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Theologiestudium ? - und dann? Hilfe!


Thomas M.

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Hallo ,

 

Ich bin 18Jahre alt und befinde mich zur Zeit in der 12. Klasse Gymnasium und mache mir folglich auch hin und wieder einmal gedanken über Zukunft (-> bzw. Studium).

Ich belege Religion(rk.) Leistungskurs(Noten bei ca. 13Punkten) was mir wirklich viel Spaß macht und interessiere mich auch über den Unterrichtsstoff hinaus sehr für diese Themen.

Nun habe ich mir die Frage gestellt ob für mich ein Theologiestudium in Frage käme oder doch eher nicht.

 

Jetzt wäre es enorm hilfreich wenn villeicht die Leute die selbst schon Theologie studiert(oder abgebrochen) haben etwas darüber berichten könnten.

Dinge wie Themen(ja, ich bin in der Lage mir ein Vorlesungsverzeichnis durchzulesen - einige persöhnliche Eindrücke oder auch nähere Beschreibungen wären jedoch sehr erwünscht) oder Universitäten die besonders/weniger zu empfehlen sind, Vorraussetzungen die benötigt werden(Latinum bereits vorhanden) oder Dinge mit denen man sich den Einstieg oder das Studium selbst erleichtern kann, wären besonders interessant.

 

Doch diese Fragen beschäftigen mich zur Zeit eher sekundär; worüber ich mir wirklich Gedanken mache ist was ich bei ,hoffentlich vollendetem Studium mit meiner erworbenen Qualifikation anfangen kann.

Im Moment steht für mich relativ sicher fest, dass ich -nicht- den Weg zu einem Priesteramt einschlagen werde(verschiedene ,teilweise auch triviale Gründe).

Mit dem Gedanken Religionslehrer zu werden lässt sich zwar spielen - aber das non plus ultra ist es von meinem Subjektiven Standpunkt aus nicht.

Nun stellt sich natürlich die Frage was man mit einem abgeschlossenen Theologiestudium anfangen kann , wenn man die beiden bereits genannten Möglichkeiten einmal ausblendet?

Ich bin mir fast sicher, dass es noch einige "Berufe" gibt, die sehr interessant sind und bei denen das Theologiestudium als Grundlage dient.

Nun bitte ich um Ideen , Anregungen oder Tips in jeglicher Form and chmos@gmx.net oder hier direkt im Forum.

 

Danke schon einmal im Vorraus ,

 

Gruß

 

Thomas M.

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Justin Cognito

Also ich kann das Theologiestudium als Bildungsvorgang sehr, sehr, sehr empfehlen. Im Bezug auf einen späteren Arbeitsplatz würde ich allerdings (am ehesten abgesehen vom Schuldienst wenn man sich das vorstellen kann) sehr vorsichtig sein. Denn ich habe den Eindruck dass es neben einer Finanzkrise der Kirche auch eine kirchliche Geringschätzung von Theologinnen und Theologen gibt die sich verbunden mit zahlreichen Vorurteilen in Sätzen wie "Die brauchen wir nicht, ...." "Die zerreden alles,..." etc. etc. ausdrückt.

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Justin Cognito

Diese kirchliche Geringschätzung von Theologinnen und Theologen würde ich übrigens nichteinmal rundherum verurteilen (auch wenn sie mich betrifft) sondern eher in einem Kontext eines allgermeinen Verwertbarkeitsprimats sehen. Was keine praktischen Ergebnisse zeitigt ist weniger wert. Und (überspitzt ausgedrückt) um Adventkränze zu binden braucht man nicht sechs Jahre studiert zu haben. Der praktische Nutzen einer umfassenden theologischen Ausbildung ist insofern auch innerkirlich nur sehr schwer zu vermitteln. Zumal die praktisch-theologischen Aufgabenfelder doch sehr stark am Priesteramt aufgehängt sind und sich die Kirche dann zurecht fragt: Für was brauch ich dann die Laien-TheologInnen? (zum Thema Priesteramtskandidaten und Theologiestudium könnte man übrigens auch einmal einen sehr polemischen Threat aufmachen - aber das lass ich lieber) ....

bearbeitet von Kryztow
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Die meiste Theologen arbeiten als Pastoralreferenten, sind also von der Kirche angestellt.

