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Geschrieben
SPIRITUELLER GENUSS(Seele)  -  MATERIELLER GENUSS(Körper), dazwischen liegen Welten!

 

... wir Menschen kennen den materiellen Genuß tatsächlich viel besser als die spirituelle Freude. Den materiellen Genuß haben wir manchmal schon zur Genüge ausgekostet und auch die oft weniger angenehmen Aspekte einstecken müssen, wenn wir "überzogen" haben. Wir kennen aber auch Freuden, die längeren Bestand haben. Wir haben schon erlebt, daß es schön ist, Anderen Freude zu bereitet.

 

Ich glaube jedenfalls, daß auch die Ewigkeit Freuden für uns bereithält - was wäre sonst an der Ewigkeit erstrebenswert?

Oder ist der einzige "Vorzug", den die Ewigkeit bietet, dem ständigen auf und ab dieses Lebens, als eine Folge aus dem "Karma", welches wir auf uns geladen haben, zu entkommen?

Haribol lieber Ludwig

Ich kann dir nur wenig aus meiner eigenen Erfahrung darüber erklären, sondern, was uns Gott in der „Bhagavad-gita wie sie ist“ darüber erklärt.

Die Freude die wir in der spirituellen Welt erleben ist, „Ekstase“. Diese aller höchste Freude ist mit nichts in dieser Welt zu vergleichen. Die Freude in der Ewigen Welt ist stetig am zunehmen, es gibt dort keine Stagnation. So wenig es auch für eine erleuchtete Person in unserer Welt bezüglich der Gotteserkenntnis eine Grenze gibt. Eine solche Person erfährt immer mehr und grössere Freude und Erkenntnis.

 

Der Punkt ist, WIR SIND NICHT DER KÖRPER.

Unsere Unwissenheit liegt darin begründet, dass wir uns für den Körper halten. So sind wir ständig dazu gezwungen für diesen zu Denken und zu Handeln. Dieser Zwang hört erst dann auf, wenn wir bhakti-yoga, Hingebungsvollen Dienst für den Herrn praktizieren.

In Wirklichkeit haben wir rein gar nichts mit unserem Körper zu tun. Vergleichbar mit einem Fahrer der sich für das Fahrzeug hält in dem er sitzt. Diese falsche Identifikation, zwingt ihn dazu, alles zu tun was das „Fahrzeug“ von ihm wünscht. Wenn die Seele mit dem materiellen Körper in Berührung kommt, hält sie sich sogleich für diesen und ist gezwungen gemäss dessen Bedürfnissen zu handeln. Diesem Zustand sagt man, „Bedingt“, das Gegenteil davon ist Erlöst. Diese Bedingtheit ist vor allem gekennzeichnet durch ANGST, da dieser Körper verletzlich und vergänglich ist.

Wirkliche Spiritualität bedeutet, mit seiner Intelligenz dieses klar zu erkennen und danach zu streben, Erlösung zu erlangen. Echte Religion bedeutet, diesen Prozess „des Wiedererkennens“ zu Starten und in Gang zu halten.

Und da nun gibt es verschiedene Wege (Religionen).

- Man kann mittels spekulativem und analytischem Denken seine Intelligenz so weit schärfen, dass man zur Erkenntnis vorstösst nicht der Körper zu sein, ewig zu sein, in dem man über den unpersönlichen, unmanifestierten Aspekt Gottes meditiert und auch danach HANDELT (Mayavadaphilosophie, Shankaracaryas; Buddhismus) Diese Art von „Re-ligio“ ist äusserst schwierig, mühsam und nimmt viele Leben in Anspruch!

- Man kann mystischen Yoga (Ashtanga-yoga, der achtfache Weg) praktizieren in dem man über die Überseele im Herzen meditiert. Die Überseele ist der „lokalisierte Aspekt des Herrn“, der im Herzen eines jeden Lebewesens weilt. Diese Überseele ist von den erleuchteten Yogis genau beschrieben und sieht immer gleich aus (man kann also nicht über eine selbsternannte Form Gottes meditieren). Auch dieser Weg ist äusserst schwierig zu praktizieren in unserem modernen Zeitalter, da wir dauernden Störungen ausgesetzt sind. (auch dieser Weg des „Dhyana-yoga“, wird von Gott in der Bhagavad-gita nicht empfohlen!)

