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Prof. Löw und sein Engagement für die Moon-Sekte


sepp

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Man sollte tatsächlich die ökonomischen Gesichtspunkte nicht ganz außen vor lassen.

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Lieber Falk,

 

ich versuche, Deine Sorge zu verstehen. Wenn ich die Aktivitäten des Heiligen Vaters mitverfolge und vor allem auch seine Predigten und Ansprachen dazu lese, so zeigt sich nach meiner Auffassung zweierlei:

- Treues Festhalten am überlieferten Glauben an unseren Herrn Jesus Christus

- Dialog mit Andersgläubigen und Wertschätzung für ihre religiösen Ausdrucksformen, soweit diese aus gottsuchenden Herzen entspringen

 

Was eine Sekte halt doch von den großen Religionsgemeinschaften unterscheidet, ist, daß in ihr bestimmte Heilslehren mit einer besonderen Aggressivität vertreten werden, unter Mißachtung der Menschenrechte jener, die bereits dazugehören oder denen diese Lehre verkündet wird. Dazu kommt, daß vom inhaltlichen Standpunkt gegenüber dem christlichen Glauben so manches für manche unklar erscheint und insbesondere deshalb große Vorsicht geboten ist. Natürlich kann man sich immer wieder bemühen, mit Einzelpersonen in Kontakt zu treten; Vorsicht und Mißtrauen gegen die eigene Überzeugungskraft sind allerdings geboten. Es sind leider keine Einzelfälle, daß Menschen zu den Sekten abgewandert sind, die zu intensive Kontakte gepflogen haben.

Das Engagement von Prof. Löw, auch wenn es guten Glaubens geschieht und er dem katholischen Glauben nicht untreu werden möchte (vorausgesetzt, er ist kein katholisches "U-Boot" für die Moon-Bewegung; Gott allein kennt sein Herz!), wird von der Moon-Bewegung jedenfalls völlig für ihre Interessen und Ziele ausgeschlachtet. Insofern wird er zum Aushängeschild dafür.

Wenn er jetzt im Kuratorium des Forums sitzen darf, dann denken sich manche: Aha, die Moon-Sekte ist ja gar nicht so schlimm! Man kann mit denen als Christ zusammenarbeiten. Und da tue ich mich sehr schwer, so etwas zu akzeptieren - denn ich sehe darin eine große Gefahr. Ein Mitbruder im Priesteramt hat vor einigen Jahren seine katholische Gemeinschaft verlassen und ist zur Moon-Sekte übergetreten. Vorher war er ganz katholisch, plötzlich war er ein "Moonie"!

 

Herzliche Segensgrüße

Josef Spindelböck

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Zitat von Ute am 19:15 - 7.Mai.2001

Man sollte tatsächlich die ökonomischen Gesichtspunkte nicht ganz außen vor lassen.


 

Ökonomisch oder ökumenisch?

 

Josef

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Hallo Falk

Die Hochzeit Muns mit seiner Frau Hak-Ja Han 1960 wird bei der Vereinigungskirche als der Beginn der physischen Erlösung der gesamten Menschheit verstanden.Jesus sei zwar als Mensch vollkommen gewesen, aber seine Mission sei gescheitert, weil er keine Familie gegründet habe. Diesen Schritt vollziehe jetzt erst Mun, der gottgleiche Vollkommenheit erlangt hat.

Wenn du das II. Vatikanum zitierst:

"Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet."

so würde mich schon interessiern, wo du bei der Moon-Sekte den Strahl jener Wahrheit erkennst?

Ich glaube eher, das mit Löw Verbindende ist der stramme Antikommunismus von Moon.

 

Freundliche Grüße

patrick

 

 

 

(Geändert von Patrick um 20:40 - 7.Mai.2001)

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Ökonomisch

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Steht doch da.

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Lieber Josef,

 

was Du hier über Sekten schreibst, kann man doch weithin auch im Islam feststellen:

 

>>Was eine Sekte halt doch von den großen Religionsgemeinschaften unterscheidet, ist, daß in ihr bestimmte Heilslehren mit einer besonderen Aggressivität vertreten werden, unter Mißachtung der Menschenrechte jener, die bereits dazugehören oder denen diese Lehre verkündet wird. Dazu kommt, daß vom inhaltlichen Standpunkt gegenüber dem christlichen Glauben so manches für manche unklar erscheint und insbesondere deshalb große Vorsicht geboten ist.<<

 

Ich erkenne im Katechismus der kath. Kirche auch keine wirkliche Unterscheidung zwischen Sekten und großen Religionsgemeinschaften, wenn es heißt:

 

"Religionsfreiheit bedeutet, dass im religiösen Bereich niemand ... daran gehindert wird, privat und öffentlich, als einzelner und in Verbindung mit anderen innerhalb der gebührenden Grenzen nach seinem Gewissen zu handeln. ...

... dieses Recht bleibt auch denjenigen erhalten, die der Verpflichtung, die Wahrheit zu suchen und an ihr festzuhalten, nicht nachkommen." (KKK 2106)

 

Bei einer solchen Sicht der Dinge muss man wohl auch akzeptieren, dass katholische Priester aus Gewissensgründen in eine Sekte wechseln.

