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Zukunft der Kirche - Kirche der Zukunft


overkott

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Ich befürchte eher, dass viele den Unterschied zwischen buddhistischem und christlichen Fasten gar nicht kennen.

 

Heilfasten! Damit kann man was anfangen. Oder Diät zum Abnehmen.

Jetzt muss ich ziemlich unbedarft: "Gibt es denn einen?"

 

In der Zielsetzung meine ich.

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[...] Allerdings sind die Kirchen anscheinend nicht in der Lage ihre Botschaft entsprechend zu verkaufen.

 

Was bietet denn die Konkurrenz was wir nicht bieten könnten?

Ganz einfach:

 

1. Spontane, unverbindliche Gruppen.

2. Keine externe Ideologie

3. Gefühlte Gleichberechtigung der Teilnehmer

 

Viele Grüße,

 

Matthias

Mit Leuten, die dieses Konsumentendenken leben, kann aber niemand viel anfangen. "Spontan, unverbindlich" was willst Du daraus machen? Komm ich heut nicht, komm ich morgen? Und lieber zahle ich Eintrittsgeld, als selbst Verantwortung zu uebernehmen? Darauf naemlich laeuft es leider hinaus.

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Mit Leuten, die dieses Konsumentendenken leben, kann aber niemand viel anfangen. "Spontan, unverbindlich" was willst Du daraus machen? Komm ich heut nicht, komm ich morgen? Und lieber zahle ich Eintrittsgeld, als selbst Verantwortung zu uebernehmen? Darauf naemlich laeuft es leider hinaus.

Das ist der Weinberg, in den uns der Herr zur Arbeit schickt.

"Arbeit" heißt weder, alles völlig verändern, bis es gar kein Weinberg mehr ist, sondern eine Industriehalle,

noch heißt es, dass man alles belassen würde, wie es ist.

 

"was willst Du daraus machen?"

Christen.

 

Aber ich gebe zu: Die Worte fallen mir hier auch leichter, als die Taten. Ich vermute, lieber Soames, dass Du dies sagen wolltest. Aber aufgeben dürfen wir nicht.

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Ich glaube, mehr Sex in der Ehe, ... - das ist zutiefst katholisch.

Zumindest ein paar mal mehr als die Vorbilder der katholischen Ehe: Maria und Joseph.

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Ich denke, dass so manches Konkurrenzangebot mehr die animalischen Bedürfnisse anspricht: Mehr Kick, mehr Lachen, mehr Körperlichkeit, mehr Sex.

 

Andere Konkurrenzangebote befriedigen die intellektuellen Bedürfnisse besser, als es die katholische Kirche tut.

 

Wieder andere berauschen sich an Gemeinschaftserlebnissen.

 

An alle dem ist was dran.

Hallo,

 

Wenn ich mal offen sprechen darf: was mir innerhalb der evangelischen Kirche positiv aufgefallen ist:

 

1) es ist wichtiger erachtet, dass man Christ ist, als dass man katholisch oder protestantisch ist (ich kenne keinen Christ, dem es wichtig ist, "protestantisch" zu sein, aber sehr viele, denen es wichtig ist "katholisch" zu sein)

 

2) die Bibel nimmt m. E. eine höhere Autorität sein (es wird nicht ständig auf das "Lehramt" verwiesen oder Dinge, die mit der Tradition in Zusammenhang stehen)

 

3) das Amtsverständnis scheint mir plausibler zu sein (damit zusammenhängend auch das unsinnige Pflichtzölibat, für das ich nach wie vor - auch nach mehreren Jahren Beschäftigung mit der Bibel - keinen Anhaltspunkt gefunden habe) (... übrigens habe ich heute noch im 1. Timotheusbrief gelesen über "falsche Enthaltsamkeit" und über die, die das Heiraten verbieten, das aber nur am Rande)

 

4) das Eucharistieverständnis ist mir persönlich plausibler

 

Das sind ein Teil der Dinge, die ich so erlebt habe.

 

Ich schreibe sie deshalb, damit ihr einen Eindruck davon bekommt, was die "Konkurrenz" vielleicht anders macht. Ich schreibe sie nicht, weil ich meine, damit "Recht" zu haben. Ich gebe nur das wider, was ich empfinde.

 

freundliche Grüße und Gottes Segen

 

Olli

bearbeitet von Olli
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Ich würde konfessionelle Fragen, nicht allein auf das Katholische reduzieren. Aber natürlich versuche ich auch die katholische Kirche objekt zu sehen. Mir scheint, dass der Gedanke von Kirche als der mit dem Papst um den gemeinsamen Tisch versammelten Familie darin am ehesten verwirklicht ist.

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Auszüge aus „HEUTE in Kirche und Welt – April 2006“, einem Vortrag „Zeichen der Zeit“, den der em. Erzbischof von Paris, Kardinal Jean-Marie Lustiger vor kurzem in München hielt.

 

Es ist leicht zu sagen, Gott zu lieben, wie er uns geliebt hat, aber nicht leicht, so zu leben. Zu glauben, dass Gott uns das ganze Leben hindurch führen wird bis zum ewigen Leben und zur Auferstehung – das ist leicht zu sagen am Sonntag in der Kirche; aber es praktisch zu leben, ist nicht so einfach, besonders wenn unsere Gesellschaft atheistisch oder materialistisch ist, wo Rente, Geld und Konsum alles beherrschen.

. . .

