Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wir werden der «historischen Frage» nicht entgehen. Allerdings ist hier die gute Nachricht: auch viele Erkenntnisse, die sich wissenschaftlich geben, hängen in Wirklichkeit an einer Glaubensvoraussetzung. Die Entscheidung zum Beispiel, Wunderberichte nicht zuzulassen, ist eine apriorische Entscheidung, die eher von einem bestimmten Menschenbild spricht als von historischer Arbeit. Meiner Ansicht — und bei allem Respekt davor, biblische Texte in ihrer ganzen Sinn- und Symboltiefe zu erfassen: Die Reduktion der Texte auf ihren Symbolgehalt führt vom Eigentlichen weg, das da wäre: «Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde» (1 Joh 1,1). oder: «Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben» (Lk 1,3). oder: «Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt» (Joh 19,35). oder «Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen» (1 Kor 15,11ff). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Falls ich kurz etwas dazu sagen darf: Ich finde es unchristlich (also unkatholisch, unevangelisch, unbaptistisch usw) von einem Menschen (Kardinal Ratzinger) Fehlerfreiheit zu verlangen, während man selbst als Mensch eben nicht fehlerfrei ist. Leider muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass man ganz schnell dabei ist, genau das zu tun, aber dass man sich auch in den Griff kriegen kann. Ich persönlich halte mir immer die Bibelstelle mit dem Strohalm un dem Balken vor die Augen, und es hilft schon, denn Groll ist echt "uncool". Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Aber wo hat Ratzinger das getan? Ich betone noch einmal, dass gegen eine bestimmte, diffuse Art des Zweifels hilft, sich mit den Dingen ehrlich und aufrichtig zu befassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 (bearbeitet) Meinst du die Frage nach der Tatsächlichkeit des Evangeliums? Zumindest bildet sie einen Hintergrund meiner Ausgangsfrage. Und damit «steht sie im Raum». (Martin) Durch meine (ungeschickten) Aktivitäten steht nun Peters Antwort genau vor meiner Bemerkung. bearbeitet 1. Juni 2004 von Martin Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wir werden der «historischen Frage» nicht entgehen. Allerdings ist hier die gute Nachricht: auch viele Erkenntnisse, die sich wissenschaftlich geben, hängen in Wirklichkeit an einer Glaubensvoraussetzung. Die Entscheidung zum Beispiel, Wunderberichte nicht zuzulassen, ist eine apriorische Entscheidung, die eher von einem bestimmten Menschenbild spricht als von historischer Arbeit. Meiner Ansicht — und bei allem Respekt davor, biblische Texte in ihrer ganzen Sinn- und Symboltiefe zu erfassen: Die Reduktion der Texte auf ihren Symbolgehalt führt vom Eigentlichen weg, das da wäre: «Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde» (1 Joh 1,1). oder: «Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben» (Lk 1,3). oder: «Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt» (Joh 19,35). oder «Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. Wenn aber verkündigt wird, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos. Wir werden dann auch als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt, wenn Tote nicht auferweckt werden. Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Wenn aber Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren. Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen» (1 Kor 15,11ff). DIESE Frage scheint mir aber nicht im Raum zu stehen, Peter. Es ist die Frage der Diskrepanz zwischen Verkündigung und Realität. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Aber wo hat Ratzinger das getan? Ich betone noch einmal, dass gegen eine bestimmte, diffuse Art des Zweifels hilft, sich mit den Dingen ehrlich und aufrichtig zu befassen. Sorry, unklar formuliert. ich bezog mich auf Ellen, die ja aufgrund einer Ratzingers Bemerkung zu zweifeln begonnen hat. (ist ja auch ein wenig unerwartet, ein (noch) Ex-Katholik würde einen "Erzkatholiken" verteidigen) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Und um das Durcheinander noch zu vergrößern: Mein Eindruck vom Schreiben Kardinal Ratzingers (was ja nun nicht nur seines ist) zur Homosexualität war geprägt von der Forderung nach Respekt und Achtung. Das übertragen auf die Weltkirche (!) ist eine überaus wichtige Forderung, die gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Ich bin erstaunt, dass die deutschen Homosexuellen nicht über ihren eigenen Tellerrand hinausschauend erkennend, was hier für sie eingefordert wird. