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Diskussion Zölibat - Splitt aus Thread


Gast Claudia

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Und wenn jemand nach vielen Jahren Probe und Studium zum Zölibat noch immer zu unreif wäre - wann ist denn der Mensch dann reif?

 

Wir brauchen keine wankelmütigen Priester die mit 20-30 Jahren Armut, Keuschheit und Gehorsam geloben- und nach und nach immer mehr von ihren Versprechen  zurücknehmen. Es gibt genügend wankelmütige Weichlinge und charakterlose Typen, die heute so und morgen so sind. ...

 

Wenn es diese Reife und Treue nicht geben soll, dann können wir natürlich alles auflösen- auch die Ehe. Denn auch hier verpflichtet sich einer dem anderen "bis der Tod uns scheidet" die Treue zu halten.

Auf der anderen Seite gibt es auch starre Menschen, die mit 80 immer noch so sind, wie sie mit 15 waren. Das ist dann oft genau so traurig und belastend.

 

Es ist natürlich richtig, dass man mit 25 bis 30 Jahren nicht die Tragweite einer Entscheidung - sei es Ehe, sei es Zölibat - einschätzen kann. Aber man muss nicht vor einer Lebensaufgabe zurückweichen, nur weil man sie nicht überblicken kann. Auf solche Entscheidungen muss man sich einfach einlassen. Wenn man sich nicht entscheidet (was ja durchaus auch möglich ist), trifft man damit ja auch eine Entscheidung (nämlich im Stadium der Unentschiedenheit zu bleiben). Und auch diese Entscheidung hat nicht nur Vor-, sondern auch Hinterteile.

 

Ich finde es übrigens ziemlich arrogant, lieber Mariamante,

Menschen, die eine solche Entscheidung nicht durchhalten, abwertend als "wankelmütige Weichlinge und charakterlose Typen" zu bezeichnen. Ich kenne ehemalige Priester, die alles andere als charakterlose Weicheier sind.

Lieber Mecky:

 

Freilich klingen diese harten Worte arrogant- Die harten Worte Jesu in der Bergpredigt wirken auf manche (Atheisten, Agnostiker, Antichristen) auch arrogant. Was ich sagen wollte war aber schon klar oder?

 

Wer sich nicht für fähig fühlt, die Treue zu Gott im Priesteramt (incl. Zölibat) zu halten- der soll doch "um Gottes Willen" nicht diesen Weg gehen.

 

Es gibt m.W. eine Fürbitte die lautet: "Wehre den Unberufenen den Weg zum Priesteramt"- wir bitten dich erhöre uns.

 

Ein Priester ist nicht nur für sich verantwortlich- sondern für eine ganze Pfarre. "Wem viel gegeben, von dem wird viel gefordert".

 

Die große Verantwortung die ein Priester hat, sollte schon tiefer ins Auge gefaßt werden. Es ist nicht nur für die Katholiken ein Ärgernis, wenn ein Priester sein Amt verläßt, seine Treuegelübte verletzt- es läßt auch die Feinde der Kirche und des Glaubens schadenfroh auf die gefallenen Priester zeigen.

 

Und wenn ich richtig informiert bin sind manche Priesterseminaristen (war nicht auch Stalin einer?) später in besonderer Weise als Antichristen aufgefallen. War Le Vay kath. Priester?

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Der Priester sollte ja ein "anderer Christus" werden.

Wohl besser nicht.

Schon gar kein anderer Christus (was unumgänglich wäre, wenn man sich erst einmal in diese Richtung bewegt).

 

Mir genügt es, mit meinen begrenzten Fähigkeiten zu versuchen, Jesus nachzufolgen. Und ich habe schon viele Verheiratete kennengelernt, die darin deutlich reifer und ernsthafter vorangeschritten sind, als ich.

