Hölle schmore ist das doch zweitrangig!

 

 

Punktum, ich will betonen, daß Jesus derselbe Gott ist wie im AT und nur einen Wesenspunkt stärker betont, als er das früher tat.

Und das finde ich auch gut, aber Jesus kommt für mich im NT nicht nur eindeutig "lieb" rüber, sondern schon widersprüchlich.

Meine Engagement hier will eigentlich nur ins Bewußtsein rufen, daß man nicht leichtfertig mit Gott umgehen darf. In keinster Weise!

 

Gruß

 

Matthias

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Hallo Gabriele,

 

ich werde mein Posting editieren und bitte um Entschuldigung.

Es stimmt, es ist zu verallgemeinernd- das ist nicht in Ordnung gewesen.

Aber ich bin etwas sauer darüber, wenn mir von Accreda unterschwellig meine Kompetenz als Kommunionhelferin in Frage gestellt wird.

Aber was solls- ich werde den Beitrag editieren und mich in Zukunft hier zurückhalten.

Ich hoffe, ich habe hier nicht zuviele Zweifel bei einigen gesät.

Damit meine ich nicht dich, liebe Gabriele und auch die meisten hier nicht.

Es sind halt nur einige, von denen ich den Eindruck habe, sie leben ein wenig außerhalb dieser Welt. Das ist ihre Entscheidung und die habe ich zu respektieren.

 

Ellen

 

 

Ich sehe gerade, ich kann leider nicht mehr editieren. Dann muß es eben stehen bleiben- denn es ist wie im realen Leben: Was gesagt wurde ist nicht mehr rückgängig zu machen.

bearbeitet von Eifellady
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Allmächtiger Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde,

Vater meines Herrn Jesus Christus, der Dich „Papilein“ (Avi) nannte,

und der uns aufforderte Dich zu loben und zu ehren.

 

Von Dir, allmächtiger Gott wird berichtet, dass Du die Menschheit durch die Sintflut ausgerottet hast, dass Du die Erstgeborenen in Ägypten mit eigener Hand tötetest und dass Du dem Saul befohlen hast Frauen, Kinder und Säuglinge der Amalekiter zu töten.

Ich glaube der Schrift, dass all dies so geschehen ist, wie berichtet wurde.

 

Ich hoffe Du weißt, dass solche Taten sich nicht für einen liebenden Gott geziemen und dass viele deshalb die Wahrheit der Schrift anzweifeln, Dich grausamen Mördergott nennen oder Dich gar zum Teufel machen.

 

Mein Herrn Jesus Christus sagte, dass Du ein liebender Vater und Gott bist. Er nannte Dich Avi und sprach voller Liebe zu Dir und hat in Deine Hände vertrauensvoll seinen Geist gelegt, als er stab.

Da ich ihm vertraue, schenke ich mit Blick auf Deinen Sohn, der am Kreuze starb, auch Dir all mein Vertrauen, dass Du diese schlimmen Taten nicht aus bösem Willen, sondern nur deshalb getan hast, weil sie für unser Heil wichtig waren. Ich kann jetzt nicht verstehen, wie der Tod eines Säuglings zu Amaleks Zeiten auf mein Heil wirkte, aber ich bin sicher, dass Du mir dies eines Tages erklären wirst.

 

Amen.

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Meine Engagement hier will eigentlich nur ins Bewußtsein rufen, daß man nicht leichtfertig mit Gott umgehen darf. In keinster Weise

 

Wie schreibt Dorothy. L. Sayers so treffend hierzu:

 

Das muß man denen, die Christus an den Galgen brachten, zubilligen, daß sie ihm jedenfalls nicht etwa anklagten, langweilig zu sein. Im Gegenteil: sie fühlten sich in ihrer Sicherheit durch seine Dynamik aufgestört. Es war späteren Generationen vorbehalten, das Bild dieser alles erschütternden Persönlichkeit abzudämpfen und mit einer Atmosphäre von Schwäche zu umgeben. Wir wußten dem »Löwen von Juda« seine Pranken sehr wirksam zu beschneiden! Wir gaben ihm das Zeugnis, der »freundliche Jesus, sanft und mild" zu sein.

