prim_ass Geschrieben 1. August 2004 Melden Share Geschrieben 1. August 2004 (bearbeitet) Hallo, in Lukas2:35 spricht Simeon zu Maria, dass auch ihre eigene Seele von einem Schwert durchdungen werden wird. Was sagen die mündlichen Überlieferungen dazu und was die kath. Dogmenlehre? Wird hier ein Martyrium prophezeit? Gruß, prim_ass bearbeitet 1. August 2004 von prim_ass Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gina Geschrieben 1. August 2004 Melden Share Geschrieben 1. August 2004 Hallo prim_ass, meiner Meinung nach ist diese Stelle, wie so viele Stellen der Bibel, symbolisch zu verstehen. Maria wird am Leiden Jesu teilhaben. Als seine Mutter leidet sie besonders mit ihm mit. Das Schwert durchdringt ja ihre Seele, also ihre Gefühle und Gedanken. Das ist mein erster Gedanke zu dieser Stelle. Werde aber weiter drüber nachdenken. Lieben Gruß, Gina Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
dr-esperanto Geschrieben 1. August 2004 Melden Share Geschrieben 1. August 2004 Die Volksfrömmigkeit hat daraus die 7 Schmerzen (oder Schwerter?) Mariens gemacht, woher auch der Name des Marienkäfers kommt (da er 7 schwarze Punkte auf dem Rücken hat). Ich finde das Mitfühlen mit Jesus aus der innigen Perspektive seiner Mutter sehr schön. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 2. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 2. August 2004 Hallo, vielen Dank. Meine Frage war aber auch die nach der offiziellen Lesart der kath. Kirche: Körperliches Leiden der Maria, also durch ein materielles Schwert zum Beispiel und so den Märtyrertod, wie von Simeon angedeutet? Oder mütterlich-seelisches Mitleiden der Maria, aufgrund der Folter und Kreuzigung Jesu? Was sagt die Kirche? Gruß, prim_ass Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
TomTom Geschrieben 2. August 2004 Melden Share Geschrieben 2. August 2004 Körperliches Leiden der Maria, also durch ein materielles Schwert zum Beispiel und so den Märtyrertod, wie von Simeon angedeutet? Oder mütterlich-seelisches Mitleiden der Maria, aufgrund der Folter und Kreuzigung Jesu? Was sagt die Kirche? Letztverbindliche Äußerungen dazu gibt es m.W. nicht. Allerdings gibt es dazu schon so etwas wie eine Lehrtradition in überlieferten Predigten. Mir ist kein einziges Beispiel bekannt, daß diese Stelle als körperliche Verletzung verstanden und gedeutet wurde. Weiter gibt es m.W. keine lehramtliche Polemik gegen die Deutung der Volksfrömmigkeit, die auch Andachtsformen über die 7 Schmerzen Mariens entwickelt hat, eine ausgeprägte Mater-Dolorosa-Frömmigkeit initiiert hat. Symbol für die Schmerzen Mariens waren immer Darstellungen, in denen ein oder sieben Schwerter das Herz Mariens durchdringen, oder die Pietá, Maria mit ihrem toten Sohn im Schoß. Weiterhin gibt es Darstellungen der "Entschlafung Mariens" - übrigens auch häufig auf Ikonen der Ostkirchen - die immer nach friedlichem Einschlafen oder direkter Himmelfahrt aussehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 2. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 2. August 2004 Ich frage deshalb nach, weil Maria ja nicht die Erbsünde hat. Da aber der Tod der Sünde Sold ist, dürfte sie nicht entschlafen sein, außer durch gewaltsamen Tod oder durch direkte Entrückung = Himmelfahrt. Nun heißt es aber, sie sei vor der leiblichen Himmelfahrt beerdigt worden, und nach der erneuten Graböffnung fand man statt Marias Leib Rosen im Grab. Daher scheint mir aufgrund des Dogmas der unbeflecktem Empfängnis, also Mariens Geburt ohne Erbsünde, nur der gewaltsame Tod plausibel, wenn eine Beerdigung Mariens stattgefunden hat. Es wundert mich, dass es dazu keine klare Aussage gibt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gimu Geschrieben 2. August 2004 Melden Share Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Hi prim_ass, zur