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Zölibat = nicht sexualisierte Freundschaftskultur


Erich

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Hallo zusammen,

 

Wenn heutzutage über Singles und deren Probleme geredet wird („Ich sag mir selber guten Morgen“) so sollte doch beachtet werden, daß die katholische Kirche die Institution ist, welche wohl die längste Erfahrung mit dem Single-Dasein hat: über tausendfünfhundert Jahre Zölibat.

 

Angesichts des zunehmenden Anzahl der Singles mit all ihren Problemen sollte man vielleicht einmal fragen, was denn ganz praktisch aus der langen Erfahrung der Kirche mit einer solchen Lebensform zu lernen ist.

 

Gruß

Erich

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>> ... was denn ganz praktisch aus der langen Erfahrung der Kirche mit einer solchen Lebensform zu lernen ist. << (Erich)

 

Daß man die Verpflichtung zum Zölibat abschaffen sollte und sich allenfalls darauf beschränkt, den katholischen Priestern den Zölibat nahezulegen.

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Also, wenn ich unseren- und auch andere- Gemeindepfarrer so anschaue (ich meine jetzt: ihren Terminkalender), dann frag ich mich, wo DA noch Raum und Zeit für Frau und gar Kids sein soll. Ich finde den Zölibat ein wertvolles Gottesgeschenk.

Ich finde aber auch, daß Ausnahmen erlaubt sein sollten: Einmal für Priester, die wirklich in der Diaspora leben (ich meine jetzt nicht Raum Stuttgart, sondern eher Osten oder wirkliche "Einöden", wo sie auf 100 KM keinen Menschen treffen), denn die verfallen oft dem Alkohol, weil sie niemanden zum Reden haben. Und zweitens für alle, die im Ruhestand sind, d.h. ab ca 60 Jahren oder so. Habe einen konkreten Fall in meiner UNmittelbaren Nähe :-)

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Zitat von Erich am 16:03 - 5.März.2001

 


 

Hallo Erich,

 

ich drücke das Single-Dasein mal so aus:

 

Berücksichtigt man, wie oft bei den Singles die  "Decke über den Kopf" zusammenbricht, dann wären alle Singles-Wohnung nur noch in sich zusammen gefallene Ruinen.

 

Gruß Pedrino

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Zitat von Cano am 16:11 - 5.März.2001

>> ... was denn ganz praktisch aus der langen Erfahrung der Kirche mit einer solchen Lebensform zu lernen ist. << (Erich)

 

Daß man die Verpflichtung zum Zölibat abschaffen sollte und sich allenfalls darauf beschränkt, den katholischen Priestern den Zölibat nahezulegen.

 

Man könnte das Zölibat doch auch nach dem Vorbild der Ostkirche reformieren (vom Bischof aufwärts Plicht-Zölibat)!

 

 

Formatierung repariert. Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Zitat von EXPLORER am 16:35 - 5.März.2001

 

Man könnte das Zölibat doch auch nach dem Vorbild der Ostkirche reformieren (vom Bischof aufwärts Plicht-Zölibat)!

 

Hallo EXPLORER,

 

man kann uns soll die kath. Kirche reformieren und zwar gründlich aber den Zölibat kann man nicht reformieren, den muss man abzuschaffen.

 

Gruß Pedrino

 

(Geändert von pedrino um 16:42 - 5.März.2001)

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Zitat von Diomira am 16:11 - 5.März.2001

Also, wenn ich unseren- und auch andere- Gemeindepfarrer so anschaue (ich meine jetzt: ihren Terminkalender), dann frag ich mich, wo DA noch Raum und Zeit für Frau und gar Kids sein soll. Ich finde den Zölibat ein wertvolles Gottesgeschenk.

Ich finde aber auch, daß Ausnahmen erlaubt sein sollten: Einmal für Priester, die wirklich in der Diaspora leben (ich meine jetzt nicht Raum Stuttgart, sondern eher Osten oder wirkliche "Einöden", wo sie auf 100 KM keinen Menschen treffen), denn die verfallen oft dem Alkohol, weil sie niemanden zum Reden haben. Und zweitens für alle, die im Ruhestand sind, d.h. ab ca 60 Jahren oder so. Habe einen konkreten Fall in meiner UNmittelbaren Nähe :-)


 

Hallo!