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 PS: Auch in Deutschland scheint man Homosexuelle in der Öffentlichkeit eher lächerlich zu machen als zu respektieren (Beipiel mögen diese aktuellen und unsäglichen Verrisse der deutschen Filmindustrie sein - Raumschiff Enterprise). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Jetzt laßt doch an dieser Stelle mal die Möglichkeiten des Zweifels aussen vor - davon gibt es zuhauf (Angefangen bei der Jungfrauengeburt und Ende bei Ratzi-Dokumenten). Zweifeln darf jeder Wichtig ist doch: Was wird aus den Zweifeln. Handle ich sie ab. Beende sie? Kehre sie unter den Teppich etc. Wichtig ist: Bleiben sie ohne Konsequenzen für mich!! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Jetzt laßt doch an dieser Stelle mal die Möglichkeiten des Zweifels aussen vor - davon gibt es zuhauf (Angefangen bei der Jungfrauengeburt und Ende bei Ratzi-Dokumenten). Zweifeln darf jeder Wichtig ist doch: Was wird aus den Zweifeln. Handle ich sie ab. Beende sie? Kehre sie unter den Teppich etc. Wichtig ist: Bleiben sie ohne Konsequenzen für mich!! Unterschreibe ich mit, sogar gern. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Meiner Ansicht — und bei allem Respekt davor, biblische Texte in ihrer ganzen Sinn- und Symboltiefe zu erfassen: Die Reduktion der Texte auf ihren Symbolgehalt führt vom Eigentlichen weg, Nein, das stimmt so nicht, ganz sicher nicht. Was wahr ist, ist wahr und was wesentlich ist, ist wesentlich. Wenn man Bibel als Symbolsprache liest (zusätzlich, keinesfalls in Konkurrenz zum historischen Zugang!!), dann passiert keine Reduktion, sondern eine Erweiterung: es passiert einmal ein Schritt von der Realität in Richtung Wirklichkeit. Diese beiden Begriffe werden zwar meistens nicht genau differenziert, aber es ist ein Unterschied dazwischen: Realität bezieht sich auf die sachliche Realität der Dingwelt, während es bei "Wirklichkeit" auch um die wirkende Wirksamkeit des Geistes geht. Und das zweite (hängt mit dem ersten zusammen): dann hat das Ganze auf einmal mit m i r zu tun. Es ist nicht mehr nur die Erfahrung der Jünger, des Johannes, des Paulus, die ich interessiert anschaue und glauben kann oder nicht. Und wenn jemand dann seine Erfahrung behauptet, ich aber sehe, dass das keinerlei Konsequenzen für sein Leben hat, dann glaube ich ihm nicht und bezweifle alles. Sondern ich spüre, dass i c h gemeint bin, dass in m i r Auferstehung passiert usw. Das ist kein Wegführen vom Eigentlichen, sondern, nach allem, was ich verstehe, ein Hinführen: es geht um jeden einzelnen Menschen, um die Verwandlung, die Umkehr, das Wachsen von jedem von uns! Susanne Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 (bearbeitet) Damit habe ich keine Probleme. Und ich würde ja auch schwindeln, wenn ich sagte: «Nein *aufstampf* — an der Bibel interessieren mich nur die Fakten.» Wer den Aspekt des mehrfachen Schriftsinnes außer acht lässt, wird tatsächlich nicht viel von der Bibel verstehen — sie wird ihm nicht viel sagen. Nur hat mich Jesus wirklich berufen; und das konnte er nicht allein deshalb, weil in mir etwas der Auferstehung harrte, sondern weil Er auferstanden ist. Ich betone das sehr scharf, weil es mir doch wichtig erscheint. Die Wirklichkeit der Auferstehung markiert den Punkt, an dem das Christentum eben nicht reine Religion (im Sinne der consuetudo, des Gewohnheitsmäßigen, des Heilenden Bildes, der (Brauchtums)pflege) ist, sondern Offenbarung, in den Alltag einbrechende Wirklichkeit Gottes, sein Heilshandeln an mir. Ich denke, dass deshalb der Zweifel eine so seltsam wichtig-zwiespältige Rolle im Glauben spielt. Weil es darauf ankommt: «Hat Gott wirklich gesagt …?» bearbeitet 1. Juni 2004 von Peter Esser Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Ich meine Zweifel ist gut und richtig, wenn er nicht zum „Dauerzweifel“ wird. Dann dient er m.M. nach nur als faule Ausrede sich nicht festlegen zu müssen. Dann ist der Zweifel sogar willkommen, denn weil man sich nicht entscheidet – immer zwischen den Stühlen sitzen bleibt- hat man für diesen Zwischenzustand ja noch eine gute Begründung: Ich „zweifel gerade“ – und das kann ja keiner verurteilen.... Also – der Zweifler ist immer auf der richtigen Seite. Warum also seine Position aufgeben und sich festlegen? Ist doch nur unbequem und nachteilig. Lieber Erich, den positiven Gehalt Deines Postings kann ich voll unterschreiben. Diese Ausredetaktik liegt natürlich immer jedem Zweifel und jedem Zweifler nahe. Das Problem ist also: Wie komme ich a) Von dieser unheilvollen und am Schluss dann doch wieder zermürbenden Schutzhaltung los? Und Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? Es ist ja mit dem Zweifeln nicht so, dass man sich morgens vor den Spiegel stellt und sich fragt: "An was könnte ich denn heute mal zweifeln?" Der Zweifel kommt ungefragt und zwingt seinen Besitzer, irgendwas mit ihm zu machen. Und dann ist guter Rat manchmal teuer. Plattitüdenhafte Lösungen werden vom Zweifel (der ja immer etwas Dämonisches an sich hat: Ein zwanghaftes Diktat einer unkontrollierbaren, äußeren Instanz) nicht anerkannt. Wenn man zum Zweifel sagt: "Ich vertraue den Aussagen der Kirchenmänner!", dann lacht der Zweifel den Zweifler aus und setzt sich durch: Er bleibt unter der Decke des frommen Vertrauen (das ja nicht ganz echt ist) weiter bestehen. Auch die Lösung mit der Informationbeschaffung hilft nicht. Der Unglaube der A&A beruht ja auch nicht auf mangelnder Information oder auf mangelndem Denkaufwand. Zu den Kirchenaussagen und zu den Informationen muss etwas hinzukommen, was in Sachen Zweifel-Beendigung das A und O ist: Nämlich echtes Vertrauen. Und echtes Vertrauen hat zwei Seiten: Die Vertrauenswürdigkeit und Glaubwürdigkeit der Kirchenmänner und ihrer Aussagen und der Lehre (mitsamt ihrer Form der Vermittlung). Und Die Vertrauensfähigkeit und der Vertrauenswille des Zweiflers. Beides ist ja immer begrenzt. Mit dem Dampfhammer ist da nichts zu machen - im Gegenteil, er erzeugt kontraproduktiverweise Misstrauen, Vorbehalte und Rebellion. Den einzigen Anspruch, den man wirklich an Zweifler stellen kann und auch stellen muss, ist der Anspruch offen zu sein, ernsthaft auf der Suche zu bleiben und sich nicht in eine verbohrte Antihaltung hineinzumanövrieren. Der Rest fällt nämlich in den Bereich der Gnade. Dass sich ein Zweifel wieder auflöst, oder dass er durch wichtigere Themen abgelöst wird, ist nämlich keineswegs im Bereich der Machbarkeit, sondern fliegt einem (nachdem man die Voraussetzungen so gut wie möglich geschaffen hat) zu - oder auch nicht. Ich vermute, dass Ellens Missmut daher rührt, dass man von ihr verlangt, was eigentlich nur die Gnade vermag. Und dass sie aus dem Wust von Vorwürfen nicht diejenigen Vorwürfe herausfiltern konnte, bei denen sie tatsächlich Voraussetzungen in eigener Kraft schaffen könnte. (Was natürlich die Vorwerfenden wiederum angeheizt hat, noch drastischer ...) Von außen ist es immer sehr schwer zwischen a) aus freiem Willen und eigener Kraft bewerkstelligbaren Handlungen und schicksals- und gnadenausgelieferten Unmöglichkeiten zu unterscheiden. Genaugenommen sind diese beiden Aspekte sogar für den Betreffenden (also von "innen" heraus) nicht sauber zu trennen. Dies ist Sache Gottes und nicht der Menschen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Ich jedenfalls glaube, dass es nix bequemeres gibt als einen Zweifel ohne Konsequenz: Mann ist immer auf der Seite der Gewinner!! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Ich jedenfalls glaube, dass es nix bequemeres gibt als einen Zweifel ohne Konsequenz: Mann ist immer auf der Seite der Gewinner!! Ja, Erich, für manche ist das ein Weg. Für andere ist es aus den verschiedensten Gründen kein Weg. Und die Aufforderung, die kath. Kirche zu verlassen, birgt die große Gefahr, dass der Aufgeforderte sich zurückgestoßen, ausgegrenzt fühlt. Liebe Grüße, Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Squire Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 (bearbeitet) PS: Auch in Deutschland scheint man Homosexuelle in der Öffentlichkeit eher lächerlich zu machen als zu respektieren (Beipiel mögen diese aktuellen und unsäglichen Verrisse der deutschen Filmindustrie sein - Raumschiff Enterprise). Diese "Verrisse" offenbaren weit mehr Achtung als Ratzingers Erwägungen. Auch im katholischen Bereich sollte man nicht versuchen etwas schönzureden, nur weil es ein Kirchenvertreter gesagt hat. Allerdings halte ich die Aufregung über diese Erwägungen für eine Stellvertreterdiskussion. Die "Erwägungen" sind insoweit nur exemplarisch für schädliche Parteibildungen innerhalb der Kirche. Es ist ärgerlich, dass man zunnehmend dazu gedrängt wird, bei diesem Parteienstreit mitzumachen. bearbeitet 1. Juni 2004 von Squire Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Ich jedenfalls glaube, dass es nix bequemeres gibt als einen Zweifel ohne Konsequenz: Mann ist immer auf der Seite der Gewinner!! Ja, Erich, für manche ist das ein Weg. Für andere ist es aus den verschiedensten Gründen kein Weg. Und die Aufforderung, die kath. Kirche zu verlassen, birgt die große Gefahr, dass der Aufgeforderte sich zurückgestoßen, ausgegrenzt fühlt. Liebe Grüße, Gabriele Es wird sich jetzt bizarr anhören, aber mir hat es tatsächlich geholfen, mit meinen Zweifeln fertig zu werden, auch wenn es nicht immer lustig war. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Und die Aufforderung, die kath. Kirche zu verlassen, birgt die große Gefahr, dass der Aufgeforderte sich zurückgestoßen, ausgegrenzt fühlt. Ja, das ist komisch: Er selbst grenzt sich ab: "Nein, das glaub ich nicht so, wie die Kirche" und selber jammert er rum, wenn man ihn auffordert zu seinen Worten zu stehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Ich jedenfalls glaube, dass es nix bequemeres gibt als einen Zweifel ohne Konsequenz: Mann ist immer auf der Seite der Gewinner!! Ja, Erich, für manche ist das ein Weg. Für andere ist es aus den verschiedensten Gründen kein Weg. Und die Aufforderung, die kath. Kirche zu verlassen, birgt die große Gefahr, dass der Aufgeforderte sich zurückgestoßen, ausgegrenzt fühlt. Liebe Grüße, Gabriele Es wird sich jetzt bizarr anhören, aber mir hat es tatsächlich geholfen, mit meinen Zweifeln fertig zu werden, auch wenn es nicht immer lustig war. Nein, Josef, es hört sich nicht bizarr an, sondern durchaus glaubwürdig, wenn Du es als Deine Erfahrung beschreibst. Erichs Aussage klang nur so definitiv und alternativlos, dass ich es so nicht stehen lassen wollte. Gottes Wege sind unerforschlich, Seine Wege mit uns sind keine Schablonen, dass man sagen kann: ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da hätte ich die kath. Kirche verlassen müssen. Und dann wäre ich weg gewesen. Für andere Menschen ist es der richtige Weg. Liebe Grüße, Gabriele Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Squire Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 (bearbeitet) Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Eine andere Konsequenz als wegzulaufen wäre, Verantwortung in der Kirche zu übernehmen und zu versuchen, Mißständen abzuhelfen. bearbeitet 1. Juni 2004 von Squire Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Ich wäre froh, wenn wir ohne den biografischen Hintergrund irgendeines Forumsteilnehmers diskutieren könnten. Sonst würde ich das Folgende nur mit gewissem Unbehagen schreiben, da man es gleich auf irgendeine Causa beziehen könnte. Aaalso: Jesus hat auf solche Ausgegrenztheitsgefühle wenig Rücksicht genommen. Die Spaltung unter den Jüngern60 Viele seiner Jünger, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? 61 Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? 62 Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? 63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben. 64 Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. 65 Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. 66 Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. 67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? 68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. 69 Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes. 70 Jesus erwiderte: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel. 71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn verraten: einer der Zwölf. Erich schlägt eine Radikalkur vor – meines Erachtens jedoch die einzig Sinnvolle. Wer versucht, am Heiligen herumzulavieren, läuft Gefahr, das Heilige zu verraten. Es ist besser, wegzugehen, wenn der Zweifel so stark ist, dass er zu einem Gewissensgrund wird, die Kirche abzulehnen. Es ist zwar hart, sich dadurch auszuschließen, aber das Gut des Glaubens schätze ich hier höher ein als das Gut der Gemeinschaft. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Peter Esser Geschrieben 1. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Wie finde ich dann aus dem Zweifel heraus? ganz einfach: Konsequenzen ziehen. Dann merkt er wirklich wie bedeutend sein zweifel ist. Also sollte Mann/Frau Zweifler wirklich mal die kath. Kirche verlassen. Vielleicht ist er dann ein paar Monate später wieder da- weiß aber was los ist. Eine andere Konsequenz als wegzulaufen wäre, Verantwortung in der Kirche zu übernehmen und zu versuchen, Mißständen abzuhelfen. Ohne je wirklich Stellung zu beziehen in den Glaubensgesprächen schreiben? Das schiene mir eine schlechte Alternative. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Erichs Aussage klang nur so definitiv und alternativlos, dass ich es so nicht stehen lassen wollte. Moment mal Ich war auch mehr als 20 Jahre "abgetaucht" - hab mich allerdings auch in dieser Zeit aus Kirchenangelegenheiten rausgehalten. Hab mich nicht besonders dafür interessiert - war mehr mit Nest und Brutpflege beschäftigt. Aber wenn ich hier so einige lese, dann sind die schon sehr engaggiert und auch gut informiert und sollten schon konsequenter und ehrlicher sein - oder sagen: "Is ja alles sch... egal" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ennasus Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Damit habe ich keine Probleme. Und ich würde ja auch schwindeln, wenn ich sagte: «Nein *aufstampf* — an der Bibel interessieren mich nur die Fakten.» Wer den Aspekt des mehrfachen Schriftsinnes außer acht lässt, wird tatsächlich nicht viel von der Bibel verstehen — sie wird ihm nicht viel sagen. Nur hat mich Jesus wirklich berufen; und das konnte er nicht allein deshalb, weil in mir etwas der Auferstehung harrte, sondern weil Er auferstanden ist. Ich betone das sehr scharf, weil es mir doch wichtig erscheint. Die Wirklichkeit der Auferstehung markiert den Punkt, an dem das Christentum eben nicht reine Religion (im Sinne der consuetudo, des Gewohnheitsmäßigen, des Heilenden Bildes, der (Brauchtums)pflege) ist, sondern Offenbarung, in den Alltag einbrechende Wirklichkeit Gottes, sein Heilshandeln an mir. Ich denke, dass deshalb der Zweifel eine so seltsam wichtig-zwiespältige Rolle im Glauben spielt. Weil es darauf ankommt: «Hat Gott wirklich gesagt …?» Hallo Peter! Ich glaube, wir liegen nicht so weit auseinander: Wogegen ich mich gewehrt habe, ist dein Satz, dass „die Reduktion der Texte auf ihren Symbolgehalt“ vom Eigentlichen wegführt. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube das genauso, wie du es sagst: dass mit der Auferstehung Christi „Offenbarung, in den Alltag einbrechende Wirklichkeit Gottes,“ geschehen ist. Aber dass ich das glauben kann und dass das zum Heilshandeln Gottes an mir werden kann, das hängt damit zusammen, dass ich mich eingelassen habe auf dieses Geschehen, dass ich in meinem alltäglichen Handeln versuche, diesem konkreten Symbol (da befinde ich mich in guter katholischer Tradition, die Jesus als „Realsymbol“ bezeichnet) Raum zu machen. Seine Botschaft besagt ja, dass eine neue Weise des Menschseins nötig u n d m ö g l i c h ist. So wie die Kirche von Jesus redet, empfinde ich es oft, als ob sie ihn in einen Feiertagsraum einsperren wollte, als heiligen Fetisch, den man bewundernd und fasziniert vor sich hinstellt. Wenn er mir aber zum Symbol wird, dann verbindet er „Himmel und Erde“. Dann kann ich z.B. schauen: Jesus kommt aus „Nazareth“. Was heißt das? Woher muss das kommen, was uns Jesus zum „Weg“ werden lässt usw. Und erfahren, ob „Gott das wirklich gesagt hat“, das tu ich nur, wenn ich es ausprobiere, wenn ich mich drauf ein lasse. Das seh ich wie Mecky: es braucht unseren Schritt ins Vertrauen und es braucht das Entgegenkommen Gottes (Gnade). Susanne Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 1. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 1. Juni 2004 Liebe Susanne, Ich glaube das genauso, wie du es sagst: dass mit der Auferstehung Christi „Offenbarung, in den Alltag einbrechende Wirklichkeit Gottes,“ geschehen ist. Das sind so richtige Wort-Nebel (hust, hust, hust) Willst Du damit etwa sagen, das vor der Auferstehung Gott nicht in den Alltag mancher Leute eingebrochen ist??? Maria + Abraham &CO lassen grüßen. Ansonsten würde ich es begrüßen, wenn Du beim Thema "Zweifel" bleiben würdest und für Interpretationen der Bibel einen eigenen Thread eröffnen würdest. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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