 

Denen, die ihn kannten, machte er in keiner Weise den Eindruck eines harmlosen Milchgesichtes: sie widerstanden ihm als einem gefährlichen Feuerbrand. Ja, er war zart mit den Unglücklichen, geduldig mit den ehrlichen Suchern und demütig vor dem Himmel.

 

Es machte ihm aber auch nichts aus, ehrwürdige Kirchenmänner als Heuchler zu beleidigen. Er hat den König Herodes »diesen Fuchs« genannt. Er ging in höchst unpassender Begleitung in gute Gesellschaft und mußte sich als »ein Fresser und Weinsäufer, der Zöllner und Sünder Geselle« bezeichnen lassen." Er überfiel zu ihrer Entrüstung würdige Geschäftsherren und warf sie und ihre Habe zum Tempel hinaus. Er kutschierte quer durch so und so viele eisgrausakrosankte Überlieferungen. Er machte Kranke gesund, wie es ihm gerade paßte: mit einer ärgerlichen Unbekümmertheit um anderer Leute Schweine und Eigentum!

Er zeigte keinerlei besondere Ehrfurcht vor Vermögen und Rang. Er entfaltete, wenn man ihm geschickte dialektische Fallen stellte, einen paradoxen Humor, der ernstgesinnte Leute vor den Kopf stoßen mußte, und antwortete, indem er unangenehm forschende Gegenfragen stellte, die nicht im Handumdrehen zu beantworten waren.

 

Er war als Mensch seiner Lebtage in der nachdrücklichsten Weise - kein langweiliger Mensch. Und wenn er Gott war, dann ist Gott wahrhaftig keine langweilige Angelegenheit. Es »zeigt sein Leben täglich eine Schönheit, die uns häßlich macht«, und die offizielle Welt fühlte, daß die bestehende Ordnung sicherer ohne ihn als mit ihm zu erhalten sei. So haben sie denn im Namen von Frieden und Ruhe mit Gott aufgeräumt!

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Ich hoffe, ich habe hier nicht zuviele Zweifel bei einigen gesät.

Doch, doch, liebe Ellen! Säe ruhig Zweifel. Ein wenig Verunsicherung hat noch nie geschadet. Sonst ist jeder völlig zweifel-los von der Richtigkeit seines Denkens, Schreibens und Handelns überzeugt.

 

Auf diese Weise zeigst Du ja auch, dass Du keineswegs nur kuschelig bist, sondern Dich in unsichere Gewässer hineinwagst und sogar andere hineinschubst. Und das halte ich von Zeit zu Zeit durchaus für notwendig.

 

Nur darf der Zweifel nicht überhand nehmen. Zweifel ohne Glaube ist Verzweiflung - und das ist nicht fruchtbar, sondern (selbst)mörderisch. Neben dem Zweifel und in dem Zweifel und über den Zweifel hinaus kann der Glaube leben und einem die Kraft geben, durch die ganzen Zweifel hindurchzugehen, ohne zu verzweifeln.

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Von daher, auch Jesus ist nicht einfach nur barmherzig, sondern vor allen Dingen knallhart, in jeder seiner Forderungen.

 

Ich weiß auch gar nicht, wieso er so barmherzig dargestellt wird.

 

Kein Schwein auf Erden wird je seine Bergpredigtsforderungen erfüllen oder geschweige denn ihm vollkommen nachfolgen.

 

daher muß der Gott der da geschildert wird, in seinen teils gewaltätigen Zügen auch angenommen werden.

 

Jesus ist nicht lieb

 

die Gottesfurcht und Gottesehrfurcht

Gottes Richterspruch am Ende des Lebens

 

Die Forderungen Jesu halte ich für nicht erfüllbar - zumindest für die meisten Menschen.

 

Und das ist der Punkt an dem es sich entscheidet, wie ich Jesus nachfolge. Je perfekter es ist, desto bessere Chancen habe ich vorm Gericht, denn: "Barmherzigkeit triumphiert über das Gericht"

 

Schaue ich mir die Menschen an, dürfte für viele das Urteil feststehen.