Eingangsfrage: Hier würd ich mich meinen Vorrednern anschließen und die Stelle als Symbol für das Mitleiden von Maria am Leiden Jesu verstehen. Da aber der Tod der Sünde Sold ist, dürfte sie nicht entschlafen sein, außer durch gewaltsamen Tod oder durch direkte Entrückung = Himmelfahrt. Hier stellt sich mMn die Frage, was unter diesem Tod zu verstehen ist. Das Ende des irdischen Lebens? Oder die ewige Trennung von Gott? Wenn ich nämlich die Stelle weiterlese, dann heißt es: "Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn." (Römer 6,23) Wenn ich es nun als Trennung von Gott betrachte, dann stellt sich für mich die Frage nach der Art des Entschlafens nicht. Mein erster Gedanke hierzu - ich lasse mich gerne verbessern... Nun heißt es aber, sie sei vor der leiblichen Himmelfahrt beerdigt worden, und nach der erneuten Graböffnung fand man statt Marias Leib Rosen im Grab. Daher scheint mir aufgrund des Dogmas der unbeflecktem Empfängnis, also Mariens Geburt ohne Erbsünde, nur der gewaltsame Tod plausibel, wenn eine Beerdigung Mariens stattgefunden hat. Hierzu hab ich im Heiligenlexikon folgendes gefunden: Nach dem Tod Jesu ging Maria mit dem "Lieblingsjünger" Jesu, Johannes, nach Ephesus, wo sie möglicherweise begraben ist. Es gibt auch die Überlieferung, sie sei in Jerusalem beerdigt. Ein großes Thema der Legenden ist dann der Tod der Maria, byzantinisch "Koimesis", östliche Kirchen tragen diesen Namen: Der einsam wohnenden Maria erschien am Berg Sion, auch Ephesus wird genannt, ein Engel mit leuchtendem Palmzweig und verkündete ihr den Tod. Sie bat, dass die Apostel zugegen sein sollten. Von Wolken herbeigetragen, einem innerlichen Rufe gefolgt, umstanden sie das Lager der Sterbenden; Christus nahm die Seele der Entschlafenen auf den Arm. Die Hände des Hohenpriesters, der den Leichnam vernichten und mit Bewaffneten verhindern wollte, dass er in das Tal Josaphat gebracht wird, blieben an der Bahre erstarrt kleben, bis Petrus ihn heilend löste und bekehrte. bearbeitet 2. August 2004 von gimu Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
dr-esperanto Geschrieben 2. August 2004 Melden Share Geschrieben 2. August 2004 Also ganz klar ist es in der Ostkirche: Es gibt ja die Uspenskij-Kathedrale in Moskau und das heisst übersetzt "Entschlafungs-Kathedrale"; die Orthodoxie glaubt also an ein Entschlafen der Gottesmutter, während die römische Kirche die Frage meines Wissens offengelassen hat. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 2. August 2004 Melden Share Geschrieben 2. August 2004 (bearbeitet) Also ganz klar ist es in der Ostkirche: Es gibt ja die Uspenskij-Kathedrale in Moskau und das heisst übersetzt "Entschlafungs-Kathedrale"; die Orthodoxie glaubt also an ein Entschlafen der Gottesmutter, während die römische Kirche die Frage meines Wissens offengelassen hat. Es gibt auch ein Benediktinerkloster in Jeusalem auf dem Sion, das nach der Entschlafung (Dormitio) der Gottesmutter benannt ist bzw. war. (Die Kirche heißt noch so, das Kloster heißt inzwischen "Hagia Maria Sion".) bearbeitet 2. August 2004 von Sion Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 3. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 3. August 2004 Die aus dem Heiligenlexikon zitierte Legende ist mir bekannt. Da ich aber nicht herausfinden konnte, seit wann diese Legende erzählt wird, haben solche Geschichten für mich wenig Aussagekraft. Einen Nachweis für eine solche Marien-Legende bis ca. ins 3.Jhdt. würde mir schon reichen. Bisher stammen solche Legenden aber sicher erst aus dem 7.Jahrhundert, was aber für ein so wichtiges Ereignis einfach viel zu spät ist. Schließlich starb Petrus noch vor der Tempelzerstörung und davor soll Maria schon gestorben sein... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 3. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 3. August 2004 Zum Tod, als der Sünde Sold: Jesus ist ja, um die Sündenschuld zu begleichen, leiblich am Kreuz gestorben. Daher schließt dieser o.a. Tod auch das leibl. Sterben mit ein. Bzgl. Marias Todesart habe ich mich dennoch geirrt, da ich nun eine Antwort im Gebet und der Bibel gefunden habe. Dazu später mehr. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
