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Ihr Atheisten, was macht ihr hier?


Cabral

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Ich verkrafte mehr als Du denkst, Lissie.

 

Allerdings bin ich in der Tat etwas sensibel, wenn die Toten der Shoah für billige Polemik instrumentalisiert werden.

Nun, jedenfalls gibt es einen sehr gravierenden Unterschied zwischen den Opfern der Sharia und den Opfern Deines Gottes: Letztere gibt es nur in der Theorie, da dafür auch übers Diesseits hinaus.

 

Billig ist meine Polemik dennoch nicht, denn wenn ich mit Dir ausführlich über Deinen Gott rede und das was Du mir über ihn erzählst, wirklich ernstnehme, dann kann ich es Dir leider nicht ersparen, daß ich jeden, aber wirklich ausnahmslos jeden noch so großen Verbrecher der Menschheitsgeschichte in seinen Auswirkungen für weniger katastrophal halte, als diesen Gott - auch wenn dieser Gott es vielleicht im Gegensatz zu so manchen Großverbrechern mit allen Menschen gut meint. Wenn Du das nicht wissen willst, dann diskutier mit jemand anderem oder halt Dir die Ohren zu.

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den Opfern der Sharia

Freud lass nach.

 

denn wenn ich mit Dir ausführlich über Deinen Gott rede

 

Du redest mit mir nicht über meinen Gott. Du redest über einen Popanz, den Du Dir selbst gebastelt hast und über den Du Dich dann haushoch erhebst. Du redest über Deine grenzenlose Eitelkeit.

 

und das was Du mir über ihn erzählst, wirklich ernstnehme

 

Du nimmst mich nicht ernst. (meistens jedenfalls) Wenn Du das tätest, würdest Du Dir bestimmte Formulierungen selbst verbieten.

 

Wenn Du das nicht wissen willst, dann diskutier mit jemand anderem oder halt Dir die Ohren zu.

 

Nee, meine Beste. Friss oder stirb ist nicht. Wenn Du meinst, billig provozieren zu müssen, mußt Du auch damit leben, daß ich darauf so reagiere, wie ich es für richtig halte. Und wenn Dir das nicht passt, dann diskutier mit jemand anderem oder halt Dir die Ohren zu. :blink:

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Atheisten tun sich damit wesentlich schwerer. Und Du toppst das, indem Du schreibst, das lohnt gar nicht...:blink:

Nö. Ich wehre mich nur dagegen, für Dich die Arbeit zu erledigen, die Du selber nicht leistest.

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Der Mensch kann sein Ziel ja wählen: Leben oder Tod.

Um dieser Aussage einen Sinn abzugewinnen, muss man wohl Christ sein. Wer nicht an Gott glaubt oder nicht die vorgefertigten Wege geht, die das katholische Lehramt verschreibt, entscheidet sich doch nicht für den Tod, sondern nur für ein anderes Leben.

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Der Mensch kann sein Ziel ja wählen: Leben oder Tod.

Um dieser Aussage einen Sinn abzugewinnen, muss man wohl Christ sein.

Das ist vollkommen richtig, Stefan, weil wir den Begriff Leben ja über das irdische Leben hinaus verstehen. Deshalb brauchen wir auf dieser Erde auch nicht hinter den Dingen herzurennen aus Angst, etwas zu verpassen.

 

Wer nicht an Gott glaubt oder nicht die vorgefertigten Wege geht, die das katholische Lehramt verschreibt, entscheidet sich doch nicht für den Tod, sondern nur für ein anderes Leben.

 

Im Prinzip ja. Nur daß ich die Einschränkung machen würde, daß dieses "andere" Leben qualitativ unter dem Leben nach Gottes Geboten steht. Will sagen: selbst wenn es Gott gar nicht gibt und es mit dem ewigen Leben nix ist, halte ich den christlichen Lebensentwurf das gelungenere, reichere Leben. Insofern handelt es sich um eine win-win Situation. :blink:

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Im Prinzip ja. Nur daß ich die Einschränkung machen würde, daß dieses "andere" Leben qualitativ unter dem Leben nach Gottes Geboten steht. Will sagen: selbst wenn es Gott gar nicht gibt und es mit dem ewigen Leben nix ist, halte ich den christlichen Lebensentwurf das gelungenere, reichere Leben. Insofern handelt es sich um eine win-win Situation. 