 

Da werde ich dann schon ein kleiner Wurm,

 

die die es aber ablehnen, aus welchen Gründen auch immer, die haben nicht gut Kirschen essen

 

--> Jesus ist kein Gott, der alle automatisch in den Himmel holt, das muß ich mir schon verdienen

 

Argumentationen wie "nicht Gott trennt sich von Dir, sondern Du selbst entfernst Dich von ihm" sind einfach Müll.

 

Ob ich mir den Richterspruch selbst stelle oder Gott, wenn ich in der Hölle schmore ist das doch zweitrangig!

Lieber Matze,

 

ich habe im Zitat jetzt die düstere Seite zusammengestellt. Es ist nur ganz wenig befreiend, wenn Du von Barmherzigkeit schreibst. Es wirkt auf mich sehr düster.

 

Mit dem "lieben Jesus" und mit dem "lieben Gott" kann ich auch nicht viel anfangen. In gewisser Weise stimme ich vielem von dem zu, was Du geschrieben hast.

 

Die Düsterkeit ergibt sich nicht vorrangig aus dem, was Du schreibst, sondern aus dem, was Du nicht schreibst - was jetzt natürlich in meinem Zitat noch mal krasser wird, weil ich die kleinen Hoffnungs- und Heilsstellen in Deinem Posting herausgeschnitten habe.

 

Nicht unterschreiben könnte ich vor allem die Leistungsgerechtigkeit, die Du beschreibst. Zusammen damit, dass die meisten Menschen (ich würde sogar sagen: alle) die Forderungen Jesu nicht erfüllen können, ergibt sich dann ein trostloses und hoffnungsloses Bild - zumindest für die vielen. Rettungslos sind sie dem Gericht eines Gottes ausgesetzt, der sie dann in der Hölle schmoren lässt.

 

In dem ganzen Düsteren fehlt mir ein Ziel. Und hier unterscheide ich mich, glaube ich, am meisten von Dir.

Ja, Gott mutet den Menschen enorm viel zu, würde ich sagen. Das Kreuz steht hier auch als Symbol - es spricht von den Krankheiten, von der Trauer, von Schicksalsschlägen, von Verfangenheit in Intrigen und Aggressionen ...

So ist Gott: Er mutet uns dies zu und stellt uns die Aufgabe, in dieser leidgeprägten Welt zurechtzukommen, indem wir den Glauben nicht verlieren und trotz Kreuz hoffen und ihm vertrauen.

 

Ich glaube, das die ganzen Leiden, die Gott uns zumutet, nicht willkürlich von ihm aufgestellt wurden, sondern dass er sie uns aus gutem Grunde zumutet. Ich glaube, dass dieses Leiden nicht zu unserem Unheil, sondern zu unserem Heil geschaffen wurde und dass sich am Ende klären wird, wie wichtig, ja notwendig, das Leiden (bis hin zum Kreuz) in unserem Leben für uns gewesen ist.

 

Und damit ist die Zielrichtung eine völlig andere: Das Leiden ist nicht mehr Ergebnis eines Tyrannen, der seinen Willen den Menschen aufoktroyiert, damit sie gefälligst sich daran halten. Sondern das Leiden ist ein Dienst Gottes an uns, so unselbstverständlich dies klingen mag und so schwer es in konkreten Leidsituationen zu tragen ist.

 

Und dieser Aspekt fehlt bei Deinen Gedanken fast völlig. Deswegen sind sie so düster. Heller werden sie nicht durch eine Bagatelliesierung des Leids - mit der Wahrnehmung des Leids und der Anforderung Gottes glaube ich Dich durchaus auf der richtigen Schiene. Heller werden sie durch den Glauben am eine Güte Gottes trotz Anspruch und trotz Leid.

bearbeitet von Mecky
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Ich hoffe, ich habe hier nicht zuviele Zweifel bei einigen gesät.

Doch, doch, liebe Ellen! Säe ruhig Zweifel. Ein wenig Verunsicherung hat noch nie geschadet. Sonst ist jeder völlig zweifel-los von der Richtigkeit seines Denkens, Schreibens und Handelns überzeugt.

