Flo77 Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 ... das "Gute"? Woran macht man fest was "gut" ist bzw. was muss eine Tat oder eine Persönlichkeit an sich haben um als "gut" (an-)erkannt zu werden? Und bitte zunächst nur "objektive" (= für beide Lager nachzuvollziehende) Bedingungen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Abgesehen von Handlungen, die das Überleben der Art gefährden (z.B. Mord) ist "das Gute" kulturelle Vereinbarung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 ... das "Gute"? Woran macht man fest was "gut" ist bzw. was muss eine Tat oder eine Persönlichkeit an sich haben um als "gut" (an-)erkannt zu werden? Und bitte zunächst nur "objektive" (= für beide Lager nachzuvollziehende) Bedingungen. Nun ja, ich würde sagen: Etwas, dass mehr Nutzen als Schaden anrichtet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 ... das "Gute"? Woran macht man fest was "gut" ist bzw. was muss eine Tat oder eine Persönlichkeit an sich haben um als "gut" (an-)erkannt zu werden? Und bitte zunächst nur "objektive" (= für beide Lager nachzuvollziehende) Bedingungen. Nun - als Jesus gefragt wird sagt er: Was nennst du mich gut- nur einer ist gut- Gott. Gott und gut haben nicht nur den ähnlichen Klang- sondern "gut" ist was Gott wohlgefällig ist. Wenn Gott das "höchste Gut" genannt wird, dann bedeutet "Gutes zu tun" und "Gut sein" Anteil zu haben am Wesen Gottes. Ohne die Anerkennung des höchsten Gutes (GOTT) zerfällt der Begriff "gut" m.E. der Willkür: Denn was in einer Zeit gut geheissen wird, kann von einer anderen Zeit als böse verurteilt werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 *Das Gute* ist - würde ich sagen - das, auf was man sich gesellschaftlich gerade geeinigt hat bzw was man von oben als solches diktiert bekommt. zensiert jouaux, heute ist es gut, den freien Willen in den Mittelpunkt zu stellen. Und ich bin sicher, daß Du Dir mit manchen Katholiken nicht einig wirst, was GUT ist... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Ohne die Anerkennung des höchsten Gutes (GOTT) zerfällt der Begriff "gut" m.E. der Willkür: Denn was in einer Zeit gut geheissen wird, kann von einer anderen Zeit als böse verurteilt werden. Und genau zu dieser Frage suche ich eine Antwort für das Jahr 2004 nChr. Das was wenigstens niemandem schadet? Das was einem selbst nützt, egal was bei anderen damit verbunden ist? ...? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Wie schon gesagt, außer den Grundprämissen ist "das Gute" gesellschaftlicher Konsens. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Ohne die Anerkennung des höchsten Gutes (GOTT) zerfällt der Begriff "gut" m.E. der Willkür: Denn was in einer Zeit gut geheissen wird, kann von einer anderen Zeit als böse verurteilt werden. Und genau zu dieser Frage suche ich eine Antwort für das Jahr 2004 nChr. Das was wenigstens niemandem schadet? Das was einem selbst nützt, egal was bei anderen damit verbunden ist? ...? Naja- da dient doch die "goldene Regel" als Hilfe: WAs du nicht willst das man dir tu das füg auch keinem andern zu. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Wie schon gesagt, außer den Grundprämissen ist "das Gute" gesellschaftlicher Konsens. Meinst Du mit Grundprämissen nur die "Erhaltung der Art"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mr94 Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Die durchscheinenden Motive sind «nachmetaphysisch», aber sie sind nicht schlechtweg un- oder antimetaphysisch. Was gemeint ist, tritt zutage, wenn Habermas, um das «Diskursprinzip» einleuchtend zu machen, den quasihistorischen Augenblick «nach dem Zusammenbruch eines ‹katholischen›, für alle verbindlichen Weltbildes» literarisch inszeniert - als den Grenzfall, von dem her die soziale Welt sich neu aufbaue. Es ist die Situation, in der die Beteiligten «den ontotheologischen Rückhalt verloren haben und ihre normativen Orientierungen sozusagen ganz aus sich selber schöpfen müssen». Sie müssen das «fehlende ‹transzendente Gute›» innerweltlich «kompensieren»; die Perspektive des invaliden Gottesstandpunktes «rekonstruieren», ihn «in die Grenzen unserer intersubjektiv geteilten Welt selbst einholen»: als moral point of view. Quelle: Neue Zürcher Zeitung LITERATUR UND KUNST Samstag, 12.06.1999 Nr. 133 77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Die durchscheinenden Motive sind «nachmetaphysisch», aber sie sind nicht schlechtweg un- oder antimetaphysisch. Was gemeint ist, tritt zutage, wenn Habermas, um das «Diskursprinzip» einleuchtend zu machen, den quasihistorischen Augenblick «nach dem Zusammenbruch eines ‹katholischen›, für alle verbindlichen Weltbildes» literarisch inszeniert - als den Grenzfall, von dem her die soziale Welt sich neu aufbaue. Es ist die Situation, in der die Beteiligten «den ontotheologischen Rückhalt verloren haben und ihre normativen Orientierungen sozusagen ganz aus sich selber schöpfen müssen». Sie müssen das «fehlende ‹transzendente Gute›» innerweltlich «kompensieren»; die Perspektive des invaliden Gottesstandpunktes «rekonstruieren», ihn «in die Grenzen unserer intersubjektiv geteilten Welt selbst einholen»: als moral point of view. Quelle: Neue Zürcher Zeitung LITERATUR UND KUNST Samstag, 12.06.1999 Nr. 133 77 Damit wäre die Situation beschrieben - aber wo sind die Maßstäbe, an denen man das "fehlende tranzendente Gute innerweltlich kompensiert"? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Damit wäre die Situation beschrieben - aber wo sind die Maßstäbe, an denen man das "fehlende tranzendente Gute innerweltlich kompensiert"? Wie wär's mit: Gut ist, was sich gut anfühlt? (Nicht ganz ernst gemeint ...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 18. Juni 2004 Autor Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Damit wäre die Situation beschrieben - aber wo sind die Maßstäbe, an denen man das "fehlende tranzendente Gute innerweltlich kompensiert"? Wie wär's mit: Gut ist, was sich gut anfühlt? (Nicht ganz ernst gemeint ...) Vor allem, weil vieles was sich gut anfühlt nicht unbedingt objetiv auch gut ist ... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Inge Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Damit wäre die Situation beschrieben - aber wo sind die Maßstäbe, an denen man das "fehlende tranzendente Gute innerweltlich kompensiert"? Wie wär's mit: Gut ist, was sich gut anfühlt? (Nicht ganz ernst gemeint ...) Vor allem, weil vieles was sich gut anfühlt nicht unbedingt objetiv auch gut ist ... Wenn sich das, was objektiv nicht gut ist, gut anfühlt, dann stimmt wohl mit deinem Gefühl 'was nicht!! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Platona Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Die durchscheinenden Motive sind «nachmetaphysisch», aber sie sind nicht schlechtweg un- oder antimetaphysisch. Was gemeint ist, tritt zutage, wenn Habermas, um das «Diskursprinzip» einleuchtend zu machen, den quasihistorischen Augenblick «nach dem Zusammenbruch eines ‹katholischen›, für alle verbindlichen Weltbildes» literarisch inszeniert - als den Grenzfall, von dem her die soziale Welt sich neu aufbaue. Es ist die Situation, in der die