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Kollektive Strafarbeiten


Eifellady

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Aber Lissie, ernsthaft: wieso schreibst Du es dann, wenn Du Thomas´ Schluß so daneben findest? Ich hatte es genauso verstanden wie er...
Ich wollte Claudia nur sanft zu verstehen geben, daß auch Eltern selbstverständlich manchmal zusteht, manche "Erziehungsmedthoden" von Lehrern als etwas zu bezeichnen, was nicht geht.

Sorry, Claudia, aber auch ich hatte es anders verstanden. Lissie wehrt sich gegen den Vorwurf, so herzallerliebst deutsch zu sein, was tatsächlich eine Beleidigung darstellt :blink: (Zum Verständnis: Ich bin Schweizer und solche Meinungsäusserungen amüsieren mich ungemein). Dass Lissie in Zukunft viel klagen wird, ging m.E. aus ihrer Äusseung nicht hervor, und ich wünsche ihr übrigens, nie einen Anwalt nötig zu haben :)

 

Querulantentum sollte uns allen fernliegen, was leider oft nicht der Fall ist. Lissie hat jedoch recht, wenn sie darauf besteht, dass Eltern Lehrer kritisieren dürfen - genauso wie es jedem freisteht, Strafanzeigen zu stellen. Natürlich muss man nicht unbedingt hinter Leuten stehen, die sich die Zeit damit vertreiben, Andere anzuzeigen und Beschwerden einzulegen. Doch man kann ihnen deswegen nicht das Recht dazu nehmen.

 

Andererseits ist es schon besorgniserregend, wenn Lehrer seitens der Eltern automatisch zu Feinden abgestempelt werden. Dass die Schüler es meistens so sehen, mag verständlich sein, doch die Eltern sind nicht die Kumpels ihrer Kinder und sollten mit den Lehrern zusamenarbeiten - was freundliche Kritikäusserung nicht ausschliesst. Da kann ich aber Claudias Einstellung sehr gut verstehen, schliesslich stehe ich seit ein paar Monaten auf der anderen Seite der Barrikade.

 

Gruss

 

Domingo

bearbeitet von Domingo
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Sorry, Claudia, aber auch ich hatte es anders verstanden. Lissie wehrt sich gegen den Vorwurf, so herzallerliebst deutsch zu sein, was tatsächlich eine Beleidigung darstellt :blink: (Zum Verständnis: Ich bin Schweizer und solche Meinungsäusserungen amüsieren mich ungemein). Dass Lissie in Zukunft viel klagen wird, ging m.E. aus ihrer Äusseung nicht hervor, und ich wünsche ihr übrigens, nie einen Anwalt nötig zu haben :)

Hi Domingo,

 

ich frag mich nach wie vor, wieso das Wort *Dienstaufsichtsbeschwerde* in diesem Zusammenhang fallen mußte, wenn es doch auf einmal gaaaaaaaaaaaaaar nicht so gemeint war... :) ?

 

Lissie stellt meiner Meinung nach hier zu sehr ihre Rechte (bzw die der Eltern) heraus und die Rechte und Mittel der Lehrer in den Hintergrund. Lehrer sind für sie keine Personen, denen gegenüber man generell einen Autoritätsvorschuß zu geben hat, und das halte ich für falsch bzw diese Einstellung macht den Lehrern die Arbeit sehr schwer. Dagegen wehre ich mich.

Lissie hat jedoch recht, wenn sie darauf besteht, dass Eltern Lehrer kritisieren dürfen - genauso wie es jedem freisteht, Strafanzeigen zu stellen.

Du, das hab ich nirgendwo bestritten. Im Gegenteil - das hab ich selber schon gemacht, aber eben nicht als das, was mir als erstes einfiel, wenn mir etwas nicht gefällt.

 

Wer jedoch immerfort mit seinen Rechten und den Verboten für Lehrer auftrumpft, erweckt den Eindruck, als würde er vor allem gegen die Lehrer arbeiten wollen - ich habe das starke Gefühl, Leute wie Lissie sind es, die mir das Leben vor gut einem Jahr unnötig schwer gemacht haben und es jederzeit wieder tun würden - aber nicht danach fragen, wieso Lehrer zu unbeliebten Mitteln greifen müssen. Lehrer sind eben Diener des Staates und damit auch der Eltern, denn der Staat hat Diener der Eltern (seiner Bürger) zu sein (das ist eine für mich abschreckende, aber in sich logische Haltung).

