Elima Geschrieben 23. März 2006 Melden Share Geschrieben 23. März 2006 (bearbeitet) Manche Gläubige nehmen das "Gehet hin in Frieden!" als Aufforderung, aber jetzt gleich. Manche Organisten sprechen vom "Rausschmeißer" (und das nicht nur hinter der vorgehaltenen Hand). (und ehrlich: wenn ein Organist jedes Lied bis zum unerträglichen hinausgezogen hat, dass man gar nicht so langsam singen kann, wie er spielt, bin ich froh, wenn's genug ist. Ich weiß, das klingt jetzt böse, aber es gibt halt auch Leute, die beim Gottesdienst die Orgel spielen ohne es recht zu können, weil es sonst niemanden gibt. Und diese Erfahrung jeden Sonntag! :ph34r: ) bearbeitet 23. März 2006 von Elima Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Maple Geschrieben 23. März 2006 Melden Share Geschrieben 23. März 2006 (und ehrlich: wenn ein Organist jedes Lied bis zum unerträglichen hinausgezogen hat, dass man gar nicht so langsam singen kann, wie er spielt, bin ich froh, wenn's genug ist. Ich weiß, das klingt jetzt böse, aber es gibt halt auch Leute, die beim Gottesdienst die Orgel spielen ohne es recht zu können, weil es sonst niemanden gibt. Und diese Erfahrung jeden Sonntag! :ph34r: ) Stimmt, wenn es gut ist bleibe ich auch sitzen, aber so zieht es mich eher nach draußen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 23. März 2006 Melden Share Geschrieben 23. März 2006 Die Kirche ist keine Quasselbude - wenn ich das dringende Bedürfnis verspüre, mich mit meinem Banknachbarn über den neuesten Dorftratsch auszutauschen, dann kann ich das VOR der Kirche tun! So meinte ich das auch Einen miesen Organisten braucht man sich ja nicht länger als nötig anzuhören, bei einigen würde ich auch fluchtartig die Kirche verlassen. Ich finde es nur, wie gesagt, schade, wenn sich ein Organist Mühe macht, ein gutes, dem Anlass angemessenes Stück einzustudieren, dieses totzuquatschen. Wer nicht zuhören will, kann ja rausgehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 23. März 2006 Melden Share Geschrieben 23. März 2006 (bearbeitet) (und ehrlich: wenn ein Organist jedes Lied bis zum unerträglichen hinausgezogen hat, dass man gar nicht so langsam singen kann, wie er spielt, bin ich froh, wenn's genug ist. Ich weiß, das klingt jetzt böse, aber es gibt halt auch Leute, die beim Gottesdienst die Orgel spielen ohne es recht zu können, weil es sonst niemanden gibt. Und diese Erfahrung jeden Sonntag! :ph34r: ) Ich kann Dein Leiden an Eurem dilettantischen Organisten absolut nachvollziehen, liebe Elisabeth - schließlich bin ich in meiner Heimatgemeinde von Kindheit an mit so einem Tastenquäler großgeworden. Er war ein an und für sich herzensguter Mensch, seines Zeichens Versicherungsmakler (Organist nur im Nebenamt, Vorerfahrung Klavier, Autodidakt an der Orgel, niemals Unterricht genossen), aber wenn er sich einmal verspielt hatte, dann gab es kein Halten mehr - dann haute er für den Rest des Liedes nur noch daneben, daß es ein Grausen war! Lieder mit mehr als zwei Vorzeichen gingen schonmal gar nicht - mir schien es bisweilen so zu sein, als lotete er die Grenzen der Tonalität in jedem Gottesdienst aufs Neue aus... Mittlerweile hat er sich fast die letzten Gehirnzellen weggesoffen (Alkoholiker war er wohl schon zu meiner Kinderzeit) und wird nie wieder Orgel spielen können - tragisch, tragisch... Vielleicht war diese unerquickliche Erfahrung damals ja ein Anstoß für mich, es einst besser zu machen... Wenn eine Gemeinde derart unter schlechtem und unsensiblem, auch zu langsamem Orgelspiel zu leiden hat - dann sollte man als Pfarrer und Kirchenvorstand wirklich den Mut aufbringen, dies dem Organisten klar und deutlich zu sagen. Vielleicht nimmt er dann nochmal ein paar