dr-esperanto Geschrieben 3. August 2004 Melden Share Geschrieben 3. August 2004 Also ganz klar ist es in der Ostkirche: Es gibt ja die Uspenskij-Kathedrale in Moskau und das heisst übersetzt "Entschlafungs-Kathedrale"; die Orthodoxie glaubt also an ein Entschlafen der Gottesmutter, während die römische Kirche die Frage meines Wissens offengelassen hat. Es gibt auch ein Benediktinerkloster in Jeusalem auf dem Sion, das nach der Entschlafung (Dormitio) der Gottesmutter benannt ist bzw. war. (Die Kirche heißt noch so, das Kloster heißt inzwischen "Hagia Maria Sion".) Und deswegen nennst du dich Sion? Oder bist du zionistisch eingestellt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 3. August 2004 Melden Share Geschrieben 3. August 2004 Also ganz klar ist es in der Ostkirche: Es gibt ja die Uspenskij-Kathedrale in Moskau und das heisst übersetzt "Entschlafungs-Kathedrale"; die Orthodoxie glaubt also an ein Entschlafen der Gottesmutter, während die römische Kirche die Frage meines Wissens offengelassen hat. Es gibt auch ein Benediktinerkloster in Jeusalem auf dem Sion, das nach der Entschlafung (Dormitio) der Gottesmutter benannt ist bzw. war. (Die Kirche heißt noch so, das Kloster heißt inzwischen "Hagia Maria Sion".) Und deswegen nennst du dich Sion? Oder bist du zionistisch eingestellt? Ich bin diesem Kloster sehr verbunden, ja. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 4. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 4. August 2004 (bearbeitet) So, dann noch einmal zurück zum Tode von Maria und der Prophetie von Simeon. Da für mich die unbefleckte Empfängnis Mariens, schon aufgrund von Genesis 3:15, feststeht, stellte ich mir die Frage, ob Maria überhaupt friedlich entschlafen sein kann, wo doch der Tod der Sünde Sold ist. Ein Leib, der aber nicht in der Erbsünde verstrickt ist, kann dann nicht leiblich ohne äußere Einflüsse sterben, so meine Schlussfolgerung. Da Jesus nun am Kreuz leiblich gestorben ist, so wird der Tod als der Sünde Sold nicht nur geistlich gemeint sein, sondern eben auch leiblich. Denn mit Seinem Tod hat Jesus ja für uns Sühnung erwirkt. Meine Schlussfolgerung ist dennoch unvollständig. Ein nicht in der Erbsünde verstrickter Leib ist ja gerade nicht ein verherrlichter Leib, wie zum Beispiel bei Jesus während der Verklärung. Dort hatte er ja schon einen sündenfreien Leib, aber die Verklärung ging noch darüber hinaus. Der sündenfreie Leib Jesu war den äußeren Einflüsse einer gefallenen Welt ausgesetzt. Sehr eindringlich wird das anhand der Folter und des Todes deutlich, aber auch, dass Jesus Durst und Hunger verspürte, macht das ja plausibel. Genau so ist es auch zu verstehen, dass vor dem Sündenfall Adams und Evas Gott ihnen Speise zur Verfügung stellte (Früchte der Bäume etc, außer vom Baum der Erkenntnis). Auch für die Tiere gab es ja Futter: Grünes Kraut. Was bedeutet es also, wenn man vor dem Sündenfall nichts gegessen hätte, obwohl man essen sollte? Wäre man dann verhungert? Warum gab es schon im Garten Eden vor dem Sündenfall, den Baum des Lebens, wenn doch Unsterblichkeit aufgrund der Abwesenheit der Sünde, vor dem Sündenfall herrschte. Gerade nach dem Sündenfall aber, verbannte Gott die beiden Menschen aus dem Garten Eden, damit sie nun nicht auch noch zusätzlich vom Baum des Lebens essen und dann trotz der in ihnen wohnenden Sünde leibliche Unsterblichkeit erlangten. Zurück zum zweiten Adam und zur zweiten Eva: Nun lebten ja