 

Auf diese Weise zeigst Du ja auch, dass Du keineswegs nur kuschelig bist, sondern Dich in unsichere Gewässer hineinwagst und sogar andere hineinschubst. Und das halte ich von Zeit zu Zeit durchaus für notwendig.

 

Nur darf der Zweifel nicht überhand nehmen. Zweifel ohne Glaube ist Verzweiflung - und das ist nicht fruchtbar, sondern (selbst)mörderisch. Neben dem Zweifel und in dem Zweifel und über den Zweifel hinaus kann der Glaube leben und einem die Kraft geben, durch die ganzen Zweifel hindurchzugehen, ohne zu verzweifeln.

Schön gesagt, Mecky :blink:

Ich finde es auch normal, mal zu hinterfragen und zu zweifeln.

Die Bibel auswendiglernen und dann runterleiern ohne darüber nachzudenken macht sicher nicht den besseren Katholiken. :ph34r:

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Da ich ihm vertraue, schenke ich mit Blick auf Deinen Sohn, der am Kreuze starb, auch Dir all mein Vertrauen, dass Du diese schlimmen Taten nicht aus bösem Willen, sondern nur deshalb getan hast, weil sie für unser Heil wichtig waren. Ich kann jetzt nicht verstehen, wie der Tod eines Säuglings zu Amaleks Zeiten auf mein Heil wirkte, aber ich bin sicher, dass Du mir dies eines Tages erklären wirst.

Lieber Gert,

 

genau das, was Erich hier schreibt, meine ich. Das ist das Gegengewicht. (Auch wenn ich gleich noch hinzufüge: Es geht nicht nur um mein Heil, sondern auch um das des Säuglings zu Amaleks Zeiten.)

bearbeitet von Mecky
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Franciscus non papa
Also die aller gewaltätigste Aktion in der Bibel sehe ich im NT als Judas Jesus mit einem Kuss zum Tod verraten hat. Dieser Kuss hatte sicherlich nichts mit Nächstenliebe zu tun.

hallo kordian,

 

danke für diesen beitrag. ich glaube, dass du hier einen ganz wesentlichen punkt erkannt hast. die pervertierung des kusses - die pervertierung eines zeichens der liebe.

 

es gibt einiges, was man zur entschuldigung des judas anführen kann. die enttäuschung, dass jesus eben nicht der messias ist, der die juden von der herrschaft der römer befreit und sich zum neuen david-könig krönen lassen will....

 

aber der verrat im zeichen der liebe, des kusses - das ist wohl das schlimmste, was ein mensch tun kann.

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Franciscus non papa

gedanken zum gottesbild - etwas OT aber mir ist danach...

 

gott, der allmächtige - immensae maiestatis - der unbegreifliche gott, der gott, der nicht zu fassen ist, die "unermessliche majestät"

 

aber auch der gott, der uns erlaubt, ihn vater zu nennen, der uns in der taufe die würde von königen verliehen hat.

 

der gott, der in der wucht seiner allmacht und SEINER LIEBE geradezu schmerzhaft sein kann. ich glaube, dass ich im augenblick meines todes diesen gott schauen werde. und mir wird in einem grossen schmerz bewusst werden, wie heilig, wie liebend ER ist, und wie fehlerhaft, sündig ich bin, so wenig liebend...

 

und ich denke, dass das der augenblick - oder auch die jahrtausende des "fegefeuers" sein werden, in denen mir meine eigen unzulänglichkeit bewusst werden wird.

 

aber ich glaube und vertraue auch darauf, dass eben gilt: "in te domine speravi, non confundar in aeternum" ... ich werde nicht untergehen, er wird mich in seiner liebe auffangen. er ist kein grausamer gott, er ist der liebende, er, der seinen sohn gesandt hat, uns dies zu lehren. der in seinem tod uns gezeigt hat, dass wir ihm wichtig sind, nein - nicht wichtig, sondern lebenswichtig, er liebt uns mehr, als wir ihn lieben können.