Privatstunden, um zumindest der Liedbegleitung besser Herr zu werden. Die meisten Langsamspieler haben nämlich Angst vor schnellen Tempi, weil ihnen schlicht die technischen Fähigkeiten fehlen, einen Choral fehlerfrei zu begleiten! Sollte all das nichts fruchten, müßte man sich wohl oder übel von diesem Herrn oder dieser Dame trennen. Es kann ja nicht sein, daß sonst der letzte kümmerliche Rest der Musica Sacra den "Bach" heruntergeht! :ph34r: bearbeitet 23. März 2006 von RationisCausa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Maple Geschrieben 23. März 2006 Melden Share Geschrieben 23. März 2006 Wenn eine Gemeinde derart unter schlechtem und unsensiblem, auch zu langsamem Orgelspiel zu leiden hat - dann sollte man als Pfarrer und Kirchenvorstand wirklich den Mut aufbringen, dies dem Organisten klar und deutlich zu sagen. Vielleicht nimmt er dann nochmal ein paar Privatstunden, um zumindest der Liedbegleitung besser Herr zu werden. Die meisten Langsamspieler haben nämlich Angst vor schnellen Tempi, weil ihnen schlicht die technischen Fähigkeiten fehlen, einen Choral fehlerfrei zu begleiten! Sollte all das nichts fruchten, müßte man sich wohl oder übel von diesem Herrn oder dieser Dame trennen. Es kann ja nicht sein, daß sonst der letzte kümmerliche Rest der Musica Sacra den "Bach" heruntergeht! :ph34r: So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 24. März 2006 Melden Share Geschrieben 24. März 2006 So ähnlich kenne ich das auch. Meine "Lieblings"-Organistin ist gleichzeitig Kirchenchorleiterin. (Der singt mittlerweile auch grausam, weil kaum einer unter 60 da mitsingt, aber egal.) Die ganze Gemeinde kriegt die Krise, wenn sie orgelt, aber der Pfarrer traut sich nix zu sagen, aus Angst, dass sie dann auch noch die Chorleitung hinschmeißt, weil sie sehr schnell beleidigt ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Katta Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 Denn: entweder ist es so, daß das Orgelnachspiel Bestandteil der Verkündigung und des Gottesdienstes ist (und dann hat man zumindest den Mund zu halten oder rauszugehen, wenn man reden will) - oder es ist einfach nur ein Beschallungsteppich, eine Art Fahrstuhlmusik, um das Fußgetrappel der herauseilenden Leute zu übertönen. Weißt Du, Katta, dann kann ich auch einfach dauerhaft auf das Nachspiel verzichten! Wozu sich dann überhaupt die Mühe geben, irgendwas zu spielen? Darum ging es doch gar nicht. Ich habe nur gesagt, dass ich die Leute verstehe, die sich frohe Weihnachten wünschen wollen. Ich kenne auch Organisten, die arrogant genug sind, das Kirchenvolk durch ihr Orgelspiel "erziehen" zu wollen. Da ist jeder blöd: Der Pfarrer, die Leute, die Minis... nur sie haben die allein seligmachende Weisheit. Ich selbst freu mich ja auch über eine schönes Orgelspiel zum Schluss, aber ich kann auch die Leute verstehen, die einfach gerne nach Hause möchten und die in der Kirche nicht nur das Gebet, sondern auch die soziale Komponente sehen. Sieh es doch mal so: Wenn nur ein Mensch sitzenbleibt (und das bin oft genug ich), oder zwei, dann hat sich das Orgelspiel schon gelohnt. Und schon gar nicht unterschätze ich die Verkündigungswirkung von Orgelspiel. Du scheinst zu vergessen, dass ich selber Kirchenmusikerin bin. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 (bearbeitet) Ich habe nur gesagt, dass ich die Leute verstehe, die sich frohe Weihnachten wünschen wollen.Ich kenne auch Organisten, die arrogant genug sind, das Kirchenvolk durch ihr Orgelspiel "erziehen" zu wollen. Da ist jeder blöd: Der Pfarrer, die Leute, die Minis... nur sie haben die allein seligmachende Weisheit. Ich selbst freu mich ja auch über eine schönes Orgelspiel zum Schluss, aber ich kann auch die Leute verstehen, die einfach gerne nach Hause möchten und die in der Kirche nicht nur das Gebet, sondern auch die soziale Komponente sehen. Sieh es doch mal so: Wenn nur ein Mensch sitzenbleibt (und das bin oft genug ich), oder zwei, dann hat sich das Orgelspiel schon gelohnt. Und schon gar nicht unterschätze ich die Verkündigungswirkung von Orgelspiel. Du scheinst zu vergessen, dass ich selber Kirchenmusikerin bin. ad 1: Ich wußte überhaupt nicht, daß Du Kirchenmusikerin bist. Genaugenommen weiß ich gar nichts über Dich, außer der Tatsache, daß Du Kaninchen als Haustiere hast - wie ich . Somit hätten wir dann schon mal 2 Gemeinsamkeiten... (Ach ja, und Du stehst ja wohl auf Männer - Gemeinsamkeit Nr. 3 ) ad 2: An Weihnachten ist das auch sicher ein Ausnahme - ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn man sich da auch IN der Kirche etwas überschwenglicher geriert und enthusiasmiert seinen Nachbarn wahllos Weihnachtsküsse auf die Backe schmatzt - geschenkt. Was ich hingegen auf den Tod nicht ausstehen kann, sind diese Marktweiber mit Pudeldauerwelle :ph34r: , die meinen, post missam in Schwerhörigenlautstärke den neuesten Dorfklatsch von sich geben zu müssen. Das stört ungemein! Und wenn wettertechnisch nicht gerade eine Windhose oder Platzregen ansteht, kann man ja ganz gesittet VOR die Kirche gehen und sich dort verlustieren. Das Gerede ist nämlich nicht nur für den Organisten störend, sondern auch für die wenigen Freunde der Orgelmusik, die lauschen wollen, oder die Beter, die gerne noch ein paar Minuten sitzen bleiben. ad 3: Erziehen tue ich meine Gemeinde kaum, außer, daß ich ihr damals beim Einstieg in diese Stelle ein schnelleres Singtempo verpaßt habe - der alte Organist, der eigentlich Küster mit größenwahnsinniger musikalischer Selbstüberschätzung war, hatte da wohl ein eher kaugummiartiges Tempo bevorzugt. Und sedierende Liedbegleitung empfinde ich fast noch schlimmer als fehlerhaftes Orgelspiel! :ph34r: Ich spiele ansonsten meiner Gemeinde eher nach dem Mund bzw. den Ohren. Warum sollte ich sie mit Reger oder Karg-Elert "quälen" (wobei Romantik auf der neobarocken Choralmühle ohnehin fast gar nicht geht), wenn sie bei Bach oder Mozart selig werden? Sie sind trotz innenstadtnaher Lage ländlich strukturiert, viele Schützen dabei - also werde ich den Teufel tun, ihnen Unbekömmliches zu kredenzen. Schon der deutsche Psalmengesang nach der Lesung mutet sie wahrscheinlich sehr exotisch an - auch wenn sie da nur den Kehrvers singen müssen - den Psalm selber singe ich mit meinem glockenhellen Knabensopran ... bearbeitet 28. März 2006 von RationisCausa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ThomasB. Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 (bearbeitet) Was ich hingegen auf den Tod nicht ausstehen kann, sind diese Marktweiber mit Pudeldauerwelle :ph34r: , die meinen, post missam in Schwerhörigenlautstärke den neuesten Dorfklatsch von sich geben zu müssen. Das stört ungemein! O.T.: Das stört übrigens auch in missa ungemein. (Wie sagte einmal jemand bei uns zu der Dame, die sich über den Kinderlärm während der Messe aufregte: Mich stört viel mehr, wenn während der Predigt unter der Empore Schweine gehandelt werden. So is dat em Dörp..) (Edit: Nach r.c.s dankenswerter Korinthenkackerei den acc. in einen abl. verwandelt.) bearbeitet 28. März 2006 von ThomasBloemer Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 Was ich hingegen auf den Tod nicht ausstehen kann, sind diese Marktweiber mit Pudeldauerwelle :ph34r: , die meinen, post missam in Schwerhörigenlautstärke den neuesten Dorfklatsch von sich geben zu müssen. Das stört ungemein! O.T.: Das stört übrigens auch in missam