Beteiligten «den ontotheologischen Rückhalt verloren haben und ihre normativen Orientierungen sozusagen ganz aus sich selber schöpfen müssen». Sie müssen das «fehlende ‹transzendente Gute›» innerweltlich «kompensieren»; die Perspektive des invaliden Gottesstandpunktes «rekonstruieren», ihn «in die Grenzen unserer intersubjektiv geteilten Welt selbst einholen»: als moral point of view. Quelle: Neue Zürcher Zeitung LITERATUR UND KUNST Samstag, 12.06.1999 Nr. 133 77 Damit wäre die Situation beschrieben - aber wo sind die Maßstäbe, an denen man das "fehlende tranzendente Gute innerweltlich kompensiert"? Genau das ist es doch, was ich meine. Man kann als Beispiel (was natürlich hinkt) die Französische Revolution heranziehen. Ein Weltbild, eine Gesellschaftsordnung war zusammengebrochen. In vielen Schritten, wozu man auch die schmerzlichen Erfahrungen aus den napoleonischen Kriegen zählen darf, wurde durch Erfahrung ein Konsens gefunden: die Verfassung der französischen Republik. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Ohne die Anerkennung des höchsten Gutes (GOTT) zerfällt der Begriff "gut" m.E. der Willkür: Denn was in einer Zeit gut geheissen wird, kann von einer anderen Zeit als böse verurteilt werden. Und genau zu dieser Frage suche ich eine Antwort für das Jahr 2004 nChr. Das was wenigstens niemandem schadet? Das was einem selbst nützt, egal was bei anderen damit verbunden ist? ...? Naja- da dient doch die "goldene Regel" als Hilfe: WAs du nicht willst das man dir tu das füg auch keinem andern zu. Das ist nur die "Silberne" Regel, Goldene Regel ist die: Was du willst das man dir tu, das füg erst dem andern zu. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Claudia Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 zensiert jouaux, heute ist es gut, den freien Willen in den Mittelpunkt zu stellen. ??? Was hast Du denn hier zensiert, Rolf? Ich hab doch nun wirklich nix Anstößiges geschrieben... Oh, es fällt mir wieder ein. Es war sachlich richtig, aber für einen Katholiken unbequem... wieso löscht Du das? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Josef2 Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 (bearbeitet) Ohne die Anerkennung des höchsten Gutes (GOTT) zerfällt der Begriff "gut" m.E. der Willkür: Denn was in einer Zeit gut geheissen wird, kann von einer anderen Zeit als böse verurteilt werden. Und genau zu dieser Frage suche ich eine Antwort für das Jahr 2004 nChr. Das was wenigstens niemandem schadet? Das was einem selbst nützt, egal was bei anderen damit verbunden ist? ...? Naja- da dient doch die "goldene Regel" als Hilfe: WAs du nicht willst das man dir tu das füg auch keinem andern zu. Das ist nur die "Silberne" Regel, Goldene Regel ist die: Was du willst das man dir tu, das füg erst dem andern zu. *** ICH BEZOG MICH AUF DIE BIBEL !!! Matthäus 12, Vers 7: Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! unpassende Bemerkung entfernt. Lucia bearbeitet 18. Juni 2004 von Lucia Hünermann Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Was du willst das man dir tu, das füg erst dem andern zu Nun- da im Sündenbekenntnis die Unterlassungen ZUERST genannte werden (ich bekenne.... das ich GUTES UNTERLASSEN und Böses getan habe entsteht der Eindruck, dass die passive Regel (Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andern zu) doch Priorität hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
