Martin Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 „Gott ist der Herr der Geschichte. Er führt sie einem geheimnisvollen Ziel zu. Wo das liegt, ist wohl nicht zu sagen. Manche meinen, es sei die Höhe der Vollendung; andere, die letzte Tiefe des Niedergangs; wieder andere, der Augenblick, da alle Möglichkeiten zur Auswirkung gekommen sind. Nach der Offenbarung scheint die Geschichte so zu gehen, dass der Mensch der Entscheidung für und gegen Gott immer weniger ausweichen kann. Ist Gott wirklich der Herr der Geschichte? Macht sie den Eindruck, von ihm gelenkt zu sein? Zuweilen fühlen wir das Walten Gottes, etwa in Erlebnissen der Rettung, oder der Strafe, oder der inneren Geborgenheit; im Allgemeinen aber scheint sie aus sich selber zu laufen. Auch diese Tatsache hebt das Herrentum Gottes nicht auf, sondern offenbart nur dessen Eigenart. Wenn er die Freiheit wollte, musste er auch ihre Folgen wollen ... Je genauer man das Leben kennen lernt, desto tiefer versteht man die Notwendigkeit des Endgerichts. Keiner hat Veranlassung, sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über ihn. Trotzdem ruft die innere Sehnsucht nach jenem ,letzten aller Tage‘, an dem jeder sein Recht bekommt und die Herrschaft Gottes offenbar wird“ (Romano Guardini). www.erzabtei-beuron.de
tomlo Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 „Gott ist der Herr der Geschichte. Er führt sie einem geheimnisvollen Ziel zu. Wo das liegt, ist wohl nicht zu sagen. Manche meinen, es sei die Höhe der Vollendung; andere, die letzte Tiefe des Niedergangs; wieder andere, der Augenblick, da alle Möglichkeiten zur Auswirkung gekommen sind. Nach der Offenbarung scheint die Geschichte so zu gehen, dass der Mensch der Entscheidung für und gegen Gott immer weniger ausweichen kann. Ist Gott wirklich der Herr der Geschichte? Macht sie den Eindruck, von ihm gelenkt zu sein? Zuweilen fühlen wir das Walten Gottes, etwa in Erlebnissen der Rettung, oder der Strafe, oder der inneren Geborgenheit; im Allgemeinen aber scheint sie aus sich selber zu laufen. Auch diese Tatsache hebt das Herrentum Gottes nicht auf, sondern offenbart nur dessen Eigenart. Wenn er die Freiheit wollte, musste er auch ihre Folgen wollen ... Je genauer man das Leben kennen lernt, desto tiefer versteht man die Notwendigkeit des Endgerichts. Keiner hat Veranlassung, sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über ihn. Trotzdem ruft die innere Sehnsucht nach jenem ,letzten aller Tage‘, an dem jeder sein Recht bekommt und die Herrschaft Gottes offenbar wird“ (Romano Guardini). www.erzabtei-beuron.de Die ganze Schöpfung erwartet voll Sehnsucht auf das Kommen des Herrn!
Raphael Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 Ist das Endgericht notwendig? Ja! GsJC Raphael
pmn Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 (bearbeitet) "Ist das Endgericht notwendig?" Warum einen Apfelbrei oder ein Feigenkompott als Nachtisch ablehnen ? bearbeitet 26. November 2004 von pmn
Martin Geschrieben 26. November 2004 Autor Melden Geschrieben 26. November 2004 Geht es dabei eher um Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit?
pmn Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 (bearbeitet) Kannst Du dir selbst vergeben ? "Und vergib uns unsere Schuld, Wie auch wir Vergeben unser'n Schuldigern," Gebet des Herrn. bearbeitet 26. November 2004 von pmn
beegee Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 In diesem Zusammenhang muss ich immer an folgende Aussage denken: Kein Gericht ohne Gnade - keine Gnade ohne Gericht!
Martin Geschrieben 26. November 2004 Autor Melden Geschrieben 26. November 2004 Kannst Du dir selbst vergeben ? "Und vergib uns unsere Schuld, Wie auch wir Vergeben unser'n Schuldigern," Gebet des Herrn. Ja, kann ich. Wenn ich mir nicht selber vergeben könnte, wie sollte ich dann Gottes Vergebung annehmen können oder anderen vergeben können.
Mecky Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 Keiner hat Veranlassung, sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über ihn. Gegenthese: Alle haben Veranlassung sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über sie. Und dies ist für alle gut. Gottes Gericht ist kein Übel, sondern die Gerecht-Werdung über jede einzelne Person. Das heißt nicht, dass jeder sich auf das Gericht freuen kann. Aber Veranlassung zur Freude besteht. Endlich wird mir mal jemand gerecht.
Mecky Geschrieben 26. November 2004 Melden Geschrieben 26. November 2004 Geht es dabei eher um Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit? Wird Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit einem Menschen gerecht? Wenn ich auf die Art und Weise Jesu sehe, mit Gerechtigkeit umzugehen, dann macht mir das Gleichnis der Arbeiter auf dem Marktplatz, die nacheinander in den Weinberg geholt werden, viel Hoffnung. Die Gerechtigkeit des Weinbergbesitzers orientiert sich nämlich keineswegs an einer Gleichheit, sondern an dem, was ein Mensch braucht. Er lässt keinen hungern, nur weil andere neidisch sind.
Martin Geschrieben 27. November 2004 Autor Melden Geschrieben 27. November 2004 Keiner hat Veranlassung, sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über ihn. Gegenthese: Alle haben Veranlassung sich auf das Gericht zu freuen, denn es ergeht auch über sie. Und dies ist für alle gut. Gottes Gericht ist kein Übel, sondern die Gerecht-Werdung über jede einzelne Person. Das heißt nicht, dass jeder sich auf das Gericht freuen kann. Aber Veranlassung zur Freude besteht. Endlich wird mir mal jemand gerecht. Grins. Es war Romano Guardini. Nicht Martin.
Mecky Geschrieben 27. November 2004 Melden Geschrieben 27. November 2004 Lieber Martin, das hab ich gelesen ... und die Anrede weggelassen. Die Zitatfunktion verweist darauf, dass Du diesen Gedanken Guardinis eingebracht hast.
Martin Geschrieben 27. November 2004 Autor Melden Geschrieben 27. November 2004 Lieber Mecky, ich würde dem Gerichts-Gedanken noch eine andere Funktion zuordnen. Gott richtet uns ... auf. Herzliche Grüße Martin
Mecky Geschrieben 27. November 2004 Melden Geschrieben 27. November 2004 (bearbeitet) Jepp, das meinte ich! Das Gericht Gottes ist kein Negativum! Im Gegenteil. bearbeitet 27. November 2004 von Mecky
tomlo Geschrieben 27. November 2004 Melden Geschrieben 27. November 2004 (bearbeitet) Jepp, das meinte ich! Das Gericht Gottes ist kein Negativum! Im Gegenteil. Hi Mecky, für die Gottlosen wird es ein Negativum sein, weil sie keinen Anwalt wie Jesus haben, der die Christen vor Gericht vertritt. Gruss Thomas bearbeitet 27. November 2004 von tomlo
Mecky Geschrieben 29. November 2004 Melden Geschrieben 29. November 2004 Vielleicht haben sie ihn doch. Sie haben ihn nur nicht erkannt - und werden dann heilfroh sein, dass er ist, obwohl sie ihn nicht erkannt haben.
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