Paulus sagt: Ich lebe, doch nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Was ich sagen wollte war: So wie die Liebe z.B. Ehepaare einander sogar äußerlich ähnlich macht, so sollte der Priester (der doch ein gottliebender P. sein soll) Christus "ähnlich" werden. Dass jeder Priester und jeder Heilige dabei seine Individualität bewahrt zeigt sich ja bei so verschiedenen Priestern wie Philipp Neri, Pater Pio, Pfarrer von Ars, Franz von Sales, Don Bosco usw. Die Eigenschaften Gottes (Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit) drücken sich in den Menschen verschieden aus - und in den Priestern, die Jesus nachfolgen und Jesus verkünden sollen/ wollen wohl auch.

 

M.E. gibt es Priester, die mehr ihre eigenen Ideen verkünden wollen und die für "besser" ansehen als das Evangelium- und ich glaube das wäre ein Irrweg.

 

Sind Dir die Aussagen Jesu an den italienischen Priester Don Ottavio Michelini 1975 bekannt? Ich finde dass darin die Lage der Kirche, der Welt und auch die Aufgaben des Priesters in sehr klarer Weise beschrieben sind.

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Die verschiedenen Erwägungen zum Thema Frau, Sündenfall etc. schreien jetzt geradezu nach dieser Geschichte- die zwar ein wenig weit vom Thema weg ist- aber dennoch:

 

An einer Schweizer Theologischen Hochschule studiert eine aufgeweckte Studentin, die den Professoren eine treffende Antwort nie schuldig blieb. Beim Examen nun versuchte ein Professor sie mit folgender Frage zu verblüffen:" Können Sie mir vielleicht erklären, warum der Herrgott zuerst den Adam und dann erst die Eva erschaffen hat?" Über diese unerwartete Frage dachte die Studentin jedoch nur einen Augenblick nach und erwiderte dann: "Es wird dem Herrgott wohl wie mir gehen: Wenn ich einen Brief schreibe, mache ich zuerst einen Sudel und dann das Original."

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Freilich klingen diese harten Worte arrogant- Die harten Worte Jesu in der Bergpredigt wirken auf manche (Atheisten, Agnostiker, Antichristen) auch arrogant.

Nein. Zur Arroganz gehört ja eine gewisse geistige Schärfe. Die ist in der Bergpredigt nicht unbedingt gegeben. Auf mich wirken die Worte eher undurchdacht, eifererhaft, zwanghaft und getrieben. Aber nicht arrogant.

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Und wenn jemand nach vielen Jahren Probe und Studium zum Zölibat noch immer zu unreif wäre - wann ist denn der Mensch dann reif?

 

Wir brauchen keine wankelmütigen Priester die mit 20-30 Jahren Armut, Keuschheit und Gehorsam geloben- und nach und nach immer mehr von ihren Versprechen  zurücknehmen. Es gibt genügend wankelmütige Weichlinge und charakterlose Typen, die heute so und morgen so sind. ...

 

Wenn es diese Reife und Treue nicht geben soll, dann können wir natürlich alles auflösen- auch die Ehe. Denn auch hier verpflichtet sich einer dem anderen "bis der Tod uns scheidet" die Treue zu halten.

Auf der anderen Seite gibt es auch starre Menschen, die mit 80 immer noch so sind, wie sie mit 15 waren. Das ist dann oft genau so traurig und belastend.

 

Es ist natürlich richtig, dass man mit 25 bis 30 Jahren nicht die Tragweite einer Entscheidung - sei es Ehe, sei es Zölibat - einschätzen kann. Aber man muss nicht vor einer Lebensaufgabe zurückweichen, nur weil man sie nicht überblicken kann. Auf solche Entscheidungen muss man sich einfach einlassen. Wenn man sich nicht entscheidet (was ja durchaus auch möglich ist), trifft man damit ja auch eine Entscheidung (nämlich im Stadium der Unentschiedenheit zu bleiben). Und auch diese Entscheidung hat nicht nur Vor-, sondern auch Hinterteile.

 

Ich finde es übrigens ziemlich arrogant, lieber Mariamante,

Menschen, die eine solche Entscheidung nicht durchhalten, abwertend als "wankelmütige Weichlinge und charakterlose Typen" zu bezeichnen. Ich kenne ehemalige Priester, die alles andere als charakterlose Weicheier sind.

