Erich Geschrieben 8. Dezember 2004 Melden Geschrieben 8. Dezember 2004 In unserer Zeit wird diese Beziehung zwischen Auferstehung und Hoffnung sehr stark empfunden, doch wird sie bisweilen auf den Kopf gestellt: Nicht die Auferstehung begründet die Hoffnung, sondern die Hoffnung begründet die Auferstehung. Mit anderen Worten, man geht von den Hoffnungen im Herzen des Menschen aus, nicht gänzlich dem Tod verfallen zu sein und nicht für immer der Ungerechtigkeit zu unterliegen, und versucht mit ihnen die Auferstehung Christi zu rechtfertigen und zu beweisen. In einigen Extremfällen geschieht es sogar, daß das »für uns« oder »zu unserer Hoffnung« den Platz des Faktums »er ist erstanden« einnimmt. Die Bedeutung des Ereignisses ersetzt das Ereignis selbst. Es gibt nicht eine göttliche Tat, aus der unsere Hoffnung entspringt oder die sie begründet, sondern unsere Hoffnung ist es, die den Gedanken an die Auferstehung postuliert. An die Auferstehung zu glauben bedeutet dann, unseren Hoffnungen ein Fundament zu geben und ihre Stichhaltigkeit zu behaupten. So verwandelt sich die Auferstehung aus einem realen und göttlichen Faktum in ein menschliches Postulat; es ist nicht mehr die Autorität und Allmacht Gottes, die sie begründet, sondern die praktische Vernunft oder die religiöse Erfordernis des Menschen. Das widerspricht jedoch der Aussage des Apostels, daß nämlich, wenn Christus nicht wirklich und tatsächlich auferstanden wäre, unsere Hoffnung wie unser Glaube »sinnlos« wären, d. h. leer, ohne Fundament (vgl. i Kor 15, 12ff), oder zumindest kein anderes Fundament besäßen als das menschliche Verlangen, ihnen ein solches zu geben. Ein solches Denken wäre anmaßend. Wie es eine Art und Weise gibt, das Kreuz Christi »auszuhöhlen«, es um seine Kraft zu bringen (vgl. 1 Kor 1, 17), so gibt es also auch eine Methode, die Auferstehung Christi ihres Sinnes zu entleeren, sie zu säkularisieren, und dieser Versuch geht wieder einmal von der »Weisheit« aus, davon, daß man die Interpretation über den Glauben bzw. an seine Stelle setzen will. Aus Cantalamessa: Als neuer Mensch leben
tomlo Geschrieben 8. Dezember 2004 Melden Geschrieben 8. Dezember 2004 In unserer Zeit wird diese Beziehung zwischen Auferstehung und Hoffnung sehr stark empfunden, doch wird sie bisweilen auf den Kopf gestellt: Nicht die Auferstehung begründet die Hoffnung, sondern die Hoffnung begründet die Auferstehung. Mit anderen Worten, man geht von den Hoffnungen im Herzen des Menschen aus, nicht gänzlich dem Tod verfallen zu sein und nicht für immer der Ungerechtigkeit zu unterliegen, und versucht mit ihnen die Auferstehung Christi zu rechtfertigen und zu beweisen. In einigen Extremfällen geschieht es sogar, daß das »für uns« oder »zu unserer Hoffnung« den Platz des Faktums »er ist erstanden« einnimmt. Die Bedeutung des Ereignisses ersetzt das Ereignis selbst. Es gibt nicht eine göttliche Tat, aus der unsere Hoffnung entspringt oder die sie begründet, sondern unsere Hoffnung ist es, die den Gedanken an die Auferstehung postuliert. An die Auferstehung zu glauben bedeutet dann, unseren Hoffnungen ein Fundament zu geben und ihre Stichhaltigkeit zu behaupten. So verwandelt sich die Auferstehung aus einem realen und göttlichen Faktum in ein menschliches Postulat; es ist nicht mehr die Autorität und Allmacht Gottes, die sie begründet, sondern die praktische Vernunft oder die religiöse Erfordernis des Menschen. Das widerspricht jedoch der Aussage des Apostels, daß nämlich, wenn Christus nicht wirklich und tatsächlich auferstanden wäre, unsere Hoffnung wie unser Glaube »sinnlos« wären, d. h. leer, ohne Fundament (vgl. i Kor 15, 12ff), oder zumindest kein anderes Fundament besäßen als das menschliche Verlangen, ihnen ein solches zu geben. Ein solches Denken wäre anmaßend. Wie es eine Art und Weise gibt, das Kreuz Christi »auszuhöhlen«, es um seine Kraft zu bringen (vgl. 1 Kor 1, 17), so gibt es also auch eine Methode, die Auferstehung Christi ihres Sinnes zu entleeren, sie zu säkularisieren, und dieser Versuch geht wieder einmal von der »Weisheit« aus, davon, daß man die Interpretation über den Glauben bzw. an seine Stelle setzen will. Aus Cantalamessa: Als neuer Mensch leben Erich, das traurige daran, dass viele Christen, sogar Priester, die Auferstehung unseres Herrn in das Reich der Märchen und Mythen verweisen. Ansonsten volle Zustimmung
Gabriele Geschrieben 8. Dezember 2004 Melden Geschrieben 8. Dezember 2004 In einigen Extremfällen geschieht es sogar, daß das »für uns« oder »zu unserer Hoffnung« den Platz des Faktums »er ist erstanden« einnimmt. Aus Cantalamessa: Als neuer Mensch leben Sind solche Extremfälle in der Tat belegbar? Oder was meint Cantalamessa damit?
Erich Geschrieben 9. Dezember 2004 Autor Melden Geschrieben 9. Dezember 2004 Sind solche Extremfälle in der Tat belegbar? wie lange bist Du schon im Forum???
Gabriele Geschrieben 9. Dezember 2004 Melden Geschrieben 9. Dezember 2004 Sind solche Extremfälle in der Tat belegbar? wie lange bist Du schon im Forum??? Das ist aus meinem Profil ersichtlich. Kannst Du die Behauptung: In einigen Extremfällen geschieht es sogar, daß das »für uns« oder »zu unserer Hoffnung« den Platz des Faktums »er ist erstanden« einnimmt. hier im Forum belegen?
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