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Lissie stellt meiner Meinung nach hier zu sehr ihre Rechte (bzw die der Eltern) heraus und die Rechte und Mittel der Lehrer in den Hintergrund. Lehrer sind für sie keine Personen, denen gegenüber man generell einen Autoritätsvorschuß zu geben hat, und das halte ich für falsch bzw diese Einstellung macht den Lehrern die Arbeit sehr schwer. Dagegen wehre ich mich.

Vielleicht stellt lissie wirklich zu sehr ihre Rechte heraus, aber ich bin absolut nicht der Meinung, dass Lehrer ein genereller Autoritätsvorschuß zusteht. Dazu habe ich schon zu viele LehrerInnen erlebt, die das einfach nicht verdient haben. Weniger in meiner Schulzeit, mehr jetzt, bei meinen Kindern.

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Wenn sie ihn nicht verdient haben, kann man was sagen. Und sollte man auch.

 

Generell sind es aber Leute, die den Kids was beibringen sollen, und daher müssen die Kinder wenigstens zuhören resp. auf die Lehrer hören und nicht stören.

 

Das ist eines der grundlegenden Probleme an heutigen Schulen, daß das Elementarste nicht mal mehr selbstverständlich ist.

 

Und wenn ich dann sowas lese wie *wenn der Lehrer Strafarbeiten gibt, lach ihm doch einfach ins Gesicht*... also weißte... sorry...:blink:

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Es gibt Situationen, in denen ich als Lehrerin den wirklichen Störenfried nicht mehr finden kann - es geht einfach nicht, z.B. wenn ich mit dem Rücken zur Klasse an die Tafel schreibe.

Ich mache das so: Mit meinen Klassen habe ich ein klares System und warne vor. Wenn es nach mehrmaliger Vorwarnung nicht ruhig ist und ich den Täter nicht orten kann, gibt es eine (sinnvolle) Übung für alle - zusätzlich! Bisher ist aber noch nie so weit gekommen, weil in der Regel allerspätestens nach der vorletzten Verwarnung die Klasse sich gegenseitig zur Ruhe ruft ...

Übrigens: eine Seite aus dem Buch abschreiben finde ich nicht sinnlos, es sei denn ist es das Inhaltsverzeichnis. Aber die Seite, die wegen des ständigen Lärms nicht anständig behandelt werden konnte, ist sehr sinnvoll. Sei froh, dass Deine Tochter auf diese Art und Weise zum Lernen gezwungen wird und es der Lehrerin nicht egal ist, wer etwas lernt und wer nicht.

 

Laura

 

Laura

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Vielleicht sollte man für die Eltern, die pauschal-Schimpfe loslassen, mal ein Video von der Klasse ihrer Tochter / Sohnes aufnehmen. Oder man stellt die Eltern mal eine Stunde vor die Klasse...:blink:

 

Ich kenne mittlerweile 3 (!!!) Fälle von Gymnasialklassen, wo die Eltern zu einem Notfall-Elternabend eingeladen wurden. Thema: Unterricht ist in den Klassen teilweise gar nicht möglich.

 

Wäre da nicht eine Kollektivstrafe angebracht, von der Einzelne befreit werden, und nicht umgekehrt?

bearbeitet von Claudia
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Wäre da nicht eine Kollektivstrafe angebracht, von der Einzelne befreit werden, und nicht umgekehrt?

Ähm, meinst Du nun einzelne Eltern oder einzelne Kinder? :blink:

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<< ... ich bin absolut nicht der Meinung, dass Lehrer ein genereller Autoritätsvorschuß zusteht. >>

 

doch, jedem dem ich meine kinder überlasse steht ein genereller vorschuß zu. sonst müßte ich sie ihm entziehen.

der lehrer ist grundsätzlich mein partner, allerdings in einer position die ich ihm einräume.

 

wenn ein kind einen lehrer auslacht, vorausgesetzt er beging keine straftatähnliche zu sanktonierende maßnahme, bekäme(nach altem recht)

beim ersten mal einen tadel, beim zweitenmal einen verweis, beim dritten mal eine neue schule.

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Lehrer sind eben Diener des Staates und damit auch der Eltern, denn der Staat hat Diener der Eltern (seiner Bürger) zu sein (das ist eine für mich abschreckende, aber in sich logische Haltung).

