Einsteinchen Geschrieben 11. September 2004 Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Hallo, Wir hatten das Thema schon einmal. Da ging es um die Möglichkeit, im Internet zu beichten, und ob das gültig ist. Es gibt, eher scherzhaft, Seiten, die eine Online-Beichte anbieten, aber, da ich, wie diejenigen wissen, die mich kennen, immer ernsthaft bin, ersehne ich eine computererisierte Möglichkeit zur Beichte, denn das Gehen zum Priester ist immer so mühsam oder auch unmöglich. Ich weiß, daß der Kirchganbesuch ersetzt werden kann durch einen Fernsehgottesdienst und man damit seine Sonntagspflicht erfüllt, es wäre Zeit für eine angemessene Adaptierung der Beichte. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
ora-et-labora Geschrieben 11. September 2004 Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Hallo Einsteinchen, ich kann mich nicht erinnern, dass das Thema bei einer Bischofskonferenz oder in einer Fachzeitschrift diskutiert worden wäre. Ich mutmaße: Grundsätzlich ist das Ablegen der Beichte und der Empfang der Absolution ein Sakrament, für das, wie bei allen Sakramenten, die persönliche Anwesenheit notwendig ist. Auch wenn ich mit dem Anschauen des Fernsehgottesdienstes der Sonntagspflicht genüge, habe ich deshalb noch nicht das Sakrament der Eucharistie empfangen. Also nix neues: nur die "richtige" Beichte ist gültig. Was wären denn für dich die Vorzüge einer Online-Beichte? Das mit der Sonntagspflicht ist mir übrigens einen eigenen Thread werd. Viele Grüße Markus Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 11. September 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Was wären denn für dich die Vorzüge einer Online-Beichte? Ich glaube, es gilt der Satz: Andere Zeiten, andere Sitten. Manche Menschen, und dazu zähle ich mich, leben in einer virtuellen Welt auf, und ich kann schwerlich die Realität leugnen, die meine Existenz als Einsteinchen definiert. Warum hat Einsteinchen nicht ein Anrecht auf Absolution? Keine Sorge, ich will nicht im Forum beichten. Dazu bin ich zu sehr Heinrich. Aber die Idee gehört angedacht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 11. September 2004 Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Es gibt, eher scherzhaft, Seiten, die eine Online-Beichte anbieten, aber, da ich, wie diejenigen wissen, die mich kennen, immer ernsthaft bin, ersehne ich eine computererisierte Möglichkeit zur Beichte, denn das Gehen zum Priester ist immer so mühsam oder auch unmöglich. Wieso ist es Dir "unmöglich", zu einem Priester zu gehen? Bist Du bettlägerig? Mühsam ist es natürlich. Umkehr ist mühsam, das ist kaum zu vermeiden. Da ist der Weg zum Priester noch die geringste Mühe. Ich weiß, daß der Kirchganbesuch ersetzt werden kann durch einen Fernsehgottesdienst und man damit seine Sonntagspflicht erfüllt Das wäre mir neu. Wenn in zumutbarer Nähe Eucharistie gefeiert wird und Du weder durch Krankheit noch durch unaufschiebbare Pflichten gehindert bist, dort auch hinzugehen, kannst Du Dich nicht genausogut vor den Fernseher hocken. es wäre Zeit für eine angemessene Adaptierung der Beichte. Ich kann mir keine "angemessene Adaptierung" der Beichte vorstellen, die ohne direkten persönlichen Kontakt zwischen Beichtendem und Priester auskommt. Eine Beichte, die nur aus Buchstaben auf einem Bildschirm besteht, ist jedenfalls nicht angemessen. Oder dachtest Du an Webcam und Sprachübertragung? (Das nächste wäre dann wahrscheinlich eine virtuelle Krankensalbung.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 11. September 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Ich kann bisweilen und will es auch nicht zwischen virtuell und reell unterscheiden. Warum ist das Cafe Katakombe so gut besucht? Dort werden Quarkbällchen ausgeteilt und die Leute freuen sich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 11. September 2004 Melden Share Geschrieben 11. September 2004 Ich kann bisweilen und will es auch nicht zwischen virtuell und reell unterscheiden.Warum ist das Cafe Katakombe so gut besucht? Dort werden Quarkbällchen ausgeteilt und die Leute freuen sich. Wirst Du von virtuellen Quarkbällchen satt, wenn Du Hunger hast? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 11. September 2004 Autor Melden Share Geschrieben 11. September 2004 (bearbeitet) Ich kann bisweilen und will es auch nicht zwischen virtuell und reell unterscheiden.Warum ist das Cafe Katakombe so gut besucht? Dort werden Quarkbällchen ausgeteilt und die Leute freuen sich. Wirst Du von virtuellen Quarkbällchen satt, wenn Du Hunger hast? Ich selbst werde nicht satt, aber wer weiß, vielleicht gibt es User, die tatsächlich satt werden. Ich werde auch nicht satt, wenn ich den Leib Christi esse, und doch hat Jesus gesagt, wer meinen Leib isst, wird nie mehr hungern. Also, es ist alles sehr kompliziert. bearbeitet 11. September 2004 von Einsteinchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 12. September 2004 Autor Melden Share Geschrieben 12. September 2004 Jesus hat auch virtuell seinen Leib zum Verzehr hergegeben. Nämlich das Brot. Die Hostie. Manchmal, um den Glauben zu stärken, und um zu zeigen, daß das Virtuelle reell ist, wird die Hostie blutig. Auch hier verwischen sich die Realitäten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
newborn Geschrieben 13. September 2004 Melden Share Geschrieben 13. September 2004 Aus dem "Vater Unser" geht hervor: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern! oder in anderer Übersetzung: Vergib uns unsere Verfehlungen, wie auch wir denen vergeben, die sich gegen uns verfehlt haben! Hieraus schließt sich das Grundprinzip. Vergebe deinem Nächsten von Herzen und Gott wird dir vergeben deiner Sünden. Du brauchst desshalb nicht zur Beichte zu gehen wenn du keine Reue in dir spürst, noch wenn du Hass gegen deinen nächsten fühlst. Das bekennen deiner Sünden vor dem Priester, ist kein erlass deiner Sünden. Der Priester mag dir vergeben, aber zu Gerichte sitzt Gott der Vater. Gedenke, nach der kath. Kirche ist ein Priester nicht dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben, denn nach der kath. Kirche sind die Bischöfe die Nachfolger der Apostel und allein dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben. Demnach müsstest du deine Beichte vor einem Bischof ablegen.. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 13. September 2004 Melden Share Geschrieben 13. September 2004 Aus dem "Vater Unser" geht hervor: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern! oder in anderer Übersetzung: Vergib uns unsere Verfehlungen, wie auch wir denen vergeben, die sich gegen uns verfehlt haben! Hieraus schließt sich das Grundprinzip. Vergebe deinem Nächsten von Herzen und Gott wird dir vergeben deiner Sünden. Du brauchst desshalb nicht zur Beichte zu gehen wenn du keine Reue in dir spürst, noch wenn du Hass gegen deinen nächsten fühlst. Das bekennen deiner Sünden vor dem Priester, ist kein erlass deiner Sünden. Der Priester mag dir vergeben, aber zu Gerichte sitzt Gott der Vater. Gedenke, nach der kath. Kirche ist ein Priester nicht dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben, denn nach der kath. Kirche sind die Bischöfe die Nachfolger der Apostel und allein dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben. Demnach müsstest du deine Beichte vor einem Bischof ablegen.. Mein Lieber, was Du schreibst ist leider komplett falsch. Ich empfehle, sich zu informieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Einsteinchen Geschrieben 13. September 2004 Autor Melden Share Geschrieben 13. September 2004 (bearbeitet) Aus dem "Vater Unser" geht hervor: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern! oder in anderer Übersetzung: Vergib uns unsere Verfehlungen, wie auch wir denen vergeben, die sich gegen uns verfehlt haben! Hieraus schließt sich das Grundprinzip. Vergebe deinem Nächsten von Herzen und Gott wird dir vergeben deiner Sünden. Du brauchst desshalb nicht zur Beichte zu gehen wenn du keine Reue in dir spürst, noch wenn du Hass gegen deinen nächsten fühlst. Das bekennen deiner Sünden