 

Das letztere halte ich, insbesondere bei HS, für Unsinn.

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Das letztere halte ich, insbesondere bei HS, für Unsinn.

Es kommt darauf an, was man unter Gottes Geboten versteht. Wenn man dazu unkritisch die Meinungen irgend eines Lehramts übernimmt kann man sich sicherlich genau so die falsche Wahl treffen als wenn man an seiner privaten Verstocktheit festhält. Einen risikolosen Weg gibt es da nicht.

bearbeitet von Squire
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Wer nicht an Gott glaubt oder nicht die vorgefertigten Wege geht, die das katholische Lehramt verschreibt, entscheidet sich doch nicht für den Tod, sondern nur für ein anderes Leben.

 

Im Prinzip ja. Nur daß ich die Einschränkung machen würde, daß dieses "andere" Leben qualitativ unter dem Leben nach Gottes Geboten steht. Will sagen: selbst wenn es Gott gar nicht gibt und es mit dem ewigen Leben nix ist, halte ich den christlichen Lebensentwurf das gelungenere, reichere Leben. Insofern handelt es sich um eine win-win Situation. :P

Das ist ok. Und meine eigene Variante der pascalschen Wette ist´ja ähnlich: Selbst wenn es den christlichen Gott nachweislich gäbe, würde für mich das was Ihr "Tod" nennt (also Gottferne) qualitativ über dem christlichen "Lebens"entwurf stehen und die Hölle wäre dann eben für mich das gelungenere und geschmackvollere Leben in Fülle. Ich bin mir auch sicher, in der Hölle die geschmackvolleren und geistig attraktiveren Menschen vorzufinden :blink: - auf der Erde sowieso.

 

Also auch hier: Eine eindeutige win-win-Situation.

 

Das dummdreist-naive an der christlichen Weltsicht ist lediglich, daß sie so einseitig und phantasielos ist. Warum geht es nicht in Euren Schädel hinein, daß Euer Gott für die einen der Himmel und für die anderen die Hölle wäre? Das ist doch nicht so schwer. Das gäbe wenigstens diesem ganzen Teufelshumbug einen Sinn: Die Gottferne wäre dann auch zu etwas gut. Und somit wäre die gesamte Schöpfung wieder letztendlich harmonisch und abgerundet.

bearbeitet von lissie
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Will sagen: selbst wenn es Gott gar nicht gibt und es mit dem ewigen Leben nix ist, halte ich den christlichen Lebensentwurf das gelungenere, reichere Leben. Insofern handelt es sich um eine win-win Situation. :blink:

Das kannst Du über Dich sagen, aber nicht über andere. Oder sagst Du auch, dass jemand, der einen völlig anderen Musikgeschmack als Du hat, mit Deiner Plattensammlung glücklicher wäre als mit seiner eigenen?

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Hier geht es um etwas anderes als um Geschmacksfragen, Stefan (das verkennt auch Lissie).

 

Es geht um die Existenz schlechthin.

 

Die Hölle - wenn man sie sich schon vorstellen mag - ist kein gemütlicher Ort, wo Lissie mit ihresgleichen schlemmen kann.

 

Gottferne in unserem Sinne heißt: nicht leben. Nicht leben in unserem Sinne heißt: nicht lieben, und nicht geliebt werden. Es geht bei der christlichen Existenz letzten Endes, wie Ratzinger sagt, nur um dieses eine Thema: daß wir Liebende werden. Denn dann sind wir Gott ähnlich. Daß wir uns selbst nicht finden, indem wir uns in unserem eigenen Ich einsperren, sondern dadurch, daß wir uns zum anderen, zum Du hin, öffnen.

 

Menschliches Leben ist - im christlichen Sinn - Beziehung. Gott ist Beziehung. Wer will schon in einer Welt leben, in der das einzige, was existiert, man selbst ist? Das ist die Hölle, der Tod schlechthin: das in sich selbst gefangene Ich.

 

Use it or lose it.

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Ich denke schon, dass Thomas sein eigenes Leben gemeint hat. Ich unterschreibe seine Ansicht (und kenne noch mehr Menschen, die auch dieser Ansicht sind).

 

Elima

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Hier geht es um etwas anderes als um Geschmacksfragen, Stefan (das verkennt auch Lissie).