Andere Tätigkeitsbereiche, z.B. im Journalismus, sind möglich, aber eher seltener.

Ein ganz praktischer Überblick darüber, was aus den Theologiestudenten so wurde gibt dieses Ehemaligenverzeichnis

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Ein ganz praktischer Überblick darüber, was aus den Theologiestudenten so wurde gibt dieses Ehemaligenverzeichnis

warum erscheint MOI da nicht??????? :blink:

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Vielleicht deshalb, weil die Betreffenden selber aktiv werdem müssen?

 

Zitat aus der Seite:

 

Alt-Sankt-Georgener, die wünschen, daß ihre Angaben in dieses Verzeichnis

aufgenommen, geändert oder entfernt werden, wenden sich bitte an....

 

Finde ich auch sinnvoll, eine solche Regelung.

Mach mal, Stefan. Ich hatte schon vergeblich nach Dir gesucht. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Vielleicht deshalb, weil die Betreffenden selber aktiv werdem müssen?

 

Zitat aus der Seite:

 

Alt-Sankt-Georgener, die wünschen, daß ihre Angaben in dieses Verzeichnis

aufgenommen, geändert oder entfernt werden, wenden sich bitte an....

 

Finde ich auch sinnvoll, eine solche Regelung.

Mach mal, Stefan. Ich hatte schon vergeblich nach Dir gesucht. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

och je... ich bin doch da persona non grata... da werd ich nie erscheinen... dafür wird mein ex-regens schon sorgen.

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och je... ich bin doch da persona non grata... da werd ich nie erscheinen... dafür wird mein ex-regens schon sorgen.

Nicht jammern - ausprobieren!

 

Womöglich klappt es ja doch, und falls nicht, kannst Du immer noch klagen.

Ein Versuch, eine E-Mail ist es doch wert. Mach mal!

 

Liebe Grüße, Gabriele

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also ein tip, den ich dir geben kann, mal rein praktisch gesehen....

fast jede fakultät hat ein eigenes studiensystem. und das spektrum reich von semestral- bzw. einzelprüfungen bis hin zur großen riesen-berg-prüfung am ende.

du solltest schauen, was dir mehr liegt!

 

münchen z.b. : hier wird eigentlich alles am ende gemacht, sämtliche theologischen stoffe, während ich in ffm, sankt georgen, doch eher semesterbegleitend stoffe abgeprüft und abgeschlossen hab und zum diplom dann "nur" noch die dogmatik, die fundamentaltheologie und die allgemeine moraltheologie hatte.

 

schreib mir eine message oder mail für persönlichere fragen...

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Hallo Thomas,

 

ich habe, wie hier schon mehrfach erzählt, Theologie studiert. Nach dem Diplom habe ich noch promoviert. Bis dahin kommt man wirtschaftlich ganz gut durch. Danach wird es sehr schwierig.

Ich habe damals massenweise Bewerbungen geschrieben. Ich wollte gerne in Verwaltung oder Industire arbeiten. Damals hat mich niemand trotz sehr guter Noten zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Erst durch Beziehungen hatte ich die Möglichkeit und letztlich auch einen Job bekommen. Heute arbeite ich als Projektleiter für IT-Projekte im Finanzwesen für Konzerne. Ich war damals völlig naiv und meine Ausbildung hat mich in keiner Weise auf den Beruf vorbereitet.

Letztlich stellt sich ja für Dich die Frage, was Du machen sollst - etwas 'Vernünftiges' studieren oder der eigenen Neigung folgen. Ich denke, es wäre sinnvoll, Beides zu versuchen, obwohl ein Doppelstudium zeitaufwendig umd anstrengend ist,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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:blink:

 

habt ihr vielleicht noch Tips oder Anregungen ?  :D

Also, dein Hauptanliegen war doch die Frage, was du mit einem Theologiestudium anfangen kannst.

 

Die Antwort darauf ist: theoretisch zwar (fast) alles, praktisch jedoch landen fast alle später im kirchlichen Dienst.

