Flo77 Geschrieben Mittwoch um 17:40 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 17:40 Gerade eben schrieb Merkur: Wären die mit Gemeinschaften wie Opus Dei oder Fokolarbewegung nicht besser bedient als mit einer normalen Ortsgemeinde? Schön getrennt wie die Gemeinden Pauli und Jakobi? Sich über theologische Feinheiten zu streiten liegt anscheinend in der Natur des Christentums seit der Urgemeinde, aber daß wir es in 2000 Jahren (ok 1992) uns damit zu arrangieren und anscheinend nicht mal mehr in der Lage gemeinsam das Brot zu brechen finde ich erschreckend. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben Mittwoch um 17:46 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 17:46 vor 3 Minuten schrieb Studiosus: Ja was denn nun? Diese Reservate sind auch Kirche, da wird also nichts aufgekündigt. Dass man es nicht jedem recht machen kann und sich eine Gemeinschaft sucht, die zu einem paßt, halte ich für selbstverständlich. Ich hätte gerne z.B. auch in meiner Heimatgemeinde die alte Liturgie, weiß aber, dass ich mit diesem Wunsch mehr oder weniger der einzige wäre. Dann gibt es das dort eben nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 18:02 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 18:02 (bearbeitet) Zumal viele, auch konservative Katholiken - ich meine damit auch explizit mich - faktisch einfach auf ihre Ortsgemeinde zurückgeworfen sind. Ob sie das wollen oder nicht. Ich bin hier aus mehreren, u. a. finanziellen Gründen lokal recht gebunden. Angebote, die mir eher entsprechen würden, sind ziemlich rar gesät. D. h. allein um aktiv das Kirchenjahr mitzuvollziehen müsste ich regelmäßig von Pontius nach Pilatus fahren. Mit den Öffentlichen. Das ist nicht nur nicht kostenneutral, sondern auch aufwändig. Ich habe hohen Respekt vor Personen, auch ganzen Familien, die eben genau das tun bzw. seit Jahrzehnten schon getan haben. Für mich wäre das aktuell keine Option. Deshalb praktiziere ich gegenwärtig eben in der hiesigen Seelsorgeeinheit, deren nächste Kirche tatsächlich nur wenige Gehminuten von meinem Elternhaus entfernt ist oder eine kurze Bahnfahrt ins nächste Dorf erfordert. Man sollte mich auch nicht falsch verstehen: Ich bin kein Querulant, eher das Gegenteil. Ich bin zwar Theologe und so Gott will im Herbst nächsten Jahres auch lizenzierter Kanonist, aber ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, dem Pfarrer oder den Laiengremien vor Ort vorzuschreiben, wie sie die Seelsorgeeinheit zu führen haben. Ich habe für mich den Weg der inneren Emigration gewählt. Und da, wie rorro zutreffend analysiert, konservativer Katholizismus in Deutschland ohnehin ein randständiges Minderheitenanliegen ist, sehe ich mich tatsächlich auf verlorenem Posten. bearbeitet Mittwoch um 18:06 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 18:08 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 18:08 vor 5 Minuten schrieb Studiosus: Angebote, die mir eher entsprechen würden Was für Angebote wäre das eigentlich? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 18:37 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 18:37 (bearbeitet) vor 29 Minuten schrieb Flo77: Was für Angebote wäre das eigentlich? Die Personalpfarrei der Petrusbruderschaft in Urbe (Rom) 😛 Spass beiseite. Ich habe ja durch lange Jahre des Kommentierens hier durchblicken lassen, welche Aspekte für mich von besonderer Relevanz sind: Das ist zum einen eine würdevolle Liturgie, das kann der rezente Ritus in konservativer Ausführung sein, muss es aber nicht; sodann eine theologisch einwandfreie Verkündigung auf Grundlage des unverkürzten katholischen Glaubens durch die Pfarrer, sei es im Rahmen der Homilie, aber auch in dem, was sie sonst so unter die Leute bringen; dann kommt bei mir der Wunsch nach einer einigermaßen intellektuellen Ansprache durch Klerus und Gemeinde hinzu (So wie man nicht unter Niveau unterhalten werden will, will man auch nicht unter Niveau beseelsorgt werden. Man würde meinen, in Hochschulgemeinden sei das der Fall, aber meine Erfahrung an mehreren Studienorten hat für mich das Gegenteil erwiesen. Das ist doch eher zum Davonlaufen); dann ist ein ganz großes Problem (zumindest für mich) die klaffende pastorale Angebotslücke in den meisten Pfarreien für (ledige) erwachsene Männer zwischen 30 und 65: Aufgrund der verbreiteten Alterskurve unter praktizierenden Katholiken gibt es in vielen Gemeinden vorwiegend explizite Angebote für die Extreme: Kindergruppe, Jugendarbeit, Ministranten und KJG für die Jugendlichen und den Seniorenkreis und das Altenwerk für die Alten. Und auch da, wo es z. B. katholische Verbände vor Ort gibt, muss man sieben, wo man guten Gewissens hingehen kann. Eine KFD ist sowohl geschlechtlich als auch inhaltlich für mich nichts und ein Podschun-BDKJ kommt aus naheliegenden Gründen ebenfalls nicht in Frage. Das sind jetzt nur ins Unreine geschriebene Gedanken. Dass es die perfekte, d. h. auf jeden individuellen Belang jedes Gläubigen zugeschnittene Pfarrei nicht gibt, ist vollkommen klar. Das ist auch nicht die Zweckbestimmung einer Pfarrei. Deshalb habe ich auch kein Problem