Nein, das verkennt sie nicht. Ich meinte nicht, daß es eine Geschmacksfrage ist, ob ich Gott mag oder nicht, sondern ich meinte, daß es für mich eine ganz existentielle Frage wäre, ob ich mein Leben an einem geschmacklich m.E. minderwertigen Gott ausrichte. Für meinen Geschmack (und Geschmack ist mir so wichtig, wie Dir vielleicht die geweihten Oblaten) wäre ein Leben in Gottnähe (der christlichen "Gottes"!) eine Hölle ohnegleichen.

 

Gottferne in unserem Sinne heißt: nicht leben. Nicht leben in unserem Sinne heißt: nicht lieben, und nicht geliebt werden.

 

"Gott"nähe in meinem Sinne heißt (vorausgesetzt wir reden nur über den christlichen Gott und nicht über Gott schlechthin gegen den ich sicher nichts habe): Nicht leben. Nicht leben in meinem Sinne hei0ßt: nicht lieben, nicht geliebt werden.

bearbeitet von lissie
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Schau mal Thomas, nochmal etwas deutlicher: Wenn meine Seele nur im mindetesten unsterblichen Chrakter hat, dann kann es doch nicht sein, daß ich nach meinem Tod so ganz und gar nicht mehr als "ich" existiere, sondern als mein exaktes Gegenteil. Mit anderen Worten: das, was einem hier auf Erden zutiefst zuwider ist, ist einem entweder auch im Jenseits zuwider, oder man ist im Jenseits ohnehin tot.

 

Du bist doch so ein glühender Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen. Jetzt stell Dir einfach mal vor, Dir würde jemand einen Gott präsentieren, dessen Lebensentwurf für jeden Menschen vorsieht, mindestens 4 Abtreibungen mitinitiiert zu haben. Ich nehme an, Du würdest dankend auf eine Ewigkeit mit dem verzichten. Und wenn man Dir dann sagen würde, "Du, Du mußt da aber nur vertrauen, das ist im Grunde nur Leben in Fülle und die Liebe und wo dieser Gott nicht ist, ist der Tod" und ähnliches Blablabla.

 

Ungefähr so unmöglich wäre es mir, mich mit dem Christengott (dem des Lehramts, es gibt ja noch nettere Editionen) arrangieren.

 

 

Ist es jetzt etwas verständlicher geworden?

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Hier geht es um etwas anderes als um Geschmacksfragen, Stefan (das verkennt auch Lissie).

 

Es geht um die Existenz schlechthin.

 

Die Hölle - wenn man sie sich schon vorstellen mag - ist kein gemütlicher Ort, wo Lissie mit ihresgleichen schlemmen kann.

Du hast wohl schon vergessen, was Du selber geschrieben hast:

 

Will sagen: selbst wenn es Gott gar nicht gibt und es mit dem ewigen Leben nix ist, halte ich den christlichen Lebensentwurf das gelungenere, reichere Leben. Insofern handelt es sich um eine win-win Situation.

 

Es geht hier um Lebensentwürfe, und die kann man mit menschlichen Massstäben beurteilen. Das Jenseits interessiert mich hier nicht. Darüber können wir keine falsifizierbaren Aussagen treffen. Du versuchst einen Aspekt in die Diskussion einzubringen, über den sich gar nicht diskutieren lässt. Das Jenseits ist nicht verhandelbar, nicht beweisbar und nicht widerlegbar. Es ist sinnlos, darüber zu diskutieren. Damit punkten zu wollen ist intellektuell unredlich.

 

Ach, warum das Rad neu erfinden:

 

Das Grundproblem des religiösen - auf Gott ausgerichteten - Denkens besteht meines Erachtens darin, daß jede religiöse Argumentation notwendigerweise auf Etikettenschwindel beruht, da hier menschliche Wirklichkeitskonstruktionen mit anderen als menschlichen Gütekriterien (z.B. „göttlicher Wille“) versehen werden, was zu einem unlauteren Wettbewerb der Gedanken und damit zu einem Verstoß gegen das Prinzip der Gleichberechtigung führt.

