Squire Geschrieben 31. Juli 2004 Melden Geschrieben 31. Juli 2004 (bearbeitet) Die Glaubenskongregation hat ein Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt veröffentlicht. Was meint ihr zu diesem Dokument? bearbeitet 31. Juli 2004 von Squire
Martin Geschrieben 31. Juli 2004 Melden Geschrieben 31. Juli 2004 Es ist eine interessante Anregung, über diese Frage und die genannen Argumente nachzudenken. Ich habe mir den Text ausgedruckt, um ihn in Ruhe zu lesen.
Ennasus Geschrieben 31. Juli 2004 Melden Geschrieben 31. Juli 2004 Ich auch. Der Anfang zumindest gefällt mir nicht schlecht....
Franziska Geschrieben 31. Juli 2004 Melden Geschrieben 31. Juli 2004 Es ist eine interessante Anregung, über diese Frage und die genannen Argumente nachzudenken. Ich habe mir den Text ausgedruckt, um ihn in Ruhe zu lesen. Ich auch, an die blümerante Sprache muss ich mich aber immer wieder neu erst gewöhnen.
Martin Geschrieben 1. August 2004 Melden Geschrieben 1. August 2004 Mal davon abgesehen, dass der Text umständlich zu lesen ist, habe ich versucht herauszubekommen, warum und an wen der Text geschrieben wurde. Er ist wohl zweifellos an die Weltkirche gerichtet, so dass man sich davor hüten sollte, den gesamten Sachverhalt auf europäische oder gar deutsche Verhältnisse zu beziehen. Hintergrund scheint mir zu sein, dass die aktiven Mitglieder der katholischen Kirche eher weiblich als männnlich sind und dass Frauen weltweit nicht annähernd den Männern gleichgestellt wird. Die Eckpunkte des Schreibens besagen, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat, nach seinem Ebenbild. Männer und Frauen sind nicht gleich, aber niemand ist weniger "wert" als der andere, oder verdient weniger Respekt und Achtung. Erst die AKTIVE ZUSAMMENARBEIT von Mann und Frau - sei es in der Ehe (Punkt 11 ist lesenswert !), in der Arbeit oder Politik (Punkt 13: Dies beinhaltet darüber hinaus, dass die Frauen in der Welt der Arbeit und des gesellschaftlichen Lebens gegenwärtig sein und zu verantwortungsvollen Stellen Zugang hben sollen, die ihnen die Möglichkeit bieten, die Politik der Völker zu inspirieren und neue Lösungen für die wirtschaftlichen und zozialen Probleme anzuregen) - führen zu einem sinnvollen, weil sich ergänzenden Ergebnis. Dies zu erkennen und umzusetzen wird ausdrücklich eingefordert.
Franziska Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Hallo Martin, über formale Einzelheiten dieses (und anderer) Schreiben aus dem Vatikan setze ich mich (meistens) hinweg. Ich denke, "die Kirche" (sprich: Rom) hat ziemlichen "Nachholbedarf" hinsichtlich der Beschreibung der Funktion von Frauen in Familie, Kirche und Gesellschaft. Wenn ich das jetzige Schreiben mit den Aussagen vergleiche, die darüber in "Casti connubii" getroffen wurden, so hat da schon ein Erdrutsch stattgefunden. Höchste Zeit, dass das auch mal schriftlich zusammengefasst wurde. Damit lasse ich es gut sein, denn etwas "Neues" enthält das jetzige römische Schreiben für mich persönlich nicht. Franziska bearbeitet 2. August 2004 von Franziska
Gabriele Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Damit lasse ich es gut sein, denn etwas "Neues" enthält das jetzige römische Schreiben für mich persönlich nicht. Franziska So ähnlich hat Wolfgang auch geschrieben, nämlich hier: Bislang hatte ich nur "so gehört", dass der Text wenig Aufregendes und wenig Neues beinhaltet, sondern vor allem die bestehende Haltung der Katholischen Kirche noch einmal in komprimierter Form darlegt. Und so ähnlich war auch das Urteil über "Redemptionis sacramentum". Hat der Vatikan denn nichts Neues zu sagen? Liebe Grüße, Gabriele
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Das Schreiben ist an die katholischen Bischöfe gerichtet. Und ich kann mir vorstellen, dass dieses Schreiben für den einen oder anderen Bischof (auf dem einen oder anderen Erdteil) immer noch nicht so ganz im Bewußtsein verankert ist.
Franziska Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Das Schreiben ist an die katholischen Bischöfe gerichtet. Und ich kann mir vorstellen, dass dieses Schreiben für den einen oder anderen Bischof (auf dem einen oder anderen Erdteil) immer noch nicht so ganz im Bewußtsein verankert ist. Da hast du völlig recht. Manchen Bischöfen muss man die geltende katholische Auffassung tatsächlich von "ganz oben" her verklickern.