Lieber Mecky:

 

Freilich klingen diese harten Worte arrogant- Die harten Worte Jesu in der Bergpredigt wirken auf manche (Atheisten, Agnostiker, Antichristen) auch arrogant. Was ich sagen wollte war aber schon klar oder?

 

Wer sich nicht für fähig fühlt, die Treue zu Gott im Priesteramt (incl. Zölibat) zu halten- der soll doch "um Gottes Willen" nicht diesen Weg gehen.

 

Es gibt m.W. eine Fürbitte die lautet: "Wehre den Unberufenen den Weg zum Priesteramt"- wir bitten dich erhöre uns.

 

Ein Priester ist nicht nur für sich verantwortlich- sondern für eine ganze Pfarre. "Wem viel gegeben, von dem wird viel gefordert".

 

Die große Verantwortung die ein Priester hat, sollte schon tiefer ins Auge gefaßt werden. Es ist nicht nur für die Katholiken ein Ärgernis, wenn ein Priester sein Amt verläßt, seine Treuegelübte verletzt- es läßt auch die Feinde der Kirche und des Glaubens schadenfroh auf die gefallenen Priester zeigen.

 

Und wenn ich richtig informiert bin sind manche Priesterseminaristen (war nicht auch Stalin einer?) später in besonderer Weise als Antichristen aufgefallen. War Le Vay kath. Priester?

Zu Mariamante,

 

glaubst du etwa ernsthaft, dass ein Mensch mit Anfang 20 beurteilen kann, ob er "Enthaltsamkeit" mit 30, mit 40, mit 50 durchhalten kann.

 

NEIN, das kann kein Mensch im voraus wissen; denn jeder Mensch verändert sich im Laufe des Lebens.

 

Und während es für den einen Menschen im Laufe des Lebens weiterhin problemlos möglich ist, enthaltsam zu leben, ist es für andere Priester eine menschliche Katastrophe. Schuld ist nicht der Priester, der die Enthaltsamkeit nicht weiterleben kann, sondern das System "Zwangszölibat".

 

Und warum sollte der Priester nach 20 Jahren Priesterberuf aufeimal den Beruf aufgeben..nur weil er nicht mehr enthaltsam ist ???? Ganz grosser Quatsch ist dies...diese nicht mehr enthaltsam lebenden Priester sind immer noch genausogut für den Beruf geeignet. Warum sollen sie mit 45 oder 55 ihren Beruf dann aufgeben ??

 

 

UND jeder katholische Priester, der sein Leben lang enthaltsam gelebt hatt, sollte sich bewusst sein, dass es genausogut hätte bei anderen Entwicklungsprozessen in seinem Leben auch anders hätte laufen können....

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Franciscus non papa

überlegung am rande:

 

ein eheversprechen gibt man einem menschen, den man liebt. und man sollte dann bereit sein, seinen weg gemeinsam zu gehen, seine entwicklungen gemeinsam zu leben...

 

das versprechen der ehelosigkeit gibt man seinem bischof, einem mann und dessen nachfolger, der in der regel weit weg ist, und man lebt, gerade heute als priester sein leben schon etwas als "einzelkämpfer". sicher kann es freundschaften - auch gute und tiefe und bereichernde - geben, aber - man lebt als mensch allein.

 

und jeder von uns macht die erfahrung, dass es tage gibt, wo man einfach einen mensch braucht, an den man sich anlehnen kann, der einen in den arm nimmt, der einen versteht.

 

und auch wenn der glaube an die nähe gottes noch so unerschüttert sein mag... manchmal ist einfach ein mensch notwendig, der da ist...

 

wenn ein priester den zölibatären weg gehen kann, so ist das nicht nur sein verdienst, sondern dann ist das vor allem auch gnade...