In der Zeit von vor zwei Jahrhunderten war die Gesellschaft offiziell christlich, katholisch oder evangelisch; der König und die Regierung waren offiziell christlich, auch die Sünder und – warum nicht? – auch die Atheisten. Und es war die Frage nach der christlichen Identität, Christus zu folgen. Das taten die Frommen, die Geistlichen manchmal und die Schwestern – so war die Gesellschaft.

 

Aber das ist heute nicht mehr der Fall. Heute ist die Gesellschaft nicht mehr christlich, der Staat auch nicht. Ich sage nicht, dass es gut ist oder schlecht – es ist eine Tatsache. In dieser Lage können wir nicht Christ sein, ohne die prophetische Mission zu erfüllen. Wir sind in einer kritischeren und interessanteren Lage als noch im 17. oder 19. Jahrhundert.

In Deutschland und Europa sind die katholischen Institutionen sehr stark. Der Katholizismus wird als Institution gesehen: sie wird kritisiert und wird schwächer. Jedes Jahr verlassen viele Katholiken wegen der Kirchensteuer die Kirche; man sieht die Kirche als Institution, von der man sich trennen kann, als wäre sie nichts weiter als eine Institution.

. . .

Die Frage ist nicht, dass die Kirche eine Institution ist, sondern: Welche Krankheit hat das innerliche christliche Leben befallen, dass die Institution als Last empfunden wird und nicht mehr als Schutz? Die Institution zu verändern, wird die Krankheit nicht heilen können.

Ich glaube, dass die Krankheit des Westens schon Jahrhunderte alt ist. Die Reformation war eine große Krise der Kirche, aber das ist lange her. Wenn man in die jüngere Geschichte schaut, muss man sagen, dass das 19. Jahrhundert mit seiner Ideologie Europa verletzt hat. Das ist eine schreckliche Sache.

 

Deutschland war immer im Zentrum dieser Krise, die ganz Europa betroffen hat. Durch die zweite Welle des Totalitarismus war Deutschland mit der DDR wieder mitbetroffen. Heute nach diesen zwei Weltkriegen und den schrecklichen Ereignissen sehen wir: Die Krankheit hat das christliche Bewusstsein zutiefst getroffen. Vor der Wiedervereinigung war Bayern vielleicht noch ein katholisches Land. In der DDR waren die Leute schon vom Nazismus und vom Kommunismus her praktisch atheistisch. Die christliche Tradition war fast verschwunden.

 

Auf einmal ist ganz Deutschland mit der Erfahrung des Atheismus konfrontiert, mit Mitbürgern, die Deutsche sind und eine ganz andere Mentalität mitbringen. Die Gesellschaft ist ganz verändert. Auch die einfachen Leute wie die Kinder, die jetzt in die Schule gehen, tragen auf ihren Schultern das Gewicht der Krise ganz Europas der letzten Jahrhunderte. Das katholische Leben war einfach – egal, ob man fromm oder gläubig war. Jetzt ist jeder damit allein gelassen, sich zu entscheiden, was er mit seinem Leben anfangen will. Obwohl er reich ist und komfortabel lebt, fehlen ihm die Zeit und die Möglichkeit, über sein Leben nachzudenken.

 

Die spirituelle christliche Lage unserer Welt ist kritischer als in früheren Jahrhunderten. Jetzt müssen die Christen Propheten sein. Es gibt keine andere Möglichkeit. Oder sie sind keine Christen mehr. Unsere Mission als Christen im Westen ist, Zeugen der Hoffnung zu sein und sie zu verbreiten, dass daraus die neue Generation wirklich leben kann. Jetzt ist die Stunde der Neu-Evangelisation. Das war von den letzten Päpsten prophetisch gesagt – man kann nicht die Vergangenheit zurückwünschen, sondern muss im Blick auf die neue Zeit leben.

 

Die Christen Deutschlands standen in der Geschichte Europas seit der Reformationszeit immer im Zentrum der Krise, und Deutschland hat einen hohen Preis für die Krise der lateinischen Kirche gezahlt. Es war immer im Zentrum – beim Aufbau dieser Zivilisation und in der Krise. Die deutschen Christen haben eine besondere Berufung. Eine Erneuerung des Westens und eines christlichen Bewusstseins, der Philosophie und der Zivilisation ist ohne sie undenkbar. Deutschland kann sich nicht vom christlichen Glauben trennen – vielleicht kann das geschehen; aber es ist undenkbar, dass eine Erneuerung des westlichen Bewusstseins ohne eine Bekehrung der deutschen Christen und ohne ihre Rückkehr zur Tiefe der christlichen Berufung geschehen kann.

 

Wir, die Völker Europas und vielleicht der ganzen Welt, wir warten darauf, dass inmitten des deutschen Volkes wieder Heilige erstehen, so dass die Theologie, die Spiritualität, das Gebet und die Mission wieder wie eine Quelle für die ganze Welt wirken – ich spreche nicht mit einem nationalistischen Akzent. Es ist Ihre Aufgabe. Mein Gebet für Sie ist: Bitte, Herr, lass nicht alle diese Leute schlafen. Wecke sie auf.

Ich leide daran, wenn ich sehe, wie die Diskussionen in Deutschland sich immer um Unwesentliches drehen: Es geht immer um Institutionen – das ist aber schon Vergangenheit – , um alte Privilegien von gestern: zuviel Geld, zuviele Professoren, Doktoren. Wir in Frankreich sind eine arme Kirche, wir haben nicht dieselben Vorteile – aber jeder hat seine Geschichte. Die Frage ist: Wo sind die Heiligen? Wo sind die Christen?

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