ungemein. (Wie sagte einmal jemand bei uns zu der Dame, die sich über den Kinderlärm während der Messe aufregte: Mich stört viel mehr, wenn während der Predigt unter der Empore Schweine gehandelt werden. So is dat em Dörp..) Ohne jetzt Korinthen kacken zu wollen: "in missam" bedeutet "in die Messe hinein", als Akkusativ der Richtung z.B.. "In der Messe" hieße in korrektem Latein: "in missa" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 Schon der deutsche Psalmengesang nach der Lesung mutet sie wahrscheinlich sehr exotisch an - auch wenn sie da nur den Kehrvers singen müssen Unsere Gottesdienstbesucher sind regelmäßig überfordert, wenn bei einem Psalm die kleine Pause in der Mitte (sorry, mir fällt der Fachbegriff gerade nicht ein) eingehalten werden soll Die Pudeldauerwellendamen kenne und "liebe" ich auch sehr Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 Schon der deutsche Psalmengesang nach der Lesung mutet sie wahrscheinlich sehr exotisch an - auch wenn sie da nur den Kehrvers singen müssen Unsere Gottesdienstbesucher sind regelmäßig überfordert, wenn bei einem Psalm die kleine Pause in der Mitte (sorry, mir fällt der Fachbegriff gerade nicht ein) eingehalten werden soll Die Pudeldauerwellendamen kenne und "liebe" ich auch sehr der fachbegriff lautet "asteriscus" das sternchen. meine herren der schola nennen das ding lieber "asterix" Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 der fachbegriff lautet "asteriscus" das sternchen. meine herren der schola nennen das ding lieber "asterix" Angeblich ist der Name Asterix aus dem Wort "Asterisk" entstanden Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 (bearbeitet) Mhhh...jetzt, wo auch der Fachmann Franz-Josef mitliest, hätte ich eine bescheidene Frage: Bei zweiteiliger Psalmstrophe ist die Pause mit dem Asteriscus soweit klar: 1 Vers = Pause in der Mitte zwischen a und b, wo der Asteriscus steht 1 Doppelvers (also zwei Verse mit der gleichen Melodie) = a - Pause (Asteriscus) - b - a - Pause (Asteriscus) - b Soweit, so einleuchtend! Was aber, wenn eine vierteilige Psalmodie kommt (wie z.B. durchgehend im Kantorenbuch)? Dann einfach nach Gusto Pause machen? Im Kantorenbuch bzw. im Münchner Kantorale sind ja auch die Psalmen wahlweise komplett ausnotiert - da gibt es ja ohnehin keine Asterisken mehr... bearbeitet 28. März 2006 von RationisCausa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
holzi Geschrieben 28. März 2006 Melden Share Geschrieben 28. März 2006 der fachbegriff lautet "asteriscus" das sternchen. meine herren der schola nennen das ding lieber "asterix" Wenn wir jetzt schon die Fachleute hier haben: was ist den genau der/die/das "Sela" bei den Psalmen? Ich vermute, dass das auch so eine Kunstpause sein soll, hätte das aber gerne aus kompetentem Mund bzw. ebensolcher Tastatur erfahren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Rosaire Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 Hi! zum Thema Psalmengesang: "Sela" findet sich im hebräischen Urtext der Psalmen, offensichtlich als Gliederungsmarkierung. Der wörtliche Sinn ist meines Wissens nicht bekannt. Die Pause in der Mitte eines Psalmverses heißt "meditatio" und wird durch den Asteriscus (*) angezeigt. (Übrigens heißt dass Zeichen, dass bei dreiteiligen Psalmversen am Ende des ersten Drittels in lateinischen Ausgaben die Zäsur kennzeichnet (†) "Obeliskus", was die Herkunft der Namen "Asterix und Obelix" klärt.) Bei vierteiligen Psalmen beim Antwortgesang mache ich zwischen allen vier Teilen eine gleich lange Pause, da ich das zügige Weitersingen nach dem zweiten Teil für etwas kurzatmig halte. Das Meditative des Antwortpsalms sollte doch im Mittelpunkt stehen. So, jetzt zum Thema