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Geschrieben

Ich weiss, Mitgliedschaft bei einem Verein impliziert Zustimmung zu dessen Statuten, Regeln und Identität. Ich frage mich, ob bei der RKK dies im vollen Masse gelten muss. Und wenn ja, ob sie dann nicht sehr viel kleiner sein müsste.

 

zB stimme ich aus Gewissensgründen nicht mit der Lehre überein was Homosexualität und Abtreibung betrifft. Aber ich will jetzt diese Themen eigentlich gar nicht diskutieren, sondern was die Ablehnung dieser Lehre für Konsequenzen auf die Mitgliedschaft in der RKK hat oder haben sollte. Ich meine jetzt nur die einfache Mitgliedschaft, keine kirchlichen Tätigkeiten in Form von bezahlten oder ehrenamtlichen Jobs.

 

Sollte man da fairheitshalber austreten? Oder Klappe halten? Oder beichten, aber danach? Oder einfach ignorieren und das gemeinsame suchen/betonen? Wie dann aber reagieren bei einem Konflikt? zB als Elternteil einer minderjährigen Tochter, die abtreiben will, und das Gewissen sträubt sich, ihr das zu verbieten.

 

Schonmal vielen Dank fuer Antworten!

Geschrieben

Ich glaube nicht, daß man darauf generell antworten kann.

 

Den Grundlagen sollte man zustimmen, das fängt mit dm Glaubenkenntnis an.

 

Und meiner Meinung nach auch mit nit dem, was die KK zur KK macht - also nach ihrem selbstverständnis konstituiert: Eucharistie z.B.

 

Der Rest wird dann sehr persönlich, weil es ja verschiedene Arten gibt, Differenzen unter einen Hut zu kriegen - das Gewissen ist dabei ja auch noch da.

 

Ich persönlich habe z.B. wenig Probleme damit, wenn einer für seine eigene Lebensführung eine Entscheidung trifft, die von der Lehre der Kirche abweicht (z.B. Homosexualität). das betrifft ja erst mal sein Leben, und für das ist er selbst verantwortlich.

 

Völlig schleierhaft ist mir allerdings, wie man die Abtreibung - also die Tötung eines wehrlosen Menschen - mit dem christlichen Glauben vereinbaren kann (Extremfälle, wo eine Abwägung gleichrangiger Güter vorgenommen werden muß, mal außen vor gelassen.) Da die aktive Teilnahme an einer Abtreibung laut CIC zur Exkommunikation als Tatstrafe führt, ist die Antwort darauf allerdings eigentlich schon gegeben.

Geschrieben

Ich würde da noch grundsätzlicher Anfangen und überlegen, wen Jesus alles in seiner Nachfolge berufen hat. Die waren nun ganz bestimmt nicht gleich gestrickt. Aber sie hatten etwas gemeinsam. Sie waren auf der Suche nach Gott in ihrem Leben.

 

Oder noch anders: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst. Wer daran beständig arbeitet, diesen Dreiklang zu leben, kann nicht schief liegen.

 

Herzliche Grüße

Martin

Geschrieben

PS: Im Konfliktfall steht das, was so sicher schien, auf dem Prüfstand. Da nützt kein Überlegen oder Abwägen, sondern beten. Der Konflikt in der Stille vor Gott läßt häufig nur eine Antwort zu und das, was den Konflikt ausmachte, sind/waren Ausflüchte. In dem beschriebenen Beispiel könnten die Eltern der Tochter Abschied nehmen von ihrem Plänen für die Zukunft und das Kind ihrer Tochter als ihr eigenes Kind aufziehen.

Geschrieben
zB stimme ich aus Gewissensgründen nicht mit der Lehre überein was Homosexualität und Abtreibung betrifft.

kann das Gewissen eines Christen Homosexualität oder gar Abtreibung für gottgefällig halten?

 

liebe® Chuenei;

 

tut mir leid, um meine kategorische und "intolerante" Stellungnahme;

aber Homosexualität abzulehnen, ist keine Erfindung oder Besonderheit der katholischen Kirche:

 

als Beispiel für viele:

 

Röm 1:

25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.

