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Hochzeit


Tobiaswolf

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Hallo,

ich mlchte Heiraten und habe Probleme mit meinem Pfarrer bezüglich der Gestalung des Gottesdienstes.

Erlaubt die kath. Kirche keine AVE MARIA oder das Hereinführen der Braut durch den Vater?

Wer kann mir helfen ??

 

Viele Grüße

 

Tobias

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Sehr hilfreich (danach hatten wir uns auch gerichtet): "Die kirchliche Trauung", Manfred Probst/Klemes Richter, Herder Verlag, ISBN 3-451-23204-9.

 

Im übrigen: Natürlich gibt es da reichlich Spielraum. Im Zweifel könnt Ihr Euch ja auhc bei einem anderen Pfarrer schlau machen und Eurem mit guten Argumenten entgegentreten. Schlimmstenfalls dann gleich einen anderen nehmen, wenn Eurer extrem stur ist. Manchmal gibt es auch bei Priestern schlicht Betriebsblindheit.

 

Was das "Ave Maria" betrifft, weiß ich´s nicht, da kann ich mir aber kaum vorstellen, daß man das nicht einbauen dürfte. Was das hereinführen der Braut betrifft, siehe:

 

hier, erstes kleines Bild

 

Der Herr mit den kuurzen Haaren (daß sie aufrecht stehen, ist immer so, hat nichts mit Gefühlsregungen zu tun) ist mein Vater, der das Amt des Brautführers in Ermangelung eines Vaters der Braut ausgefüllt hat. Und, Ei, was war das für eine katholische Hochzeit!

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Franciscus non papa


Zitat von Tobiaswolf am 17:17 - 15.Juni.2001

Hallo,

ich mlchte Heiraten und habe Probleme mit meinem Pfarrer bezüglich der Gestalung des Gottesdienstes.

Erlaubt die kath. Kirche keine AVE MARIA oder das Hereinführen der Braut durch den Vater?

Wer kann mir helfen ??

 

Viele Grüße

 

Tobias


 

lieber tobias,

 

bitte bedenke auch das: für viele menschen ist die (kirchliche) hochzeit heute nur noch eine mehr oder weniger folkloristische veranstaltung. es soll alles möglichst schön romatisch sein. insofern ist das für viele priester immer wieder ein ärgernis.

 

was das hereinführen der braut betrifft. diese handlung hat ja auch einen symbolwert. der vater übergibt die - mehr oder weniger unmündige braut - in die hände des bräutigams und künftigen ehemannes. ob diese handlung heute noch sinnvoll ist, darüber kann man sicher trefflich streiten. für mich ist sie zumindest in den meisten fällen unehrlich, weil es heute ja wohl kaum so ist, dass du erst mal den vater gefragt hast, ob du dich mit deiner freundin treffen kannst und schließlich hast du ja auch hoffentlich erst mal deine braut gefrgat, ob sie dich heiraten will und nicht den vater :-)

alles in allem entweder eine sinnlose (und sogar im grunde unehrliche) symbolhandlung.

 

was das ave maria angeht: habt ihr wirklich eine beziehung zu maria, ist sie in eurem leben wichtig (ketzerische frage, wann hast du - oder deine braut - das letzte mal ein ave maria gebetet?)?

 

wenn es also wirklich um maria geht, sie euch wichtig ist, dann - aber nur dann - macht auch das ave maria in der liturgie einen sinn. sollte es aber nur wegen der sentimentalen umrahmung sein, dann ist in der liturgie dafür eigentlich kein platz.

 

nicht böse sein, wenn ich dich mit diesem beitrag geärgert habe, aber bei der kirchlichen trauung geht es nun mal um einen gottesdienst und nicht um ein "wunschkonzert".

 

 

viel glück euch beiden und gottes segen

 

euer franz-josef oestemer

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Tja,

 

im Prinzip hat Franz-Josef natürlich recht. Nur - wenn man das konsequent handhaben wollte, käme man recht schnell zu einer recht "protestantischen" Veranstaltung. Man sollte aber durchaus auch ein wenig südländischen Katholizismus ausleben, d.h. im Zweifel im Interesse der schönen Feier auch einmal fünfe gerade sein lassen.

