Justin Cognito Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 mich würde ehrlich interessieren, was [...] Du an der Form der Aussage "nicht zimperlich" findest. Ich möchte jetzt nicht über einzelne Wörter diskutieren - das bringt nicht viel (glaub ich). Aber der ganze Stil vieler deiner Postings zum Thema Kirche ist doch durchaus pathetisch (auch im Sinne eines wirklichen Leidens an der Kirche / eines wirklichen Zorns über die Kirche). Als Katholik fühle ich mich natürlich direkt angesprochen und mit dem Vorwurf konfrontiert zu sein, jemanden den Boden unter den Füßen wegzuziehen oder nicht wert zu sein, dass Gutes und Schönes für mich getan wird - das ist schon starker Tobak. Ihn so direkt zugemutet zu bekommen - das setzt schon eine gewisse Härte (auf beiden Seiten !) voraus. Andererseits hat es natürlich auch eine Qualiät die Dinge direkt und emotional zu benennen -> dann wissen wir wenigstens was Sache ist. Inhaltlich ist das von dir gezeichnete Bild einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Kirche ja nicht falsch (in dem Sinn dass es diese Erfahrungen nicht gibt) aber es ist eben nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit. Und von dir immer nur mit den negativen Teilaspekten konfrontiert zu werden halte ich für "nicht ganz zimperlich". Wie wenn ich meiner Arbeitskollegin immer nur sage was sie in meinen Augen falsch macht und meine "das Positive muss sie schon selber wissen und sagen". Aber wie gesagt: Inhaltlich versteh ich um was es dir geht und emotional bin ich nicht so labil, dass ich mich persönlich zurückgesetzt (im Sinne von: als rein negativ gesehen) oder unangemessen angegriffen fühle, sondern mich auch schon mal an deinem direkten Stil erfreuen kann. By the way: Mein erstes Posting war keine Kritik an dir, sondern eine spontane Antwort auf den Bösartigkeitsvorwurf dir gegenüber, den ich so nicht stehen lassen wollte .... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Andererseits hat es natürlich auch eine Qualiät die Dinge direkt und emotional zu benennen -> dann wissen wir wenigstens was Sache ist. Hast Du dafür dieses Posting gebraucht? Bei lissie war von Anfang an klar, was Sache ist. Man kann sich Dinge auch schönreden. Inhaltlich ist das von dir gezeichnete Bild einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Kirche ja nicht falsch (in dem Sinn dass es diese Erfahrungen nicht gibt) aber es ist eben nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit. Und das finde ich jetzt wieder interessant. Aber hoffentlich zeigt das nicht, was bei Dir Sache ist. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Es ist ein objetiver Sachverhalt, daß gelebte Sexualität und Liebe zum persönlichen und existentiellen Lebensraum eines Menschen gehören und es ist ein ebenso objektiver Sachverhalt, daß die katholische Kirche und der katholische Gott (für den in dieser Kirche georgelt wird) diesen Lebensraum in rations causas Fall eliminieren möchten. Über den "katholischen Gott" der jemandes Lebensraum zerstören möchte, könnte ich mich zB ärgern. Denn erstens gibt es für mich keinen katholichen Gott und zweitens glaube ich an keinen Gott der jemandens Lebensraum zerstören möchte. Als Katholik ein solches Gottesbild verpasst zu bekommen (noch dazu als ganz objektiv und sachlich) ist nicht gerade freundlich, wenn ich jetzt zimperlich wäre .... aber nachdem ich das gottseidank nicht bin, denk ich mir "ich hoffe dass ich weiß was sie damit meint" und überspringe eine solche Bemerkung mit einem amüsierten Hüstler .. hüstel hüstel Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Inhaltlich ist das von dir gezeichnete Bild einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Kirche ja nicht falsch (in dem Sinn dass es diese Erfahrungen nicht gibt) aber es ist eben nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit. Und das finde ich jetzt wieder interessant. Aber hoffentlich zeigt das nicht, was bei Dir Sache ist. Es zeigt an dass ich mir darüber klar bin dass sich viele homosexuell lebende und liebende Menschen sich von unserer Kirche in diesem Fall unverstanden und in ihrer Existenzentfaltung bedroht sehen können. Glaubst du das nicht ? