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Benediktineroblaten


Dio

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Mich würde interessieren, ob jemand von Euch hier Benediktineroblate/Oblatin ist . Ich bin Ostern in die Probezeit eingetreten und möchte mich gern über die benediktinische Spritualität austauschen.

 

Für die, die nicht wissen, was es ist:

 

Benediktineroblaten

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Damit kann ich nicht dienen, aber der verlinkte Text klingt recht interessant. Magst du ein wenig darüber erzählen?

 

// Markus

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Ich bin zwar nicht angesprochen, aber mich würde z.B. interessieren:

 

Warum bist Du Oblatin geworden?

Warum bei den Benediktinerinnen?

Hat sich Dein Leben seit Ostern verändert?

Was ist "benediktinische Spiritualität"?

 

Mir würden bestimmt noch mehr Fragen einfallen, aber das soll es fürs Erste mal sein.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Warum bist Du Oblatin geworden?

Warum bei den Benediktinerinnen?

Hat sich Dein Leben seit Ostern verändert?

Was ist "benediktinische Spiritualität"?

Gabriele, du nimmst mir die Fragen aus dem Mund bzw. der Tastatur :blink:

 

Eine weitere Frage:

 

- was bedeutet es praktisch für dich, Oblatin zu sein?

 

 

Auch liebe Grüße,

 

Markus

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Warum bist Du Oblatin geworden?

 

 

Ich habe seit ich katholisch wurde, stets nach einem Weg, einer Form der Spiritualität gesucht, die genau auf MICH passend ist. Ich war bei Franziskanerinnen in Reute und Sießen, um mich ggfs in Richtung "3. Orden der franziskanischen Bewegung" zu orientieren, war auch auf Treffen dieser Bewegung mit dabei. In unserer Gemeinde gibt es einige, die da dabei sind. Auf meiner Suche nach verbindlichen "Regeln" (im Sinne von Regulationen, Eck- und Orientierungspunkten) stiess ichg bald auf die Benediktinerabtei Neresheim. Zuvor war ich bei Benediktinerinnen in Kellenried 2 Wochen als Au Pair gewesen. Auch zu Klarissen habe ich Kontakt und war in einem Kloster zu Besuch.

Neresheim übrigens eine Mönchsabtei, zog mich aber sogleich an und ich hatte bald dort ein zweites zu Hause. Ich machte dort Meditationskurse, Ostertagungen, ökumenische Tagungen etc mit und wuchs auch langsam ein wenig da hinein, sodaß ich immer mehr kleinere Handreichungen bei den Kursen machte. Ein Hauptgrund stellt sicher P. Beda Müller OSB dar, ein 90 jähriger Mönch, den ich sehr bewundere und der mein geistlicher Vater ist.

 

Insgesamt stellte ich im Lauf der folgenden 4 Jahre fest, daß die benediktinische Spiritualität mich am meisten anzieht und daß diese auch am besten auf mein Leben passt und konkret anwendbar ist (näheres zur B.S. unten). Ich beschloss, in die 2- jährige Probezeit einzutreten und stehe seither mit dem Oblatenrektor in engem Kontakt.

 

Warum bei den Benediktinerinnen?

 

Oblate kann man nur bei benediktinern werden. Die anderen Gemeinschaften oder 3. orden heissen anders.

 

Hat sich Dein Leben seit Ostern verändert?

 

Nicht sehr- da ich bereits 1 Jahr vorher beschlossen hatte Oblatin zu werden, von daher auch bereits diese Form anstrebte- also würde ich die Veränderungen nun nicht an Ostern festmachen- gemnerell natürlich hat sich mein Glaubensleben sehr verändert. Ostern habe ich meine Spiritualität nun verbindlich gemacht habe: ich trat in die Probezeit ein (offiziell im Kreis der Oblaten und vor dem Oblatenrektor), ich fahre alle ca 6 Wochen in meine "Heimatabtei" zum geistl. Gespräch mit meinem Oblatenrektor und werde dort von ihm unterwiesen, wie man die Regel Benedikts konkret ins Heute umsetzen kann- vor allem in MEIN "Heute", in mein Leben, ganz konkret.

 

Was ist "benediktinische Spiritualität"?