 

Da Religionslehrer und Priester für dich eher weniger in Frage kommen, solltest du dir mal ganz nüchtern überlegen:

 

- die Finanzlage der Bistümer dürfte sich in den nächsten Jahren eher verschlechtern als verbessern. Teilweise herrscht schon jetzt regional Einstellungsstopp. Fällt die Kirche als Hauptarbeitgeber aus, sehen die Beschäftigungsaussichten von Theologen eher mau aus.

 

- Das Berufsbild des Pastoralreferenten ist bis heute eine zwiespältige Angelegenheit wie Kryztow schon andeutete. Einerseits Hauptamtlicher, andererseits kein Priester, nimmt er eine Art Zwitterposition ein, was de facto bis heute zu allerlei Spannungen führt. Und du solltest auch nicht vergessen, dass du gerade als Pastoralreferent wahrscheinlich nicht um den Religionsunterricht herumkommen wirst.

 

- was das außerkirchliche Tätigkeitsspektrum angeht, so deckt es eigentlich die von mir gelinkte Ehemaligenliste ziemlich vollständig ab! Wie dort ersichtlich arbeiten Theologen auch

* in den Medien

* in Verwaltung und Organisation von Non-profit-Organisationen, staatlichen Institutionen uä.

* in der freien Wirtschaft (Beratung, haben sich selbständig gemacht, werden Banker etc.)

 

Die Frage ist nur, ob man, falls man einen dieser Berufe anstreben möchte, dies angesichts der heutigen wirtschaftliche Situation nicht direkt tun sollte statt über den Umweg eines doch mindestens fünfjährigen Theologiestudiums.

Ich würde sagen: wer Spaß hat an sozialen Aufgaben und diese im innerkirchlichen Bereich verwirklichen möchte, für den kommt ein Theologiestudium in Frage.

Aus Spaß an der Freude kann man es natürlich auch betreiben, wer jedoch Antworten auf seine Sinn- und Lebensfrage erwartet, der wird ebenso enttäuscht werden wie ein Psychologiestudent, der von seinem Studium die Heilung seiner Neurosen erhofft. Und als Entscheidungskriterium eine gute Note im Religionsunterricht zu nehmen, entschuldige, wenn ich das so hart sage, das würde ich gleich ganz unter den Tisch fallen lassen :D

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Letztlich stellt sich ja für Dich die Frage, was Du machen sollst - etwas 'Vernünftiges' studieren oder der eigenen Neigung folgen. Ich denke, es wäre sinnvoll, Beides zu versuchen, obwohl ein Doppelstudium zeitaufwendig umd anstrengend ist,

 

viele Grüße,

 

Matthias

Das halte ich auch für die beste Idee! Man hat eben so seine Neigungen, und die einfach völlig zu begraben, bringt manchmal wirklich nichts. Also, warum kein Doppelstudium? Machbar ist das. Ich kannte mal einen, der studierte Physik und Medizin parallel. Ok, war ein wirklicher Überflieger, aber auch wenn ich jetzt von manchen Prügel beziehen sollte: für ein Theologiestudium muss man sich wirklich nicht allzu verausgaben. Also:

Wenn dir von vornherein klar ist: Theologie ja - kirchlicher Dienst nein, dann kostet dich das zweigleisige Fahren im Moment zwar etwas mehr Schweiß und Sitzfleisch, dafür ersparst du dir später höchstwahrscheinlich eine ziemlich nervenaufreibende Odyssee.

bearbeitet von Tobias01
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Justin Cognito
Ok, war ein wirklicher Überflieger, aber auch wenn ich jetzt von manchen Prügel beziehen sollte: für ein Theologiestudium muss man sich wirklich nicht allzu verausgaben.

PRÜGEL!!!

 

Als ehemaliger Doppelstudent (Jus (=Jura) hab ich mittlerweile abgeschlossen) kann ich nur sagen: Wenn man Theologie halbwegs vernünftig studieren möchte (und nicht einfach nur Schein-StudentIn sein will ....) ist das durchaus aufwendig. Denn im Gegensatz zum Studium der Rechtswissenschaften die sich mehr oder weniger mit heutiger Gesetzeslage und Judiaktur auseinandersetzen muss man sich bei Theologie durch 2500 Jahre Geistesgeschichte durchkämpfen. Und verlangt Zeit und Mühen .... aber es lohnt sich!