diese beiden nicht im Garten Eden, obwohl sie natürlich ohne Erbsünde waren. In einer gefallenen, verfluchten Welt zu leben, bedeutet aber auch von eher feindlichen Umwelteinflüssen einer der Vergänglichkeit anheim gefallenen Welt leiblich ausgesetzt zu sein. So ist in dieser Welt der Vergänglichkeit immer noch der Sünde Sold und somit ein 'friedliches' Entschlafen eines nicht in der Erbsünde verstrickten Leibes plausibel. Zu diesen Einflüssen gehören eben auch Sorgen, Seelenschmerz, aber eben auch die gefallene Umwelt. Insofern wird Maria durch Simeon darauf hingewiesen, dass diese Schwerter auch ihre Seele durchdringen werden und sie daher entschlafen wird. Im Gegensatz zu ihrem Sohn, nicht per Gewaltanwendung im engerem Sinne, aber dennoch durch äußere Umstände (inkl. Sorgen etc.) in dieser gefallenen Welt... Dass im übrigen ein erbsündenloser Leib im Grab nicht der Verwesung in einer vom bösen regierten Welt ausgesetzt wird, dürfte m.E. nur folgerichtig sein. Somit bleiben alle Todesarten Marias plausibel und eine leibliche Himmelfahrt ohnehin. bearbeitet 4. August 2004 von prim_ass Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Lieber prim_ass, ich hoffe, ich verwirre Dich nicht zu sehr. "Der Tod ist der Sünde Sold" bezieht sich nicht auf den physischen Tod, dieser hat nämlich an Stellenwert verloren (hier führt Paulus sogar ein wenig in die Irre!). Schon der Glaube an Gott impliziert nämlich bereits eine Weiterexistenz nach dem physischen Tod. Erst recht der Glaube an Gott, den Vater. Gänzlich triumphiert hat Jesus Christus über den physischen Tod durch die Demonstration seiner eigenen Auferstehung aus dem Grab. "Tod" in der Therminologie Jesu meint (meistens) den Zustand des "Getrenntseins von Gott" verursacht durch die Sünde, bezw. den Zustand "Gott nicht zu kennen"! Bedenke, daß nach unserem Glauben, auch bereits die Taufe von der Erbsünde befreit - dennoch bleibt weiterhin keinem der physische Tod erspart! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Was bedeutet es also, wenn man vor dem Sündenfall nichts gegessen hätte, obwohl man essen sollte? Wäre man dann verhungert? Warum gab es schon im Garten Eden vor dem Sündenfall, den Baum des Lebens, wenn doch Unsterblichkeit aufgrund der Abwesenheit der Sünde, vor dem Sündenfall herrschte. ... hm ... schluck - , bitte versuch´ die Geschichte von den Ereignissen im Garten Eden nicht als real historisches Ereignis zu interpretieren! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 4. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Was bedeutet es also, wenn man vor dem Sündenfall nichts gegessen hätte, obwohl man essen sollte? Wäre man dann verhungert? Warum gab es schon im Garten Eden vor dem Sündenfall, den Baum des Lebens, wenn doch Unsterblichkeit aufgrund der Abwesenheit der Sünde, vor dem Sündenfall herrschte. ... hm ... schluck - , bitte versuch´ die Geschichte von den Ereignissen im Garten Eden nicht als real historisches Ereignis zu interpretieren! Sorry, ich folge nur dem Vatikan. Es ist festgelegt, und ich teile das, dass Adam und Eva real historische Persönlichkeiten sind. Daher ist auch dasProtoevangelium in Genesis3,15 reale Prophetie und in Maria/Jesus erfüllt worden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Was bedeutet es also, wenn man vor dem Sündenfall nichts gegessen hätte, obwohl man essen sollte? Wäre man dann verhungert? Warum gab es schon im Garten Eden vor dem Sündenfall, den Baum des Lebens, wenn doch Unsterblichkeit aufgrund der Abwesenheit der Sünde, vor dem Sündenfall herrschte. ... hm ... schluck - , bitte versuch´ die Geschichte von den Ereignissen im Garten Eden nicht als real historisches Ereignis zu interpretieren! Sorry, ich folge nur dem Vatikan. Es ist festgelegt, und ich teile das, dass Adam und Eva real historische Persönlichkeiten sind. Daher ist auch dasProtoevangelium in Genesis3,15 reale Prophetie und in Maria/Jesus erfüllt worden. 