 

wenn aber ein priester im laufe seines lebens immer stärker das gefühl erlebt, allein gelassen zu sein und dann auf einen menschen trifft, der ihm nahe sein kann, der ihm einfach das "du" das er so sehr vermisst bieten kann, einen menschen, den er lieben kann... wenn sich also dann ein priester für diesen menschen als partner entscheidet, dann ist das nur zu gut zu verstehen.

 

wer dann auf die art von mariamante urteilt, der spricht sich einfach nur selbst ein urteil - mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

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überlegung am rande:

 

ein eheversprechen gibt man einem menschen, den man liebt. und man sollte dann bereit sein, seinen weg gemeinsam zu gehen, seine entwicklungen gemeinsam zu leben...

 

das versprechen der ehelosigkeit gibt man seinem bischof, einem mann und dessen nachfolger, der in der regel weit weg ist, und man lebt, gerade heute als priester sein leben schon etwas als "einzelkämpfer". sicher kann es freundschaften - auch gute und tiefe und bereichernde - geben, aber - man lebt als mensch allein.

 

und jeder von uns macht die erfahrung, dass es tage gibt, wo man einfach einen mensch braucht, an den man sich anlehnen kann, der einen in den arm nimmt, der einen versteht.

 

und auch wenn der glaube an die nähe gottes noch so unerschüttert sein mag... manchmal ist einfach ein mensch notwendig, der da ist...

 

wenn ein priester den zölibatären weg gehen kann, so ist das nicht nur sein verdienst, sondern dann ist das vor allem auch gnade...

 

wenn aber ein priester im laufe seines lebens immer stärker das gefühl erlebt, allein gelassen zu sein und dann auf einen menschen trifft, der ihm nahe sein kann, der ihm einfach das "du" das er so sehr vermisst bieten kann, einen menschen, den er lieben kann...  wenn sich also dann ein priester für diesen menschen als partner entscheidet, dann ist das nur zu gut zu verstehen.

 

wer dann auf die art von mariamante urteilt, der spricht sich einfach nur selbst ein urteil - mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

Du hast den Unterschied der beiden Versprechen sehr gut erfasst, Franz. So sehr es einem verheirateten Menschen auch zur Untreue ziehen mag, er verletzt dadurch die Gefühle eines real existierenden Menschen bzw. seine Gefühle zu diesem Menschen. Und er hat diesen Menschen als Gegenüber, um sich an ihn zu wenden. Wenn die Beziehung zu diesem Menschen nicht nur auf Sand gebaut ist, dann kann man mit ihm sogar über den "Beinahe-Seitensprung" reden. Nur kindische Gemüter werden diesen Treuebeweis falsch verstehen: "Was, Du hast daran gedacht, mit jemand anderem ins Bett zu steigen?" Wenn man an so jemanden geraten ist, steht die Beziehung ohnehin auf wackeligen Beinen. Der grössere Liebesbeweis ist nicht, jede Versuchung zu ignorieren, sondern der Versuchung zu widerstehen.

 

Zölibatäre bleiben mit ihren Wünschen und Gefühlen allein. Eine Versuchung bleibt eine Versuchung... der Bischof wird einen Priester nicht deshalb mehr lieben, weil er der versuchung widersteht. Der vitalisierende Effekt bleibt aus. Dem Bischof ist es auch egal, ob sein Priester bei einem Abend in der Kneipe von einer Martina Navratilova oder einer Anna Kournikova in Versuchung geführt wird. In einer real existierenden Beziehung ist das ganz anders: Je attraktiver der/die Angreifer/in ist, desto strahlender wirkt das "Der/die konnte doch gar nicht mit Dir mithalten." :blink:

bearbeitet von Stefan
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Zu Mariamante,

 

glaubst du etwa ernsthaft, dass ein Mensch mit Anfang 20 beurteilen kann, ob er "Enthaltsamkeit" mit 30, mit 40, mit 50 durchhalten kann.

 

NEIN, das kann kein Mensch im voraus wissen; denn jeder Mensch verändert sich im Laufe des Lebens.