 

Eine gute Idee! Wenn die katholische Kirche sich schon nicht zu einer vollständigen Abschaffung des Zölibats durchringen kann, wäre das immerhin ein erster Schritt.

 

Aber welche Ausnahmen willst du zulassen, welche nicht? Wo fängt Diaspora an?

 

Würde das nicht neue Ungerechtigkeiten auslösen?

 

Liebe Grüsse

Angelika

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>> Ich finde aber auch, daß Ausnahmen erlaubt sein sollten: Einmal für Priester, die wirklich in der Diaspora leben (ich meine jetzt nicht Raum Stuttgart, sondern eher Osten oder wirkliche "Einöden", wo sie auf 100 KM keinen Menschen treffen), denn die verfallen oft dem Alkohol, weil sie niemanden zum Reden haben. Und zweitens für alle, die im Ruhestand sind, d.h. ab ca 60 Jahren oder so. Habe einen konkreten Fall in meiner UNmittelbaren Nähe :-) << (Diomira)

 

Ein Drei-Klassen-Priestertum dürfte wirklich nicht das Gelbe vom Ei sein. Anders ausgedrückt: Es wäre grober Unfug. - Dann doch lieber die Beibehaltung des Zölibats.

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nein, daß ich das noch erleben darf: :lol:

 

Cano: - Dann doch lieber die Beibehaltung des Zölibats.

 

Ist heute Weihnachten und ich hab´s verpennt - und Cano macht mir ein Weihnachtsgeschenk??

 

Gruß

Erich

 

defekten Link entfernt. Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Hallo!

Ich finde es auch nicht gut, wenn man unterschiedliche Regeln hat - am Ende wollen noch alle in die Diaspora versetzt werden und dann wäre es ja gar keine mehr. Generell fände ich es aber fairer, wenn es kein Zölibat gäbe, weil Priester doch auch Menschen sind und es ist einfach schöner, wenn man abends nach Hause kommt und da jemand ist der einen auffängt und mit dem man seine Erlebnisse teilen kann (ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben).

Cathy

bearbeitet von Cathy
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Hallo!

Ich finde es auch nicht gut, wenn man unterschiedliche Regeln hat - am Ende wollen noch alle in die Diaspora versetzt werden und dann wäre es ja gar keine mehr. Generell fände ich es aber fairer, wenn es kein Zölibat gäbe, weil Priester doch auch Menschen sind und es ist einfach schöner, wenn man abends nach Hause kommt und da jemand ist der einen auffängt und mit dem man seine Erlebnisse teilen kann (ohne deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben).

Cathy

Hallo Cathy,

 

erst einmal willkommen im Forum.

 

Nun ja, ich halte den Pflichzölibat auch nicht für sinnvoll, aber das ist an anderer Stelle hier schon ausführlich diskutiert worden.

 

Andererseits scheint es Erich ja wohl darum zu gehen, wie man ein Leben als Single glücklich gestalten kann und verweist darauf, dass die katholische Kirche hier einen großen Erfahrungsschatz anzubieten hat.

 

Ich glaube allerdings, dass die Situation des Zölibats nur bedingt mit der von Singles vergleichbar ist. Früher hatten Priester immer eine Haushälterin und wenn das kein eheähnliches Verhältnis ohne Sex ist... Insofern wartete immer jemand auf den Pfarrer. Darüber lebten die Kapläne mit im Pfarrhaus - also eher eine große Familie. Und schließlich genossen die Priester ein hohes gesellschaftliches Ansehen, das wohl Manches kompensierte.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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....über tausendfünfhundert Jahre Zölibat.....

Net ganz in Wirklichkeit sinds nur 500 Jahre, Inozenz II erklärte 1139 Priestermat zu nem trennenden Ehehindernis, aber die Praxis war leider nicht so, erst mit dem Konzil von Trient (1545) und der Einführung der Formpflicht für die Ehe, kam es zu einem befriedigenden Zölibat im Sinne von heute.