Gabriele Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Das Schreiben ist an die katholischen Bischöfe gerichtet. Und ich kann mir vorstellen, dass dieses Schreiben für den einen oder anderen Bischof (auf dem einen oder anderen Erdteil) immer noch nicht so ganz im Bewußtsein verankert ist. Da hast du völlig recht. Manchen Bischöfen muss man die geltende katholische Auffassung tatsächlich von "ganz oben" her verklickern. Bedeutet das nun, wir "Normalgläubige" brauchen das Schreiben gar nicht zur Kenntnis zu nehmen? Oder wir brauchen uns nicht darüber aufzuregen? (Wobei ich grundsätzlich der Meinung bin, dass niemand dazu verpflichtet ist, sich über irgendwas aufzuregen.) Sind die Zeilen über die Zusammenarbeit von Mann und Frau also nur an Bischöfe gerichtet, weil die sich nicht so gut auskennen mit dem Thema? Und warum wird im Zusammenhang mit vatikanischen Schreiben so oft betont, dass da nichts Neues drin steht? Liebe Grüße, Gabriele
Squire Geschrieben 2. August 2004 Autor Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Und warum wird im Zusammenhang mit vatikanischen Schreiben so oft betont, dass da nichts Neues drin steht? Stimmt, das fällt mir jetzt auch auf. Das hört sich wie eine vorauseilende Rechtfertigung an. Für Normalgläubige ist der affektierte Stil dieses Schreibens wirklich schwer verdaulich. Warum reden die in Rom eigentlich so? Ist das für Kleriker normale Umgangssprache? bearbeitet 2. August 2004 von Squire
Franziska Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Bedeutet das nun, wir "Normalgläubige" brauchen das Schreiben gar nicht zur Kenntnis zu nehmen? Wenn du's nicht zur Kenntnis nimmst, weisst du auch nicht was drin steht bzw. über was sich manche Leute (meiner Meinung nach zu Unrecht) aufregen. Wobei die sich merkwürdigerweise über Dinge aufregen, die nicht drinstehen. Oder wir brauchen uns nicht darüber aufzuregen? (Wobei ich grundsätzlich der Meinung bin, dass niemand dazu verpflichtet ist, sich über irgendwas aufzuregen.) Siehe oben. Zum Aufregen sehe ich tatsächlich keinen Anlass. Sind die Zeilen über die Zusammenarbeit von Mann und Frau also nur an Bischöfe gerichtet, weil die sich nicht so gut auskennen mit dem Thema? Gegen Klarstellungen ist doch grundsätzlich nichts einzuwenden. Dem "Normalgläubigen" erwächst auch ganz sicher kein Nachteil daraus, wenn er weiss, was den Bischöfen gegenüber klargestellt wurde. Und warum wird im Zusammenhang mit vatikanischen Schreiben so oft betont, dass da nichts Neues drin steht? Wahrscheinlich weil für viele nichts neues drinsteht.
Gabriele Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Bedeutet das nun, wir "Normalgläubige" brauchen das Schreiben gar nicht zur Kenntnis zu nehmen? Wenn du's nicht zur Kenntnis nimmst, weisst du auch nicht was drin steht bzw. über was sich manche Leute (meiner Meinung nach zu Unrecht) aufregen. Wobei die sich merkwürdigerweise über Dinge aufregen, die nicht drinstehen. Ups, das waren verwirrend viele Verneinungen. Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich das alles mal durchzulesen, um dann darüber diskutieren zu können. Aber was steht denn nun gar nicht drin, über das sich manche aufregen? Und wo regen sich die Leute zu Unrecht auf? (Das könnte doch schon mal als erste konkrete Diskussionspunkte dienen.) LIebe Grüße, Gabriele
pmn Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Die Glaubenskongregation hat ein Schreiben an die Bischöfe der Katholischen Kirche über die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt veröffentlicht. Was meint ihr zu diesem Dokument? Hallo Squire. In der Dokumentenmeinung zur Ablehnung des Radikalfeminismus stimme ich zu. Die Rückführung der Frauenfrage "nur" auf Maria als "das Beispiel" für Kirche stimmt mich unangenehm nachdenklich, weil dabei der Gleichheitsfeminismus vereinnahmt wird. Der gleichzeitigem Hinweis auf das Unmöglichsein des Frauenpriestertums in der römisch-katholischen Kirche ist nichts Neues. gruss peter bearbeitet 2. August 2004 von pmn