 

Und während es für den einen Menschen im Laufe des Lebens weiterhin problemlos möglich ist, enthaltsam zu leben, ist es für andere Priester eine menschliche Katastrophe. Schuld ist nicht der Priester, der die Enthaltsamkeit nicht weiterleben kann, sondern das System "Zwangszölibat".

 

Und warum sollte der Priester nach 20 Jahren Priesterberuf aufeimal den Beruf aufgeben..nur weil er nicht mehr enthaltsam ist ???? Ganz grosser Quatsch ist dies...diese nicht mehr enthaltsam lebenden Priester sind immer noch genausogut für den Beruf geeignet. Warum sollen sie mit 45 oder 55 ihren Beruf dann aufgeben ??

 

 

UND jeder katholische Priester, der sein Leben lang enthaltsam gelebt hatt, sollte sich bewusst sein, dass es genausogut hätte bei anderen Entwicklungsprozessen in seinem Leben auch anders hätte laufen können....

Pax tecum.

 

Die Menschensind erschieden. Ich hatte einen Beichtvater,der wußte mit 5 Jahren dass er Priester werden will- und das wurde er auch. Es gibt Menschen, die wissen noch nicht einmal mit 60 Jahren wozu sie auf Erden sind. Es gibt Menschen, die sich immer wieder verändern, wechselhaft sind. Es gibt Menschen die sich entwickeln - und zwar auf derselben Zielgeraden.

 

Das ist mir klar. Ich glaube aber auch an das Wirken der göttlichen Gnade. Ich glaube dass der Priester MIT GOTTES HILFE den einmal eingeschlagenen Weg auf durchhalten kann, wenn er die Mittel anwendet (nämlich auf Gott zu bauen, zu beten).

 

Man gibt heute dem Zölibat die Schuld an allem. Manche meinen, die sexuellen Missbräuche würden durch den Zölibat versucht- obgleich Gerichtspsychiater sagen, dass 95 Prozent der Fälle von Familienvätern geschehen. Manche brauchen halt einen Sündenbock, ein Feindbild.

 

Wenn der Zölibat gottgewollt ist- davon bin ich überzeugt, dann wird Gott auch die Gnade schenken, durchzuhalten. Auch eine lebenslange Treue in der Ehe braucht die Gnade Gottes. Dafür haben wir ja die Sakramente, damit wir mit Gottes Kraft den jeweiligen Lebensweg gehen können.

 

Das Priesteramt ist kein Beruf im üblichen Sinn. Wer es nur als Job sieht, sollte es wirklich nicht anstreben. Die Kirche kann weder die lebenslang Treue in der Ehe aufheben, weil viele das nicht durchhalten, noch sollte der Zölibat mit der Begründung für kath. Priester abgeschafft werden, weil es manche nicht durchhalten.

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überlegung am rande:

 

ein eheversprechen gibt man einem menschen, den man liebt. und man sollte dann bereit sein, seinen weg gemeinsam zu gehen, seine entwicklungen gemeinsam zu leben...

 

das versprechen der ehelosigkeit gibt man seinem bischof, einem mann und dessen nachfolger, der in der regel weit weg ist, und man lebt, gerade heute als priester sein leben schon etwas als "einzelkämpfer". sicher kann es freundschaften - auch gute und tiefe und bereichernde - geben, aber - man lebt als mensch allein.

 

und jeder von uns macht die erfahrung, dass es tage gibt, wo man einfach einen mensch braucht, an den man sich anlehnen kann, der einen in den arm nimmt, der einen versteht.

 

und auch wenn der glaube an die nähe gottes noch so unerschüttert sein mag... manchmal ist einfach ein mensch notwendig, der da ist...

 

wenn ein priester den zölibatären weg gehen kann, so ist das nicht nur sein verdienst, sondern dann ist das vor allem auch gnade...

 

wenn aber ein priester im laufe seines lebens immer stärker das gefühl erlebt, allein gelassen zu sein und dann auf einen menschen trifft, der ihm nahe sein kann, der ihm einfach das "du" das er so sehr vermisst bieten kann, einen menschen, den er lieben kann... wenn sich also dann ein priester für diesen menschen als partner entscheidet, dann ist das nur zu gut zu verstehen.

