Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Im Zuge des Streits zwischen dem Bischof von Regensburg und zwei Priestern seiner Diözese ist mir folgender "Nebenkriegsschauplatz" aufgefallen (alles aus dem Pressespiegel von kath.de): Eine Delegation aus Schlagenhaufers Gemeinde Kohlberg (1250 Einwohner) übergab im Ordinariat eine Liste mit 763 Unterschriften, Befürworter eines ökumenischen Gottesdienstes, der vom Bistum verboten worden war. "Kulturkampf" um ökumenischen Gottesdienst (...) Vor der Aktion am Montagabend hatten die Demonstranten an den Bischof außerdem 720 Unterschriften gegen dessen Absage eines ökumenischen Gottesdienstes beim Kohlberger Bürgerfest im Juli übergeben. In einem von Prösl unterzeichneten Schreiben heißt es, ökumenische Veranstaltungen hätten in seiner Gemeinde viel zur Gemeinsamkeit beigetragen, "ohne dass der Einzelne seine religiöse Herkunft hätte verleugnen müssen". Schlagenhaufer liegt mit dem Bistum auch auf anderen Gebieten im Clinch. Der Bischof hat ihm einen ökumenischen Gottesdienstes verboten, den er seit zehn Jahren an einem Julisonntag abhält. Warum verbietet ein Bischof einen Gottesdienst, wenn auch "nur" einen ökumenischen? Sollte ein Bischof sich nicht freuen, wenn Gottesdienst gefeiert wird? Etwas ratlos Werner
jouaux Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Da geht es sicher um etwas anderes. So eine Machtprobe hat meist seinen Grund in der Vergangenheit.
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Da geht es sicher um etwas anderes. So eine Machtprobe hat meist seinen Grund in der Vergangenheit. Es sieht danach aus. Es ist aber traurig, wenn dann so eine Machtprobe auf dem Rücken der Gläubigen ausgetragen wird. Das hört sich ja an wie im Mittelalter, als der Papst die Stadt Köln mit Messverbot belegte, um die Unterstützung des Magistrats für den Kaiser im Investiturstreit zu brechen. Werner
pmn Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 (bearbeitet) Tja, vermute es liegt am "Sonntag" ! An diesen Tagen wird ein ökumenischen Gottesdienst im Regelfall von der r.k. Kirche nicht erlaubt. gruss peter PS: Bitte um Quellenangabe/Links zu dem Fall in Regensburg. bearbeitet 9. Juni 2004 von pmn
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 (bearbeitet) leereditiert wegen fehleingabe.... bearbeitet 9. Juni 2004 von Werner001
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Tja, vermute es liegt am "Sonntag" ! An diesen Tagen wird ein ökumenischen Gottesdienst im Regelfall von der r.k. Kirche nicht erlaubt. Ich denke auch, daß es am Sonntag liegt. Allerdings kann man auch an Sonntagen ökumenische Gottesdienste feiern. Knackpunkt ist, daß in diesem Sonntag in der betreffenden Gemeinde auch eine Eucharistiefeier stattfinden MUSS - schließlich jibbet in der KK die Sonntagspflicht, woll.
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Die Zitate sind alle aus dem Pressespiegel von kath.de der letzten Tage. Werner
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Aha - Verdacht bestätigt: http://www.idowa.de/idowa/bereich_de/nachr...824809;ort_id=7 Neben dem GD scheint es grundsätzliche Unstimmigkeiten zwischen den beiden Gistlichen und ihrem Bischof zu geben. Weiß einer was über diesen "Aktionskreis Kirche"?