 

LG

Fiore

 

PS: Ich glaube die Kirche könnte eher was von der Singeldaseinserfahrung der Laien lernen.

bearbeitet von FioreGraz
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Net ganz in Wirklichkeit sinds nur 500 Jahre, Inozenz II erklärte 1139 Priestermat zu nem trennenden Ehehindernis, aber die Praxis war leider nicht so, erst mit dem Konzil von Trient (1545) und der Einführung der Formpflicht für die Ehe, kam es zu einem befriedigenden Zölibat im Sinne von heute.

Du schreibst mir die Worte aus den Fingern :blink:

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Hallo zusammen,

 

Wenn heutzutage über Singles und deren Probleme geredet wird („Ich sag mir selber guten Morgen“) so sollte doch beachtet werden, daß die katholische Kirche die Institution ist, welche wohl die längste Erfahrung mit dem Single-Dasein hat: über tausendfünfhundert Jahre Zölibat.

 

Angesichts des zunehmenden Anzahl der Singles mit all ihren Problemen sollte man vielleicht einmal fragen, was denn ganz praktisch aus der langen Erfahrung der Kirche mit einer solchen Lebensform zu lernen ist. 

 

Gruß

Erich

Hallo Erich,

 

"upps",

danke! Peter

 

 

Nun, ich gehe davon aus, das es nicht gut ist, wenn der Mensch alleine ist.

Vielleicht wird man lernen, das eine institutionelle Verordnung des Pflichtzölibates am Wirken des Menschen einfach mal irgendwann vorbei geht.

 

gruss

peter

bearbeitet von pmn
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den Zölibat kann man nicht reformieren, den muss man abzuschaffen.

Hallo Pedrino,

 

doch, das Zölibat läßt sich dahingehend reformieren, daß z.B. verheiratete Männer zu Priestern geweiht werden dürfen, unverheiratete Priester aber nach wie vor unverheiratet bleiben sollen.

 

Und desweiteren, wenn ein Kind unterwegs ist, dann kann man Frau und Kind nicht in Stich lassen, von daher sollte die Kirche da zu einer einvernehmlichen finanziellen Lösung kommen, das Priesteramt sollte aber erhalten bleiben. Das Zölibat ist eine soteriologische (=eine auf das Heilsverhältnis zwischen Gott und dem Menschen) und nicht eine ethische Dringlichkeit. Es soll als Zeichen Dienen, daß die Ehe nicht der Sinn des Lebens ist, sondern nur ein Weg, wie wir auf Gott hin gelangen können.

 

Es sollten verheiratete Weltpriester geben dürfen, Ordensleute sollten aber in keinem Fall wegen der stärkeren Ausrichtung auf die Armut hin heiraten.

 

Grüße, Carlos

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1. Der Zölibat ist keine Dringlichkeit, höchstens ein Symbol.

 

2. Die Ordenleute leben nicht im Zölibat, sondern legen ein Gelübde der Ehelosigkeit bzw. des klösterlichen Lebenswandels ab. Ehe und klösterliche Gemeinschaft sind zwei nicht kompatible Konzepte.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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....über tausendfünfhundert Jahre Zölibat.....

Net ganz in Wirklichkeit sinds nur 500 Jahre, Inozenz II erklärte 1139 Priestermat zu nem trennenden Ehehindernis, aber die Praxis war leider nicht so, erst mit dem Konzil von Trient (1545) und der Einführung der Formpflicht für die Ehe, kam es zu einem befriedigenden Zölibat im Sinne von heute.

 

LG

Fiore

 

PS: Ich glaube die Kirche könnte eher was von der Singeldaseinserfahrung der Laien lernen.

