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Die Lissie


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Die Lissie

 

Die Lissie hat zwei Beine und zwei Überzeugungen: eine, wenn's ihr gut geht, und eine wenn's ihr schlecht geht. Die erstere heißt Religion. Die Lissie ist ein Wirbelwind

und hat eine unsterbliche Seele, sowie auch ein Mutterland, damit sie nicht zu übermütig wird.

 

Die Lissie wurde auf natürliche Wege hergestellt, doch empfindet sie dies als unnatürlich und spricht nicht gerne davon. Sie wurde gemacht, hingegen nicht gefragt, ob sie gemacht werden wollte. Die Lissie ist ein nützliches Lebewesen, weil sie u.a.dazu dient, die Männer von der natürlichen Lebensweise Abstand nehmen zu lassen und sich wie eine impotente Herde Lemminge in den Abgrund zu stürzen.

 

Die Lissie hat neben dem Trieb der Fortpflanzung (LOL)und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören. Wenn sie weise ist, tut sie damit recht: denn Gescheites bekommt sie eh nur selten zu hören. Sehr gerne hört Lissie: Versprechungen, Schmeicheleien, Anerkennungen und Komplimente.  Bei Schmeicheleien empfiehlt es sich, immer drei Nummern gröber zu verfahren als sie es gerade noch für möglich hält. Die Lissie gönnt ihrer Gattung nichts,(mit Ausnahme von Sylle) daher hat sie die Gesetze erfunden. Sie darf nicht, also sollen die anderen auch nicht. Um sich auf Lissie zu verlassen, tut man es gut, sich auf ihr zu setzen;(Hi Erich!!) man ist dann wenigstens für diese Zeit sicher, dass sie nicht davonläuft.  

 

Manche Lissies verlassen sie sich auch auf den Charakter. Die Lissie zerfällt in zwei Teile: In einen weiblich, der nicht denken will, und in einen weiblichen, der nicht denken kann. (LOL)

Beide haben gewisse Gefühle: man ruft diese am sichersten dadurch hervor, dass man gewisse Nervenpunkte des Organismus in Funktion setzt.

 

In diesen Fällen sondert Lissie Lyrik ab. Die Lissie ist ein pflanzen- und fleischfressendes Wesen; auf Nordpolfahrten frisst sie hier und da auch Exemplare ihrer eigenen Gattung;(Mc Chicken) doch wird das durch den Faschismus wieder ausgeglichen. Die Lissie ist ein politisches Geschöpf, die am liebsten zum Klumpen geballt ihr Leben verbringt. (Kurt´s Worte, nicht meine)

Ihr Klumpen hasst die anderen Klumpen, weil sie die andern sind, und hasst die eignen, weil sie die eignen sind. (Na hier geht er aber ein bischen zu weit der Kurt!!)

 

Die Lissie hat eine Leber, eine Milz, eine Lunge und eine Fahne;(Warsteiner!!) sämtliche vier Organe sind lebenswichtig. Es soll Lissies ohne Leber, ohne Milz und mit halber Lunge geben; Lissies ohne Fahne gibt es jedoch nicht.(LOL LOL LOL) Schwache Fortpflanzungstätigkeit facht die Lissie gern an, und dazu hat sie mancherlei Mittel: den Stierkampf,(?) das Verbrechen,(!) den Sport(???) und die Gerichtspflege.(...) (Sylle hier nicht eingeschlossen. Warum?)

 

Lissies miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Lissies, die herrschen, und solche, die beherrscht werden. Doch hat noch niemand sich selbst beherrscht; weil die opponierende Lissie immer mächtiger ist als die regierungssüchtige Lissie. Jede Lissie ist sich selbst unterlegen. Wenn die Lissie fühlt, dass sie nicht mehr hinten hoch kann, wird sie frech und dumm; sie verzichtet dann auf die sauren Trauben der Welt. Dieses nennt man innere Auskehr. Die verschiedenen Altersstufen der Lissies halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können. Die Lissie möchte nicht gerne sterben, weil sie weiß, was dann kommt. Bildet sie sich ein, es nicht zu wissen, dann möchte sie es auch nicht gern; weil sie das Alte noch ein wenig mitmachen

will. Ein wenig heißt hier: endlich.

 

Im Übrigen ist die Lissie ein Lebewesen, das klopft, schlecht Musik macht und seinen Hund bellen lässt.(Halte ich persönlich für ein Gerücht) Manchmal gibt sie auch Ruhe, aber dann ist sie tot. Neben der Lissie gibt es noch Canos und Pedrinos, aber die haben wir nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten Klasse.  