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Knackpunkt ist, daß in diesem Sonntag in der betreffenden Gemeinde auch eine Eucharistiefeier stattfinden MUSS - schließlich jibbet in der KK die Sonntagspflicht, woll. Achso, das kann natürlich sein. Allerdings halte ich dann das Verbot eines ökumenischen Gottesdienstes unter Berufung auf das Sonntagsgebot in einer oberpfälzer Dorfgemeinde (!), in der man von einem Kirchgängerprozentsatz von wahrscheinlich mindestens 50% ausgehen kann für ähnlich kleinlich wie das Verhalten der Pharisäer, die Jesus kritisierten, als er seine Jünger am Sabbath Ähren pflücken ließ. Die Anzahl von über 700 Unterschriften in einem Kaff mit gut 1200 Einwohnern spricht ja wohl dafür, daß sich der gute Bischof um die Sonntagspflicht dort keine Sorgen machen muß. Das sieht mir wirklich sehr nach einem Machtkampf zwischen dem Bischof und dem Priester aus. Schade, die Herde wird sicher nicht stärker an die Kirche gebunden, wenn sich die Hirten öffentlich verprügeln. Werner
pmn Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 (bearbeitet) Allerdings kann man auch an Sonntagen ökumenische Gottesdienste feiern. Knackpunkt ist, daß in diesem Sonntag in der betreffenden Gemeinde auch eine Eucharistiefeier stattfinden MUSS - schließlich jibbet in der KK die Sonntagspflicht, woll. Tja, und da r-k christ mit n-r-k christen nicht an einem Sonntag die Eucharistiefeier feiern können, sondern nur r-Katholiken mit r-Katholiken und r-k Priester die Eucharistiefeier feiern dürfen, fällt das halt Sonntags und Werktags grundsätzlich aus: Die gemeinsame ökumenische allumfassende welt- und universumumgreifende Eucharistiefeier. Zum Wort Eucharistie: Wörtlich bedeutet das griechische Wort: Danksagung ! bearbeitet 9. Juni 2004 von pmn
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Weiß einer was über diesen "Aktionskreis Kirche"? Hier ein Link. Dort ist auch die Karikatur zu sehen, an der sich der Streit entzündet hat. Der AKR ist eine Vereinigung von Priestern, "laisierten" Priestern und "Laien" in der DiözeseRegensburg, welche seit 35 Jahren in der Katholischen Kirche Reformen anmahnen. Der AKR ist Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft von Priester- und Solidaritätsgruppen in Deutschland" (AGP). Werner
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 und da r-k christ nicht mit n-r-k christen an einem Sonntag die Eucharistiefeier feiern können, sondern nur r-Katholiken mit r-Katholiken und r-k Priester die Eucharistiefeier feiern, fällt das halt Sonntags aus. Hmm, hab mal gegoogelt. Der betreffende Priester betreut 3 benachbarte Dörfer in der erzkatholischen Oberpfalz. An einem einzigen Sonntag im Jahr hält er nun in einem der 3 Dörfer einen ökumenischen Gottesdienst. Da wird doch niemand von seiner Sonntagspflicht abgehalten! Wahrscheinlich nehmen es die betroffenen Dörfler ernster mit der Sonntagspflicht als die meisten deutschen Katholiken (schliesse ich mal aus meinen Erfahrungen mit Gottesdienstbesuchen in solchen Gegenden, wo es auch heute noch fast selbstverständlich ist, sonntags in die Kirche zu gehen) 10 Jahre lang war das mit dem ÖG ja wohl auch ok, aber wenn sich zwei Kinder streiten, wird dann ja auch immer noch die "Trumpfkarte" gezogen "und ausserdem waren wir vorletztes Jahr in Mallorca und ihr nur am Chiemsee!" *Kopfschüttel* Werner
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 und da r-k christ mit n-r-k christen nicht an einem Sonntag die Eucharistiefeier feiern können, sondern nur r-Katholiken mit r-Katholiken und r-k Priester die Eucharistiefeier feiern dürfen, Das ist gelogen. Es ist bewußt verfälscht. Es ist ekelhaft.