4.2 Der Ursprung: Urstand und Paradies Die Grundaussage biblischer Geschichtsdeutung lautet: Gott hat die Welt nicht so gewollt und nicht so gemacht, wie sie uns konkret begegnet. Er wollte und will das Leben und nicht den Tod; er verabscheut Unrecht, Gewalt und Lüge. Er will nicht, daß Menschen leiden, er will das Glück des Menschen in der Gemeinschaft mit ihm. Um diesen ursprünglichen Willen und diesen ursprünglichen Plan Gottes auszudrücken, erzählt die Bibel die Geschichte vom Paradies. "Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte ...Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon ißt, wirst du sterben."(Gen 2,8.15-17) Um diese Erzählung richtig zu verstehen, müssen wir wissen, daß die Heilige Schrift vom geheimnisvollen Wirken Gottes nicht so sehr in begrifflichen Aussagen als in Bildern redet. Diese sind aus dem menschlich-diesseitigen Bereich genommen und zum Teil den Mythen der damaligen Zeit entlehnt. Gott spricht ja zu uns in einer menschlichen Sprache, die die jeweiligen Menschen mit ihren Vorstellungen verstehen können. Da es sich um Bildersprache handelt, darf man sie nicht als eine Art historische Reportage über die Anfänge der Menschheitsgeschichte verstehen. Schon gar nicht darf man die - im Vergleich mit den Mythen sehr zurückhaltenden - Bilder zusätzlich phantasievoll ausmalen und sich das Paradies als eine Art Schlaraffenland vorstellen. Auf der anderen Seite kann man die mythologisch geprägte Bildersprache nicht als für uns heute bedeutungslos abtun oder sie rein geistig und rein symbolisch deuten, als ob es in ihnen um keinerlei geschichtliche Wirklichkeit ginge. Es geht ja eben um Aussagen über den geschichtlichen Ursprung des Üblen und Bösen in der Welt (ätiologische Aussagen). Gesagt werden soll: Gott hat die Welt gut geschaffen. Das Üble und das Böse in der Welt gehen nicht auf Gott zurück, sie sind erst in der Geschichte entstanden. Sie sind nicht Gottes, sondern der Menschen Schuld. So geht es in der Paradiesgeschichte um eine großangelegte Rechtfertigung Gottes (Theodizee) angesichts des konkreten Zustands der Welt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Sorry, ich folge nur dem Vatikan. Es ist festgelegt, und ich teile das, dass Adam und Eva real historische Persönlichkeiten sind. Daher ist auch dasProtoevangelium in Genesis3,15 reale Prophetie und in Maria/Jesus erfüllt worden. ...ja, da soll es ein paar Dogmen geben - aber hat nicht die Kirche inzwischen auch Teilhart de Chardin rehabilitiert? Nicht jeder Erzählung der Bibel muß ein historisches Ereignis zugrunde liegen (z.B. Buch Hiob), die Bedeutung bleibt dennoch ungeschmälert. An der Auslegung von Gen 3:15 braucht sich nichts zu ändern! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 4. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Tja, so verschieden kann man ein und denselben Text betonen. Der Sündenfall wird in dem von dir gebrachten Text klar als Teil der Menschheitsgeschichte betrachtet: 4.2 Der Ursprung: Urstand und Paradies Die Grundaussage biblischer Geschichtsdeutung lautet: Gott hat die Welt nicht so gewollt und nicht so gemacht, wie sie uns konkret begegnet. Er wollte und will das Leben und nicht den Tod; er verabscheut Unrecht, Gewalt und Lüge. Er will nicht, daß Menschen leiden, er will das Glück des Menschen in der Gemeinschaft mit ihm. Um diesen ursprünglichen Willen und diesen ursprünglichen Plan Gottes auszudrücken, erzählt die Bibel die Geschichte vom Paradies. "Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte ...Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon ißt, wirst du sterben."