 

                    Kurt Tucholsky  

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Zitat von Cano am 8:11 - 22.April.2001

Ausnahmsweise habe ich davon Abstand genommen, ein Zitat als solches zu kennzeichnen.

 

PFALZ- 1999er- Muglers Riesling -trocken

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XXL

 

 

>>Um sich auf Lissie zu verlassen, tut man es gut, sich auf ihr zu setzen;(Hi Erich!!) man ist dann wenigstens für diese Zeit sicher, dass sie nicht davonläuft.   <<

 

???????? warum sollte ich mich auf Lissie verlassen wollen??

 

 

Lieben Gruß

Erich

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Zitat von Erich am 10:36 - 22.April.2001

XXL

 

 

>>Um sich auf Lissie zu verlassen, tut man es gut, sich auf ihr zu setzen;(Hi Erich!!) man ist dann wenigstens für diese Zeit sicher, dass sie nicht davonläuft.   <<

 

???????? warum sollte ich mich auf Lissie verlassen wollen??

 

 

Lieben Gruß

Erich

 

 

Damit sieh nich wegläuft Erich und noch mehr Unsinn anstellen kann.

 

best wischis

 


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Erich: >???????? warum sollte ich mich auf Lissie verlassen wollen?? <

 

Damit Du Dich noch viele schöne Jahre lang in diesem Forum aufregen und ärgern kannst - mensch, Erich, ich verlaß mich doch auch auf Dich!

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Habenus, da ist Dir ja endlich mal ein richtiger Text geglückt! Jetzt müßte man nur noch vergessen können, daß die Hauptarbeit von jemand anderem stammte und käme glatt auf die Idee, Du könntest selber schreiben.

 

Tja, war wohl nix. Bleib lieber bei der ungewürzten Kürze ;) ;) ;)

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KURT TUCHOLSKY

 

 

Der Mensch

 

Der Mensch hat zwei Beine und zwei Überzeugungen: eine, wenns ihm gut geht, und eine, wenns ihm schlecht geht. Die letztere heißt Religion.

 

Der Mensch ist ein Wirbeltier und hat eine unsterbliche Seele, sowie auch ein Vaterland, damit er nicht zu übermütig wird.

 

Der Mensch wird auf natürlichem Wege hergestellt, doch empfindet er dies als unnatürlich und spricht nicht gern davon. Er wird gemacht, hingegen nicht gefragt, ob er auch gemacht werden wolle.

 

Der Mensch ist ein nützliches Lebewesen, weil er dazu dient, durch den Soldatentod Petroleumaktien in die Höhe zu treiben, durch Bergmannstod den Profit der Grubenherren zu erhöhen, sowie Kultur, Kunst und Wissenschaft.

 

Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören. Man könnte den Menschen geradezu als ein Wesen definieren, das nie zuhört. Wenn er weise ist, tut er damit recht: denn Gescheites bekommt er nur selten zu hören. Sehr gern hören Menschen: Versprechungen, Schmeicheleien, Anerkennungen und Komplimente. Bei Schmeicheleien empfiehlt es sich, immer drei Nummern gröber zu verfahren als man es gerade noch für möglich hält.

 

Der Mensch gönnt seiner Gattung nichts, daher hat er die Gesetze erfunden. Er darf nicht, also sollen die anderen auch nicht.

 

Um sich auf einen Menschen zu verlassen, tut man gut, sich auf ihn zu setzen; man ist dann wenigstens für diese Zeit sicher, dass er nicht davonläuft. Manche verlassen sich auch auf den Charakter.

 

Der Mensch zerfällt in zwei Teile:

 

In einen männlichen, der nicht denken will, und in einen weiblichen, der nicht denken kann. Beide haben sogenannte Gefühle: man ruft diese am sichersten dadurch hervor, dass man gewisse Nervenpunkte des Organismus in Funktion setzt. In diesen Fällen sondern manche Menschen Lyrik ab.

 

Der Mensch ist ein pflanzen und fleischfressendes Wesen; auf Nordpolfahrten frisst er hier und da auch Exemplare seiner eigenen Gattung; doch wird das durch den Faschismus wieder ausgeglichen.

 

Der Mensch ist ein politisches Geschöpf, das am liebsten zu Klumpen geballt sein Leben verbringt. Jeder Klumpen hasst die anderen Klumpen, weil sie die anderen sind, und hasst die eigenen, weil sie die eigenen sind. Den letzteren Hass nennt man Patriotismus.