Was ist damit gemeint? Nun, der religiöse Mensch benutzt im Gegensatz zum Nichtreligiösen nicht nur Argumente, die in der „Welt des Menschen“ beheimatet sind (die gegeneinander abgewogen und modifiziert werden können), er benutzt zudem noch Argumente, die ihrem Anspruch nach einer höheren Ebene angehören (die durch menschliche Argumente nicht aufgehoben werden können). Durch diese pseudotranszendentale, letztlich erschummelte Verstärkung seiner Argumente wird der religiöse Mensch - wenn er religiös argumentiert - unangreifbar. Er steht über den Dingen, berichtet über höhere Einsichten. Konsequenz: Er überhöht sich selbst, übervorteilt und erniedrigt seine nichtreligiösen KommunikationspartnerInnen, die in der Kommunikation nicht mit gezinkten Karten spielen. Dieses prinzipielle Ungleichgewicht in der Argumentation ist der Grund dafür, daß es in der Regel nicht zu einem wirklichen und ehrlichen Dialog von Gläubigen und Nichtgläubigen kommen kann.

Quelle
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Eine gewagte Behauptung, das Abendland und unsere Ethik ist wesentlich vom Christentum geprägt und bestimmt nicht von Adam Smith!

 

Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt, kann er nicht begründen, er fordert im Grunde die selben Dinge, die von der christlichen Ethik her bereits bekannt sind zB. "Mitgefühl mit dem anderen", kann aber nicht begründen, warum der Einzelne dieses "Mitgefühl" überhaupt haben soll (außer in der Hinsicht das es der Gesellschaft nützlich sei oder es eben selbstverständlich sei, daß eine Gesellschaft Mitgefühl benötigt!). Aber warum soll der Einzelne in einer konkreten Situation, in der er keine Sanktion von der Gesellschaft fürchten muß, einen Menschen nicht töten, wenn ihm dies von Vorteil ist? Etwa, deswegen nicht, weil dieses Verhalten, wenn es von allen übenrommen würde, zur Destablisierung der Gesellschaft und damit vielleicht auch zum Aussterben der Gattung Mensch führen könnte? Ich glaube kaum, und die Wirklichkeit zeigt dies ja auch, daß ein Mensch sich in seinem Handeln nach solchen Vernunfts- und Gesellschaftsprinzipien orientieren würde!

 

 

Claudia 

Geschrieben am: 2 Sep 2004, 11:06

 

Alles wird durch das Umfeld geprägt. Wenn man sich mal vor Augen führt, welche abstrusen Theorien schon aufgestellt wurden und was schon ernsthaft gelehrt und vertreten und sogar von der Mehrheit der jeweiligen Gesellschaft gelebt wurde, dann weißt Du, daß dahingehend 99% des Gewissens aus Prägung und Umfeld resultiert (siehe Extremideologien oder Religionen mit wirklich unmenschlicher Moral).

 

Ich denke, daß auch da das Gewissen vorhanden ist, aber die meisten Menschen sind nahezu völlig manipulierbar - was zB. auch das Milgram Experiment zeigt!

 

Es wäre z.B. unlogisch, wenn jemand eine Moral vertreten würde, die der menschlichen Natur in wichtigen Punkten diametral entgegen steht. Trotzdem wurde sowas nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt bzw versucht zu leben, und nicht nur in Ausnahmefällen...

 

Unlogisch würde ich das nicht nennen, aber solch eine Ethik ist sehr hart und kann ohne Liebe sein und wird sich daher schnell zum Schlechten hin neigen.

Es ist auch immer einfacher eine Ethik umzusetzen, wenn man sie einsieht und daher freiwillig umsetzt, als wenn man sich unter einen Zwang fühlt.

Wenn man freiwillig fastet, dann macht es einem nicht viel aus, daß man über mehrere Tage nichts ist, wenn man aber hungern muß, weil man nichts zu essen hat, verliert man schnell an Kraft.

 

Ja, und wer legt fest, was *wirklich gut* ist?

Das behauptet jede Lehre von sich, jede Ideologie, und Religionen nehmen sich einen Mittler dazu, der angeblich von Menschen unangreifbar und damit objektiv ist... dabei ist dieser Mittler auch nur ein Produkt ihrer selbst. Oder an welcher Stelle liegt mein Irrtum?

 

Was gut ist und was nicht, daß sagt das Gewissen. Das Gewissen erfährt jeder, nur wird es unterschiedlich erklärt.

Der objektive Standpunkt Gottes erlaubt eine Ethik die sowohl die Intention des Menschen berücksichtigt, als auch die Situation, wie sie sich einem objektiven Beobachter darstellt - daher wie sie wirklich ist.

Dieser objektive Beobachter fehlt bei anderen Ethiken.