dr-esperanto Geschrieben 18. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 18. Juni 2004 Ob etwas gut oder schlecht ist, darüber befindet die katholische Dogmatik. Das absolute Gute ist natürlich nur Gott und wir sollen danach streben, so gut wie Gott zu werden; konkret heisst das: die goldene Regel anwenden (anderen nicht schaden), hilfsbereit sein, vollen Einsatz für die Herrschaft Gottes auf Erden zeigen und vieles andere mehr. Das Christentum sagt dem Menschen, was gut ist. Die Philosophie vieler, vieler Zeitgenossen hat sich aber schon lange von der Vorstellung gelöst, dass das Gute von oben vorgegeben wäre; so beruht auch z.B. die gesamte Demokratie auf dem Prinzip, dass man das Gute durch Kompromiss und Diskussion jeweils für neue Situationen festschreiben kann. So z.B. bei der Abtreibung, die objektiv schlecht ist, aber trotzdem erlaubt wird, weil es die Mehrheit so will. Von daher bin ich schon länger am überlegen, ob denn Demokratie wirklich eine gute christliche Staatsform sein kann. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 19. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 19. Juni 2004 Ob etwas gut oder schlecht ist, darüber befindet die katholische Dogmatik. Das absolute Gute ist natürlich nur Gott und wir sollen danach streben, so gut wie Gott zu werden; konkret heisst das: die goldene Regel anwenden (anderen nicht schaden), hilfsbereit sein, vollen Einsatz für die Herrschaft Gottes auf Erden zeigen und vieles andere mehr.Das Christentum sagt dem Menschen, was gut ist. Die Philosophie vieler, vieler Zeitgenossen hat sich aber schon lange von der Vorstellung gelöst, dass das Gute von oben vorgegeben wäre; so beruht auch z.B. die gesamte Demokratie auf dem Prinzip, dass man das Gute durch Kompromiss und Diskussion jeweils für neue Situationen festschreiben kann. So z.B. bei der Abtreibung, die objektiv schlecht ist, aber trotzdem erlaubt wird, weil es die Mehrheit so will. Von daher bin ich schon länger am überlegen, ob denn Demokratie wirklich eine gute christliche Staatsform sein kann. hm - die ursünde war doch auch wohl: "sie wollten sein wie gott" es ist eine grandiose selbstüberschätzung zu meinen, man könne so gut wie gott werden. und wenn ich lese: "Ob etwas gut oder schlecht ist, darüber befindet die katholische Dogmatik." dann sträuben sich mir sämtliche noch verbliebenen nackenhaare. ob etwas gut oder schlecht ist, das ist nicht thema der dogmatik. wenn überhaupt, dann ist das eine frage der moraltheologie. aber eigentlich sollten wir das am ende gott, dem allmächtigen überlassen, darüber zu befinden. uns bleibt, sich redlich mühen zu erkennen, was gut und schlecht ist, das gewissen zu befragen und - da wir ja den alltag meistern müssen - einfach mal das hauptgebot der gottes- und nächstenliebe zu bedenken. und da wir in der regel nicht die zeit haben, ewig nachzudenken, gehe ich davon aus, dass uns gott dann doch ein gnädiger richter sein wird, wenn wir in gutem glauben uns mühen, das rechte zu tun. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
dr-esperanto Geschrieben 20. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2004 Ob etwas gut oder schlecht ist, darüber befindet die katholische Dogmatik. Das absolute Gute ist natürlich nur Gott und wir sollen danach streben, so gut wie Gott zu werden; konkret heisst das: die goldene Regel anwenden (anderen nicht schaden), hilfsbereit sein, vollen Einsatz für die Herrschaft Gottes auf Erden zeigen und vieles andere mehr.Das Christentum sagt dem Menschen, was gut ist. Die Philosophie vieler, vieler Zeitgenossen hat sich aber schon lange von der Vorstellung gelöst, dass das Gute von oben vorgegeben wäre; so beruht auch z.B. die gesamte Demokratie auf dem Prinzip, dass man das Gute durch Kompromiss