vor dem Priester, ist kein erlass deiner Sünden. Der Priester mag dir vergeben, aber zu Gerichte sitzt Gott der Vater. Gedenke, nach der kath. Kirche ist ein Priester nicht dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben, denn nach der kath. Kirche sind die Bischöfe die Nachfolger der Apostel und allein dazu befähigt dir deine Sünden zu vergeben. Demnach müsstest du deine Beichte vor einem Bischof ablegen.. Mein Lieber, was Du schreibst ist leider komplett falsch. Ich empfehle, sich zu informieren. Ich habe schon öfter ohne Beichte das unüberwindliche Empfinden gehabt, daß Gott mir meine Sünden verziehen hat. Und zwar war ich im Kaffeehaus, und ging gedankenverloren (die Gedanken kreisten um Gott und die Welt) zur Kellnerin mit meinem Zettel mit der Rechnung drauf. Ich hatte aber schon den Kaffee bezahlt gehabt, und der Zettel, den ich in der Hand hatte, verleitete die Kellnerin, mir noch einmal das Geld abzunehmen. Ich war verwirrt, und sagte, daß ich schon bezahlt habe. Daraufhin zerriss die Kellnerin meinen Rechnungszettel und sagte: Es ist alles in Ordnung. Alles ist bezahlt. Auf Wiedersehen. Das kam mir in diesem Moment vor, wie wenn Gott mir meine Sünden vergeben hat. Ich war absolut überzeugt. (Kurzfristig war die Kellnerin meine Priesterin) bearbeitet 13. September 2004 von Einsteinchen Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mischa Geschrieben 19. September 2004 Melden Share Geschrieben 19. September 2004 Ich werde auch nicht satt, wenn ich den Leib Christi esse, und doch hat Jesus gesagt, wer meinen Leib isst, wird nie mehr hungern. Hallo Einsteinchen, Wenn du den Leib Christi empfängst, stillst du ja nicht den Hunger an sich, sondern du wirst erfüllt mit seiner Liebe, die dich auf einer anderen Ebene sättigt. Online-Beichten halte ich für absoluten Quatsch! Da kann ja jeder jeden Scheiß erzählen! Wie soll der Priester denn das glauben, was ihm 'aufgetischt' wird? Bis dann Mischa Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 In diesem Zusammenhang: Vor dem Segen Urbi et Orbi verkündet ja immer ein Kardinal auf dem Balkon dass mit dem Segen ein vollkommener Ablass verbunden sei, der auch für diejenigen gelte, die an den Bildschirmen und Radios gläubig dabei sind. Seit einigen Jahren wird der Segen auch im Internet live übertragen. Also können doch Sünden über das Internet vergeben werden, oder? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziska Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 (bearbeitet) In diesem Zusammenhang: Vor dem Segen Urbi et Orbi verkündet ja immer ein Kardinal auf dem Balkon dass mit dem Segen ein vollkommener Ablass verbunden sei, der auch für diejenigen gelte, die an den Bildschirmen und Radios gläubig dabei sind. Seit einigen Jahren wird der Segen auch im Internet live übertragen. Also können doch Sünden über das Internet vergeben werden, oder? Werner Nö, nicht ganz. Die fromme Gesinnung musst du schon beisteuern. "... dies gilt auch, wenn der Gläubige über Rundfunk oder Fernsehen in frommer Gesinnung an der Segensspendung teilnimmt." Ausserdem ist der Ablass keine Absolution, d.h. keine Sündenvergebung. Die Sündenvergebung ist m.W. EINE Voraussetzung, um einen vollkommenen Ablass zu erhalten. Die Sündenvergebung gibt's noch nicht im Internet. bearbeitet 1. Oktober 2004 von Franziska Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 In diesem Zusammenhang: Vor dem Segen Urbi et Orbi verkündet ja immer ein Kardinal auf dem Balkon dass mit dem Segen ein vollkommener Ablass verbunden sei, der auch für diejenigen gelte, die an den Bildschirmen und Radios gläubig dabei sind. Seit einigen Jahren wird der Segen auch im Internet live übertragen. Also können doch Sünden über das Internet vergeben werden, oder? Werner Nö, nicht ganz. Die fromme Gesinnung musst du schon beisteuern. "... dies gilt auch, wenn der Gläubige über Rundfunk oder Fernsehen in frommer Gesinnung an der Segensspendung teilnimmt." Ausserdem ist der Ablass keine Absolution, d.h. keine Sündenvergebung. Die gibt's noch nicht im Internet. Das mit der Gesinnung hab ich ja geschrieben. Was ist ein Ablass denn genau? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziska Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Was ist ein Ablass denn genau? Ablass Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Was ist ein Ablass denn genau? Ablass Hmm, wirklich erklärt wird es da aber auch nicht. Der Nachlass von Sündestrafen.... ich dachte wenn sie vergeben sind, sind sie vergeben? Muss man dann trotzdem noch fürchten, im Fegefeuer zu landen? Was hätte die Absolution dann für einen Sinn? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 In diesem Zusammenhang: Vor dem Segen Urbi et Orbi verkündet ja immer ein Kardinal auf dem Balkon dass mit dem Segen ein vollkommener Ablass verbunden sei, der auch für diejenigen gelte, die an den Bildschirmen und Radios gläubig dabei sind. Seit einigen Jahren wird der Segen auch im Internet live übertragen. Also können doch Sünden über das Internet vergeben werden, oder? Werner Nö, nicht ganz. Die fromme Gesinnung musst du schon beisteuern. "... dies gilt auch, wenn der Gläubige über Rundfunk oder Fernsehen in frommer Gesinnung an der Segensspendung teilnimmt." Ausserdem ist der Ablass keine Absolution, d.h. keine Sündenvergebung. Die gibt's noch nicht im Internet. Das mit der Gesinnung hab ich ja geschrieben. Was ist ein Ablass denn genau? Werner "Ablaß" mußt Du beim Bischof beantragen, Du bekommst dann eine Rechnung, entsprechend der Schwere Deiner Schuld, - beispielsweise EURO 100,00 für "1 mal am Freitag unnötig Fleisch verzehrt", - dafür wird dann die Zeit, die Du im Fegfeuer verbringen mußt um, sagen wir mal 14 Tage verkürzt - Du bekommst eine Quittung, auf welcher dies alles amtlich genauestens bestätigt wird! ... das war natürlich absoluter Quatsch! "Ablaß" kommt nicht mehr vor im kath. Glauben. Ich habe im Religionsunterricht nichts darüber gehört, - also gibt es ihn nicht mehr. Es handelt sich um ein Relikt aus dem Mittelalter, -einer der Mißstände, die Luther bemängelt hat. Allerdings höre ich manchmal, daß man auch heute noch, besonders in Wallfahrtskirchen an bestimmten vorgegebenen Tagen bei Empfang der Sakramente Buße und Kommunion, und wenn man evtl. noch bestimmte Gebete verrichtet, einen "Ablaß" von ... erhält. - Mittelalter läßt grüßen!! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziska Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Hmm, wirklich erklärt wird es da aber auch nicht. Der Nachlass von Sündestrafen.... ich dachte wenn sie vergeben sind, sind sie vergeben? Muss man dann trotzdem noch fürchten, im Fegefeuer zu landen? Was hätte die Absolution dann für einen Sinn? Ich finde das aber gerade hier sehr gut erklärt: Die Sünden, die dir durch die Absolution vergeben sind - und die (möglichen) Folgen dieser Sünde, die damit noch nicht "bereinigt" sind. Wer sündigt, schadet den Mitmenschen und sich selbst. Ein Beispiel: Herr Müller ist grundlos eifersüchtig.Er macht seiner Frau ungerechte Vorwürfe und peinigt sie, aber er peinigt auch sich selbst , indem er sich immer tiefer in seine schädlichen Gefühle verbohrt. Wenn Herr Müller zur Einsicht kommt, dass er seiner Frau Unrecht tut und seine Sünde ernsthaft bereut, wird er von Gott Vergebung erlangen. Freilich ist mit der Vergebung der Sünde, selbst wenn Herr Müller das Bußsakrament empfängt, der Fall nicht einfach erledigt. Herr Müller wird Phantasie entwickeln müssen, wie er seiner Frau gegenüber Wiedergutmachung leistet (er könnte sie z. B. zu einer Urlaubsreise einladen). Aber auch damit ist der Fall nicht einfach erledigt. Die Gefühle der Eifersucht werden ja nicht von einen Tag auf den anderen aus seiner Seele weggezaubert sein. Herr Müller wird vermutlich noch länger daran arbeiten müssen, bis er wirklich davon frei ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Ich finde das aber gerade hier sehr gut erklärt: Die Sünden, die dir durch die Absolution vergeben sind - und die (möglichen) Folgen dieser Sünde, die damit noch nicht "bereinigt" sind. Das habe ich schon gelesen, aber wenn mir eine Sünde vergeben ist, ist sie doch vergeben, was soll da noch der Ablass. Es kann natürlich sein, dass sich aus der Sünde eine Pflicht zur Wiedergutmachung ergibt, aber die kann doch nicht durch einen Ablass erlassen werden! Wenn ich stehle und beichte es wird mir die Sünde vergeben. Ich muss aber trotzdem noch das gestohlene Gut zurückgeben, oder kann ich es mit einem Ablass behalten? Ja wohl nicht, oder? Werner Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