 

Anders wäre es natürlich, wenn die Kirche am "Syllabus" des seligen Papstes Pius IX. festgehalten hätte, der es noch eindeutig als Irrtum bezeichnet, zu behaupten:

 

"Es steht jedem Menschen frei, jene Religion anzunehmen und zu bekennen, welche er bei dem Lichte seiner Vernunft für die wahre hält." (§ 3, 15)

 

Also wer die Ergebnisse des 2. Vatikanums, die ja dem Syllabus nicht nur an dieser Stelle widersprechen, für richtig hält, der muss -  wenn er nicht unglaubwürdig sein will - konsequenterweise auch die daraus resultierenden unangenehmen Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Leider!

 

Schöne Grüße

Falk

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Lieber Falk,

 

vielleicht tun wir uns leichter in der Interpretation dieser zweifellos in einem Spannungsverhältnis stehenden, aber sich nicht notwendigerweise widersprechenden lehramtlichen Texte, wenn eine Unterscheidung getroffen wird:

 

- Die Kirche hält zu allen Zeiten daran fest, daß nur in Jesus Christus und im Glauben an ihn sowie in der zumindest einschlußweise gegebenen Zugehörigkeit zur Kirche das Heil geschenkt wird.

- Zugleich achtet sie das Gewissen jedes einzelnen, das freilich auch irren kann.

 

Insofern wird es die Kirche natürlich respektieren, wenn jemand ihrer Gläubigen (oder gar Priester) zur Moon-Sekte übertritt; freilich kann sie dies vom inhaltlichen Anspruch ihres Glaubens niemals gutheißen!

 

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Sepp Spindelböck

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Hallo Falk

 

da du, wenn ich es richtig verstehe, mit deiner Interpretation alle nichtkatholischen Religionen und Sekten auf eine Stufe stellst:

WO ist der "Strahl jener Wahrheit" bei der Moonsekte?

Müsste der Papst nach deiner Meinung auch mit einer Glaubensgemeinschaft beten können, zu deren Ritus Menschenopfer gehören?

Oder ist dir die ganze Richtung zu tolerant und du vermischst hier bewußt seriöse Religionen (in denen es natürlich auch Fehlentwicklungen gibt) mit aggressiven Sekten als einen rethorischen Trick?

 

Freundliche fragende Grüße

Patrick

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Hallo Patrick,

 

hier ein kleiner Antwortversuch auf Deine "fragenden Grüße".

 

Meine Interpretation, "alle nichtkatholischen Religionen und Sekten auf eine Stufe" zu stellen, entspricht letztlich dem im katholischen Katechismus Nr. 2105 dargelegten Glaubensstandpunkt:

 

"Die Christen haben die soziale Verpflichtung, in jedem Menschen die Liebe zum Wahren und Guten zu achten..."

 

Gleichzeitig wird erklärt, dass "die einzig wahre Religion ... in der katholischen und apostolischen Kirche verwirklicht ist".

 

Ausgehend davon kann ich außerhalb dieser Religion keine Einteilung in "seriös" und "unseriös" vornehmen, sondern nur die mehr oder weniger vorzufindenden "Elemente der Heiligung und der Wahrheit" unterscheiden.

 

Da diese Elemente außerhalb der katholischen Kirche nicht in ihrer ganzen Fülle zu finden sind, ist dort überall ein unterschiedlich großer Rest von "Irrtum" an diese Elemente der Wahrheit geknüpft.

 

Sicher enthält z.B. der Woodo-Kult auch fragwürdige Elemente, und in der jüdischen wie in der islamischen Religion ist ja beispielsweise die Steinigung von Menschen aus Glaubensgründen durchaus auch heute noch möglich.

All das hielt den Papst nicht davon ab, sich mit Vertretern dieser Religionen zu treffen und zu beten.

So wäre es zumindest denkbar, dass er "auch mit einer Glaubensgemeinschaft beten könnte, zu deren Ritus Menschenopfer gehören".

 

 

Gewisse Elemente der Wahrheit bzw. ein "Strahl der Wahrheit" sind nun sicher auch in der Moon-Sekte vorhanden.

 

Wenn ich z.B. auf

http://www.euro-tongil.org/german/vkfrmain.htm

folgende "Zitate aus Ansprachen von Rev. Moon" lese, so kann man diesen doch zustimmen:

 

"Du kannst mit Überzeugung behaupten, daß Gott ohne Dich nicht glücklich sein kann."

 

"Es ist nicht so wichtig, daß du Gott vertraust, sondern daß er dir Vertrauen schenkt. Die Worte ´Gott liebt mich´ haben größere Bedeutung als die Worte ´Ich liebe Gott´."

 

Frederick Sontag, Autor des Buches "SUN MYUNG MOON

und die Vereinigungskirche" und als Professor für Philosophie am Pomona College in Kalofornien sicher ein unverdächtiger Zeuge schreibt auf

http://www.euro-tongil.org/german/smm/sontag/index.htm

 

>>In jedem strikten, orthodoxen Sinne ist die Vereinigungslehre Häresie; andererseits wissen wir alle aus langer Erfahrung, daß, was heute noch als Häresie bezeichnet wird, morgen vielleicht schon zur Orthodoxie wird. Darüber hinaus haben unorthodoxe Lehren seit eh und je dazu gedient, unser Bewußtsein wachzurütteln und uns zur Überprüfung unserer eigenen Glaubenssätze zu veranlassen. Ohne derartige Denkanstöße würden wir wahrscheinlich weiter in den Tag hineinleben. Auf mich hat Sun Myung Moon diese Wirkung gehabt, und er sollte sie auch bei Ihnen hervorrufen. <<

 

Gruß

Falk

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