Matthias Geschrieben 18. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2001 Evangelium vom 18.6.2001 + Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus 38Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. 39Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. 40Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. 41Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. 42Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. (Geändert von Matthias um 13:51 - 19.Juni.2001) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 18. Juni 2001 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juni 2001 Liebe leute, dieser Text hat mich auf Grund meiner Biographie sehr beschäftigt. Wie sind die die Aussagen - "...wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin", - "...wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel" und - "...wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm" zu verstehen ? Bisher habe ich erlebt, dass Theologen gerade um diesen Text einen weiten Bogen machen. (Eine für mich überzeugende Auslegung poste ich in ein paar Tagen). Liebe Grüße Matthias P.S.: Dieser Thread ist offen für alle Antworten aus christlicher Sicht (also for Catholics ) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan M. Geschrieben 19. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 19. Juni 2001 Der Text ist schon ein Hammer! Wer das ernst nimmt, der hat es begriffen! Leider ist die Welt von heute so brutal, daß man dann blutend in der Ecke liegen würde... Es geht in den "ich aber sage euch..."-Worten letzlich um eine "Radikalisierung" der Thora. Das, was über die Zeit von den Schriftgelehrten daraus gemacht wurde, soll durch Jesus Christus an die Wurzel zurückgeführt werden. Es ist dabei ja klar, daß es Jesus nicht um ein wörtliches Verständnis geht, sondern um eine Grundhaltung. Wir werden vielleicht nicht so oft geschlagen, schon gar nicht auf die Wange, aber dennoch, hier im Forum sehen die Schläge anders aus, es sind verbale Schläge, die man einstecken muß. Ich selbst sollte mich da mehr am Riemen reißen, dennoch könnte ich aus der Haut fahren, bei einigen diskriminierenden Äußerungen anderer... Die Schriftstelle muß also in unsere heutige Zeit übertragen werden und in die heutige Art und Weise jemanden zu schlagen, den Mantel zu verleihen und eine Meile mit jemandem zu gehen. Eine historische Anmerkung: Es war damals meines Wissens der Besatzermacht, also den römischen Soldaten gestattet, die Juden zu zwingen, eine Meile mit ihnen zu gehen und als "Packesel" zu fungieren. Jesus meint also: Erniedrigt dich jemand, so stehe darüber, indem du die Erniedrigung verdoppelst und so den anderen beeindruckst. Durch die Reaktion gibt man dann Zeugnis von seinem Glauben und vor allem von seinem Gottesbild. Ein liebender Gott, der alles mit sich machen läßt, sagt so etwas, ein Gott, der sich kreuzigen läßt... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Boanerges Geschrieben 20. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2001 Ich versuch´s mal mit den Lehrsätzen, die ich auf meinem Weg bekommen habe und ich denke sie passen. "Wir haben nur uns selbst und einander." "Wir können nicht wirklich besitzen (auch Anteile unserer selbst), was wir nicht bereit sind loszulassen." Es geht denke ich darum echten Kontakt zwischen Menschen herzustellen. Wenn jemand zu mir nur dann durchdringen kann, wenn er mich auf die Wange schlägt, dann hat er noch eine weitere Chance verdient und die Verletzung kann Beginn von Versöhnung sein. Macht Euch nicht zu, lasst Euch nicht verhärten. Hängt nicht an materiellem Besitz, sondern legt noch eins drauf um den anderen wirklich ein Geschenk zu machen und ihn vielleicht ins Grübeln zu bringen ob es wirklich das Hemd, der Mantel ist der wichtig ist und glücklich macht ("das eigene Hemd ist mir am nächsten", wer das sagt, dem fehlt Liebe eines anderen Menschen, und fatalerweise macht er sich durch seine Habgier nicht gerade mehr Freunde). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 21. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 Lieber Matthias, nimm mal an, Du siehst wie Nazies einen katholischen Ausländer zusammenschlagen: Läßt Du die Hände in den Taschen und sagst Du dann: Er soll die andere Wange auch noch hinhalten, denn das seine Katholenpflicht. Wenn Du siehst, daß vor Gericht jemand zu Unrecht übervorteilt wird - sagst Du dann: Na, was solls, es ist nur christlich, wenn er nach Haus nun auch noch den Hof abgeben muß! Wenn die Braunen oder Roten dich morgen zwingen würden in einer Marschkolonne mitzugehen (wie im 3. Reich oder bei Stalin) sagst Du dann auch: Klar, nicht nur eine Jubelparade, sondern alle werde ich freudig mitmachen!! Liebe Grüße Erich PS: warum kommst Du nicht rüber zu den Katholen, bist herzlich eingeladen! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 21. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 lieber erich 2 nummern kleiner wird es richtig. das ich dir immer wieder poste bedeutet und noch eine meile und noch eine meile gruss helmut Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Erich Geschrieben 21. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 >>das ich dir immer wieder poste bedeutet und noch eine meile und noch eine meile << Herr, Dunkel ist Deiner Rede Sinn! Gruß Erich Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 21. Juni 2001 Autor Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 Zitat von Erich am 8:10 - 21.Juni.2001 Lieber Matthias, nimm mal an, Du siehst wie Nazies einen katholischen Ausländer zusammenschlagen: Läßt Du die Hände in den Taschen und sagst Du dann: Er soll die andere Wange auch noch hinhalten, denn das seine Katholenpflicht. Wenn Du siehst, daß vor Gericht jemand zu Unrecht übervorteilt wird - sagst Du dann: Na, was solls, es ist nur christlich, wenn er nach Haus nun auch noch den Hof abgeben muß! Wenn die Braunen oder Roten dich morgen zwingen würden in einer Marschkolonne mitzugehen (wie im 3. Reich oder bei Stalin) sagst Du dann auch: Klar, nicht nur eine Jubelparade, sondern alle werde ich freudig mitmachen!! (...) Lieber Erich, natürlich nicht. Aber der Text ist eindeutig oder? Was die Ausländer angeht: Es wäre mir egal, ob der Ausländer Heide, Evangele, oder (in Berlin am häufigsten: Moslem) wäre. Wie ich eingreifen würde, käme auf die Umstände an; vermutlich würde ich Hilfe holen, oder wenn das nützt: mit Worten eingreifen. Aber den Sinn des Text erfasst man wohl nur im historischen Zusammenhang (Besatzung durch die heidnischen Römer). Hier ging es wohl um die Frage, mit welchen Mitteln man sich wehrt - Auge um Auge oder ggf. intelligente Mittel. Liebe Grüße, Matthias P.S.: "warum kommst Du nicht zu den Katholen rüber" siehe unter Refugium sucht Moderator. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ute Geschrieben 21. Juni 2001 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 Diese Art sich zu "wehren" erinnert doch stark an Gandhi, findet Ihr nicht? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 21. Juni 2001 Autor Melden Share Geschrieben 21. Juni 2001 Zitat von Ute am 10:58 - 21.Juni.2001 Diese Art sich zu "wehren" erinnert doch stark an Gandhi, findet Ihr nicht? Genau den hatte ich im Sinn. Liebe Grüße, Matthias Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Matthias Geschrieben 22. Juni 2001 Autor Melden Share Geschrieben 22. Juni 2001 Hallo liebe Leute, nun wie angekündigt eine Auslegung die mich persönlich sehr überzeugt hat: Dr. Walter Wink (Der dritte Weg Jesu: http://bs.cyty.com/elmbs/wink.htm Liebe Grüße Matthias (Geändert von Matthias um 15:17 - 22.Juni.2001) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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