lh17 Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Die katholische Lehre unterscheidet deshalb zwischen der "Sünde" selbst, die sofort vergeben werden kann, und den Wirkungen der Sünde, die auch nach der Vergebung anhalten und einer Bearbeitung bedürfen. Da diese Nachwirkungen nicht angenehm sind, werden sie von Theologen auch "Sündenstrafen" genannt. Das lateinische Wort poena bedeutet nicht nur Strafe im rechtlichen Sinn, sondern auch Beschwerlichkeit, Pein, Qual. Man kann auch von Wunden und schmerzenden Narben der Sünde sprechen, die (auch nach gelungener Operation) noch auf volle Ausheilung warten. ... kann man das biblisch begründen? das "Ablaßwesen" ist schon das krasseste Gegenextrem jener Theologie, die "Rechtfertigung" allein (also werklos) vom "Loskaufsopfer" Jesu Christi ableitet! Verzweigungen der christlichen Lehre, die miteinander nichts, oder fast nichts mehr gemein haben! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
utah-r Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Ich bin ein Mensch, der es für sehr wichtig hält in solch fundamentalen Dingen dem Gesprächspartner gegenüber zu stehen. Es sind nicht nur die gesprochenen Worte, die eine Unterhaltung ausmachen, sondern die Körpersprache und die Ausstrahlung meines Gesprächspartners sind für mich ebenso wichtig. Ich glaube ein Priester kann sich ein viel besseres Bild über die Problematik eines Menschen machen, wenn er ihn persönlich vor sich hat. Eine persöniche Beicht ist also für den Beichtenden auch sinnvoller. Für mich ist die Beichte nicht nur ein "aufräumen" in mir selber, sondern auch die Möglichkeit mir Rat zu holen, wie ich es besser machen kann. Grundsätzlich denke ich aber auch, dass es darauf ankommt, was zwischen dem Beichtenden und Gott abläuft. Gott kann man nicht betrügen. Er kenn die Herzen seiner Kinder. So könnte ich mir vorstellen, dass in krassen Fällen, z. B. dort wo Katholiken in der Diaspora leben, eine online Beichte besser ist als gar keine Betreuung. Großes Problem: Der Datenschutz. Online kann immer einer mitlesen. Wer will dann das Beichtgeheimnis noch wirklich geschützt wissen? Gar nicht so einfach das Thema. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 "Ablaß" kommt nicht mehr vor im kath. Glauben. Das sehen die Autoren des KKK jedenfalls anders... Teil II, Kapitel X: Die Ablässe 1471 Die Lehre über die Ablässe und deren Anwendung in der Kirche hängen eng mit den Wirkungen des Bußsakramentes zusammen. Was ist der Ablaß? "Der Ablaß ist Erlaß einer zeitlichen Strafe vor Gott für Sünden, die hinsichtlich der Schuld schon getilgt sind. Ihn erlangt der Christgläubige, der recht bereitet ist, unter genau bestimmten Bedingungen durch die Hilfe der Kirche, die als Dienerin der Erlösung den Schatz der Genugtuungen Christi und der Heiligen autoritativ austeilt und zuwendet." "Der Ablaß ist Teilablaß oder vollkommener Ablaß, je nachdem er von der zeitlichen Sündenstrafe teilweise oder ganz freimacht." Ablässe können den Lebenden und den Verstorbenen zugewendet werden (Paul VI., Ap. Konst. "Indulgentiarum doctrina" normæ 1-3). Die Sündenstrafen 1472 Um diese Lehre und Praxis der Kirche zu verstehen, müssen wir wissen, daß die Sünde eine doppelte Folge hat. Die schwere Sünde beraubt uns der Gemeinschaft mit Gott und macht uns dadurch zum ewigen Leben unfähig. Diese Beraubung heißt ?die ewige Sündenstrafe". Andererseits zieht jede Sünde, selbst eine geringfügige, eine schädliche Bindung an die Geschöpfe nach sich, was der Läuterung bedarf, sei es hier auf Erden, sei es nach dem Tod im sogenannten Purgatorium [Läuterungszustand]. Diese Läuterung befreit von dem, was man ?zeitliche Sündenstrafe" nennt. Diese beiden Strafen dürfen nicht als eine Art Rache verstanden werden, die Gott von außen her ausüben würde, sondern als etwas, das sich aus der Natur der Sünde ergibt. Eine Bekehrung, die aus glühender Liebe hervorgeht, kann zur völligen Läuterung des Sünders führen, so daß keine Sündenstrafe mehr zu verbüßen bleibt [Vgl. K. v. Trient: DS 1712?1713; 1820]. 