Explorer Geschrieben 16. August 2001 Melden Share Geschrieben 16. August 2001 Hier nochmal die (meiner Meinung nach) schönsten aus dem Alten thread: Ein Mann machte Urlaub in einem Zisterzienserkloster. Als er mal einen Blick in eine Zelle werfen durfte, fragte er: "Wo sind denn die ganzen Möbel?" Fragte der Mönch zurück: "Wo sind denn Ihre?" "Wieso meine? Ich bin doch nur auf der Durchreise." Der Mönch lächelt ihn an und sagt: "Sehen Sie. Wir auch." Ralf ---- Vorbilder Vor mir Auf dem Boden liegt Ein Spiegel Vor mir An der Wand hängen Bilder Johannes XXIII Mutter Teresa Don Bosco Franziskus Das Kreuz Werde ich Den Spiegel jemals an Die Wand hängen Können Bernd Terwitte ---- Liebe kann ertragen, und Liebe kann vergeben... aber Liebe kann sich niemals mit einem ungeliebten Gegenstand abfinden... Darum kann ER sich niemals mit deiner Sünde abfinden, weil die Sünde selbst unfähig ist sich zu ändern; aber er kann sich mit dir abfinden, weil du gesunden kannst. Erich ---- Kürzlich telefonierte ich mit einer Bekannten. Sie war ganz gut aufgelegt und beendete das Gespräch mit dem Satz: "O.K. Machen wir weiter. Der Tag muß irgendwie 'rumgebracht werden." Das klang wie: "Der Tag muß umgebracht werden" und so ähnlich war es wohl auch gemeint. Ich bin erst im Nachhinein richtig erschrocken. Einen Tag rumbringen oder umbringen, einen ganzen Tag des eigenen Lebens... In der Bibel heißt es von Gott: "Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist." (Psalm 90,4). Nur - für uns ist das eben nicht so. Unsere Zeit ist knapp bemessen. Das Leben dauert siebzig, achtzig Jahre, vielleicht noch etwas mehr, wenn man Glück hat. Wie schnell die Jahre vergehen, wie sie dahinfliegen (Psalm 90,10), das merkt man, je älter man wird. Die Spanne bis zum Ende wird kürzer und einem dadurch viel stärker bewußt, als wenn man noch das ganze Leben vor sich zu haben scheint. Nein, ich bringe keinen einzigen meiner kostbaren Tage um. Ich werde sie alle einzeln hochleben lassen - und wenn es noch tausende sein sollten. ---- Möge Gott auf deinem Weg, den du gehst vor dir her eilen! Das ist mein Wunsch für deine Lebensreise: Mögest du die hellen Fußstapfen des Glücks finden Und ihnen auf dem ganzen Weg folgen! Irischer Segenswunsch ---- Das Zeichen des Christentums ist nicht eine prächtige Kirche oder Kathedrale mit goldenen Gewändern und silbernen Verzierungen, mit einer erhebenden Liturgie und schöner Musik. K I R C H E buchstabiert man nicht wie Steine und Glocken, sondern wie du und ich. Die Kirche fängt nicht an und hört nicht auf, wo ihre Pläne und diplomatischen Vertretungen anfangen und aufhören. Sie fängt dort an und hört dort auf, wo du anfängst und ich vielleicht aufhöre. Man liest ihre Kraft nicht an Mitgliederzahlen und Spendenergebnissen, sondern an deiner Ausstrahlung und meiner Müdigkeit. Ihre Altäre und Bänke und Orgeln und Kanzeln sind entbehrlich, aber du und ich, wir dürfen ihr nicht abhanden kommen. Dome kann man in Kirchen ersetzen, Menschen nicht. Helmut ---- In meinem Kalender stehen für jeden Tag auch zwei Bibelverse. Zu einem davon fiel mir sofort etwas ein: Ein kalter Winterabend. Ich kam mit dem Zug von einer längeren Dienstreise zurück, am Ende eines anstrengenden und nicht sehr erfolgreichen Tages. Da freute ich mich, dass meine Tochter mich vom Zug abholen wollte. Wenigstens ein Lichtblick! Auf dem Bahnhofsvorplatz kam uns eine junge Frau entgegen, die mir erst dadurch auffiel, als sie mich direkt ansprach: "Können Sie mir bitte eine Mark geben?" Dabei sah sie nicht einmal notleidend aus. Ich wurde von ihrer Frage überrascht und antwortete was ich dachte und empfand: "Oh nein,...,- nicht das auch noch...". Ich hatte genug für diesen Tag, schüttelte den Kopf und ging eiligen Schritts weiter, so schnell es ging nach Hause. Etwas später sagte meine Tochter: "Paps, Du hättest wenigstens fragen können, wozu sie das Geld braucht!" - Mit diesen Worten hatte meine Tochter geschafft, was jener jungen Frau nicht gelungen war: Sie hatte mein Herz erreicht! Und mein Verhalten