 

Ich hab meine Studien so angelegt dass ich immer gearbeitet hab und insofern nicht von Beihilfen abhängig war (die ihrerseits wieder an Semesterzahlen etc. hängen) bzw. bin. Das eröffnet dann mehr zeitlichen Spielraum der ein Doppelstudium aber auch intensivere Beschäftigung mit einzelnen Fragen zulässt.

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muss man sich bei Theologie durch 2500 Jahre Geistesgeschichte durchkämpfen.

Kryztow, du hast dir nicht die richtigen Skripte besorgt :blink:

bearbeitet von Tobias01
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Im Moment steht für mich relativ sicher fest, dass ich -nicht- den Weg zu einem Priesteramt einschlagen werde(verschiedene ,teilweise auch triviale Gründe).

wenn es triviale Gründe sind, solltest Du noch einmal in Dich gehen.

 

Wenn Du allerdings nicht weißt, was Du mit einem Theologiestudium anschließend anfangen willst, solltest Du die Finger davon lassen. Auch ein Studium sollte eine zielgerichtete Ausbildung sein ... und nicht nur l'art pour l'art

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Justin Cognito
Wenn Du allerdings nicht weißt, was Du mit einem Theologiestudium anschließend anfangen willst, solltest Du die Finger davon lassen. Auch ein Studium sollte eine zielgerichtete Ausbildung sein ... und nicht nur l'art pour l'art

Also ich halte eine tiefere Beschäftigung mit dem Glauben nicht für l'art pour l'art ....

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Im Moment steht für mich relativ sicher fest, dass ich -nicht- den Weg zu einem Priesteramt einschlagen werde(verschiedene ,teilweise auch triviale Gründe).

wenn es triviale Gründe sind, solltest Du noch einmal in Dich gehen.

 

Wenn Du allerdings nicht weißt, was Du mit einem Theologiestudium anschließend anfangen willst, solltest Du die Finger davon lassen. Auch ein Studium sollte eine zielgerichtete Ausbildung sein ... und nicht nur l'art pour l'art

Na ja,

 

es ist m.E. nicht ganz so einfach. Wir opfern hier leider manche Begabung auf dem Altar eine fehlenden gesellschaftlichen Interesses. Vielleicht ist das auch nicht vermeidbar, aber ich fände es traurig, wenn man nur noch nach utilitaristischen Gesichtspunkten studieren würde.

Für mich war das damals so. Zuerst war ich Mönch und nachdem ich 5 Semester Theologie studiert habe, habe ich ds Kloster verlassen. Und da stellte sich dann acuh die Frage, wie ich mit meinem Studium weiter verfahre. Ich hatte überlegt, ob ich nicht ein Lehramtsstudium beginnen sollte. Damals habe ich micht entschieden weiter allein Theologie zu studieren und dann eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Damit hat sich während des Studiums der Fokus geändert. Ich bin zwar einerseits froh, dass ich kein Lehrer geworden bin, aber möglicherweise hätte ich mich während der Bewerbungsphase damit sehr viel leichter getan. Nach einigen Jahren habe ich gemerkt, dassd er wissenschaftliche weg auch nicht das Richtige für mich ist. Aber das war auch ein Lernprozess und ich war fürchterlich naiv. Aus diesem Grund finde ich die Frage, wie man ein Theologiestudium angehen sollte, wenn man nicht Priester werden möchte, sehr weise,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Im Moment steht für mich relativ sicher fest, dass ich -nicht- den Weg zu einem Priesteramt einschlagen werde(verschiedene ,teilweise auch triviale Gründe).

wenn es triviale Gründe sind, solltest Du noch einmal in Dich gehen.

 

Sind nicht die trivialsten Gründe oft die schwerwiegensten?

Besser, er kennt sie jetzt als ihm fallen sie später erts ein.

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