Elima Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 Doch, die Kinder wurden früher möglichst bald nach der Geburt getauft wegen der hohen Säuglingssterblichkeit. Martin Luther z.B. ist am 10. November geboren und wurde am 11.11. getauft , vermutlich deswegen der Vorname. Noch bis in die 50er oder gar 60er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden Kinder in der Regel in der 1. Lebenswoche getauft, in den Städten in der Kirche des Krankenhauses, wo sie zur Welt gekommen waren. Oft waren die Mütter noch gar nicht in der Lage, bei der Taufe dabeizusein. Die Rolle des Paten war damals bei der Tauffeier wichtiger als die der Eltern. Elisabeth Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gina Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 So oder ähnlich hatte ich das auch in Erinnerung. Genau aus dem Grund. Mein Vater zum Beispiel ist noch im Krankenhaus getauft worden, als er erst ein paar Tage alt war. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 In meiner Familie war es ab 1689 (und früher) bis ca. 1900 üblich die Kinder an ihrem Geburtstag zu taufen - bis 1960 in der ersten Woche und danach bis heute zwischen 4 Wochen und 10 Jahren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 Ich bin an einem Freitag geboren und wurde am Montag drauf getauft, in der Krankenhauskapelle, zusammen mit allen anderen, die in der Woche zuvor geboren waren. Meine Mutter war dabei (in Nachthemd und Morgenmantel), mein Pate, das wars.... Keine so großartige Familienfeier wie das heutzutage zelebriert wird, sondern eher ne ziemliche Massenveranstaltung wie ich gehört habe (das waren die geburtenstarken Jahrgänge...) Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 Werner, da hast du Recht. Diese Tauffeiern wohl in besagtem Krankenhaus waren -für mich als junges Mädchen- entsetzliche Massenveranstaltungen. Kaum war einem Kind das weiße Kleid aufgelegt worden (nimm hin das weiße Kleid...), wurde es wieder weggenommen und dem nächsten aufgelegt. Das ganze Ritual verlief wie am Fließband. (Erster "Einschnitt" nach: was gewährt dir der Glaube? Das ewige Leben- Wenn du also zum Leben eingehen willst, so halte die Gebote..... Dann kam der /die Nächste: Wie soll dieses Kind heißen und analog die ganze Feier) Ich selbst bin an einem Samstag geboren und wurde erst am übernächsten Sonntag getauft. Meine Eltern mussten sich den Vorwurf gefallen lassen , sie würden riskieren, dass ich ungetauft sterbe. Aber wir hatten bei allen Geschwistern eine schöne Feier am Sonntagnachmittag, weil immer gut bekannte Priester die Taufe gespendet haben und nicht der an sich zuständige Kaplan. Elisabeth Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 (bearbeitet) Hallo Elisabeth, stimmt, du kennst das Krankenhaus ja! Das war aber bestimmt nicht spezifisch dafür, sondern lief wahrscheinlich anderswo genauso oder ähnlich ab, so war das halt damals... Meine Schwester, 4 Jahre jünger als ich, wurde dann schon erst nach 2 Wochen in der Pfarrkirche getauft. Mein Bruder, nochmal 3 Jahre jünger erst nach 4 Wochen. Die Taufe war nach 2 Wochen geplant, aber der Pate war verhindert, so wurde um 2 Wochen verschoben, aber der Pate war wieder verhindert, da wurde dann ohne den Paten getauft, und mein Großvater amtierte als "Vizepate". Der verhinderte Pate ist übrigens Priester, die sind halt vielbeschäftigte Leute Werner bearbeitet 2. Juli 2004 von Werner001 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Elima Geschrieben 2. Juli 2004 Melden Share Geschrieben 2. Juli 2004 Hallo, Werner, richtig, es war damals eben so. Als ich hierher in die ländliche Oberpfalz kam, hörte ich oft "den/die habe ich taufen lassen". Ich habe lange gebraucht, bis gemerkt hatte, dass es sich um eine Umschreibung des Patenamtes handelte. Die Mutter lag noch darnieder, der Vater musste zur Arbeit, der Pate brachte das Kind in die Kirche zur Taufe. Weder Familie noch Pfarrgemeinde waren vertreten. Es ist wirklich gut, dass in Konsequenz zum Vat.II für die Kindertaufe eigene Texte entwickelt wurden und jetzt die Eltern gefragt werden, was sie für ihr Kind wollen. Vorher wurde der unmündige Täufling selbst angesprochen und an seiner Stelle antworteten Pate oder Patin. Übrigens nehme ich an, Werner, dass wir in derselben Kapelle getauft worden sind. Elisabeth Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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