schreckliche Kirchenmusiker: Es ist offensichtlich dem gesamten Thread zu entnehmen, dass das Angebot an Kirchenmusikern offensichtlich geringer ist als die Nachfrage. Deshalb kann ich gut verstehen, dass einige verantwortliche Pfarrer nicht gleich "kurzen Prozess" machen und ihre Organisten rausschmeißen. In vielen Diözesen gibt es die so genannte D-Prüfung, die die Mindestanforderungen an einen Organisten umfasst. Im Bistum Mainz z. B. besteht die Prüfung aus dem Spielen einer Sonntagsmesse mit anschließendem Prüfungsgespräch zur Liturgie. (Infos zum Eignungsnachweis im Bistum Mainz) Ich halte es für sinnvoll, diesen Eignungsnachweis zu verlangen (kann man ja auch in höherem Alter nachmachen). Dann sind die Anforderungen objektiviert, man kann den Leuten einen genauen Auftrag geben und es sieht nicht so aus: "Du spielst schrecklich! Verschwinde!" Ciao Rosaire Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 Fragt sich nur, was man mit Leuten anstellt, die trotz C-Prüfung abscheulich spielen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 Fragt sich nur, was man mit Leuten anstellt, die trotz C-Prüfung abscheulich spielen naja, jeder hat mal einen schlechten tag. und was "abscheulich" ist, das mag wohl auch subjektiv sein Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Valentine Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 naja, jeder hat mal einen schlechten tag. und was "abscheulich" ist, das mag wohl auch subjektiv sein Ist sicher subjektiv ... aber kollektiv-subjektiv, und das seit Jahren Wer z.B. die Toccata von Widor nicht in vernünftigem Tempo spielen kann, sollte es lieber bleiben lassen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 (bearbeitet) Ich habe mir gerade mal unter dem obigen Link, den dankenswerterweise Rosaire oben aufgeführt hat, angeschaut, was Aushilfsorganisten im Bistum Mainz auf Honorarbasis so verdienen. Daß es noch schlimmer als bei uns sein würde, hat mich dann doch geschockt ! Ein C-Musiker bekommt für eine Messe mit Orgelspiel 15,34 EUR, ein D-Musiker sogar nur 11,50 EUR - und einer, der einfach nur gut Orgel spielen kann, ohne Prüfung (soll es öfter geben, als man denkt!), der bekommt 7,67 EUR... Die Staffelung an sich ist ja sowieso ein Witz , denn es gibt nicht besonders viele C-Musiker, dafür umso mehr D-Musiker und vor allem welche, die nie eine Prüfung abgelegt haben. Laut dieser Aufstellung würde ich ganz persönlich in die letzte Kategorie fallen und daher für Orgelspiel und Psalmengesang weniger als eine Putzfrau pro Stunde verdienen - und das für Sonn- und Feiertagsarbeit! Ich halte das für eine Riesenverarsche, auf gut Deutsch gesagt! :ph34r: :ph34r: :ph34r: Hier in unserem Bistum gibt es wenigstens EINHEITLICH 18 EUR für alle - da die meisten Vertretungsorganisten ohnehin keine Prüfung haben. Und A- oder B-Musiker spielen auch kaum in fremden Kirchen, weil sie sich dazu zu schön sind...Davon abgesehen kenne ich keinen hauptamtlichen Kirchenmusiker, der sich mit 18 EUR abspeisen ließe... Es ist wirklich ein Trauerspiel mit der katholischen Organistenvergütung! PS 1: Ich habe in meinem studentischen Nebenjob als ungelernte Kraft in einem großen Textilkaufhaus am Anfang 11 EUR die Stunde bekommen - mittlerweile bin ich bei 15 EUR angelangt. Nur mal als Vergleichsgröße... PS 2: Die evangelische Kirche bei uns zahlt ca. 31 EUR pro Gottesdienst + Fahrtkosten! Nur mal so als Vergleich...Und jetzt komme mir keiner mit dem Argument, die hätten auch weniger Gottesdienste als Katholen - im Zweifelsfall werden die Nebenamtler auch bei Katholens nicht mehr als eine Messe am Sonntag beorgeln... bearbeitet 29. März 2006 von RationisCausa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Ich