tat mir plötzlich leid. Ohne Wenn und Aber. Ich hätte wirklich wenigstens fragen können, wozu sie das Geld braucht. Dazu der Bibelvers für heute aus meinem Kalender : Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen. Wenn die Not eines andern - oder auch sein Glück - mein Herz gefunden hat, dann ist mir dieser Mensch mindestens noch eine Frage wert. Ein Innehalten. Etwas Aufmerksamkeit. Wenn die Not eines andern mein Herz gefunden hat, dann erweitert sie mein Herz, das sich immer wieder von selbst eng macht und verkrampft um das Eigene, - angestrengt, ängstlich, auf sich selbst nur bedacht. Bis die Not eines andern in ihm Platz gefunden hat. Volker Herbert ---- Ökumene Ein Fremdwort - für die Gleichgültigen Ein Reizwort - für die Festgelegten Ein Hauptwort - für die Begeisterten Ein Zukunftswort - für die noch nicht Resignierten Ein Phantasiewort - für die Pragmatiker Ein Fragewort - das Strukturen erschüttert Ein Füllwort - das als Alibi gebraucht wird Ein Trostwort - für die Verletzten Ein Leitwort - für die Suchenden Ein Kennwort - für die Eingeweihten und eins der letzten Worte unseres Herrn: Seid eins! Clemens Wilken ---- Ein anderer Standpunkt Wenn du die Lage einer Hütte auf einem Berg betrachtest, so machst du leicht deinen Standpunkt zu dem ihrigen, uneingedenk dessen, daß sich die Welt von da droben ganz anders ausnimmt als von dir aus. Ja, dies verhält sich bis zu einem gewissen Grade selbst dann noch so, wenn du dich mit aller Einbildungskraft auf ihren Standpunkt zu versetzen bemühst. Um einen Standpunkt ganz verstehen und würdigen zu können, muß man diesen Standpunkt selbst einnehmen oder wenigstens einmal eingenommen haben. Christian Morgenstern ---- petrus und judas schuldig sind sie beide geworden der eine verleugnet, der andere verrät wer will die schuld bemessen? der eine weint und findet sich wieder der andere verzweifelt und erhängt sich selbst der eine stirbt als papst, der andere als verräter zwei menschen, zwei apostel, zwei erwählte der gleiche gott für judas und für petrus wer kann mich hindern, auch für judas zu hoffen? Martin Gutl Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
hansjo Geschrieben 16. August 2001 Melden Share Geschrieben 16. August 2001 Segen: Gesegnet sollen sein: Im Namen des Friedens, der aus Gott ist, die Völker aller Rassen, die Menschen aller Länder. Gesegnet sollen sein Himmel und Erde, Wolf und Lamm, Falke und Taube, die ganze Schöpfung. Gesegnet sollen sein: Freund und Feind, damit sie Brüder und Schwestern werden. Gesegnet sollen sein: Schwarze und weiße, Menschen aus Ost und West, aus dem reichen Norden und dem armen Süden, damit sie Frieden und Freundschaft schließen ein für allemal. Gesegnet sollen sein: Christen und Atheisten, Muslime und Hindus, Juden und Heiden, damit sie eins werden in Gott. Gesegnet sollen sein: Die Unwissenden und die Weisen und alle, die Gott über sich anerkennen. Gott segne alle, und sie sollen Segen sein für die Welt und für die Menschen unserer Erde. Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen Aus: Breitenbach Roland, Der kleine Bischof. Ein kirchlicher Zukunftsroman, Schweinfurt 1990, Diesen Segen habe ich gerade im Internet gefunden, und ich dachte der passt gut hierher. Liebe Grüße Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Paula Geschrieben 23. August 2001 Melden Share Geschrieben 23. August 2001 Worauf sollen wir hören? Worauf sollen wir hören, sag uns worauf? So viele Geräusche - welches ist wichtig? So viele Beweise - welcher ist richtig? So viele Reden - ein Wort ist wahr. Wohin sollen wir gehen, sag uns wohin? So viele Termine - welcher ist wichtig? So viele Parolen - welche ist richtig? So viele Straßen - ein Weg ist wahr. Wofür sollen wir leben, sag uns wofür? So viele Gedanken - welcher ist wichtig? So viele Programme - welches ist richtig? So viele Fragen - die Liebe zählt. Aus: Lothar Zenetti, Auf Seiner Spur. Texte gläubiger Zuversicht (= Topos plus Taschenbücher, Bd. 327), Mainz (Matthias-Grünewald-Verlag) 2000. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Torsten Geschrieben 12. August 2004 Melden Share Geschrieben 12. August 2004 Da sitze ich hier am Fenster und beobachte den Traktor, der, Pflugscharen hinter sich herziehend, auf dem Feld da draussen die Stoppeln der diesjährigen Ernte unter die Erde bringt. Bis zur Dämmerung. Zeile um Zeile. Ackerbau und Viehzucht waren die ersten Programme, von denen Menschen sich ernährten. Dann kam die Schrift und es waren die Programme, die sich, mit Schwertern und Zäunen, von Menschen ernähren. Wer kennt das Wort, das zum Programmabsturz führt und mich dabei nicht verhungern lässt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 13. August 2004 Melden Share Geschrieben 13. August 2004 GOTTES NAME-------------J A H W E -----------ICH BIN DA Ich bin da, wenn du allein bist. Ich bin da, wenn du dich betroffen fühlst. Ich bin da, wenn sie dich ausstossen. Ich bin da, wenn du meinst, es nicht mehr weiter. Ich bin da, wenn du verzweifelt und traurig bist. Ich bin da, wenn du Angst und Furcht hast. Ich bin da, wenn alle dich nicht mögen. Ich bin da, wenn zwischen deiner Freundschaft eine Mauer ist. Ich bin da, wenn du vor Sorgen nicht schlafen kannst. Ich bin da, wenn einer dir etwas zuleide tut. Ich bin da, wenn du in großer Gefahr bist. Ich bin da, wenn du krank bist und Hilfe brauchst. Ich bin da, wenn du mit deinem Kummer nicht allein fertig wirst. Ich bin da, wenn für dich die Welt zerbricht. Ich bin da, wenn du ein wenig mehr Liebe brauchst. Ich bin da, wenn du große Schmerzen hast. Ich bin da, wenn keiner dir zuhört. Ich bin da, wenn du dich vor Erschöpfung nicht mehr halten kannst. Ich bin da, wenn du ein schlechtes Gewissen hast. Ich bin da, wenn du mich rufst. Ich bin da, wenn du heimkehrst zu mir. Ich bin da, wie die Sonne, die dir Wärme und Fröhlichkeit gibt. Ich bin da, wie eine schöne Blume, die dein Herz erfreut. Ich bin da, wie eine Wolke, die dich mit Liebe umhüllt. Ich bin da wie ein Licht, das deinen Weg erleuchtet. Ich bin da wie ein Auge, das mit Liebe auf dich schaut. Ich bin da wie eine Hand, die vorsorglich deine Hand ergreift. Ich bin da wie ein Herz, das immer für dich schlägt. Ich bin da wie ein Engel, der dich schützt und leitet. Ich bin da wie ein Freund, der dich niemals im Stiche läßt. Ich bin wie eine Schwester, die mit dir die Sorgen teilt. Ich bin da wie ein Bruder, der zu dir steht in Leid und Freud. Ich bin da wie eine Mutter, die mit dir fühlt, dich ganz versteht. Ich bin da als dein Vater, der dir ewige Geborgenheit. gibt. Ich bin immer für dich da, dein unendlich liebender Gott. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 13. August 2004 Melden Share Geschrieben 13. August 2004 Die beiden Brüder: Zwei Brüder wohnten einst auf dem Berg Morija. Der jüngere war verheiratet und hatte Kinder, der ältere war unverheiratet und allein. Die beiden Brüder arbeiteten zusammen, sie pflügten das Feld zusammen und streuten den Samen aus. Zur Zeit der Ernte brachten sie das Getreide ein und teilten die Garben in zwei gleich große Stöße, für jeden einen Stoß Garben. Als es Nacht geworden war, legte sich jeder der beiden Brüder bei seinen Garben nieder, um zu schlafen. Der ältere aber konnte keine Ruhe finden und sprach in seinem Herzen: "Mein Bruder hat eine Familie, ich dagegen bin allein und ohne Kinder, und doch habe ich gleich viele Garben genommen wie er. Das ist nicht recht." Er stand auf, nahm von seinen Garben und schichtete sie heimlich und leise zu den Garben seines Bruders. Dann legte er sich wieder hin und schlief ein. In der gleichen Nacht nun, geraume Zeit später, erwachte der Jüngere. Auch er mußte an seinen Bruder denken und sprach in seinem Herzen: "Mein Bruder ist allein und hat keine Kinder. Wer wird in seinen alten Tagen für ihn sorgen?" Und er stand auf, nahm von seinen Garben und trug sie heimlich und leise hinüber zum Stoß des Älteren. Als es Tag wurde, erhoben sich die beiden Brüder, und wie war jeder erstaunt, daß ihre Garbenstöße die gleichen waren wie am Abend zuvor. Aber keiner sagte dem anderen ein Wort. In der zweiten Nacht wartete jeder ein Weilchen, bis er den anderen schlafend wähnte. Dann erhoben sie sich, und jeder nahm von seinen Garben, um sie zum Stoß des anderen zu tragen. Auf halbem Weg trafen sie plötzlich aufeinander, und jeder erkannte, wie gut es der andere mit ihm meinte. Da ließen sie ihre Garben fallen und umarmten einander in herzlicher, brüderlicher Liebe. Gott im Himmel aber schaute auf sie hernieder und sprach: "Heilig, heilig sei mir dieser Ort. Hier will ich unter den Menschen wohnen." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karolin Geschrieben 14. August 2004 Melden Share Geschrieben 14. August 2004 Da steht ein Mann vor Gott, zutiefst betrübt über das Leid und die Ungerechtigkeit auf der Welt. "Lieber Gott!" ruft er. "Sieh dir das Elend, die Angst und den Kummer in deiner Welt an. Warum schickst du keine Hilfe?" Und Gott antwortete: "Ich habe Hilfe gesandt: dich." Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Lissie Geschrieben 14. August 2004 Melden Share Geschrieben 14. August 2004 Bert Brecht An die Nachgeborenen III Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut In der wir untergegangen sind Gedenkt Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht Auch der finsteren Zeit Der ihr entronnen seid. Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung. Dabei wissen wir doch: Auch der Haß gegen die Niedrigkeit Verzerrt die Züge. Auch der Zorn über das Unrecht Macht die Stimme heiser. Ach, wir Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit Konnten selber nicht freundlich sein. Ihr aber, wenn es so weit sein wird Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist Gedenkt unserer Mit Nachsicht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 14. August 2004 Melden Share Geschrieben 14. August 2004 Das Lächeln der Madonna Ein armes Mädchen, das früh zur Waise geworden war, hatte bei guten Bauersleuten Aufnahme und bescheidenen Unterhalt gefunden. Jeden Morgen hatte es den Blumenkohl auf den Markt getragen. Und wenn es ihn jeweils an den Gemüsehändler abgesetzt hatte, ging es jedes Mal in die nahe Klosterkirche. Dort verneigte es sich andächtig vor dem Bilde der seligsten Jungfrau und legte zwei oder drei Blätter seines Blumenkohls als Weihegabe der Madonna zu Füßen, denn es hatte nichts anderes, um es ihr darzubringen. Die Mönche bemerkten mit Verwunderung die sonderbare Spende, die ihnen fast wie eine Missachtung vorkam. Darum bestellten sie eines Tages das Kind zu sich, um es zu fragen, warum es das tue. Das Mädchen erwiderte: „Weil ich die himmlische Mutter so lieb habe - meine irdische Mutter habe ich verloren.“ „Aber kannst du ihr das nicht auf eine andere Weise zeigen, kannst du nicht beten?“ Das Kind verneinte es. Da sagten ihm die Patres, es solle jeden Morgen ins Kloster kommen, damit sie es beten lehrten. Und so geschah es. Das Kind lernte in kurzer Zeit lesen und schreiben, dazu etwas Katechismus und einige Gebete. Aber nun brachte es keine Kohlblätter mehr zum Bilde der Madonna, denn es schämte sich dessen. Dabei wurde das Kind mit jedem Tag trauriger, so dass es den guten Mönchen auffiel, und sie fragten es, warum es nicht mehr so froh sei wie früher. „Ach“ erwiderte das Mädchen „weil mich die himmlische Mutter nicht mehr so lieb hat wie früher.“ „ Und woher weißt du das?“ „ Ich weiß es, ich weiß es ganz sicher“ sagte das Kind. „Und seit wann hast du bemerkt, dass sie dich nicht mehr so lieb hat wie früher?“ „Seit ich so viel gelernt habe“, entgegnete das Kind.“ „Aber wie?“ forschten die Patres weiter. „Wendet sich etwa die Himmelsmutter von dir ab, wenn du zu ihr betest, oder wenn du ein Lied zu ihren Ehren singst?“ „Nein, das nicht“ entgegnete das Kind. „Warum also meinst du, dass sie dich früher lieber hatte?“ „Weil sie früher, als ich ihr nur meine Kohlblätter bringen konnte, mir jedes mal zulächelte, und jetzt lächelt sie nicht mehr.