und Diskussion jeweils für neue Situationen festschreiben kann. So z.B. bei der Abtreibung, die objektiv schlecht ist, aber trotzdem erlaubt wird, weil es die Mehrheit so will. Von daher bin ich schon länger am überlegen, ob denn Demokratie wirklich eine gute christliche Staatsform sein kann. hm - die ursünde war doch auch wohl: "sie wollten sein wie gott" es ist eine grandiose selbstüberschätzung zu meinen, man könne so gut wie gott werden. und wenn ich lese: "Ob etwas gut oder schlecht ist, darüber befindet die katholische Dogmatik." dann sträuben sich mir sämtliche noch verbliebenen nackenhaare. ob etwas gut oder schlecht ist, das ist nicht thema der dogmatik. wenn überhaupt, dann ist das eine frage der moraltheologie. aber eigentlich sollten wir das am ende gott, dem allmächtigen überlassen, darüber zu befinden. uns bleibt, sich redlich mühen zu erkennen, was gut und schlecht ist, das gewissen zu befragen und - da wir ja den alltag meistern müssen - einfach mal das hauptgebot der gottes- und nächstenliebe zu bedenken. und da wir in der regel nicht die zeit haben, ewig nachzudenken, gehe ich davon aus, dass uns gott dann doch ein gnädiger richter sein wird, wenn wir in gutem glauben uns mühen, das rechte zu tun. Na eben, da ist es doch gut, dass wir das Lehramt mit seiner Inspiration durch den heiligen Geist, mit seiner 2000-jährigen Erfahrung und seinen kompetenten Leuten haben, die uns die schweren Entscheidungen abnehmen, was denn nun gut und was schlecht ist! Wie du selbst schon schreibst, hat ein normaler Mensch weder die Bildung und Kompetenz, noch die Inspiration durch den Hl. Geist, noch vor allem die Zeit, die komplizierten Fragestellungen der heutigen Zeit einer Lösung zuzuführen! Und wenn man diese Fragen demokratisch lösen wollte, dann gnade uns Gott! Die Menge geht ohnehin nur den Weg des geringsten Widerstands, und der ist in aller Regel der breite Pfad zur Hölle. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 20. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 20. Juni 2004 ad dr esperanto Na eben, da ist es doch gut, dass wir das Lehramt mit seiner Inspiration durch den heiligen Geist, mit seiner 2000-jährigen Erfahrung und seinen kompetenten Leuten haben, die uns die schweren Entscheidungen abnehmen, was denn nun gut und was schlecht ist! Wie du selbst schon schreibst, hat ein normaler Mensch weder die Bildung und Kompetenz, noch die Inspiration durch den Hl. Geist, noch vor allem die Zeit, die komplizierten Fragestellungen der heutigen Zeit einer Lösung zuzuführen!Und wenn man diese Fragen demokratisch lösen wollte, dann gnade uns Gott! Die Menge geht ohnehin nur den Weg des geringsten Widerstands, und der ist in aller Regel der breite Pfad zur Hölle. Vergelts Gott für die klare Stellungnahme. Schon mancher hielt seinen eigenen Vogel für den Heiligen Geist. Und meist kommt Mist heraus, wenn Menschen meinen, ihre Sicht in Bezug auf die Evangelien wäre jetzt DIE Erkenntnis. Es gehört sicher Demut dazu, die Stimme Gottes in der Kirche zu hören, da Gott hier im menschlichen Kleid wirkt. Aber wenn wir bedenken, dass Paulus nach seiner Vision zu Damaskus auch zu Ananias geführt wurde, dann sehen wir, dass es Gott gefällt uns durch Menschen bzw. die hl. Kirche, in der der Heilige Geist in besonderer Weise wirkt, "in die ganze Wahrheit" einzuführen. Ich Glaube Demut und Wahrheit gehören eng zusammen < und natürlich Liebe . . . . auch Liebe zur Wahrheit. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