 

Jeder Mensch hat eine Leber, eine Milz, eine Lunge und eine Fahne; sämtliche vier Organe sind lebenswichtig. Es soll Menschen ohne Leber, ohne Milz und mit halber Lunge geben; Menschen ohne Fahne gibt es nicht.

 

Schwache Fortpflanzungstätigkeit facht der Mensch gern an, und dazu hat er mancherlei Mittel: den Stierkampf, das Verbrechen, den Sport und die Gerichtspflege.

 

Menschen miteinander gibt es nicht. Es gibt nur Menschen, die herrschen, und solche, die beherrscht werden. Doch hat noch niemand sich selber beherrscht; weil der opponierende Sklave immer mächtiger ist als der regierungssüchtige Herr. Jeder Mensch ist sich selber unterlegen.

 

Wenn der Mensch fühlt, dass er nicht mehr hinten hoch kann. Wird er fromm und weise; er verzichtet dann auf die sauren Trauben der Welt. Dieses nennt man innere Einkehr. Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und Junge begreifen nie, dass sie alt werden können.

 

Der Mensch möchte nicht gern sterben, weil er nicht weiß, was dann kommt. Bildet er sich ein, es zu wissen, dann möchte er es auch nicht gern; weil er das Alte noch ein wenig mitmachen will. Ein wenig heißt hier: ewig.

 

Im übrigen ist der Mensch ein Lebewesen, das klopft, schlechte Musik macht und seinen Hund bellen lässt. Manchmal gibt er auch Ruhe, aber dann ist er tot.

 

Neben den Menschen gibt es noch Sachsen und Amerikaner, aber die haben wir noch nicht gehabt und bekommen Zoologie erst in der nächsten Klasse.

 

 

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Zitat von Martin am 11:51 - 22.April.2001

Lissie als Sinnbild des Menschen. Lissie, du bist jetzt geadelt.

 

Nichts anderes lieber Martin war meine Intention, nichts anderes! Ich liebe Satire, ich liebe sie! Aber jetzt schnell wieder zurück zur Kürze!

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>Aber jetzt schnell wieder zurück zur Kürze!<

 

Das empfehle ich Dir auch, Habenus. Nachdem Du ja jetzt endlich mal "eigenhändig" einen längeren Text auf die Beine gestellt hast.

 

 

Das mit dem Warsteiner nimmst Du aber bitte zurück! Sonst werd ich sauer - ich trinke Pils nur in Ausnahmefällen, da die Krönung der Schöpfung nunmal eindeutig im Weißbier liegt!

 

beerchug.gif

 

 

Derzeit teetrinkende Grüße

 

Lissie

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Zitat von lissie am 14:11 - 22.April.2001

>Aber jetzt schnell wieder zurück zur Kürze!<

 

Das empfehle ich Dir auch, Habenus. Nachdem Du ja jetzt endlich mal "eigenhändig" einen längeren Text auf die Beine gestellt hast.

 

 

Das mit dem Warsteiner nimmst Du aber bitte zurück! Sonst werd ich sauer - ich trinke Pils nur in Ausnahmefällen, da die Krönung der Schöpfung nunmal eindeutig im Weißbier liegt!

 

beerchug.gif

 

 

Derzeit teetrinkende Grüße

 

Lissie

 

Das mit dem Warsteiner war aus dem Zusammenhang gerissen. Wie konnte mir nur ein solcher Fehler unterlaufen?? Asche über mein Haupt. Ich trink nie wieder Riesling aus der PFALZ!

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Lieber HabeNus!

 

Dein Motto: "In der Kürze liegt die Würze" ist prima, ich finde es gut, auch wenn ich selbst nicht so würzig bin, dass ich mich immer kurz fassen kann. Aber eine Bitte an Dich: Kürze ist auch erreichbar durch die Straffung von Zitaten. Sonst werden die Postings nämlich ellenlang - und aus ist's mit der Kürzenwürze.

 

(Geändert von Mecky um 15:37 - 22.April.2001)

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Wieso (bzw. inwiefern)handelt es sich bei Lissie als Sinnbild des Menschen um eine Satire?

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Liebe Lissie,

 

>>Damit Du Dich noch viele schöne Jahre lang in diesem Forum aufregen und ärgern kannst - mensch, Erich, ich verlaß mich doch auch auf Dich! <<

 

das sind ja schöne Aussichten - anscheinend muß ich mir meinen Fensterplatz auf Wolke 7 recht hart verdienen.

Mir bleibt halt nix erspart - ich bin zum Leiden geboren- seufz - schluchz - heul!

 

alles Gute

Erich

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