“ ( Spanische Legende) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 15. August 2004 Melden Share Geschrieben 15. August 2004 Dekalog der Gelassenheit Nur für heute....werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen. Nur für heute....werde ich die größte Sorge für mein Auftreten pflegen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemanden kritisieren, ja, ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern... nur mich selbst. Nur für heute....werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin... nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt. Nur für heute....werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen. Nur für heute....werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwenig ist, ist die gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele. Nur für heute....werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen. Nur für heute....werde ich etwas tun, das ich keine Lust habe zu tun; sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass niemand es merkt. Nur für heute....werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzten. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: die Hetze und die Unentschlossenheit. Nur für heute....werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemand in der Welt. Nur für heute....werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist, und an die Güte zu glauben. Mir ist es gegeben, das Gute während zwölf Stunden zu wirken; mich könnte es entmutigen zu denken, dass ich es das ganze Leben durchsetzen muss. von Papst Johannes XXIII. (1881-1963) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Accreda Geschrieben 16. August 2004 Melden Share Geschrieben 16. August 2004 Christus und die drei Haustöchter In einem Hause erkrankten nacheinander die drei Töchter an Typhus. Das Dienstmädchen wachte nach schwerer Hausarbeit jede Nacht unermüdlich an ihren Betten und pflegte sie ohne jede Rücksicht auf die eigene Gefahr, bis sie sich nicht mehr auf den Füssen halten kann. Als die Töchter wieder aufstehen können, da legt sie sich in völliger Erschöpfung zu Bett. Da sagt die älteste Tochter: "Marie ist doch merkwürdig weichlich mit sich selbst, warum mußte sie sich ausgerechnet jetzt hinlegen, wo wir doppelt gute Pflege und sorgfältig gekochtes Essen brauchen, um uns wieder zu erholen?" Die zweite sagt: "Ich habe dir ja immer gesagt, mit den modernen Ideen kann man keinen Haushalt in Ordnung halten. Durch zuviel Güte und Rücksicht ermutigt man nur jede Art von ungeordnetem Wesen in den Dienenden, damit aber erweist man auch ihnen einen schlechten Dienst. Laß sie nur aufstehen!" Die dritte sagt: "Oh, wie ich mich schäme, mit euch von der gleichen Mutter geboren zu sein! Dreimal Schande über eure gottlosen Reden! Ja, gottlos ist es, wie ihr es wagt, die Pflege eures Leibes über alle menschlichen Gefühle zu stellen. Habt ihr denn wirklich keinen Funken von Dank für die treue Seele, die ihre Gesundheit für euch aufs Spiel gesetzt hat? Nein, keinen Dank habt ihr, mit Schrecken habe ich euch durchschaut: ihr Leben ist euch so gleichgültig wie das eines Hasen auf dem Acker; wenn sie stürbe, so würdet ihr es noch ungebildet finden, daß sie sich dazu nicht habe rechtzeitig ins Spital holen lassen! Mir graust, wenn ich denke, wie verlassen ein armes Mädchen bei gebildeten Menschen ist! Und da redet ihr noch von Ordnung! Dies soll Ordnung sein: das eigene Ich über alle menschlichen Rücksichten stellen? Nein, gerade dies ist die schrecklichste Unordnung, die wildeste Revolution und zieht jede andere Revolution nach sich; es wird sich rächen an uns allen, erschlagen wird man uns, wie wir es verdient haben!" Christus sagt ihr im Traume: "Geduld, liebe Tochter, Geduld! Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Du eiferst und hassest und läßt böse Geister in dir los, um Gutes zu schaffen. Vergiß nicht: Mein Reich und meine Ordnung kommen nicht mit Peitschen und Schelten, dieses laß denen, die nicht an mich glauben. Du aber bleibe in der Liebe, auch wenn du mit Toten und Steinen redest; denn siehe, durch solche Liebe allein wird der Tag kommen, wo selbst die Toten und die Steine auf mich hören werden. Diese da, mit denen du eiferst um der Armen willen, sind selbst die Ärmsten der Armen, darum hadere nicht, sondern weine über sie, auf daß der Himmel sie erleuchte. Und schäme dich hinfort nicht wieder, daß eine Mutter euch geboren, denn solches geschieht auf Erden, damit ihr euch nicht voneinander trennet um der Sünde willen und nicht einander hasset und erschlaget um der Gerechtigkeit willen; vielmehr sollen die, denen der Vater die Erkenntnis gegeben, nicht rechten und hadern mit den Verstockten, sondern dreimal sühnen die Schuld der verblendeten Brüder und Schwestern und den himmlischen Vater verherrlichen im Leben und im Tode. Dieses allein ist der Weg, den ICH gekommen bin zu zeigen. Nur die Demütigen werden die Erde erneuern, die Werke der Pharisäer aber werden zerbrochen werden. Demütig aber bleibt nur, wer der eigenen Sünde gedenket und seiner Verwandtschaft mit allen Sündern und Sünderinnen. Oder ahnst du wirklich nicht, wieviel von der Härte deiner Schwestern auch in deinem Herzen lebt, da du ihnen fluchtest ohne Erbarmen mit der Finsternis ihres Herzens?" aus EWIG 3-4/2000 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 17. August 2004 Melden Share Geschrieben 17. August 2004 Der König besuchte einst den alten und gelehrten Mönch Paulinus in seiner Zelle, um bei ihm Rat zu holen. Staunend stand der König vor der Fülle dicker Bücher. "Ich beneide dich, Paulinus", sagte er ,"daß es dir vergönnt ist, die göttliche Weisheit in all diesen gelehrten Werken einzufangen." "Du irrst" entgegnete der Mönch, und er führte den König in den Stall, wo der Bruder Stallmeister seine Arbeit für ein kurzes Gebet unterbrochen hatte. "Aus diesen gefalteten Händen" sagte Paulinus "strömt Gottes Kraft in unsere Welt- nicht aus meinen Büchern Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
karolin Geschrieben 26. August 2004 Melden Share Geschrieben 26. August 2004 Gott im Müll »Achtung, Achtung! Bettler, Arbeitslose und Prostituierte, Straßenkinder, Propheten und alle, die Hunger haben, kommt her und nehmt euch die Reste von Glanz und Luxus, holt es euch aus der großen Abfallgrube, die dieses Land ist, und macht euch eure Kostüme aus Müll, braucht eure Fantasien . . . « Mit diesem Lied der Samba-Schule »Beija Flor« (Küß die Blume) liefen Narren durch die Karnevalsstraßen in Rio, Obdachlose, auch Jugendliche aus den Elendsvierteln, Intellektuelle, Künstler, Mittelschichtsleute. Sie waren verkleidet, hatten sich verwandelt, in kaputten und dreckigen Sachen, mit Müll geschmückt. Da gab es auch eine Statue des dreckigen Christus, ebenfalls in Lumpen wie die Menge. Aber der katholischen Kirchenhierarchie ging dies zu weit, sie dachte, es sei vielleicht zu subversiv, zu aufrührerisch. Und so wurde der Christus wegzensiert und verboten. Die Leute von der Samba-Schule gaben nicht auf und dachten sich etwas anderes aus, weil sie zeigen wollten, daß man Christus auch in dem, was übrig bleibt, im Müll begegnen kann . . . So bedeckten sie die aufgerichtete Statue mit einem schwarzen Trauertuch und hängten ihr ein Schild um: »Auch wenn es verboten ist, Christus, sieh in Gnaden auf uns herab!« Aus: Dorothee Sölle. Erinnert euch an den Regenbogen. Texte, die den Himmel auf Erden suchen. Herder Spektrum, Freiburg Basel Wien 1999 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 27. August 2004 Melden Share Geschrieben 27. August 2004 Und der kleine Prinz kam zum Fuchs zurück. "Adieu", sagte er ... "Adieu", sagte der Fuchs. "Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken." Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." "Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe ...",sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken. "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich ...""Ich bin für meine Rose verantwortlich ...", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. Antoine de Saint-Exupéry Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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