 

wer dann auf die art von mariamante urteilt, der spricht sich einfach nur selbst ein urteil - mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.

M.E. zielt das Zölibatsversprechen letzten Endes auf Gott. Wie schon einige gläubige Diskutanten hier anführten, ist es lebendiges Zeugnis für Gott und für eine Liebe, die stärker ist als alle menschlichen Bindungen. Ohne übernatürliche Sichtweise ist der Zölibat unverständlich.

 

Die Mystiker vergleichen die Liebe zu Gott/ den Menschen mit einem Kreis: Je mehr sich der Mensch Gott, dem Mittelpunkt nähert, umso mehr nähern sie sich auch einander. Umgekehrt wäre es nicht so.

 

Wie sich im Buch Hiob zeigt, ist der menschliche Trost oft mehr Mißtrost und Mißverständnis. Ich glaube an einen Gott der Liebe, der auch dem Priester in seinen Nöten die rechte Hilfe schickt, den rechten Menschen - ohne dass der Priester sein Zölibatsversprechen brechen muss.

 

Franziskus und Klara, Franz von Sales und Johanna von Chantal, die eine tiefe geistliche Verbindung hatten sind dafür Beispiele.

 

Wenn meine klaren Stellungnahmen Dein Ärgernis erregt haben, tut esmir leid für Dich. Das Evangelium (an dem ich mich orientiere) biete eine Menge solcher Ärgernisse. Stell dir mal das vor:

 

"Wer die Hand den den Pflug legt und umschaut, taugt nicht für das Reich Gottes" . Ist das nicht ärgerniserregend?

 

oder:

"Wer Vater, Bruder, SChwester mehr liebt als mich ist meiner n icht wert".

 

Wenn ich dich herausfordere oder andere, weil ich meine Formulierungen an den Grundsätzen des Evangeliums orientiere (die halt sehr stark sind) so bitte ich um Vergebung dass ich diese Werte hoch schätze. Im übrigen soll meine Aussage kein "Urteil" sein- sondern eine Stellungnahme. Dass letzte Urteil ist Gott vorbehalten.... das ist mir klar. Aber seine Meinung zu sagen, seine Sichtweise darzulegen ist hoffentlich erlaubt. Vergelts Gott und Danke.

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Die Kirche zwingt niemand dazu, im Zölibat zu leben.

Nein. Aber sie zwingt jemanden, der zum Priestertum, aber nicht zum Zölibat berufen ist, sich zu entscheiden - und zwar zwischen guten Werten.

Zumindest kenne ich viele Priester, die grausam unter dem Zölibat leiden. Einige davon sind seelisch schwer belastet. - Wobei ich mich allerdings durchaus frage, ob dieses Persönlichkeitsbild wirklich vom Zölibat her kommt, oder ob sich die Zölibatsprobleme aus dem Persönlichkeitsbild heraus ergeben. Ich nehme an, dass sich beides gegenseitig verstärkt.

 

Richtig problematisch (um nicht zu sagen: Eine grandiose Sauerei) wird es, wenn in der Ausbildung der Priester dieses Thema nicht ausführlich durchgeackert wird. Unter den Seminaristen kennt man schon diejenigen, die später einmal psychische Probleme mit dem Zölibat bekommen werden. Da muss viel bewusst gemacht werden und im Ernstfall auch entschieden werden.

 

Ein Regent eines Priesterseminars hat vor seinen Studenten einen Vortrag gehalten und ihnen von einem Zölibatsbruch seinerseits erzählt. Das war zwar vielen Seminaristen superpeinlich. Aber genau solche (existenziellen) Themenhinführungen braucht es. Das ganze theologische Gerede (und sei es noch so richtig) hilft da überhaupt nicht.