 

Ja diese Haltung ist sehr logisch und, wie ich meine, die einzig akzeptable. Auch Polizeibeamte sind Diener des Staates, also der Bürger ("Freund und Helfer"). Das heisst natürlich nicht, dass die den Weisungen der Bürger zu folgen hätten oder dass sie keinen Autoritätsvorsprung besässen. Oder noch besser: Ein Richter ist ein Staatsdiener und hat zu dienen, d.h. seinen Job zu machen und seinen persönlichen Interessen zurückzustellen. Dennoch besitzt er trotzdem (oder gerade deswegen) die Freiheit, nach seinem "pflichtgemässen Ermessen" zu entscheiden, ohne irgendjemandem gehorchen zu müssen.

 

So weit so gut. Was soll man aber tun, wenn einer dieser Leute sein Amt missbraucht? Da gehört Zivilcourage auf den Plan, also Bereitschaft, sich gegen Autoritäten zu stellen und auf dem Recht zu bestehen. Und an der hat es in D allzu oft gefehlt. Ich denke, das hat Lissie gemeint (aber jetzt höre ich auf, den Interpreten der Worte eines anderen zu spielen, wo das nciht nötig ist).

 

Auch Zivilcourage und Widerstand gegen rechtswidrig handelnde Obrigkeiten will und sollte gelernt sein. Das hängt damit zusammen, dass auch Obrigkeiten "Diener" sind, also den Interessen der Gemeinschaft zu dienen haben. Daher muss man sie kritisieren und ggf. Beschwerde einlegen. Natürlich ist es besser - ja, würde ich sagen, geboten -, zuerst den Dialog zu suchen. Denn eine auf den ersten Blick ungerecht erscheinende Entscheidung kann sich auf den zweiten doch als gerecht herausstellen, oder aber menschlich nachvollziehbar sein. So finde ich es menschlich nachvollziehbar (wenngleich ungerecht), eine ganze Klasse wegen den Vergehen Einzelner zu bestrafen. Da kann man sich beschweren, zunächst aber sollte man den Kontakt mir dem Lehrer suchen und versuchen, die Sache auf diese weniger einschneidende Weise zu klären. Ich gebe Dir im Grunde recht: Man muss als Eltern wohl davon ausgehen, dass der Lehrer zwar manchmal falsch handelt, aber nie willkürlich. Bei den (wenigen) Lehrern, die tatsächlich reine Willkür in ihrem Handeln walten lassen, sind Beschwerden angebracht, sonst nicht.

 

Mir scheint, der ideologische Stellungskrieg, der hier manchmal geführt zu werden scheint (wer daran schuld ist, darüber will ich nicht urteilen), lässt sich mit ein wenig Augenmass beilegen.

 

Gruss,

Domingo

bearbeitet von Domingo
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wenn ein kind einen lehrer auslacht, vorausgesetzt er beging keine straftatähnliche zu sanktonierende maßnahme, bekäme(nach altem recht)

beim ersten mal einen tadel, beim zweitenmal einen verweis, beim dritten mal eine neue schule.

Ja, vielleicht müsste man das wieder einführen. Lehrern ist es heutzutage nicht erlaubt, die Kinder respektlos zu behandeln - Sanktionen für Übertretungen sind eine Vorladung beim Direktor, eine Verwarnung und und und. Dann muss das aber auch umgekehrt gegeben sein.

 

ciao,

Domingo

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Hallo Domingo,

 

ich hab schon mehrfach begründet und dargelegt, wieso ich es falsch finde, den Staat als Diener zu sehen und das Individuum über denselben zu stellen bzw ihn nur als Mittel zum Zweck zu betrachten.

 

Ich hatte auch Lissie gegenüber nochmal eine Entgegnung auf Strohmann Nr. yx gegeben und sie mehrfach ums Antworten gebeten, nur leider hat sie sich darum gedrückt.

 

Vielleicht kannst Du mir sagen, was an diesem meinem Beitrag falsch ist? Dann kommen wir vielleicht weiter und können unseren ideologischen Stellungskrieg beenden...:blink:?

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ich hab schon mehrfach begründet und dargelegt, wieso ich es falsch finde, den Staat als Diener zu sehen und das Individuum über denselben zu stellen bzw ihn nur als Mittel zum Zweck zu betrachten.

Ich halte diese Einstellung dagegen für die wohl wichtigste Errungenschaft der Neuzeit. Wobei mir die Tragweite Deiner Argumente entgangen sein dürfte, denn - wie bereits geschrieben - schaffe ich es nicht, alle Diskussionen zu verfolgen und zu entwirren.