 

 

 

Okay, das genau wage ich zu bezweifeln. Bitte greif diesen Ansatz mal so an, daß Du Deine Versagensprognose etwas verdeutlichst, ich kann mir nämlich kein Beispiel vorstellen...

 

Volker hatte Adam Smith genannt und da hatte ich folgende Kritik gepostet, die auch auf eine pragmatische Ethik anwendbar ist:

 

Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt, kann er nicht begründen, er fordert im Grunde die selben Dinge, die von der christlichen Ethik her bereits bekannt sind zB. "Mitgefühl mit dem anderen", kann aber nicht begründen, warum der Einzelne dieses "Mitgefühl" überhaupt haben soll (außer in der Hinsicht das es der Gesellschaft nützlich sei oder es eben selbstverständlich sei, daß eine Gesellschaft Mitgefühl benötigt!). Aber warum soll der Einzelne in einer konkreten Situation, in der er keine Sanktion von der Gesellschaft fürchten muß, einen Menschen nicht töten, wenn ihm dies von Vorteil ist?

Etwa, deswegen nicht, weil dieses Verhalten, wenn es von allen übernommen würde, zur Destablisierung der Gesellschaft und damit vielleicht auch zum Aussterben der Gattung Mensch führen könnte? - Ich glaube kaum, und die Wirklichkeit zeigt dies ja auch, daß ein Mensch sich in seinem Handeln nach solchen Vernunfts- und Gesellschaftsprinzipien orientieren würde!

 

 

Gruß

Sam

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Volker hatte Adam Smith genannt und da hatte ich folgende Kritik gepostet, die auch auf eine pragmatische Ethik anwendbar ist:

 

Was Adam Smith an Moralregeln aufstellt, kann er nicht begründen, er fordert im Grunde die selben Dinge, die von der christlichen Ethik her bereits bekannt sind zB. "Mitgefühl mit dem anderen", kann aber nicht begründen, warum der Einzelne dieses "Mitgefühl" überhaupt haben soll (außer in der Hinsicht das es der Gesellschaft nützlich sei oder es eben selbstverständlich sei, daß eine Gesellschaft Mitgefühl benötigt!). Aber warum soll der Einzelne in einer konkreten Situation, in der er keine Sanktion von der Gesellschaft fürchten muß, einen Menschen nicht töten, wenn ihm dies von Vorteil ist?

Etwa, deswegen nicht, weil dieses Verhalten, wenn es von allen übernommen würde, zur Destablisierung der Gesellschaft und damit vielleicht auch zum Aussterben der Gattung Mensch führen könnte? - Ich glaube kaum, und die Wirklichkeit zeigt dies ja auch, daß ein Mensch sich in seinem Handeln nach solchen Vernunfts- und Gesellschaftsprinzipien orientieren würde!

Diese Kritik ist auf jede Ethik anwendbar, auch auf die christliche. Wäre die christliche Ethik von dieser Kritik nicht betroffen, dann dürfte es in unseren Gefängnissen keine Christen geben. Die gibt es aber.

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Das Grundproblem des religiösen - auf Gott ausgerichteten - Denkens besteht meines Erachtens darin, daß jede religiöse Argumentation notwendigerweise auf Etikettenschwindel beruht, da hier menschliche Wirklichkeitskonstruktionen mit anderen als menschlichen Gütekriterien (z.B. „göttlicher Wille“) versehen werden, was zu einem unlauteren Wettbewerb der Gedanken und damit zu einem Verstoß gegen das Prinzip der Gleichberechtigung führt.

Was ist damit gemeint? Nun, der religiöse Mensch benutzt im Gegensatz zum Nichtreligiösen nicht nur Argumente, die in der „Welt des Menschen“ beheimatet sind (die gegeneinander abgewogen und modifiziert werden können), er benutzt zudem noch Argumente, die ihrem Anspruch nach einer höheren Ebene angehören (die durch menschliche Argumente nicht aufgehoben werden können). Durch diese pseudotranszendentale, letztlich erschummelte Verstärkung seiner Argumente wird der religiöse Mensch - wenn er religiös argumentiert - unangreifbar. Er steht über den Dingen, berichtet über höhere Einsichten. Konsequenz: Er überhöht sich selbst, übervorteilt und erniedrigt seine nichtreligiösen KommunikationspartnerInnen, die in der Kommunikation nicht mit gezinkten Karten spielen. Dieses prinzipielle Ungleichgewicht in der Argumentation ist der Grund dafür, daß es in der Regel nicht zu einem wirklichen und ehrlichen Dialog von Gläubigen und Nichtgläubigen kommen kann.