 

Im Presbyteratskurs kam bei uns ein ehemaliger Priester als Referent und hat uns von seiner Geschichte erzählt. Große Aufregung und Diskussion unter den Alumnen, ob das wirklich klug war. Womöglich könnte ja noch einer von uns "umfallen". Meiner Meinung nach war es nicht nur gut, sondern unbedingt notwendig. Es ist besser, wenn im Presbyteratskurs sich jemand gegen seinen Zölibat (und damit gegen seine Zukunft als Priester) entscheidet, als wenn er es ein paar Monate später als Priester tut.

Endlich kommt von berufener Seite mal eine nüchterne Einschätzung. Ich danke Dir für diesen Beitrag, der sich zu 99 % mit meiner Sichtweise deckt.

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überlegung am rande:

 

ein eheversprechen gibt man einem menschen, den man liebt. und man sollte dann bereit sein, seinen weg gemeinsam zu gehen, seine entwicklungen gemeinsam zu leben...

 

das versprechen der ehelosigkeit gibt man seinem bischof, einem mann und dessen nachfolger, der in der regel weit weg ist, und man lebt, gerade heute als priester sein leben schon etwas als "einzelkämpfer". sicher kann es freundschaften - auch gute und tiefe und bereichernde - geben, aber - man lebt als mensch allein.

 

und jeder von uns macht die erfahrung, dass es tage gibt, wo man einfach einen mensch braucht, an den man sich anlehnen kann, der einen in den arm nimmt, der einen versteht.

 

und auch wenn der glaube an die nähe gottes noch so unerschüttert sein mag... manchmal ist einfach ein mensch notwendig, der da ist...

 

wenn ein priester den zölibatären weg gehen kann, so ist das nicht nur sein verdienst, sondern dann ist das vor allem auch gnade...

 

wenn aber ein priester im laufe seines lebens immer stärker das gefühl erlebt, allein gelassen zu sein und dann auf einen menschen trifft, der ihm nahe sein kann, der ihm einfach das "du" das er so sehr vermisst bieten kann, einen menschen, den er lieben kann... wenn sich also dann ein priester für diesen menschen als partner entscheidet, dann ist das nur zu gut zu verstehen.

Das sehe ich mal genauso. Nur ist das Grundproblem selbst bei Abschaffung des verpflichtenden Zölibats für Weltpriester für die Ordenleute noch lange nicht gelöst. Da stellt es sich genauso. Selbst wenn man berücksichtigt, daß Ordensleute normalerweise in klösterlicher Gemeinschaft leben und nicht so allein wie viele Weltpriester. Bliebe es bei Ordensleuten also auch noch eine "unmenschliche Sauerei", wie die gute Claudia schrieb? Wenn nein: Warum wäre das dann da anders?

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das versprechen der ehelosigkeit gibt man seinem bischof, einem mann und dessen nachfolger, der in der regel weit weg ist, und man lebt, gerade heute als priester sein leben schon etwas als "einzelkämpfer". sicher kann es freundschaften - auch gute und tiefe und bereichernde - geben, aber - man lebt als mensch allein.

Ich glaube darin liegt ein grosses Missverständnis, ich muss als "zölibatär" lebender Priester nicht alleine leben.

 

Mir fällt dabei spontan ein Priester aus meinem Bekanntenkreis ein der in einer sehr verbindlichen christlichen Gemeinschaft lebt.

 

Es liegt eine sehr grosse Gefahr darin, wenn ich mich als "Einzelkämpfer" sehe, denn es gibt kein Christ der nur für sich alleine kämpfen kann. Christsein bedeutet auch IMMER Gemeinschaft.

 

gby

 

Bernd

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  Im Presbyteratskurs kam bei uns ein ehemaliger Priester als Referent und hat uns von seiner Geschichte erzählt. Große Aufregung und Diskussion unter den Alumnen, ob das wirklich klug war. Womöglich könnte ja noch einer von uns "umfallen". Meiner Meinung nach war es nicht nur gut, sondern unbedingt notwendig. Es ist besser, wenn im Presbyteratskurs sich jemand gegen seinen Zölibat (und damit gegen seine Zukunft als Priester) entscheidet, als wenn er es ein paar Monate später als Priester tut.

