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Geschrieben

Das Sakrament ist nur durch das Kreuz wirksam, Ludwig.

 

Und selbstverständlich "darf" Gott auch ohne Beichte Sünden vergeben.

 

Natürlich gab es auch vor Christus Vergebung - aber diese nahm, heilsgeschichtlich gesehen, dem Tod nichts weg. Und es handelte sich eher um eine Versöhnung Gottes mit seinem Volk insgesamt als mit dem Einzelnen. Christus bedeutet eine radikale Neudefinition von Vergebung: den Sieg über den Tod als "der Sünde Sold".

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Thomas,

 

ein bißchen muß ich Dir doch noch widersprechen!

Das Sakrament ist nur durch das Kreuz wirksam, Ludwig

.. es gibt verschiedene Sakramente.

Und selbstverständlich "darf" Gott auch ohne Beichte Sünden vergeben.

Natürlich gab es auch vor Christus Vergebung - aber diese nahm, heilsgeschichtlich gesehen, dem Tod nichts weg. Und es handelte sich eher um eine Versöhnung Gottes mit seinem Volk insgesamt als mit dem Einzelnen.

Nur zu auffällig ähnelt die Bußpraxis des Volkes Israel unserer heutigen Beichte (Lev 5:). Der Betreffende soll sich zu seiner Schuld (wie beispielsweise unbedachtes Schwören) bekennen (5), der Priester soll ihm Sühne verschaffen wegen seines Vergehens (6). Das Sühnopfer ist natürlich nicht mehr unserer Zeit entsprechend, es bestand je nach Besitzstand aus einem Tieropfer, - Lamm oder Ziege, oder einer Taube - wer das alles nicht aufbringen konnte, für den tat´s auch ein Mehlopfer (11).

Die Sündenvergebung war immer schon die Versöhnung, - ich würde sagen durchaus des Individuums mit Gott. Es gab auch Verfehlungen, die mehr oder weniger das ganze Volk oder zumindest Gruppen davon betrafen, - wie beispielsweise die Götzenverehrung (goldenes Kalb, usw.)

Eine Besonderheit stellt die Taufe "zur Vergebung der Sünden" dar, wie sie Johannes d. T. predigte (Mark 1:4). Hier entfällt sogar jegliches Pflanzen- oder Tieropfer. Zum "Opfer" werde jetzt eher Werke der Nächstenliebe (Luk 3:11)

Christus bedeutet eine radikale Neudefinition von Vergebung: den Sieg über den Tod als "der Sünde Sold".

Ich glaube, das Hauptproblem der "Sündenvergebung" bestand mehr darin, daß sie zu allen Zeiten mehr oder weniger "unpopulär" war.

"Vorgesehen" von Seiten Gottes her, war sie schon seit allen Zeiten, - aber "praktiziert" wurde sie nur selten - es war Sache der Propheten, immer wieder hervorzuheben, daß Gott "vergebungsbereit" ist!

Christus selbst setzt das Bußsakrament in seiner modernen Form ein (Joh 20:23). Damit verleiht er ganz eindeutig die Gott zustehende Vollmacht der Absolution an Menschen!

Es ist meiner Meinung nach nicht die "Sündenvergebung", die Jesus neu definiert, sondern seine "Radikalität" besteht darin, daß er zugunsten der Botschaft des Evangeliums freiwillig das Joch des Kreuzes auf sich nimmt. - Es war nämlich sein Bekenntnis, daß er "Sohn Gottes, der Messias" sei, mit dem er sich die Anklage als "Gotteslästerer" zuzog. Jesus wollte auf dieses Bekenntnis nicht verzichten, sonst wäre nämlich sein ganzes Evangelium unglaubwürdig geworden!

Damit wird das Opfer Jesu vor Gott "wohlgefällig". Vor Gott, der ansonsten keinen Wert auf Pflanzen-, Schlacht- oder gar Menschenopfer legt. Ja, Menschenopfer sind Gott sonst sogar ein "Gräuel"!

In Zusammenhang mit seinem Tod installiert Jesus das Sakrament seines Leibes und Blutes - durch dieses Sakrament erhalten wir Anteil an Seinem Leib und sollen selbst zu "Kindern Gottes" erwachsen (Röm 8:21)

bearbeitet von lh17
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