1473 Die Sündenvergebung und die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott bringen den Erlaß der ewigen Sündenstrafen mit sich. Zeitliche Sündenstrafen verbleiben jedoch. Der Christ soll sich bemühen, diese zeitlichen Sündenstrafen als eine Gnade anzunehmen, indem er Leiden und Prüfungen jeder Art geduldig erträgt und, wenn die Stunde da ist, den Tod ergeben auf sich nimmt. Auch soll er bestrebt sein, durch Werke der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe sowie durch Gebet und verschiedene Bußübungen den ?alten Menschen" gänzlich abzulegen und den ?neuen Menschen" anzuziehen [Vgl. Eph 4,24]. (...) Gott erläßt Sündenstrafen durch die Kirche 1478 Der Ablaß wird gewährt durch die Kirche, die kraft der ihr von Jesus Christus gewährten Binde- und Lösegewalt für den betreffenden Christen eintritt und ihm den Schatz der Verdienste Christi und der Heiligen zuwendet, damit er vom Vater der Barmherzigkeit den Erlaß der für seine Sünden geschuldeten zeitlichen Strafen erlangt. Auf diese Weise will die Kirche diesem Christen nicht nur zu Hilfe kommen, sondern ihn auch zu Werken der Frömmigkeit, der Buße und der Nächstenliebe anregen [Vgl. Paul VI., Ap. Konst. ?Indulgentiarum doctrina" 8; K. v. Trient: DS 1835]. 1479 Da die verstorbenen Gläubigen, die sich auf dem Läuterungsweg befinden, ebenfalls Glieder dieser Gemeinschaft der Heiligen sind, können wir ihnen unter anderem dadurch zu Hilfe kommen, daß wir für sie Ablässe erlangen. Dadurch werden den Verstorbenen im Purgatorium für ihre Sünden geschuldete zeitliche Strafen erlassen. Das hier: Ich habe im Religionsunterricht nichts darüber gehört, - also gibt es ihn nicht mehr. ...ist eine ziemlich windige Schlußfolgerung. Bist Du sicher, daß Dir Dein Religionsunterricht wirklich die ganze Lehre der Kirche vermittelt hat? (Na ja - offensichtlich ist das ja nicht der Fall.) Es handelt sich um ein Relikt aus dem Mittelalter, -einer der Mißstände, die Luther bemängelt hat. Die Meinung des Herrn Luther ist nicht gerade der geeignete Maßstab für die Lehre der katholischen Kirche... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franziska Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 (bearbeitet) Die Meinung des Herrn Luther ist nicht gerade der geeignete Maßstab für die Lehre der katholischen Kirche... Aber hallo! Die Meinung des Herrn Luther ist meiner Meinung nach gerade im "Falle Ablass" sehr wohl ein Maßstab für die katholische Lehre... bearbeitet 1. Oktober 2004 von Franziska Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sion Geschrieben 1. Oktober 2004 Melden Share Geschrieben 1. Oktober 2004 Die Meinung des Herrn Luther ist nicht gerade der geeignete Maßstab für die Lehre der katholischen Kirche... Aber hallo! Die Meinung des Herrn Luther ist meiner Meinung nach gerade im "Falle Ablass" sehr wohl ein Maßstab für die katholische Lehre... Je nun, wenn er denn bei den 95 Thesen, insbesondere auch Nr. 71, geblieben wäre... 71. Wer gegen die Wahrheit des apostolischen Ablasses spricht, der sei verworfen und verflucht. Aber später sah das bei ihm durchaus anders aus, da wurde der Ablaß in die Schublade der "Werkgerechtigkeit" gesteckt und war somit absolut pfui. Oder sehe ich das falsch? (Daß Luther völlig Recht hatte, den Mißbräuchen in seiner Zeit entgegenzutreten - Stichwort Ablaßhandel, oder auch Ablaß als falscher Ersatz für die eigentliche Buße - , steht natürlich außer Frage.) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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