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ich hab schon mehrfach begründet und dargelegt, wieso ich es falsch finde, den Staat als Diener zu sehen und das Individuum über denselben zu stellen bzw ihn nur als Mittel zum Zweck zu betrachten.

Ich halte diese Einstellung dagegen für die wohl wichtigste Errungenschaft der Neuzeit.

Ist sie wohl auch... solange sie nicht massiv mißbraucht wird.

 

Und sorry - daß jemand einen Lehrer und dessen - wirklich nicht unmäßige, schwer demütigende, zwanghafte, menschenrechteverletzende - Anweisungen mit einem Ins-Gesicht-Lachen abtun will, weil man den Lehrer als Dienstleister begrieft - das IST für mich deutlich ein Mißbrauch genau dieser Einstellung... im kleinen zwar, aber doch wirklich bedenkenswert. So fängt es an, und so geht´s dann weiter...

Wobei mir die Tragweite Deiner Argumente entgangen sein dürfte, denn - wie bereits geschrieben - schaffe ich es nicht, alle Diskussionen zu verfolgen und zu entwirren.

Wir haben ja demnächst viel Zeit für ein laaaaanges Gespräch dazu...:blink:

bearbeitet von Claudia
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Aus Deinem verlinkten Beitrag greife ich nur einen Absatz heraus:

 

Der Staat hat dafür zu sorgen, daß ein Behinderter genau so menschenwürdig leben kann wie ein Reicher oder Stützeempfänger. Dabei muß er aber zusehen, daß die Leistungsfähigen die Leistung für die Unfähigen mit erbringen.

 

Was heisst das bitteschön, ausser dass der Staat eben kein Selbstzweck ist, sondern dass seine Aufgabe darin besteht, für einen Ausgleich zwischen den Interessen der Einzelnen zu sorgen und somit (um eine bekannte und beliebte Formel zu wiederholen) das grösstmögliche Glück für die grösstmögliche Zahl anzustreben?

 

Lissie hat behauptet, dass nur das Individuum Richtschnur sein kann. Das sehe ich genauso, wobei ich zugebe, dass das Singular hier missverständlich sein kann. JEDEM Individuum muss (wenn nicht das Glück, denn dieses kann kein Staat garantieren, so wenigstens) der Rahmen geschaffen werden, um in Würde leben zu können. Das ist Aufgabe des Staates (vgl. Art. 1 GG.

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Er versteht mich... :blink:

 

Das heißt aber auch, daß der Staat dafür Sorge zu tragen hat, daß jedes Individuum nach besten Kräften versorgt wird - der Einzelne UND die Gesellschaft in einen Interessenausgleich treten müssen.

 

Das impliziert eine Impfpflicht - wo beider Interessen berücksichtigt werden - genauso wie eine Indikation von Gewaltspielen oder die Durchsetzung des Sozialen Pflichtjahres und des Rauchverbotes an verschiedenen Stellen oder das Nachhalten der Erziehungspflichtvernachlässigung von Eltern oder die Aufrechterhaltung der Sozialsysteme usw usf.

 

Lissie sieht bei ihrer Sichtweise DAS INDIVIDUUM im absoluten Mittelpunkt. Dem darf am besten kein Zwang auferlegt werden, es darf nicht in seiner Entscheidung beeinflußt werden, es muß sich so frei es nur irgend geht entwickeln können. Der Markt diktiert in großem Stil die Bedürfnisse, aber der Staat darf keinen Einfluß nehmen. Am besten so wenig Staat wie möglich.

 

Der Meinung bin ich auch - solange diese Masse an Freiheiten nicht mißbraucht wird. Wenn es allerdings soweit kommt, muß der Staat auch eingreifen dürfen und regulieren.

 

Das wäre - um mal bei unserem kleinen Beispiel zu bleiben - die Akzeptanz von Strafmaßnahmen gegen Disziplinlosigkeit in einer Klasse, in der es keinen eindeutigen Störenfried auszumachen gibt, ohne die Autoritätsperson auslachen zu dürfen. Das wäre auch - andersrum - einen Lehrer, der sich massiv dieses motivationssenkenden Mittels bedient, zu kritisieren und mit ihm klärende Gespräche zu führen.