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Aber der ganze Stil vieler deiner Postings zum Thema Kirche ist doch durchaus pathetisch (auch im Sinne eines wirklichen Leidens an der Kirche / eines wirklichen Zorns über die Kirche). Da hast Du was mißverstanden, aber das kannst Du wirklich nicht wissen und übers Net kommt ja vieles anders rüber, als wenn man jemanden kennt. Die katholische Kirche und das Christentum sind nichts worunter ich auch nur im geringsten leide, da ich ja nicht unfreiwillig mit ihr zu tun habe und sie in meinem gesellschaftlichen Umfeld eher musealen Status hat. Ich weiß, daß es fies ist, aber: Ich habe einen Heidenspass an der Kirche, sie erfüllt in meinem Leben eher so eine Art Geisterbahn-Funktion: Man gruselt sich mit Lust und Liebe und Amusement. (Im r/l wäre mir das Christentum nichtmal eine Spende für den IBKA wert, sowenig fühle ich mich davon bedroht....). Aber das war jetzt für F&A wirklich OT...... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Ich weiß, daß es fies ist, aber: Ich habe einen Heidenspass an der Kirche, sie erfüllt in meinem Leben eher so eine Art Geisterbahn-Funktion: Man gruselt sich mit Lust und Liebe und Amusement. Das Problem ist wohl dass die Geisterbahnfiguren aus Fleisch und Blut sind ... Und das natürliche Interesse sie möglichst greißlich zu erleben, konkurriert halt manchmal mit ihrem Interesse ernst genommen bzw. differenziert wahrgenommen zu werden. Aber man siehts an den Privatsendern: Das Leben des einen, ist die Freaktshow der anderen ... Den ausgestellten Freaks aber vorzuwerfen die Menschenwürde nicht zu achten - das ist schon perfiede .... to put it mildly. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Inhaltlich ist das von dir gezeichnete Bild einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Kirche ja nicht falsch (in dem Sinn dass es diese Erfahrungen nicht gibt) aber es ist eben nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit. Und das finde ich jetzt wieder interessant. Aber hoffentlich zeigt das nicht, was bei Dir Sache ist. Es zeigt an dass ich mir darüber klar bin dass sich viele homosexuell lebende und liebende Menschen sich von unserer Kirche in diesem Fall unverstanden und in ihrer Existenzentfaltung bedroht sehen können. Glaubst du das nicht ? Ja, für Gläubige mag das sicher der Fall sein. Bei A&A oder aufgeklärten Humanisten glaube ich weniger, daß sich welche ernsthaft bedroht fühlen, es sei denn, sie sind in einem Milieu aufgewachsen, das streng katholisch war und werden durch die öffentlichen Auftritte mancher Kirchensprecher noch daran erinnert. Über den "katholischen Gott" der jemandes Lebensraum zerstören möchte, könnte ich mich zB ärgern. Denn erstens gibt es für mich keinen katholichen Gott und zweitens glaube ich an keinen Gott der jemandens Lebensraum zerstören möchte. Als Katholik ein solches Gottesbild verpasst zu bekommen (noch dazu als ganz objektiv und sachlich) ist nicht gerade freundlich, wenn ich jetzt zimperlich wäre .... aber nachdem ich das gottseidank nicht bin, denk ich mir "ich hoffe dass ich weiß was sie damit meint" und überspringe eine solche Bemerkung mit einem amüsierten Hüstler .. hüstel hüstel Ich versteh das, lieber Kryztow, aber Du mußt bedenken, daß Nichtchristen sich bei ihrem Porträt des "katholischen Gottes" (tut mir leid, aber da er für mich nur ein Produkt des katholischen Christentums ist, muß ich ihn so nennen, um ihn von anderen Gottesbildern abzugrenzen) vorrangig an dem öffentlich von der kath. Kirche behaupteten orientieren und nicht an den Millionen Gottesbildern einzelner (katholischer) Christen. Ich weiß, daß da ein Spannungsfeld da ist, denn das, was wir manchmal kritisieren, ist nicht das, was viele von Euch meinen, wenn sie "Gott" sagen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Ich weiß, daß es fies ist, aber: Ich habe einen Heidenspass an der Kirche, sie erfüllt in meinem Leben eher so eine Art Geisterbahn-Funktion: Man gruselt sich mit Lust und Liebe und Amusement. Das Problem ist wohl dass die Geisterbahnfiguren aus Fleisch und Blut sind ... Und das natürliche Interesse sie möglichst greißlich zu erleben, konkurriert halt manchmal mit ihrem Interesse ernst genommen bzw. differenziert wahrgenommen zu werden. Aber man siehts an den Privatsendern: Das Leben des einen, ist die Freaktshow der anderen ... Den ausgestellten Freaks aber vorzuwerfen die Menschenwürde nicht zu achten - das ist schon perfiede .... to put it mildly. Ich sprach nicht von den einzelnen Personen, sondern von der Moral, dem Menschenbild und der Lehre. (Die zum Glück nicht aus Fleisch und Blut ist. ). Hier muß man halt zwischen Sünde und Sündern trennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
soames Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Inhaltlich ist das von dir gezeichnete Bild einer bedrohlichen, lebensfeindlichen Kirche ja nicht falsch (in dem Sinn dass es diese Erfahrungen nicht gibt) aber es ist eben nur ein Teilaspekt der Wirklichkeit. Und das finde ich jetzt wieder interessant. Aber hoffentlich zeigt das nicht, was bei Dir Sache ist. Es zeigt an dass ich mir darüber klar bin dass sich viele homosexuell lebende und liebende Menschen sich von unserer Kirche in diesem Fall unverstanden und in ihrer Existenzentfaltung bedroht sehen können. Glaubst du das nicht ? Ich nehme an, daß sich jeder, der gern gegen eine Regel verstoßen würde, sich von dieser Regel behindert fühlen. Das ist ja der Sinn von Regeln. Es ist allerdings seltsam, dann vor lauter Mitleid wohlbegründete Regeln ändern zu wollen. Daß man Interessierten diese Regeln angemessen beibringen muß, ist eine ganz andere Frage. Vollkommen überflüssig ist es jedoch, sich beschimpfen zu lassen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 wobei es natürlich sinn macht, regeln zu hinterfragen. und eine regel, die nicht begründbar ist, sollte man über bord werfen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 wobei es natürlich sinn macht, regeln zu hinterfragen. und eine regel, die nicht begründbar ist, sollte man über bord werfen. Nein. Nicht, wenn in dem System, dem man angehört, Regeln nicht auf demokratischem Weg zustandekommen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Ich nehme an, daß sich jeder, der gern gegen eine Regel verstoßen würde, sich von dieser Regel behindert fühlen. Das ist ja der Sinn von Regeln. Es ist allerdings seltsam, dann vor lauter Mitleid wohlbegründete Regeln ändern zu wollen. Daß man Interessierten diese Regeln angemessen beibringen muß, ist eine ganz andere Frage. Vollkommen überflüssig ist es jedoch, sich beschimpfen zu lassen. Sag mal Soames, was würdest Du eigentlich jemandem sagen, der die Regel aufstellt, daß Kinder Sexsklaven von Erwachsenen sein sollen? Daß er Dir diese Regel "angemessen" beibringen soll? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Epicureus Geschrieben 9. November 2004 Autor Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Kinder, Kinder...da ist man mal einmal nicht dabei, und schon muß ich hier Dinge lesen, die mit Sexsklaven und Kinderopfern zu tun haben. Ist doch immer aufregend zu lesen, wie schnell ein Thread seine Richtung ändern kann . Anyway, ich würde gern noch einige Dinge zu Lissies Posting sagen, in dem sie schreibt: Aber mal ne andere Frage: Sollte man wirklich für eine Kirche Orgel spielen (also etwas Gutes und Schönes tun), die einem den Boden unter den Füßen wegziehen will und den Lebensraum stehlen, auf dem man lebt? Also, selbst wenn der Pfarrer noch so anständig ist und keine Probleme mit damit hat, daß sein künftiger Organist jemanden liebt - ich würde ihm bedauernd erklären, daß ich unter so einem schmutzigen Dach nichts verloren habe. Kirche ist nicht gleich Kirche. Es gibt in der kath. Kirche schwule Pfarrer, schwule Katecheten, schwule Organisten, schwule Küster und natürlich auch schwule Gläubige - wovon die meisten verdeckt leben (Priester müssen das ja sowieso, da sie Homosexualität nicht praktizieren dürfen). Dieses Doppelleben wird kein immerwährender Zustand bleiben, da ich denke, die Generation nach Papst Johannes Paul II. wird das Spannungsfeld Homosexualität und Kirche anders angehen. Sie wird auch gar nicht anders können, da sich Liebe und der Wille zu leben auf Dauer nicht unterdrücken lassen. Im Gegensatz zu Th. Bloemer et. al. halte ich gelebte und geliebte Homosexualität mitnichten für sündhaftes Verhalten. Das sehe ich schon seit Kindesbeinen an so, so daß mir ein langer, leidvoller Prozeß der Selbstzerfleischung erspart geblieben ist. Eine Liebe, die zwei erwachsene Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte selbstbestimmt miteinander eingehen, kann nicht böse sein, solange sie niemandem Schaden zufügt. Nun steht es gerade hauptamtlich angestellten Kirchenleuten, also auch Organisten, nicht gerade gut zu Gesicht, wenn sie ihre homosexuelle Liebe offen leben. Ein Organist, der eine 100%-Stelle innehat, wird sich hüten (müssen), seinen Lebenspartner allzu unbekümmert ins Spiel zu bringen, da er begründeterweise Angst vor Demission hat. Umso wichtiger ist die Verantwortung der Nebenamtlichen, die (wie ich auch) nicht unbedingt auf das Einkommen angewiesen sind, sondern aus einer motivationalen Mischung von Soli Deo Gloria und halbwegs nettem Nebenverdienst (wirklich viel zahlt die Kirche nun echt nicht!) Orgeln spielen oder Chöre leiten. Oft sind aber Gemeinden auf diese Personen genauso angewiesen wie auf Hauptamtliche. Wenn nun diese Personen, mich eingeschlossen, mit dem Thema homosexuelle Partnerschaft natürlich und unverkrampft umgehen, dann könnte sich mit der Zeit etwas an der kirchlichen Einstellung zu dieser Thematik ändern. Gutta cavat lapidem, non vi, sed saepe cadendo (Horaz). Ich bin weiß Gott kein Mensch, der seine Sexualität anderen aufdrängt. Und ich würde auch gewiß nicht nach der Messe Arm in Arm mit meinem Schatz über den Kirchhof flanieren (mein Freund ist sowieso Atheist und geht nicht in die Kirche). Aber ich würde mich andererseits weigern, mich auch außerhalb des kirchlichen Rahmens zurückzuhalten. Wenn ich meinen Freund sonstwo in der Öffentlichkeit küsse, hat das niemanden etwas anzugehen. Sollte das dann ein Gemeindemitglied mitbekommen und eine Eingabe an den werten Herrn Kardinal machen - bitteschön, dann werden wir sehen, was passiert. Im Zweifelsfall würde ich meinen Hut nehmen - und dann mal schauen, wer auf meiner Seite steht und wer nicht. Verbiegen werde ich mich sicher nicht, aber auch nicht auf Teufel komm raus das Orgelspiel im Gottesdienst zu schwulen Propagandazwecken nutzen . Hier genießen für mich Musik und Verkündigung oberste Priorität. Es gibt für Schwule und Lesben in Kirchendiensten viel zu tun. Packen wir's an! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Axel Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Eine Liebe, die zwei erwachsene Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte selbstbestimmt miteinander eingehen, kann nicht böse sein, solange sie niemandem Schaden zufügt. Es ist die Frage, welche Liebe Du meinst. Es geht ja offenbar nicht allein nur um eine brüderliche Liebe. Und warum soll Homosexuellen etwas erlaubt werden, was Heterosexuellen von der Kirche auch nicht erlaubt wird (das wird immer gerne vergessen, weil sich von uns auch kaum jemand dran hält...) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Justin Cognito Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Eine Liebe, die zwei erwachsene Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte selbstbestimmt miteinander eingehen, kann nicht böse sein, solange sie niemandem Schaden zufügt. Es ist die Frage, welche Liebe Du meinst. Es geht ja offenbar nicht allein nur um eine brüderliche Liebe. Und warum soll Homosexuellen etwas erlaubt werden, was Heterosexuellen von der Kirche auch nicht erlaubt wird (das wird immer gerne vergessen, weil sich von uns auch kaum jemand dran hält...) Wenn du jetzt auf außerehelichen Geschlechtsverkerhehr anspielst, muss ich dir fast Zynismus unterstellen ..... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Eine Liebe, die zwei erwachsene Menschen im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte selbstbestimmt miteinander eingehen, kann nicht böse sein, solange sie niemandem Schaden zufügt. Es ist die Frage, welche Liebe Du meinst. Es geht ja offenbar nicht allein nur um eine brüderliche Liebe. Und warum soll Homosexuellen etwas erlaubt werden, was Heterosexuellen von der Kirche auch nicht erlaubt wird (das wird immer gerne vergessen, weil sich von uns auch kaum jemand dran hält...) Wenn du jetzt auf außerehelichen Geschlechtsverkerhehr anspielst, muss ich dir fast Zynismus unterstellen ..... Die Aussage ist in ihrer Essenz zynisch, ob Axel das aber selber ist, kann ich nicht beurteilen. Die Argumentationsfigur wäre in etwa vergleichbar mit folgender Aussage zu einer Zeit, in der Schwarze keinen Zugang zu Universitäten hatten: "Was ist denn so schlimm daran, daß es einem Schwarzen nicht erlaubt ist, Jurist zu werden? Warum sollte man einem Schwarzen etwas erlauben, was man auch einem Weißen nicht erlaubt: Ohne Jurastudium kann man nunmal kein Arzt werden". Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Die Argumentationsfigur wäre in etwa vergleichbar mit folgender Aussage zu einer Zeit, in der Schwarze keinen Zugang zu Universitäten hatten: "Was ist denn so schlimm daran, daß es einem Schwarzen nicht erlaubt ist, Jurist zu werden? Warum sollte man einem Schwarzen etwas erlauben, was man auch einem Weißen nicht erlaubt: Ohne Jurastudium kann man nunmal kein Arzt werden". Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Irgendwas an Deiner Analogie ist ziemlich schief. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Die Argumentationsfigur wäre in etwa vergleichbar mit folgender Aussage zu einer Zeit, in der Schwarze keinen Zugang zu Universitäten hatten: "Was ist denn so schlimm daran, daß es einem Schwarzen nicht erlaubt ist, Jurist zu werden? Warum sollte man einem Schwarzen etwas erlauben, was man auch einem Weißen nicht erlaubt: Ohne Jurastudium kann man nunmal kein Arzt werden". Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Irgendwas an Deiner Analogie ist ziemlich schief. Sprich. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 9. November 2004 Melden Share Geschrieben 9. November 2004 Hallo Leute, hier an dieser Stelle stellt sich die Frage, wo man denn ein Mittelweg finden kann. Es heißt ja doch immer, die einen wollen nach links und die anderen nach rechts. Die Fronten verhärten sich und man findet keine Lösung. Ich finde, einen homosexuellen Musiker entlassen, das sollte man nicht tun, nur weil er ein Homosexueller sein will oder ist. Lebt er aber in einer eingetragenen Partnerschaft, so täte ich ihn nicht sofort rausschmeißen, aber ihn bitten, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen, und würde ihn eine Frist setzen, um es sozialverträglich zu machen, wäre ich Bischof. Einen homosexuellen Musiker sollte es genauso geben dürfen wie der homosexuelle Priester. Es ist nur die Frage, was man konkret aus den Leidenschaften macht, und wie man mit ihnen umgeht, das Entscheidende. Desweiteren ist es ein Schwachsinn, zu fragen, ob jemand besonders virtuos die Orgel spielen kann, sondern vielmehr sollte gefragt werden, ob der Kirchenmusiker ein betender Mensch ist. Das glaube ich, das "spürt" man oft wie ein Musiker sich engagiert und auf die Dauer merkt man das manchmal. Ich glaube, der Arbeitgeber sollte diese Frage durchaus stellen, ob der Musiker betet. Nicht selten wirkt Gott in den Herzen der Gemeinde, wenn der Musiker mit einfacheren Techniken spielt, aber dabei ein Gespür für die Gebetsatmosphäre im Kirchenraum hat und diese entsprechend im Rahmen seiner Möglichkeiten gestaltet. Ich würde also die Frage stellen: "Beten Sie regelmäßig?" Als zweite Frage, ob der Betreffende homosexuell ist oder nicht, das interessiert nicht, aber es interessiert wohl, ob er in einer unerlaubten Beziehung lebt. Wenn er also als Mann mit einer geschiedenen Frau oder mit einem gleichgeschlechtlichen Partner lebt, das ist (fast?) dasselbe. Grüße, Carlos Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 Die Argumentationsfigur wäre in etwa vergleichbar mit folgender Aussage zu einer Zeit, in der Schwarze keinen Zugang zu Universitäten hatten: "Was ist denn so schlimm daran, daß es einem Schwarzen nicht erlaubt ist, Jurist zu werden? Warum sollte man einem Schwarzen etwas erlauben, was man auch einem Weißen nicht erlaubt: Ohne Jurastudium kann man nunmal kein Arzt werden". Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Irgendwas an Deiner Analogie ist ziemlich schief. Sprich. Es geht doch um folgenden Gedankengang: Homoesexuelle können laut katholischer Lehre nicht heiraten. Nur in der Ehe ist Sex erlaubt. Unverheiratete Heterosexuelle dürfen auch keinen Sex haben. Homosexuellen wird nicht mehr verboten, als Heterosexuellen auch: Ohne Ehe kein Sex. Deine Analogie: Schwarze können nicht studieren. Nur wer studiert, darf Anwalt werden. Unstudierte Weisse dürfen auch nicht Anwalt werden. Schwarzenwird nicht mehr verboten, als Weissen auch: Ohne Studium keine Zulassung als Anwalt. Wie baue ich da jetzt den Arzt ein? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 Die Argumentationsfigur wäre in etwa vergleichbar mit folgender Aussage zu einer Zeit, in der Schwarze keinen Zugang zu Universitäten hatten: "Was ist denn so schlimm daran, daß es einem Schwarzen nicht erlaubt ist, Jurist zu werden? Warum sollte man einem Schwarzen etwas erlauben, was man auch einem Weißen nicht erlaubt: Ohne Jurastudium kann man nunmal kein Arzt werden". Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Irgendwas an Deiner Analogie ist ziemlich schief. Sprich. Es geht doch um folgenden Gedankengang: Homoesexuelle können laut katholischer Lehre nicht heiraten. Nur in der Ehe ist Sex erlaubt. Unverheiratete Heterosexuelle dürfen auch keinen Sex haben. Homosexuellen wird nicht mehr verboten, als Heterosexuellen auch: Ohne Ehe kein Sex. Deine Analogie: Schwarze können nicht studieren. Nur wer studiert, darf Anwalt werden. Unstudierte Weisse dürfen auch nicht Anwalt werden. Schwarzenwird nicht mehr verboten, als Weissen auch: Ohne Studium keine Zulassung als Anwalt. Wie baue ich da jetzt den Arzt ein? Ups. Ich hatte erst das Arztstudium als Beispiel und fand dann plötzlich Jura besser. Ansonsten ist meine Analogie nämlich gut. (Ich war schon sauer). Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
platon Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 Nicht berücksichtigt ist in meiner Analogie, daß das Bedürfnis nach Liebe (in dem hier diskutierten Sinne) für die Natur des Menschen existententieller ist, als ein Jurastudium. Ja klar, wenn es ja nicht primär um Sex geht, das sagen ja doch alle, daß das so ist. So gilt es sich zu beherrschen, wenn etwa Liebe nach einem Menschen entsteht, der bereits mit jemand anderes verheiratet ist.... Ginge es nur um Sex, wäre es dann nicht ein Leichtes, alleine zu bleiben! Geht es aber um mehr als nur Sex, dann geht es sodann um die Frage, ob denn die Beziehung, die gerne man eingehen würde, an sich schon in Ordnung ist. Daran mißt man ja doch den Erwachsenen, daß er Herr über sich selbst und seiner Gefühle ist. Und man wird mit dem auch als wie mit einem Erwachsenen sprechen dürfen sollen, oder? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 Daran mißt man ja doch den Erwachsenen, daß er Herr über sich selbst und seiner Gefühle ist. Nein. Ich kenne keinen Erwachsenen, der Herr über seine Gefühle ist. Man kann nicht steuern, in wen man sich verliebt. Man kann die Liebe nicht kontrollieren. Man kann diese Gefühle unterdrücken, man kann sich dagegen abschotten - aber kontrollieren kann man sie nicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Stefan Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 Desweiteren ist es ein Schwachsinn, zu fragen, ob jemand besonders virtuos die Orgel spielen kann, sondern vielmehr sollte gefragt werden, ob der Kirchenmusiker ein betender Mensch ist. Das glaube ich, das "spürt" man oft wie ein Musiker sich engagiert und auf die Dauer merkt man das manchmal. Ich glaube, der Arbeitgeber sollte diese Frage durchaus stellen, ob der Musiker betet. Nicht selten wirkt Gott in den Herzen der Gemeinde, wenn der Musiker mit einfacheren Techniken spielt, aber dabei ein Gespür für die Gebetsatmosphäre im Kirchenraum hat und diese entsprechend im Rahmen seiner Möglichkeiten gestaltet. Ich würde also die Frage stellen: "Beten Sie regelmäßig?" Musik ist weltanschauungsneutral. Man wird vielleicht unterscheiden können, ob ein Organist ein Gespür für die Stimmung in einem Gottesdienst hat, oder nicht. Woher er dieses Gespür nimmt, ist dafür unerheblich. Ein guter atheistischer Organist kann der Situation durchaus besser gewachsen sein, als ein mittelmässiger bis schlechter Organist, der regelmässig betet. Das Wort "virtuos" führt hier ein wenig in die Irre, weil man mit Virtuosität eher technische Brillianz und akrobatische Fingerübungen als musikalisches Einfühlungsvermögen verbindet. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 10. November 2004 Melden Share Geschrieben 10. November 2004 (bearbeitet) anmerkung: offensichtlich hat carlos weder von musik, noch vom leben wirklich eine ahnung, schon gar keine ahnung hat er wohl von liebe und partnerschaft. bearbeitet 10. November 2004 von Oestemer Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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