 

Zwar lässt sich das schwer in kurzen Worten erklären, ich versuche es dennoch.

 

Die Grundhaltung, die du als Olate hast ist, allen Dingen wahrhaft Gott zu suchen" (RB 58k7), d.h. daß ich überall und in jeder Lage versuchen muss, Gott zu suchen und Seine Spur für mich zu erkennen. Du strebst als Oblate danach, ein hörender Mensch zu werden, um in allen Geschehnissen des täglichen Lebens das einladende und einfordernde Wort Gottes vernehmen zu können und sich im Gehorsam daran zu binden. Ein Oblate stellt sich die Frage, ob er dem Gebet und der Teilnahme am liturgischen Leben der Gemeinde - der Begegnung mit dem lebendigen Gott in Wort und Sakrament - den ersten Platz einräumen und so dem "Gottesdienst nichts vorziehen" will. Er wird sich auch prüfen, ob er im Vertrauen auf die Hilfe Gottes das Kreuz Christi in die Mitte seines Lebens setzen möchte, d. h. ob er in der Nachfolge seines Meisters Jesus Christus Schmerz, Verzicht, Verlust, Loslösung und alles Widrige im Leben anzunehmen bereit ist.

 

Im Ganzen kann so natürlich jeder Christ leben und tut es auch. Mir persönlich ist jedoch die Gemeinschaft, die geistliche Unterweisung und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, einem bestimmten Kloster und einer bestimmten Regel wichtig. Man muss nicht Oblate sein, um sich Oblatenhaft zu verhalten, manche brauchen "Treppengeländer", andere nicht. Ich brauche sie.

 

Praktisch bedeutet es ansich das was ich gerade beschrieben habe- ich trage das Kloster und die Oblatengemeinschaft im Gebet mit und umgekehrt, ich versuche in meinem Leben das o.g. umzusetzen, außerdem verstehen wir Oblaten uns als eine Art Vermittler zwischen Kloster und Welt.

bearbeitet von Dio
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Vielen Dank, liebe Dio, für die ausführliche Schilderung.

 

Was mir aber noch nicht ganz klar ist:

Sind Oblaten/Oblatinnen als Einzelpersonen dabei, oder gibt es auch Ehepaare oder ganze Familien, die diesen Weg gehen?

Bei den Franziskaner sind die 3. Orden nach Geschlechtern getrennt, oder täusche ich mich da?

Dein Leben hat sich äußerlich kaum verändert, aber Dein Glaubensleben schon?

Inwiefern hat es sich verändert?

Wie sieht diese Aufgabe konkret für Dich aus, Vermittler zwischen Kloster und Welt zu sein?

 

Entschuldige, wenn ich schon wieder so viele Fragen stelle, aber ich kenne sonst niemanden, den ich fragen könnte.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Auch von mir herzlichen Dank!

 

Und auch ich habe noch Fragen :blink:

 

Treffen sich die Oblaten auch als Gruppe, ähnlich zur Franziskanischen Familie? Oder bist du eher auf den Kontakt zum (ersten) zweiten Orden orientiert?

 

Viele Grüße

Markus

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Was mir aber noch nicht ganz klar ist:

Sind Oblaten/Oblatinnen als Einzelpersonen dabei, oder gibt es auch Ehepaare oder ganze Familien, die diesen Weg gehen?

 

 

Oblate kann jeder werden- ob Einzelperson, Verheiratet, Priester, egal wer. In Neresheim speziell gibt es Einzelpersonen sowie Ehepaare, in Klöostern wo die Oblatengemeinschaftt größer ist sicher auch ganze Familien.

 

Bei den Franziskaner sind die 3. Orden nach Geschlechtern getrennt, oder täusche ich mich da?

 

Neeeee :) da täuschst Du Dich. Das sind ganz normal gemischte Gruppen. Wie es da jedoch genau abläuft weiß ich im Einzelnen nicht, also wie es mit Ehepaaren ist usw.

 

Dein Leben hat sich äußerlich kaum verändert, aber Dein Glaubensleben schon?

Inwiefern hat es sich verändert?