(Gen 2,8.15-17) Um diese Erzählung richtig zu verstehen, müssen wir wissen, daß die Heilige Schrift vom geheimnisvollen Wirken Gottes nicht so sehr in begrifflichen Aussagen als in Bildern redet. Diese sind aus dem menschlich-diesseitigen Bereich genommen und zum Teil den Mythen der damaligen Zeit entlehnt. Gott spricht ja zu uns in einer menschlichen Sprache, die die jeweiligen Menschen mit ihren Vorstellungen verstehen können. Da es sich um Bildersprache handelt, darf man sie nicht als eine Art historische Reportage über die Anfänge der Menschheitsgeschichte verstehen. Schon gar nicht darf man die - im Vergleich mit den Mythen sehr zurückhaltenden - Bilder zusätzlich phantasievoll ausmalen und sich das Paradies als eine Art Schlaraffenland vorstellen. Auf der anderen Seite kann man die mythologisch geprägte Bildersprache nicht als für uns heute bedeutungslos abtun oder sie rein geistig und rein symbolisch deuten, als ob es in ihnen um keinerlei geschichtliche Wirklichkeit ginge. Es geht ja eben um Aussagen über den geschichtlichen Ursprung des Üblen und Bösen in der Welt (ätiologische Aussagen). Gesagt werden soll: Gott hat die Welt gut geschaffen. Das Üble und das Böse in der Welt gehen nicht auf Gott zurück, sie sind erst in der Geschichte entstanden. Sie sind nicht Gottes, sondern der Menschen Schuld. So geht es in der Paradiesgeschichte um eine großangelegte Rechtfertigung Gottes (Theodizee) angesichts des konkreten Zustands der Welt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 (bearbeitet) Tja, so verschieden kann man ein und denselben Text betonen. Der Sündenfall wird in dem von dir gebrachten Text klar als Teil der Menschheitsgeschichte betrachtet: 4.2 Der Ursprung: Urstand und Paradies Die Grundaussage biblischer Geschichtsdeutung lautet: Gott hat die Welt nicht so gewollt und nicht so gemacht, wie sie uns konkret begegnet. Er wollte und will das Leben und nicht den Tod; er verabscheut Unrecht, Gewalt und Lüge. Er will nicht, daß Menschen leiden, er will das Glück des Menschen in der Gemeinschaft mit ihm. Um diesen ursprünglichen Willen und diesen ursprünglichen Plan Gottes auszudrücken, erzählt die Bibel die Geschichte vom Paradies. "Dann legte Gott, der Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an und setzte dorthin den Menschen, den er geformt hatte ...Gott, der Herr, nahm also den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und hüte. Dann gebot Gott, der Herr, dem Menschen: Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon ißt, wirst du sterben."(Gen 2,8.15-17) Um diese Erzählung richtig zu verstehen, müssen wir wissen, daß die Heilige Schrift vom geheimnisvollen Wirken Gottes nicht so sehr in begrifflichen Aussagen als in Bildern redet. Diese sind aus dem menschlich-diesseitigen Bereich genommen und zum Teil den Mythen der damaligen Zeit entlehnt. Gott spricht ja zu uns in einer menschlichen Sprache, die die jeweiligen Menschen mit ihren Vorstellungen verstehen können. Da es sich um Bildersprache handelt, darf man sie nicht als eine Art historische Reportage über die Anfänge der Menschheitsgeschichte verstehen. Schon gar nicht darf man die - im Vergleich mit den Mythen sehr zurückhaltenden - Bilder zusätzlich phantasievoll ausmalen und sich das Paradies als eine Art Schlaraffenland vorstellen. Auf der anderen Seite kann man die mythologisch geprägte Bildersprache nicht als für uns heute bedeutungslos abtun oder sie rein geistig und rein symbolisch deuten, als ob es in ihnen um keinerlei geschichtliche Wirklichkeit ginge. Es geht ja eben um Aussagen über den geschichtlichen Ursprung des Üblen und Bösen in der Welt (ätiologische Aussagen). Gesagt werden soll: Gott hat die Welt gut geschaffen. Das Üble und das Böse in der Welt gehen nicht auf Gott zurück, sie sind erst in der Geschichte entstanden. Sie sind nicht Gottes, sondern der Menschen Schuld. So geht es in der Paradiesgeschichte um eine großangelegte Rechtfertigung