war letztes Jahr in einer Kirche, wo die Pfarrerin immer alle Lieder selbst auf der Gitarre begleitet. Die hat keine Probleme mit Kirchemusikern :-) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Ich war letztes Jahr in einer Kirche, wo die Pfarrerin immer alle Lieder selbst auf der Gitarre begleitet. Die hat keine Probleme mit Kirchemusikern :-) aber ich fürchte, ein problem mit der ästhetik.... pfr. die sich selbst auf der gitarre begleiten... grrrrrr... ich habe in meiner laufbahn noch nie erlebt, dass das vertretbar gewesen wäre. der ästhetische greuel manches gottesdienstes - die menschen müssen gott auf knien danken, dass das nicht unter den begriff der sünde fällt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stanley Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Ich war letztes Jahr in einer Kirche, wo die Pfarrerin immer alle Lieder selbst auf der Gitarre begleitet. Die hat keine Probleme mit Kirchemusikern :-) Dann waren auch sicherlich keine anwesend Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lutheraner Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Ich war letztes Jahr in einer Kirche, wo die Pfarrerin immer alle Lieder selbst auf der Gitarre begleitet. Die hat keine Probleme mit Kirchemusikern :-) aber ich fürchte, ein problem mit der ästhetik.... pfr. die sich selbst auf der gitarre begleiten... grrrrrr... ich habe in meiner laufbahn noch nie erlebt, dass das vertretbar gewesen wäre. der ästhetische greuel manches gottesdienstes - die menschen müssen gott auf knien danken, dass das nicht unter den begriff der sünde fällt. Das war eine kleine und eher arme Diasporagemeinde. Es ging halt nicht anders. War aber eigentlich nicht schlecht - wie früher im Reli-Unterricht ;-) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 29. März 2006 Melden Share Geschrieben 29. März 2006 So einfach ist das aber nicht. Viele Organisten (Hauptamtliche gibt es hier fast nicht) gibt es sowieso nicht mehr und kaum ein Pfarrer oder PGR/KV (falls es die überhaupt interessiert) bringt den Mut auf dies dem Organisten zu sagen, da sie Angst haben ganz ohne Organisten dazustehen oder das der Organist gleich beleidigt ist. Es ist sehr schade um die Musik, aber man kann sich damit trösten, daß es ohne Orgel oft noch graußliger klingt. Ich war letztes Jahr in einer Kirche, wo die Pfarrerin immer alle Lieder selbst auf der Gitarre begleitet. Die hat keine Probleme mit Kirchemusikern :-) aber ich fürchte, ein problem mit der ästhetik.... pfr. die sich selbst auf der gitarre begleiten... grrrrrr... ich habe in meiner laufbahn noch nie erlebt, dass das vertretbar gewesen wäre. der ästhetische greuel manches gottesdienstes - die menschen müssen gott auf knien danken, dass das nicht unter den begriff der sünde fällt. Das war eine kleine und eher arme Diasporagemeinde. Es ging halt nicht anders. War aber eigentlich nicht schlecht - wie früher im Reli-Unterricht ;-) smile, also sozialromantik, das mag ja mal angehen. aber den klampfenden theologen möcht ich eigentlich nicht im gottesdienst erleben - allzuoft ist es einfach nur schlimm. und wenn ich evangelisch wäre, würde ich mir da lieber zu hause am sonntag vormittag eine kantate von bach anhören und ein stilles gebet sprechen.... als mir s.o. anzutun, und dazu dann noch eine meist endlos lange, dafür umso mittelmässigere predigt, oder gar mir in der predigt die anweisung abzuholen, wie ich in dieser oder jener politischen frage zu denken habe. (alles schon erlebt - wie gesagt - wäre ich evangelisch, wäre ich wohl nur gaaaanz selten des sonntags in der kirche zu finden) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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