 

die konsequenz ist doch einfach:

 

ja - es gibt die möglichkeit, diese liebe auszuschlagen und damit die möglichkeit des ewigen scheiterns, aber damit sollten wir es uns als menschen nicht zu leicht machen. wer kann wirklich sagen, dass ein anderer diese liebe wirklich ausschlägt?

 

und ich weiss, dass in all meiner fehlerhaftigkeit gott ein liebender und gnädiger gott ist. er wird all das, was gut war mit freude annehmen, das, was mir misslungen ist, mit liebenden augen sehen - und es vollenden.

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danke für diesen beitrag. ich glaube, dass du hier einen ganz wesentlichen punkt erkannt hast. die pervertierung des kusses - die pervertierung eines zeichens der liebe.

 

es gibt einiges, was man zur entschuldigung des judas anführen kann. die enttäuschung, dass jesus eben nicht der messias ist, der die juden von der herrschaft der römer befreit und sich zum neuen david-könig krönen lassen will....

 

aber der verrat im zeichen der liebe, des kusses - das ist wohl das schlimmste, was ein mensch tun kann.

Naja, Levitikus und Paulus haben das schon von mir erkannt. :blink:

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Ich finde es auch normal, mal zu hinterfragen und zu zweifeln.

Die Bibel auswendiglernen und dann runterleiern ohne darüber nachzudenken macht sicher nicht den besseren Katholiken. :ph34r:

Das nicht, liebe Brigitta,

 

aber es gibt Festigkeit und Halt. Zweifel (und überhaupt: Sich auf Kritisches einzulassen) ist ja immer etwas sehr Anstrengendes. Der Vorteil beim Bibelauswendiglernen (ersatzweise kann man auch den KKK nehmen) ist ja, dass man sich keiner Fraglichkeit mehr aussetzen muss. Die größte Angst eines Fundamentalisten ist ja gerade, dass ihm der Boden unter den Füßen hinweggezogen würde. Ein Fundamentalist kann ja gerade nicht glauben, dass Gott einen Menschen auch dann trägt und weiterführt (z.B. zu neuen, besseren Fundamenten), wenn dies geschehen sollte.

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Gewalt und Brutalität in der Bibel ist ein vielseitiges Thema und zugleich ein gefährliches - wie man an der Geschichte des Judentums sowie auch an der Geschichte des Christentums bis heute ablesen kann. Gewalttätige Gottesbilder erzeugen Gewalthandlungen.

 

Es fällt natürlich leichter, dies bei Fremdreligionen zu erkennen, z.B. dem Islam.

 

Die Vorstellungen eines gewalttätigen, ungerechten, grausamen, tyrannischen Gottes (die ja allesamt in der Bibel vorkommen) haben ganz verschiedene Gründe.

 

Einige der Wichtigsten sind wohl:

 

Gott ist, wie einige schon richtig feststellten, durch aus kein lieber Schmusegott. Der, der die Welt erschuf, hat uns keinen Plüschraum eingerichtet.

 

In die selbe Richtung weist die Erfahrung der Strenge Gottes. Er entlässt uns nicht aus unserem Schicksal. Und wenn wir was verbockt haben, erlässt er uns nicht die Konsequenzen. (Schön ausgedrückt übrigens in der "bohemian rhapsody" von Queen: "No escape from reality". )

 

Es gibt aber daneben noch ganz andere Gründe.

Zum Beispiel waren viele Gottesbilder des alten Testamentes noch sehr unreif. Kriegs- und Stammesgottvorstellungen prägen weite Teile des AT, insbesondere bis inklusive der Landnahmeerzählung. Was scherte Gott ein totes ägyptisches Baby, was scherte ihn die Ausrottung amalekitischer Dörfer. Er war schließlich Gott der Israeliten.

 

Manchmal ergeben sich die Grausamkeiten Gottes auch durch eine Missinterpretation der biblischen Schriften. Beispiele hierfür:

- Das Gottesbild eines sündermordenden Gottes in der Noach-Erzählung

- Das Gottesbild eines psychoterrortreibenden Gottes in der Erzählung des Sohnesopfers durch Abraham

- Das Gottesbild des menschenverachtende wettenden Gottes im Buche Hiob.

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