 

Ja, also äußerlich hat sich nichts verändert, denn ich gehe noch genauso in die Gottesdienste und mache genauso meine Gemeindearbeit wie vorher auch. Daß ich Teile des Stundengebetes bete, ist bei mir erstens nicht neu und 2. bekommt es von außen ja niemand mit. Auch die ganzen anderen Dinge, wie "ein hörender Mensch" sein, oder "alles ertragen wollen im Blick auf das kreuz" sind keine Sachen, die du von außen sehen würdest.

 

Mein Glaubensleben hat sich dahin gehend verändert, daß es nun eine konkrete Richtung hat. Und eine Anleitung. Ich werde unterrichtet, wie ich die Regel Benedikts auf mein Leben anwenden kann, bin in eine Gemeinschaft eingebunden mit der ich in Kontakt stehe und habe "mein" Heimatkloster. Die RB ist Grundlage meines Glaubenslebens geworden und der Hl. Benedikt selbst mein sozusagen..."geisltlicher Übervater".

 

Ich denke, Zugehörigkeit zu 3. Orden oder Oblatentum sind keine Dinge, die man Leuten ansieht oder direkt anmerkt. Das wäre auch nicht im Sinne des Erfinders. Es soll eine gewisse Grundhaltung durchschimmern, aber nicht so, daß ich jmd treffe und sage, ah, ich sehe: du bist Oblate :blink:

 

 

Wie sieht diese Aufgabe konkret für Dich aus, Vermittler zwischen Kloster und Welt zu sein?

 

Für mich in 1. Linie Vorurteile abbauen und Aufklären (was die Evangelischen Geschwister betrifft), dann in Gesprächen, die sich ergeben (im Kollegen/Bekannten/Freundeskreis) unsere, wie soll ich sagen, "Ideologie" klingt so negativ behaftet, sagen wir unsere Spiritualität näher zu bringen und dem Anderen neue Sichtweisen zu eröffnen. Dann auch, den Menschen das Kloster näherzubringen (die konkreten Möglichkeiten, die sie dort haben, wie Meditationskurse, Einkehrtage und geistl. begeitung). das ist zwar nicht Oblatenspezifisch aber gehört für mich mit dazu. Grob könnte man sagen, ich möchte die klösterliche Frömmigkeit erlebbar und lebbar machen für Menschen die mitten in der Welt stehen (so wie ich mitten in der Welt stehe).

 

Treffen sich die Oblaten auch als Gruppe, ähnlich zur Franziskanischen Familie? Oder bist du eher auf den Kontakt zum (ersten) zweiten Orden orientiert?

 

Die Oblaten haben, je nach Gruppengröße, 3 bis mehrere Treffen im Jahr. Von Beuron (groß) weiß ich, daß sie 5-7 Treffen haben, bei uns (klein= nur 34 Oblaten) ist es so, daß wir 3 Jahrestreffen und 1 Einkehrtag haben. Der Kontakt beschränkt sich jedoch hauptsächlich auf den Oblatenrektor, untereinander ist er nicht sehr ausgeprägt, zumindest bei uns. Bei den anderen wird es nochmal anders sein.

 

Der Hauptgedanke ist aber weniger die GEMEINSCHAFT der Oblaten als der PERSÖNLICHE spirituelle Weg. Soweit ich weiß, ist bei den Franziskanern die Gemeinschaftskomponente mehr ausgeprägt, monatliche Treffen usw. Bei den Oblaten ist eher jeder so für sich. Man trifft sich zwar aber es ist doch eher ein Einzelweg für jeden.

 

Kontakt zu den andern Mönchen besteht nicht, da die ja alle in Klausur leben. Ich habe nur Kontakt zum Oblatenrektor, zum Gästepater/Kursleiter und zum V. Abt, der sich zu den Treffen hinzugesellt.

 

So. Hoffe, ich hab alles beantwortet :)

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Liebe Dio,

 

da hast Du einen Thread eröffnet, um Dich mit Gleichgesinnten auszutauschen, stattdessen wirst Du mit Fragen gelöchert und schreibst ausführliche Antworten.

Vielen Dank für Deine Geduld beim Beantworten der vielen Fragen; im Moment habe ich keine weiteren.

Aber ich bin mir ganz sicher, dass nicht nur Markus und ich die Antworten interessiert und mit Gewinn gelesen haben, sondern viele andere Leser hier ebenfalls.