- Man kann die Anweisungen Gottes in der „Bhagavad-gita wie sie ist“, befolgen und sich langsam und stetig immer mehr von materiellen Tätigkeiten lösen, in dem man immer mehr nach den Anweisungen des Herrn handelt. Hier handelt man immer noch, jedoch nach den Anweisungen und Wünschen Gottes und nicht mehr nach den eigenen. (wie beschrieben in der „Bhagavad-gita wie sie ist“)

In den ersten beiden Wegen ist man lediglich für sich selbst Tätig. Diese führen mit der Zeit auch auf immer höhere Ebenen der Gotteserkenntnis, ABER man erkennt dabei nur die verschiedenen unpersönlichen Aspekte Gottes und die eigene Stellung zu diesen Aspekten bleibt schwierig zu erkennen. So kann es sein, dass sich Beispielsweise der mystische Yogi zum Zeitpunkt der „Erleuchtung“ (wenn sich ihm die Überseele, Kshiradokashay Vishnu) im Herzen offenbart, er sich für diese hält! Die Glückseligkeit dieses Anblickes ist mit nichts in dieser Welt zu beschreiben. Der Yogi wird, für Aussenstehende, als Verrückter betrachtet. (Weinen, Lachen, Tanzen, Haare sträuben, grundlos Schwitzen, sich am Boden wälzen – die Glückseligkeit „überrollt“ den Verstand)

Christus beispielsweise schwitzte Blut, was auch eine extreme Art transzendentaler Ekstase ist. In einem solchen Zustand ist der Körper nicht mehr den materiellen Bedingungen unterworfen! Der Körper des Gottgeweihten selbst wird zum Spiegelbild der Emotionen und Gefühle der Gottesliebe für den Höchsten Herrn.

Es gibt eine Heilige Schrift in Indien mit dem Titel „bhakti-rasamrita-sindhu“, der „Nektar-Ozean der Hingabe“. In dieser Schrift sind all diese Symptome bis aufs genauste beschrieben und analysiert, so dass der angehende Gottgeweihte einen Einblich und der vertiefte Gottgeweihte einen Anhaltspunkt erhält, „wo er steht“. (und auch um „Schauspieler“ zu entlarven)

 

Zum dritten Weg, dem Weg den uns Gott in der „Bhagavad-gita wie sie ist“ empfiehlt und der gleichzeitig, der EINZIGE Weg zur vollkommenen Gottes- und Selbsterkenntnis führt, sagt der Herr, seinem Geweihten Arjuna:

„Alles, was du tust, alles, was du isst, alles, was du opferst oder fortgibst, sowie alle Entsagung, die du dir auferlegst, solltest du, o Sohn Kuntis, Mir als Opfer darbringen.“ (BG 9.27)

 

Das Beispiel des Fahrzeuges und des Fahrers der sich für das „Fahrzeug“ hält, ist daher so passend, weil so lange sich der Fahrer nur um die Bedürfnisse des „Fahrzeuges“ kümmert er keinerlei Erkenntnis erhält über sein wirkliches Wesen. Erst wenn er sich nach den Anweisungen des Herrn betätigt, „erlöst“ ihn der Herr, in dem Masse wie sich der Aspirant Ihm hingibt. Dieses hingegebene Handeln für den Herrn, erfüllt einem mit Freude. Und es ist diese Freude die einem den „echten“ Weg bestätigt. Erst zu diesem Zeitpunkt, wenn die Freude sich langsam manifestiert, ist es dem Aspiranten möglich sich von Sinnenfreuden zurückzuziehen, OHNE DADURCH LEIDEN ZU MÜSSEN! Im Gegenteil, es fällt ihm leicht und er tut es MIT FREUDE. Denn alles andere wäre nur ein qualvoller Versuch seine Sinne „zurückzuziehen“. Daraus entstehen dann eben die Verfehlungen von Priestern an ihren Schutzbefohlenen. Ein eindeutiges Zeichen der NICHTERLÖSUNG, des FALSCHEN WEGES. Die Freude die du angesprochen hast, „für andere Menschen/Tiere zu handeln“, ist immer noch „materiell“, es ist Freude in der Erscheinungsweise der Tugend. Zum Vergleich; die Freude eine Million Euro gewonnen zu haben, in der Erscheinungsweise der Leiden-schafft ist und die Freude des Alkoholrausches in der Erscheinungsweise der Unwissenheit ist. Die Freude für den Herrn zu handeln (bhakti-yoga) ist jedoch transzendental zu diesen „materiellen“ Freuden.

 

Herzliche Grüsse

Geschrieben

Ludwig hat einen neuen Thread aufgemacht mit dem Titel "Hält die Ewigkeit Freuden für uns bereit? (Ein Vergleich Bibel-Bhagavat-gita)".

 

Dort geht er auf den Beitrag von Gauranga ein. Alle, die darüber mitdiskutieren möchten sollten unbedingt dort mal reinschauen!

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