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als sich das alles mal durchzulesen, um dann darüber diskutieren zu können. Ja, da ist was dran, Gabriele. Ausdrucken, gemütlich hinsetzten und sich darauf einstellen, dass einige richtig lesenswerte Dinge drin stehen (gar nicht mal so unbedingt im direkten Zusammenhang mit dem Titel des Schreibens), und auch darauf, dass es vergleichsweise wenig unterhaltsam geschrieben ist und enorme Längen hat. Ich kann mir vorstellen, dass diejenigen, die meckern wollen, bei den Passagen, in denen die Stärken der Frauen herausgearbeitet werden, ansetzten: Durchhaltevermögen in schwierigen Situationen, wenn Männer im Regelfall viel zu früh aufgeben, mit dem deutlichen Hinweis, dass sich die Männer hieran ein Beispiel nehmen mögen. Das, was den Widerspruch hervorrufen wird in Bezug auf diese Aussage, ist die Verpackung in etwas, das als "Dienen" bezeichnet wird. Der unkundige Leser wird hier Ausbeutung und Unterdrückung der Frauen wittern und nicht bemerken, dass dieses "Dienen" von Jesus vorgelebt wurde (extrem bildhaft deutlich bei der Fußwaschung). Im Klartext heißt das für mich, die Frauen folgen Jesus eher nach als die Männer. Und damit wird der Kreis argumentativ geschlossen zur Kritik an einem Leben, das Selbstverwirklichung in den Mittelpunkt der eigenen Bemühungen stellt. Das, was die Kritik auslöst, werden Bedenken sein, dass eine derartig christliche Verhaltensweise wie eine Einladung zur Ausbeutung und Unterdrückung wirkt. Tenor: Eine herrschende männliche Kleriker-Kaste beutet Frauen aus, unterdrückt sie und verhindert die weibliche Selbstverwirklichung.
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Die Rückführung der Frauenfrage "nur" auf Maria als "das Beispiel" Bei derlei schöngefärbten Argumentationssträngen lese ich nur passiv mit. Das wirkt auf mich fast kitschig.
pmn Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) auf Schlauch gestanden, fuss hoch heb. dieses posting editiert. ;-) bearbeitet 2. August 2004 von pmn
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Die Rückführung der Frauenfrage "nur" auf Maria als "das Beispiel" Bei derlei schöngefärbten Argumentationssträngen lese ich nur passiv mit. Das wirkt auf mich fast kitschig. Nicht dass das mißverstanden wird - ich meine nicht Peters Beitrag, sondern den entsprechenden Argumentationsstrang in der Vatikan-Erklärung.
Gabriele Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Die Rückführung der Frauenfrage "nur" auf Maria als "das Beispiel" Bei derlei schöngefärbten Argumentationssträngen lese ich nur passiv mit. Das wirkt auf mich fast kitschig. Nicht dass das mißverstanden wird - ich meine nicht Peters Beitrag, sondern den entsprechenden Argumentationsstrang in der Vatikan-Erklärung. Gut, dass Du das klargestellt hast, das war etwas missverständlich. Aber was, bitte schön, ist denn "passiv mitlesen"?
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Die Buchstaben als solche registrieren. Aber das liegt einfach daran, dass ich mit den meisten Aspekten der Marianologie nichts anfangen kann. Und immer wenn es mir schwer fällt zu verstehen, warum andere Menschen keinen Draht zu Gott haben, brauche ich nur an mein Maria-Funkloch zu denken und schon kann ich es verstehen. Herzliche Grüße Martin
Franziska Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Bei mir reisst das Funkloch in solchen Texten immer bei dem Begriff "bräutlich" auf. bearbeitet 2. August 2004 von Franziska
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Ich finde, dass solch ein Dokument erst einmal hier bei kath.de überarbeitet werden sollte - dann würden es anschließend mehr Leute verstehen.
Squire Geschrieben 2. August 2004 Autor Melden Geschrieben 2. August 2004 Vielleicht kann man es auf zwei Sätze reduzieren: Männer und Frauen sind unterschiedlich. Frauen sollten nicht diskriminiert werden.
pmn Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Männer und Frauen sind gleich. Kein einzelner Mensch, weder Frau noch Mann, will aufgrund von Frauen- und Männerverhalten so als einzelnes Beispiel für "Frauen" und "Männer" beurteilt werden und vorgezeigt werden. bearbeitet 2. August 2004 von pmn
Martin Geschrieben 2. August 2004 Melden Geschrieben 2. August 2004 Ich weiß nicht, Peter. Allein schon die Möglichkeit der Frauen, Kinder zu bekommen, unterscheidet sie doch offensichtlich von Männern. Auch sonst scheint es da Unterschieder zu geben, die über die rein männlichen und weiblichen körperlichen Attribute hinausgehen. Olympia steht vor der Tür - warum gibt es getrennte Wettkämpfe für Männer und Frauen? Oder habe ich da eine sprachliche Feinheit nicht bemerkt?
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