 

Lissie sieht nur die Rechte des Individuums. Und zwar die des gesunden, leistungsfähigen. Das steht für sie im Vordergrund. Das isses aber irgendwie nich...:)

 

Ergänzung: in meinem ersten Satz zur Sache habe ich vergessen: *...und dafür auch andere Indiduen verpflichten darf im Rahmen des Interessenausgleichs*

bearbeitet von Claudia
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Auch der Begriff "Diener" ist natürlich klärungsbedürftig. Als ich noch als Bibliotheksaufsicht arbeitete, behauptete jemand, die Aufsicht sei für die Benutzer der Bibliothek da, quasi als Dienstleister. Da ich oben von den Richtern gesprochen habe, so ist mir gerade meine Arbeit damals wieder eingefallen: Ich hatte nämlich kein Problem, als Diener oder Dienstleister zu gelten, solange niemand auf die Idee kam (was in der Tat nie geschehen ist), mich als seinen Dienstboten anzusehen und entsprechend zu behandeln. Ich habe nämlich in rechtlichen Fragen (wer welches Buch wie lange ausleihen darf) Recht gesprochen, und meine Entscheidungen waren unanfechtbar.

 

Diese Autoritätsstellung war jedoch durchaus damit vereinbar, dass ich mich der Bibliotheksordnung unterzuordnen hatte und dass meine Arbeit nicht mir selbst, sondern tatsächlich den Benutzern nutzte, und dass man mich ferner, falls ich meinen Dienst schlecht versehen hätte und jemand begründet Beschwerde eingelegt hätte, durchaus hätte zur Rechenschaft ziehen und ggf. entlassen können. Insofern konnte ich mich als Diener bezeichnen.

 

Gruss

 

Domingo

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Lissie stellt meiner Meinung nach hier zu sehr ihre Rechte (bzw die der Eltern) heraus und die Rechte und Mittel der Lehrer in den Hintergrund. Lehrer sind für sie keine Personen, denen gegenüber man generell einen Autoritätsvorschuß zu geben hat, und das halte ich für falsch bzw diese Einstellung macht den Lehrern die Arbeit sehr schwer. Dagegen wehre ich mich.

 

Hähä. Das glaub ich Dir gerne. :):blink:

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Lissie sieht nur die Rechte des Individuums. Und zwar die des gesunden, leistungsfähigen.

Papperlappap. (Es ist äußerst mühsam mit Leuten zu diskutieren, die nichts verstehen. )

Ja, Corinna.

 

Deswegen red ich mit Domingo weiter, ja... :blink: ?

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Auch der Begriff "Diener" ist natürlich klärungsbedürftig.

...

Ich hatte nämlich kein Problem, als Diener oder Dienstleister zu gelten, solange niemand auf die Idee kam (was in der Tat nie geschehen ist), mich als seinen Dienstboten anzusehen und entsprechend zu behandeln.

Ja, genau.

 

Im Beispiel mit dem Lehrer ist der wirklich ein DIENER : wenn er nicht so spurt wie man es sich vorstellt, klagt oder dienstaufsichtsbeschwert man sich, OHNE zu hinterfragen, was er eigentlich macht, vor hat, beabsichtigt, wo die Probleme liegen. Und das ist etwas... man erwratet einen gewissen gehorsam, gewährt keinen Autoritätsvorschuß, erwartet immer Qualität, fragt aber nicht nach dem Dahinter und bezieht die Probleme schon gar nicht auf´s Elternhaus...

Diese Autoritätsstellung war jedoch durchaus damit vereinbar, dass ich mich der Bibliotheksordnung unterzuordnen hatte und dass meine Arbeit nicht mir selbst, sondern tatsächlich den Benutzern nutzte, und dass man mich ferner, falls ich meinen Dienst schlecht versehen hätte und jemand begründet Beschwerde eingelegt hätte, durchaus hätte zur Rechenschaft ziehen und ggf. entlassen können. Insofern konnte ich mich als Diener bezeichnen.

Das war´n Job, Domingo.

Einer im Dienstleistungsbereich. Du hättest Dich schön beschwert, wenn man Dich ausgelacht hätte, wenn Du eine Anweisung erteilt hättest, damit z.B. Ruhe in der Bibliothek herrscht. DAS ist Herrengehabe gegenüber eines Dieners (nach meinem Verständnis). Und genau da sehe ich den Unterschied - also quasi den ideologischen Kriegsknackpunkt...:blink:

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Im Beispiel mit dem Lehrer ist der wirklich ein DIENER : wenn er nicht so spurt wie man es sich vorstellt, klagt oder dienstaufsichtsbeschwert man sich, OHNE zu hinterfragen, was er eigentlich macht, vor hat, beabsichtigt, wo die Probleme liegen. Und das ist etwas...