 

Das Problem, welches der Autor hier offensichtlich hat, ist folgendes:

 

Er fordert das die Menschen nicht mehr zu glauben, ihren Glauben daher quasi abzulegen um ihren Glauben dann wieder logisch herzuleiten.

Das ist nunmal nicht möglich. Sobald ein Mensch glaubt, aktzeptiert er einen irrationalen Aspekt als Bestandteil seines Weltbildes. Die meisten Gläubigen haben auch die Erfahrung, das da irgendetwas ist.

 

Es gibt Wissenschaftler dies versuchen, solche religiösen Erfahrungen auf Gehirnaktivitäten zurückzuführen.

 

Sobald ich glaube, dann glaube ich an etwas.

Dieses etwas leite ich dann nicht erst irgendwo her, weil ich ja daran glaube.

Wenn ich es herleiten würden, dann müßte ich daran nicht glauben.

Von daher ist es unseriös, Religion in dieser Weise zu kritisieren.

Die richtige Weise wäre: Religion ist in großen Teil irrational oder unemepirisch.

Aber naja, diese Kritik hätte nicht viel Schärfe, deswegen versucht man der Religion unredliche Tricks und ähnliches zu unterstellen.

Der Gläubige sagt: "Hier ich glaube dies und das und ich kann nicht durchgehend begründen warum!" und der Atheist sagt: "Hier ich bin von diesen und jenem überzeugt und ich kann meistens begründen warum ich das bin!"

Das ist schon alles.

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Diese Kritik ist auf jede Ethik anwendbar, auch auf die christliche. Wäre die christliche Ethik von dieser Kritik nicht betroffen, dann dürfte es in unseren Gefängnissen keine Christen geben. Die gibt es aber.

 

Nein, die christliche Ethik geht davon aus, daß es ein Gewissen gibt, welches den Menschen immer in die Lage versetzt zwischen gut und böse zu unterscheiden, sofern der Mensch sich nicht selbst belügt, nicht manipuliert ist und in der Lage ist Situationen richtig zu erfassen.

Auf das Gewissen kann man sich daher in solchen Situationen immer noch verlassen, selbst wenn der Mensch nicht in Hinsicht Gattungserhalt oder Nutzen für die Masse reflektiert und keine Sanktion fürchten muß.

Gäbe es das Gewissen nicht, dann gäbe es im Krieg vielelicht keine Menschen die Gnade erfahren.

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Das Problem, welches der Autor hier offensichtlich hat, ist folgendes:

 

Er fordert das die Menschen nicht mehr zu glauben, ihren Glauben daher quasi abzulegen um ihren Glauben dann wieder logisch herzuleiten.

Das ist nunmal nicht möglich.

Nein, das ist nicht das "Problem", das der Autor mit Euch hat.

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Der Gläubige sagt: "Hier ich glaube dies und das und ich kann nicht durchgehend begründen warum!" und der Atheist sagt: "Hier ich bin von diesen und jenem überzeugt und ich kann meistens begründen warum ich das bin!"

Das ist schon alles.

Nein, das ist nicht alles.

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Diese Kritik ist auf jede Ethik anwendbar, auch auf die christliche. Wäre die christliche Ethik von dieser Kritik nicht betroffen, dann dürfte es in unseren Gefängnissen keine Christen geben. Die gibt es aber.

 

Nein, die christliche Ethik geht davon aus, daß es ein Gewissen gibt, welches den Menschen immer in die Lage versetzt zwischen gut und böse zu unterscheiden, sofern der Mensch sich nicht selbst belügt, nicht manipuliert ist und in der Lage ist Situationen richtig zu erfassen.

Auf das Gewissen kann man sich daher in solchen Situationen immer noch verlassen, selbst wenn der Mensch nicht in Hinsicht Gattungserhalt oder Nutzen für die Masse reflektiert und keine Sanktion fürchten muß.

Gäbe es das Gewissen nicht, dann gäbe es im Krieg vielelicht keine Menschen die Gnade erfahren.

Das Gewissen gibt es unabhängig vom Glauben an Gott. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal des christlichen Glaubens. Überhaupt: Was haben Deine theoretischen Überlegungen mit der Realität und meiner Antwort zu tun?

bearbeitet von Stefan
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