 

Eure Hochzeit soll eine Feier sein, die in Eurem Leben etwas ganz besonderes, im Wortsinne ein singuläres Ereignis sein sollte. Auch wenn ihr zu Maria sonst keinen so intensiven Draht habt: Die gute hat als Mutter des Fleischgewordenen Gottes sicher größere Sorgen hinter sich als daß Ihr nur dieses Mal bei ihr "anruft".

 

Es wäre natürlich sicher sinnvoll, sich damit bei der Gelegenheit näher auseinanderzusetzen. Vielleicht stellt Ihr in dem Zusammenhang ja selbst fest, daß Euch das Ave Maria nicht so viel sagt. Aber ich habe ja einen ganz anderen Verdacht - Ihr meint nicht das Gedicht, sondern das dazugehörige Lied von Gounod. Also - wollt Ihr das wirklich bringen? Nichts für ungut, aber dieser musikalische Schmachtfetzen kommt inzwischen bei jeder zweiten Hochzeit vor, kaum jemand kann es vernünftig singen (ist nämlich nicht ganz einfach) und die meisten Hochzeitgäste, die öfter auf katholischen Hochzeiten sind, bekommen Krämpfe, wenn sie´s schon wieder hören. Aber das ist ja Geschmackssache.

 

Und was die sinnlose (oder unehrliche) Symbolhandlung des Hereinführens der Braut betrifft: Zum einen seid Ihr frei darin, dem Euren eigenen Symbolgehalt zuzuweisen - und sei es einfach nur, die Familie in die Zeremonie einzubinden und damit klarzumachen, daß Deine Frau ihrer Familie nicht weggenommen wird, sondern im Gegenteil Ihr jetzt eine Familie seid (mein Vater war seinerzeit stolz wie hundert nackte Russen). Zum anderen: Pfeifendeckel. Brauchtum lebt zum großen Teil davon, verlogen zu sein. Solange es Spaß macht und man damit nicht den Anspruch verbindet, die früheren (u.U. tatsächlich veralteten) Bedeutungen zu restaurieren: quem jucket?

 

Wollte man sich mit der Ehrlichkeit von Traditionen größer belasten, dann müßte man auch sicherstellen, daß der Bräutigam die Braut aber auf alle Fälle vor der Hochzeit im Brautkleid sieht, diese wiederum dürfte weder etwas blaues, noch etwas neues, noch etwas geliehenes etc. tragen, denn das ist natürlich alles übler Aberglaube. (Toifel, Toifel! flamingdevil.gif)

 

Ich habe auch schon Hochzeiten mitgemacht, die ich für etwas abwegig gehalten habe, wenn also die Leute sich irgendwelche Riten selbst ausgedacht hatten, die weder der Liturgie entnommen waren noch die Ausrede der Tradition auf ihrer Seite hatten. Nun gut, das ist wohl Geschmackssache - und wenn der Pope da nicht mitmacht, hätte ich Verständnis. Aber sonst: Die Hochzeit ist ein Freudenfest. Solange das ganze nicht ausdrücklich gegen Kirchenrecht verstößt - viel Spaß!

 

P.S.: Unser Leib- und Magengeistlicher Eberhard "Tigger" Gottsmann, ein eher nüchterner, intellektueller Typ, empfand unsere Hochzeit auch als schauderhaft prunkvoll - er hat sich darüber auch mit großer Lust amüsiert. Aber er hat dann doch mit großem Spaß an der Sache mitgemacht - obwohl ihn meine Schwiegermutter (die auch seinen Haushalt führte) für die anschließende Feier einen Schlips aufgenötigt hat (in einen Römerkragen hätte man ihn auch unter Gewaltandrohung nicht bekommen).

 

(Geändert von sstemmildt um 2:24 - 16.Juni.2001)

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Ganz ehrlich:

Wäre ich der trauende Priester würde ich mich zwar breitschlagen lassen, aber ich sehe auch keine Verbidnung zwischen "Ave Maria" und dem Einzug der Braut. Es scheint, als wolle man etwas auf die Tränendrüse drücken!?

Ave Maria passt besser zur Kommunion oder zum Zwischengesang oder vielleicht nach der Trauungszeremonie.

 

Liebe Grüße

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