Erich ist mit der Geschichte des Zölibates halt nicht so vertraut, da muß man schon mal Nachsicht üben. Es ist richtig, daß das Zölibat - und damit ist die gesetzliche Verpflichtung der Weltpriester zur Ehelosigkeit gemeint (bitte unterscheiden von der freiwilligen Ehelosigkeit und der von Ordensleuten, die in den Kontext der drei Evangelischen Räte eingebettet ist und dazu noch in eine gemeinschaftliche Lebensform) erst im 12. Jhdt. zum Gesetz und damit zur Zugangsvoraussetzung zum Priesteramt wurde. Vorher wurde zwar immer wieder um eine solche gesetzliche Festlegung gerungen (auf Regional- und Allgemeinen Konzilien), aber durchsetzen ließ sie sich nicht. Auch wenn das Tridentinum den Zölibat zum Ehehindernis erklärte - wirklich ernstgenommen und gelebt haben ihn immer nur ein Teil der Priester. Ich möchte hier nur auf die Auswüchse der Renaissance-Päpste hinweisen, die in ihren Palästen dem Konkubinat ausgiebig und mit mehreren Mätressen gleichzeitig frönten. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn im Klerus wurde der Zölibat allgemein eher locker gehandhabt. Nicht umsonst gab es immer wieder Reformbewegungen und -initiativen einzelner Geistlicher zu einer Erneuerung von Amt und Zölibat.

Für die allermeisten Menschen auch in den katholischen Gemeinden hat der Zölibat an Glaubwürdigkeit und Zeichenhaftigkeit verloren - nicht unbedingt, weil ihn nicht alle Priester einhalten. Er ist mehr und mehr zu einer leeren Hülle geworden, einer Regel ohne Sinn. Deshalb muß die Wahl der Lebensform für Weltpriester frei möglich werden.

 

Claus

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Für die allermeisten Menschen auch in den katholischen Gemeinden hat der Zölibat an Glaubwürdigkeit und Zeichenhaftigkeit verloren - nicht unbedingt, weil ihn nicht alle Priester einhalten. Er ist mehr und mehr zu einer leeren Hülle geworden, einer Regel ohne Sinn. Deshalb muß die Wahl der Lebensform für Weltpriester frei möglich werden.

 

Mehr und mehr zu einer leeren Hülle geworden. Claus, entweder war es das schon immer oder wir sind dieser Entwicklung unterworfen, die das u.a. mit der Legitimation jeder möglichen Zusammen-Lebensform zu kompensieren suchen, die sich dann doch nur immer in einer erschöpft, die die Gesamtheit(die Gemeinde) nicht trägt sondern, im Gegenteil, noch Schutz von und Anerkennung vor dieser fordert und nur dafür sorgt, dass sie nicht ausstirbt.

 

Diese "Sorge" ist die Grundlage der einen Zusammen-Lebensform, die an ihrer Spitze viele Herren bekennt und benennt, aber nicht den einen. Wer sich Diener dessen nennt - nennen will - der nimmt sich keinen Partner mehr. Verstehst Du?

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Wer sich Diener dessen nennt - nennen will - der nimmt sich keinen Partner mehr. Verstehst Du?

Nöö, erklär mal. Schon mal im Zölibat gelebt?

 

Claus

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Nöö, erklär mal. Schon mal im Zölibat gelebt?

Wieviele leben unfreiwillig im Zölibat, weil unter Liebe immer nur das eine verstanden wird und man diese "Sorge" nun wirklich nicht mit jedem teilen will. Und wievielen, die nicht im Zölibat leben, macht diese "Sorge" mit der Zeit das Leben schwer?

 

Ich habe schon im Zölibat gelebt und lebe im Zölibat, auch ohne dass ich rk Priester wäre. Unschuldig bin ich nicht und einem Priester, der mal schwach wird, mache ich solange keinen Vorwurf, bis er auf ein Recht auf Ehe, ein Recht auf seine Familie pocht, denn dann hat er seinen Herrn wirklich verraten.

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... und einem Priester, der mal schwach wird, mache ich solange keinen Vorwurf, bis er auf ein Recht auf Ehe, ein Recht auf seine Familie pocht, denn dann hat er seinen Herrn wirklich verraten.

Das finde ich jetzt starken Tobak. Kannst du dich da auf die Bibel stützen, speziell in bezug auf den Verrat?

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Kannst du dich da auf die Bibel stützen, speziell in bezug auf den Verrat?

Ich stütze mich auf den HERRN.

bearbeitet von Torsten
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Und ich mich auf den Krückstock mit dem du wiedermal daherkommst.

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