Und vielleicht meldet sich doch noch jemand, der am Austausch mit Dir interessiert ist.

 

LIebe Grüße, Gabriele

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Mich würde interessieren, ob jemand von Euch hier Benediktineroblate/Oblatin ist . Ich bin Ostern in die Probezeit eingetreten und möchte mich gern über die benediktinische Spritualität austauschen.

 

Für die, die nicht wissen, was es ist:

 

Benediktineroblaten

 

 

Ich würde gerne wissen, ob Dio, die vor 4 Jahren hier von ihrer Oblaten-Probezeit schrieb, noch hier im Forum aktiv ist und wie sich ihre Oblatenzeit weiterentwickelt hat und ihr persönliches Leben als Oblatin. Weil ich auch gerade vorhabe, eine zu werden. "Hallo, gibt es Dich noch??"

 

Beste Grüße, Gioia

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Laudetur Jesus Christus

 

Ich suche für ein Gespräch (weil ich zum Thema: "Oblation" einige Fragen habe)

einen Benediktineroblaten.

 

Danke.

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"Der Hauptgedanke ist aber weniger die GEMEINSCHAFT der Oblaten als der PERSÖNLICHE spirituelle Weg. Soweit ich weiß, ist bei den Franziskanern die Gemeinschaftskomponente mehr ausgeprägt, monatliche Treffen usw. Bei den Oblaten ist eher jeder so für sich. Man trifft sich zwar aber es ist doch eher ein Einzelweg für jeden."

 

 

So ist es! Das ist wohl der wesentliche Unterschied zwischen den Oblaten und dem 3. Orden der Franziskaner.

 

Bei den Oblaten sehe ich ein Problem: Du kannst zwar zum Kloster kommen, aber das Kloster wird nicht zu dir kommen und auch nicht die anderen Oblaten, weil ja, wie du selbst sagst, die Oblaten nicht auf die Gemeinschaft ausgerichtet sind, sondern es sich um Einzelwege handelt.

 

Was machst du, wenn du mal krank und alt bist?

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Laudetur Jesus Christus

 

Vielen Dank Georg20 für Deine Antwort.

Ich habe Dich sinngemäß verstanden und nehme es zur Kenntnis.

 

In der Orientierungs- und Entscheidungsphase werde ich ein Kontakt / Gespräch

mit den Franziskanerorden aufnehmen.

 

Gruß Neckartal

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Mich würde interessieren, ob jemand von Euch hier Benediktineroblate/Oblatin ist . Ich bin Ostern in die Probezeit eingetreten und möchte mich gern über die benediktinische Spritualität austauschen.

 

Für die, die nicht wissen, was es ist:

 

Benediktineroblaten

 

 

Ich würde gerne wissen, ob Dio, die vor 4 Jahren hier von ihrer Oblaten-Probezeit schrieb, noch hier im Forum aktiv ist und wie sich ihre Oblatenzeit weiterentwickelt hat und ihr persönliches Leben als Oblatin. Weil ich auch gerade vorhabe, eine zu werden. "Hallo, gibt es Dich noch??"

 

Beste Grüße, Gioia

 

 

Naja aktiv kann man nicht sagen. Wenn ich Infos brauche, lese ich hier, auch, um verschiedene Sichtweisen zu erfahren. Aktiv beteilige ich mich nicht mehr, ist mir zu polemisch geworden.

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Hallo,

 

obwohl das mittlerweile ein Uralt-Thread ist, möchte ich auch noch kurz antworten. Ich werde Anfang Juni in das Probejahr aufgenommen. Der Weg dahin war weit, beschwerlich und auch heute noch erfahre ich viel Ablehnung, auch innerhalb der Familie. Trotz allem habe ich mich entschieden - endgültig.

 

Lieber Gruß - Chiesa

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Hallo,

 

obwohl das mittlerweile ein Uralt-Thread ist, möchte ich auch noch kurz antworten. Ich werde Anfang Juni in das Probejahr aufgenommen. Der Weg dahin war weit, beschwerlich und auch heute noch erfahre ich viel Ablehnung, auch innerhalb der Familie. Trotz allem habe ich mich entschieden - endgültig.

 

Lieber Gruß - Chiesa

Dann Dir Gottes Segen und viel Geduld: mit Dir und den anderen :)

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