Gottes (Theodizee) angesichts des konkreten Zustands der Welt. Es sind Bilder die eine Historische Entwicklung darstellen - aber es ist KEINE historische Beschreibung. Die müsste nämlich nicht Interpretiert werden. bearbeitet 4. August 2004 von Flo77 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Garten Eden (Paradies) und "Baum des Lebens" haben eine endzeitliche Dimension. Nicht ohne Grund bewacht der Cherub mit Flammenschwert den Weg zum Baum des Lebens. Der Weg bedürfte keiner "Bewachung", wenn es sich nicht um einen grundsätzlich "begehbaren" Weg handeln würde. Der Baum des Lebens muß lediglich vor Mißbrauch geschützt werden! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Gott hat die Welt gut erschaffen - aber ... die Schöpfung ist noch nicht fertig, - wir sind mitten drin, - der Mensch muß erst noch seinen Beitrag leisten, immerhin ist er "Kind Gottes". Das göttliche Wort "es war sehr gut" (Gen 1:31 - 2:4a) meint die vollendete (Gen 2:1) Schöpfung und liegt noch in der Zukunft! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prim_ass Geschrieben 4. August 2004 Autor Melden Share Geschrieben 4. August 2004 (bearbeitet) Hier das Dogma der röm-kath. Kirche (leider auf englisch), zu diesem Thema: II. God the Creator All that exists outside God was, in its whole substance, produced out of nothing by God. God was moved by His goodness to create the world. The world was created for the glorification of God. The Three Divine Persons are one single, common principle of creation. God created the world free from exterior compulsion and inner necessity. God has created a good world. The world had a beginning in time. God alone created the world. God keeps all created things in existence. God, through His Providence, protects and guides all that He has created. The first man was created by God. Man consists of two essential parts - a material body and a spiritual soul. The rational soul per se is the essential form of the body. Every human being possesses an individual soul. God has conferred on man a supernatural destiny. Our first parents, before the fall, were endowed with sanctifying grace. In addition to sanctifying grace, our first parents were endowed with the preternatural gift of bodily immortality. Our first parents in Paradise sinned grievously through transgression of the Divine probationary commandment. Through sin our first parents lost sanctifying grace and provoked the anger and the indignation of God. Our first parents became subject to death and to the dominion of the devil. Adam's sin is transmitted to his posterity, not by imitation but by descent. Original sin is transmitted by natural generation. In the state of original sin man is deprived of sanctifying grace and all that this implies, as well as of the preternatural gifts of integrity. Souls who depart this life in the state of original sin are excluded from the Beatific Vision of God. In the beginning of time God created spiritual essences (angels) out of nothing. The nature of angels is spiritual. The evil spirits (demons) were created good by God; they became evil through their own fault. The secondary task of the good angels is the protection of men and care for their salvation. The devil possesses a certain dominion over mankind by reason of Adam's sin. Die Stammeltern als geschichtliche Personen, Adam zudem namentlich genannt. Für jeden Katholiken verbindliches Glaubensdogma. Ich, als Noch- Protestant, bekenne das ohne Abstriche. bearbeitet 4. August 2004 von prim_ass Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 4. August 2004 Melden Share Geschrieben 4. August 2004 Hier das Dogma der röm-kath. Kirche (leider auf englisch): Datum? Quelle? Konzil? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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