Auch als Lehrer empfinde ich mich selbst nicht als Dienstbote. (Meine Verwendung des Wortes "Diener" klingt übrigens, wo ich darüber nachdenke, schon recht christlich... Wahrscheinlich hat "Domingo" diese Prägung noch nicht ganz hinter sich gelassen :blink::) ) Ich bin nämlich weder an die Weisungen der Eltern gebunden, noch an die der Schüler (das wäre noch schöner), und auch nur bedingt an die vom Direktor und vom Fachleiter. Und niemand hat mir zu sagen, wie ich zu "spuren" habe. Ich bin auch nicht der Ansicht (@Helmut), dass ich meine Autorität von den Eltern verliehen bekomme.

 

Bisher habe ich mit den Eltern übrigens viel Glück gehabt. Es wäre schön, wenn es allen Lehrern so ergehen würde wie mir (aber ich weiss aus Gesprächen mit anderen, dass dem leider nicht so ist). Denn unterrichten ist ein verdammt mühsamer Job und man hat ständig mit Störenfrieden zu kämpfen und mit Schülern, die einen zu hintergehen versuchen. Das Vermittlen eines schwierigen Fachs wie Latein wäre bei den von den allermeisten Schülern mitgebrachten Voraussetzungen überdies selbst dann kein Spaziergang, wenn die Schüler sich tadellos verhalten und 100% aufpassen würden. Es graut mir bei der Vorstellung, dass die meisten Kollegen 24 Stunden pro Woche unterrichten müssen. Wenn man sich das auch als Aussenstehender vergegenwärtigen könnte, so würde man wohl von Pauschalangriffen auf die oder auch einen einzelnen Lehrer Abstand nehmen.

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Auch als Lehrer empfinde ich mich selbst nicht als Dienstbote. ... Ich bin nämlich weder an die Weisungen der Eltern gebunden, noch an die der Schüler (das wäre noch schöner), und auch nur bedingt an die vom Direktor und vom Fachleiter.

Siehste, der Meinung bin ich auch.

 

Vor allem denke ich, daß man dieses freiheitlich-spießbürgerliche *wenn der Lehrer Maßnahmen ergreift, mit denen ich nicht einverstanden bin, sag ich ihm aber die Meinung - und ich ermuntere meine Kinder, das ebenso zu tun (etwa: bei Kollektivstrafen ihm ins Gesicht lachen)*.

Und niemand hat mir zu sagen, wie ich zu "spuren" habe.

Naja, in gewissem Rahmen schon (Direktor, Lehrpläne, Schulkonferenzen, Kultusministerium). Aber eben in einem Rahmen und einer Art und Weise, daß man sich nicht vorkommt wie der letzte Pampel.

Ich bin auch nicht der Ansicht (@Helmut), dass ich meine Autorität von den Eltern verliehen bekomme.

Das nun schon gar nicht.

Ich bin auch nicht der Meinung, daß sich ein Lehrer seine Autorität erst erarbeiten muß, sprich: *zeig erstmal, was Du drauf hast, und DANN benehmen wir uns entsprechend*. Das wär ja das Letzte!

Ein Lehrer kann den Autoritätsvorschuß, der ihm von den Schülern und Eltern verliehen werden MUSS, verspielen, aber er hat ihn erstmal zu bekommen. Denn er macht einen Job, der den Kindern was bringt, nämlich sowas Grundlegendes wie (zunächst elementarste) Bildung. Eltern können nicht immer nur kommen und fordern und kritisieren und dem Lehrer alle Schuld geben, wenn etwas nicht klappt.

Bisher habe ich mit den Eltern übrigens viel Glück gehabt.

Schön - möge es so bleiben...:blink:!

Ich hatte auch Glück, v.a. bei den ausländischen Eltern.

Es graut mir bei der Vorstellung, dass die meisten Kollegen 24 Stunden pro Woche unterrichten müssen. Wenn man sich das auch als Aussenstehender vergegenwärtigen könnte, so würde man wohl von Pauschalangriffen auf die oder auch einen einzelnen Lehrer Abstand nehmen.

Ja, das ist die blöde Unart, die Schuld immer erst bei anderen zu suchen und sich einfach innerlich dagegen zu sperren, sich auch mal in andere rein zu denken. Wäre das verbreiteter, wäre Verständnis und v.a. auch konstruktiver Umgang wohl häufiger.

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