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Das ist gelogen. Es ist bewußt verfälscht. Es ist ekelhaft. Häää? Wie darf ich das jetzt verstehen? Ach so, oder meinst du, die Evangelen dürfen mitfeiern, nur nicht kommunizieren? Werner
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Danke für den Link, Werner. Das sagt genug über den famosen Aktionskreis. Das sind die Leute, die Kirche vernichten wollen. Die beiden Geistlichen sollen sich schämen. Einerseits dafür, diese Kirchenmörder zu unterstützen, andererseits dafür, einen ökumenischen Gottesdienst für Interessen zu instrumentalisieren. In unserer Gemeinde können wir an ein und demselben Sonntag eine Eucharstiefeier UND einen ökumenischen Gottesdienst feiern, na sowas aber auch.
pmn Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 und da r-k christ mit n-r-k christen nicht an einem Sonntag die Eucharistiefeier feiern können, sondern nur r-Katholiken mit r-Katholiken und r-k Priester die Eucharistiefeier feiern dürfen, Das ist gelogen. Es ist bewußt verfälscht. Es ist ekelhaft. Bitte um Aufklärung.
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Das ist gelogen. Es ist bewußt verfälscht. Es ist ekelhaft. Häää? Wie darf ich das jetzt verstehen? Ach so, oder meinst du, die Evangelen dürfen mitfeiern, nur nicht kommunizieren? Werner So ist es. Wenn sie das katholische Eucharistieverständnis nicht teilen, sollten sie nicht kommunizieren. Das sollte der Respekt gebieten, der die Basis jedes ökumenischen Dialogs ist.
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Kirchenmörder? Naja, Kirchenkritiker sicher, aber.... Ausserdem gibts die ja anscheinend schon seit 35 Jahren, und die früheren Bischöfe haben wohl nichts auszusetzen gehabt... Werner
Werner001 Geschrieben 9. Juni 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Wenn sie das katholische Eucharistieverständnis nicht teilen, sollten sie nicht kommunizieren. ok, das sollte, wie sich mal ein Atheist (!) ausgedrückt hat, allein schon der Respekt vor dem Mysterium gebieten. Ich denke halt, daß für viele Durchschnittskatholiken und Lutheraner die Unterschiede im Eucharistieverständnis nur schwer nachvollziehbar sind (Ich habe absichtlich Lutheraner geschrieben, bei den Reformierten sieht das ja ganz anders aus) Aber im vorliegenden Fall ging es ja auch gar nicht darum, sondern um den "ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des Dorffestes" Da finde ich schon, daß der Bischof etwas überreagiert hat (bei aller verständlichen Kritik an dem Priester). Werner
pmn Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 (bearbeitet) Aus dem Link ist mir nicht erkennbar, das Sie Kirchenmörder sind. Ist schon eine unmerkwürdige Wortwahl: "Kirchenmörder" von ThomasBloemer. http://www.mykath.de/index.php?showtopic=7...ndpost&p=351778 bearbeitet 9. Juni 2004 von pmn
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Wenn sie das katholische Eucharistieverständnis nicht teilen, sollten sie nicht kommunizieren. ok, das sollte, wie sich mal ein Atheist (!) ausgedrückt hat, allein schon der Respekt vor dem Mysterium gebieten. Genau das! Ich denke halt, daß für viele Durchschnittskatholiken und Lutheraner die Unterschiede im Eucharistieverständnis nur schwer nachvollziehbar sind (Ich habe absichtlich Lutheraner geschrieben, bei den Reformierten sieht das ja ganz anders aus) Das ist schlimm genug. Wir haben alle miteinander lange geschlampert, über das Allerheiligste angemessen zu reden. Ich finde es sehr gut, daß das Thema Eucharistie in Rom zur Zeit - mit gutem Grund - hohe Priorität gewinnt. Wir müssen uns - ich schließe mit in ein - wirklich wieder besinnen, was wir da eigentlich feiern. Wir müssen die Ehrfurcht wieder kennenlernen - und das Geheimnis. Aber im vorliegenden Fall ging es ja auch gar nicht darum, sondern um den "ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des Dorffestes" Da finde ich schon, daß der Bischof etwas überreagiert hat (bei aller verständlichen Kritik an dem Priester). Ich stimme zu, daß ein ökumenischer Gottesdienst an einem Sonntag keine Katastrophe ist. Allerdings ist es auch keine Katastrophe, zusätzlich noch Eucharistie zu feiern. Ob eine Überreaktion vorliegt, kann man eigentlich erst beurteilen, wenn man die ganze Vorgeschichte und die Begleitumstände kennt - die Sache zwischen dem "Aktionskreis Kirche", den zwei Priestern und dem Bischof scheint ja schon länger zu gehen. "Kirchenmörder" für diese obskuren Vereine - ob sie Aktionskreis Kirche, IKvU oder WsK heißen, ist ein hartes Wort. Ich habe es dennoch bewußt gewählt. Diese Vereine gehen bewußt und gezielt gegen alles Katholische in der KK vor - vor allem und immer wieder gegen die Eucharistie (damit meine ich nicht speziell diesen ökumenischen GD, sondern die immer gleichen Diskussionen um Priesteramt und eucharitsche "Gastfreundschaft"). Die KK ist eben kein Verein, sondern Volk Gottes, das aus, von, in der und durch Eucharistie lebt. Wer da die Axt dranlegt, will das Herz der Kirche treffen. Das gilt wohlgemerkt in dieser Schärfe vor allem die Funktionäre dieser Vereine - oftmals theologisch hochgebildete Menschen, denen also sehr wohl bewußt ist, was sie tun. Für manche gutwilligen Unterstützer, die gar nicht merken, daß sie wie Kinder mit dem Rasiermesser spielen, trifft das sicher nicht zu. Da kenne ich einige selbst, denen ich zumindest den guten Willen bescheinige, zu glauben, etwas für die Kirche zu tun. Regt Euch von mir aus auf, soviel Ihr wollt. Wenn einer an die Eucharistie packt, in der der Herr sich seiner Kirche auf einzigartige Weise schenkt, dann werd ich fuchsteufelswild! Da ist dann der Erich in Hochform ein toleranter Kuschelchrist gegen!
Eifellady Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Tja, Thomas -du bist halt ein würdiges *Kind* Ratzinger und Meisners.... Wenns um die *Heiligkeit der Kirche* geht sind alle Mittel erlaubt- die *Religiösen* dürfen es, die anderen eben nicht... Ellen
ThomasB. Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Es gibt halt Dinge, die heilig sind, Ellen (falls Du das Wort verstehst). Und wer der Kirche das Heilige nimmt, bringt sie um.
Accreda Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 ....., bringt sie um. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, Du Kleingläubiger
Franziska Geschrieben 9. Juni 2004 Melden Geschrieben 9. Juni 2004 Ich weiss gar nicht, was da so schwierig sein soll. Die sonntägliche Eucharistiefeier zugunsten eines ökumenischen Gottesdienstes abzusetzen, ist eben nicht erlaubt - es ist aber sehr wohl erlaubt, beides am selben Tag, zu unterschiedlichen Zeiten, zu feiern. Auch in unserer Gemeinde ist vor Jahren die Unsitte eingerissen, einmal im Jahr die Eucharistiefeier am Sonntag zu streichen, weil zur selben Uhrzeit ein "ökumenischer" Gottesdienst, der von irgendeinem sich ökumenisch nennenden Zirkel organisiert wurde, auf dem Rathausplatz stattfand: Der Besuch war lausig - alles zusammengerechnet etwa 10 Prozent der Besucher der konfessionellen Sonntagsgottesdienste. Ich habe deswegen mehrfach interveniert. In diesem Jahr wird es den ökumenischen Gottesdienst darum ZUSÄTZLICH, und zu einer anderen Zeit als die Eucharistiefeier geben. Franziska
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