beegee Geschrieben 21. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2004 ... das "Gute"? Woran macht man fest was "gut" ist bzw. was muss eine Tat oder eine Persönlichkeit an sich haben um als "gut" (an-)erkannt zu werden? Und bitte zunächst nur "objektive" (= für beide Lager nachzuvollziehende) Bedingungen. Hallo Flo, ich musste spontan an Römer 12,21 denken: Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! William McDonald schrieb einmal dazu: Wenn dieser Vers von Menschen geschrieben worden wäre, die nicht von Gott inspiriert wären, dann hätte er ungefähr so gelautet: »Laßt euch nicht von den Leuten unterkriegen. Schlagt sie mit ihren eigenen Waffen.« Denn die Welt denkt nur in Ausdrücken der Vergeltung und Rache. Aber in der Schule Jesu Christi lernen wir etwas ganz anderes. Wir sollen nicht zulassen, daß wir vom Bösen überwältigt werden. Wir sollen vielmehr das Gute benutzen, um das Böse zu besiegen. Eine Geschichte, die man Franz von Assisi zuschreibt, verdeutlicht das sehr gut. Ein kleiner Junge entdeckte beim Spielen plötzlich, daß es ein Echo gab, wenn er laut rief. Es war das erste Mal, daß er ein Echo hörte, und so fing er gleich an, es auszuprobieren. Er rief: »Ich hasse dich! « und prompt kam der Satz auch wieder zurück: »Ich hasse dich!« Jetzt strengte er sich an und schrie noch lauter: »Ich hasse dich!!« und die Worte kamen auch mit größerer Lautstärke zurück. Zum dritten Mal brüllte er aus Leibeskräften: »Ich hasse dich!!!« und die Worte erklangen ihm mit der gleichen Heftigkeit entgegen: »Ich hasse dich!!!« Mehr konnte der Junge nicht ertragen. Er lief zurück ins Haus und schluchzte erbärmlich. Seine Mutter hatte das laute Schreien vom Hof her gehört, aber sie fragte doch: »Was ist denn los, mein Kleiner?« Und der Junge antwortete: »Da draußen ist ein kleiner Junge, und der haßt mich!« Die Mutter dachte einen Moment nach, und dann sagte sie: »Paß auf, ich weiß, was du jetzt tun mußt. Du gehst wieder nach draußen und sagst dem kleinen Jungen, daß du ihn lieb hast.« Also lief der Kleine wieder nach draußen und rief laut: »Ich hab dich lieb.« Und mit der gleichen Zuverlässigkeit kamen die Worte zurück, deutlich und freundlich: »Ich hab dich lieb.« Noch einmal erhob er die Stimme mit größerer Betonung und lauschte wieder auf die Antwort. Und zum dritten Mal rief er aus ganzem Herzen: »Ich hab dich lieb!« und mit der gleichen Zärtlichkeit kam es zurück: »Ich hab dich lieb!« Während ich dies hier schreibe, rufen Menschen überall in der Welt einander zu: »Ich hasse dich!« und fragen sich gleichzeitig, warum die Spannungen immer weiter zunehmen. Völker drücken ihren Haß gegen andere Völker aus. Religiöse Gruppen haben sich durch ihre Konflikte regelrecht verbarrikadiert. Verschiedene Rassen kämpfen miteinander. Nachbarn haben Streit, den sie über den Gartenzaun hinweg austragen. Und Familien werden durch Zank und Verbitterung zerrissen. Alle diese Menschen lassen es zu, daß sie vom Bösen überwältigt werden, weil Haß immer neuen Haß hervorbringt. Wenn sie einfach ihr Vorgehen ändern und Haß mit Liebe vergelten würden, dann könnten sie das Böse mit Gutem überwinden. Dann würden sie entdecken, daß Liebe wieder Liebe hervorbringt. Sorgsam laßt uns darauf achten, Welche Saat wir streuen aus; Liebe nur läßt Liebe reifen, Säen wir Haß, wird Haß daraus. gby Bernd Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 21. Juni 2004 Melden Share Geschrieben 21. Juni 2004 (bearbeitet) Tja, wenn's mal so einfach wäre, Bernd... editiert wg. F+A Untauglichkeit. bearbeitet 21. Juni 2004 von ThomasBloemer Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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