 

Und selbst wenn er sich einige Monate, einige Jahre oder auch einige Jahrzehnte später umentscheidet: Was ist so schlimm daran, meine Güte?

 

Dieses Riesentabu, das aus einem Zölibatsbruch gemacht wird, finde ich viel schlimmer als das Zölibat solange es freiwillig ist. Aber Ihr schreibt doch selber, daß manche erst nach einigen Umwegen ins Kloster gehen. Warum nicht auch umgekehrt: Erst Priester, Nonne, Mönch, etc., dann Mutter, Vater etc. ?

 

Menschen ändern sich. Das Leben ändert sie. Umkehren sollte immer möglich sein.

 

Ich habe das Gefühl, Priestern wird da ein ziemlich schlechtes Gewissen gemacht. Und das ist eine Sauerei. Nicht das Priestertum selber.

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Warum nicht auch umgekehrt: Erst Priester, Nonne, Mönch, etc., dann Mutter, Vater etc. ?

Ich stehe erst am Anfang und bin Priester. Bis ich Nonne werde, braucht's noch einige Zeit. Bis zum Mönch werde ich es kaum schaffen, geschweige denn Mutter oder sogar Vater. :blink:

bearbeitet von Mecky
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Liebe Lissie!

 

Du gehst davon aus dass ich das moralisch sehe.

Nein, eher existenziell-dramatisch.

Mecky, Lieber, bei Dir würde ich immer erstmal davon ausgehen, daß Du Dinge nicht in erster Linie moralisch, sondern vor allem existentiell-dramatisch (und vor allem "tragisch") siehst. :) Glaubst Du wirklich, ich kenne Dich soooo schlecht? :blink:

 

 

Nein, ich meinte nicht Dich mit meiner Kritik. Sondern das, was ich als "fundikatholischen Mainstream" bezeichnen würde.

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Warum nicht auch umgekehrt: Erst Priester, Nonne, Mönch, etc., dann Mutter, Vater etc. ?

Ich stehe erst am Anfang und bin Priester. Bis ich Nonne werde, braucht's noch einige Zeit. Bis zum Mönch werde ich es kaum schaffen, geschweige denn Mutter oder sogar Vater. :blink:

Ha.Ha.

 

Sehr komisch.

 

 

Nichtmal in F&A kann man mehr ernsthaft diskutieren. :)

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Sorry, daß ich den hier noch mal ausgraben musste, aber ich habe heute das ultimative Argument pro-Zölibat gelesen:

 

Die Frau geht ja dann mit Christus ins Bett! IIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Mir ist sind ziemlich die Gesichtszüge entglitten ...

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Sorry, daß ich den hier noch mal ausgraben musste, aber ich habe heute das ultimative Argument pro-Zölibat gelesen:

 

Die Frau geht ja dann mit Christus ins Bett! IIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Mir ist sind ziemlich die Gesichtszüge entglitten ...

Wer schreibt denn sowas? :lol:

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Sorry, daß ich den hier noch mal ausgraben musste, aber ich habe heute das ultimative Argument pro-Zölibat gelesen:

 

Die Frau geht ja dann mit Christus ins Bett! IIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Mir ist sind ziemlich die Gesichtszüge entglitten ...

Wer schreibt denn sowas? :lol:

Frag besser nicht.

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Sorry, daß ich den hier noch mal ausgraben musste, aber ich habe heute das ultimative Argument pro-Zölibat gelesen:

 

Die Frau geht ja dann mit Christus ins Bett! IIIIIHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Mir ist sind ziemlich die Gesichtszüge entglitten ...

Wer schreibt denn sowas? :lol:

Frag besser nicht.

Nu sag schon... du kannst doch sowas nicht hierherstellen und dann keinen Namen angeben.

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Nu sag schon... du kannst doch sowas nicht hierherstellen und dann keinen Namen angeben.

Gelesen in einem allseits bekannten konservativeren Forum. Ist allerdings auch nicht wörtlich zitiert.

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