26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen;

27 ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

 

 

und bzgl Abtreibung ist Gottes Wort noch eindeutiger:

 

Ex 20:

13 Du sollst nicht töten.

 

 

Gruß Andreas

Geschrieben

Anzi, Thomas: danke für die klaren Antworten.

 

Dein Ja sei ein Ja- dein Nein sei ein Nein. Alles übrige stammt vom Bösen.

Für die Suchenden ist es ein besonderes Ärgernis, wenn jene, die sich Katholiken nennen eine Art Rosinenglauben haben, und sich in Bezug auf das, was die Kirche lehrt (siehe Katechismus) nur das heraussuchen, was ihnen genehm ist. Ich persönlich finde es ehrlicher wenn jemand, der sich nicht mit dem, was die kath. Kirche essentiell lehrt identifizieren kann die Konsequenzen zieht. Persönliche Zweifel aber, Unwissenheit und Irrtümer sind natürlich noch kein Grund. Aber wer sich in einer entscheidenden Sache (und was das Leben eines Menschen betrifft ("Abtreibung")ist schon lebens- entscheidend) von dem was die Kirche lehrt bewußt und dauerhaft distanziert, entfernt sich innerlich selbst von der Kirche. Entweder er denkt an Umkehr - oder zieht die äußere Konsequenz.

Geschrieben

Ich glaube, Du vermischst in Deinem Posting zwei unterschiedliche Dinge: Das grundsätzliche Abweichen von einer Lehre der Kirche und das situative Zuwiderhandeln gegen ihre Lehre. Deinem Posting folgend meine ich mit Lehre hier nicht die Glaubens-, sondern die Sitten- und Morallehre. Wenn ein Mensch in einem starken Konflikt steht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß er sich entscheidet, gegen die richtige Lehre zu handeln. Er begeht eine Sünde, deren Gewicht allerdings aufgrund des starken Konfliktes nicht pauschal eingeschätzt werden kann. Wenn man sieht, daß man sündig geworden ist und dies ehrlich bereut, kann man im hl. Bußsakrament Vergebung erlangen. Situatives Zuwiderhandeln gegen die kirchliche Morallehre führt also unter diesen Umständen nicht dazu, daß man Gott von sich stoßen müßte.

Diffiziler ist die erste Variante, daß man eine Morallehre als solche ablehnt. Die Kirche anerkennt das Gewissen jedes Einzelnen. Es kommt dann nach meinem Dafürhalten darauf an, daß man sich zunächst die Lehre der Kirche genau ansieht und versucht herauszufinden, ob das eigene Gewissen diese tatsächlich ablehnen muß. Danach ist wichtig, zu untersuchen, warum man zu dieser Ablehnung kommt und ob sie wirklich vor dem eigenen Gewissen gerechtfertigt ist oder ob man z. B. nur eine mildere Variante haben möchte. Es gibt besonders in der Moral immer viele Graustufen, nicht nur schwarz und weiß. Dies betrifft aber hauptsächlich die Umsetzung dieser Lehre im täglichen Leben, nicht ihre prinzipielle Richtigkeit. Es gibt allerdings, wie Thomas schon geschrieben hat, klare Entscheidungsfragen wie die Abtreibung. Wenn man eine Lehre nicht mittragen kann, kommt es meiner Meinung nach dann darauf an, daß man sich für diese Frage offen hält. Mit pauschaler Ablehnung nach dem Motto: "Die Kirche erzählt da mal wieder saudummes Zeug!" entfernt man sich selbst von der Kirche. Wenn man mit der Frage aber weiter ringt, hält man sein Gewissen wach und findet vielleicht irgendwann Zugang zur Begründung dieser Lehre durch die Kirche. Man behält das grundlegende Vertrauen darauf, daß die Kirche nicht gängeln will, sondern den Weg zum Heil zeigen, auch wenn man diesen Weg in der konkreten Frage noch nicht vor sich sieht.

Geschrieben

Hallo Chueni,

 

also ich richte mich da immer nach unserem Kirchenvater Augustinus der einmal sagte:

 

In notwendigen Dingen: die Einheit. In fraglichen Dingen: die Freiheit. In allem: die Liebe.

 

gby

 

Bernd

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