damit, in einer beliebigen Pfarrei zu praktizieren, mit dem Vorbehalt, dass sich mein Engagement auf den Gottesdienstbesuch beschränkt. bearbeitet Mittwoch um 18:38 von Studiosus 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 18:54 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 18:54 (bearbeitet) vor 51 Minuten schrieb Studiosus: die klaffende pastorale Angebotslücke in den meisten Pfarreien für (ledige) erwachsene Männer zwischen 30 und 65: Das klärt noch immer nicht wirklich, was Du meinst. Ich war mal bei Glaubensgesprächen (alters- und geschlechtaunabhängig), aber ich kann mir kaum vorstellen, daß Dir so ein sehr persönlicher, unakademischer und "freigeistiger" Austausch vorschwebt. Von Glaubenskursen, die ich bisher besucht habe, bin schon ich damals auch nicht wirklich satt geworden - jemand mit Theologiestudium kann solche Kurse geben, aber ob da als Besucher was rum kommt? vor 51 Minuten schrieb Studiosus: sodann eine theologisch einwandfreie Verkündigung auf Grundlage des unverkürzten katholischen Glaubens durch die Pfarrer, sei es im Rahmen der Homilie, aber auch in dem, was sie sonst so unter die Leute bringen; Da rollen sich mir aus verschiedenen Gründen die Fußnägel auf. Ich meine ok, was so alles von der Kanzel heruntergepredigt wird, Gott hat uns Ohropax geschenkt. Ich hab schon wutschnaubend die Kirche verlassen, weil der Prediger völlig unmöglich war. Du hättest Deine helle Freude an ihm gehabt (ich denke heute beglückt er glaube ich Soldaten beim Bund), aber ich war nicht der einzige. Und natürlich fühlte er sich völlig im Recht (Arroganz der Tradition), aber anstatt das Gespräch zu suchen, ... Gott helfe ihm einfach. vor 51 Minuten schrieb Studiosus: dann kommt bei mir der Wunsch nach einer einigermaßen intellektuellen Ansprache durch Klerus und Gemeinde hinzu Wie Du angesprochen wirst? Ich denke das ist je nach Zusammensetzung der Gemeinde kaum beeinflussbar. bearbeitet Mittwoch um 19:28 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 19:23 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 19:23 (bearbeitet) vor 32 Minuten schrieb Flo77: Wie Du angesprochen wirst? Ich denke das iat je nach Zusammensetzung der Gemeinde kaum beeinflussbar. Also Ansprache im Sinne davon, wie theologische Zusammenhänge adressiert werden. Ich kann es schlecht beschreiben. Es gibt eine Art "Pastoral-Singsang", der erwachsene Menschen, die außerhalb des kirchlichen Umfeldes ihren Mann und ihre Frau in hochprofessionellen Kontexten stehen, plötzlich meint im Gottesdienst oder in Seelsorgesituationen mit einem fast kindischen Ton ansprechen zu müssen. So als würde man zu Unverständigen sprechen. Das habe ich in anderen Zusammenhängen schon als Infantilisierung der Religion beschrieben. Womit könnte man das vergleichen? Vielleicht damit wie O. Scholz Politik "kommuniziert"? Das ist oft eine Banalisierung und Infantilisierung, die ich schon lange bevor ich selbst Theologe wurde, als unangenehm und unpassend wahrgenommen habe. Aber wenn ich es recht bedenke, sollte man die Gemeinemitglieder da ausnehmen. Es ist wirklich eher ein Problem von Geistlichen und anderen Hauptamtlichen. Das heißt nicht, dass Priester heute predigen müssten wie Abraham a Sancta Clara, aber ich will doch, wenn möglich, irgendwie existenziell und auch intellektuell angesprochen und nicht nur "mit Banalitäten zugekleistert" werden. bearbeitet Mittwoch um 19:27 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 19:44 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 19:44 vor 5 Minuten schrieb Studiosus: Also Ansprache im Sinne davon, wie theologische Zusammenhänge adressiert werden. Ich kann es schlecht beschreiben. Es gibt eine Art "Pastoral-Singsang", der erwachsene Menschen, die außerhalb des kirchlichen Umfeldes ihren Mann und ihre Frau in hochprofessionellen Kontexten stehen, plötzlich meint im Gottesdienst oder in Seelsorgesituationen mit einem fast kindischen Ton ansprechen zu müssen. So als würde man zu Unverständigen sprechen. Das habe ich in anderen Zusammenhängen schon als Infantilisierung der Religion beschrieben. Womit könnte man das vergleichen? Vielleicht damit wie O. Scholz Politik "kommuniziert"? Das ist oft eine Banalisierung und Infantilisierung, die ich schon lange bevor ich selbst Theologe wurde, als unangenehm und unpassend wahrgenommen habe. Aber wenn ich es recht bedenke, sollte man die Gemeinemitglieder da ausnehmen. Es ist wirklich eher ein Problem von Geistlichen und anderen Hauptamtlichen. Das heißt nicht, dass Priester heute predigen müssten wie Abraham a Sancta Clara, aber ich will doch, wenn möglich, irgendwie existenziell und auch intellektuell angesprochen und nicht nur "mit Banalitäten zugekleistert" werden. Ich ahne, was Du meinst. In gewisserweise kann ich Dir sogar beipflichten. Ich habe zum Beispiel noch an keinem Gründonnerstag gehört, daß das letzte Abendmahl bzw. die Einsetzungsworte anscheinend erstmal aus den Visionen Pauli stammt (was die Historizität etwas in Frage stellt). Oder daß der Einzug in Jerusalem an Palmsonntag eine Reflexion auf König Salomos Krönungsritt ist. Wäre mal so Hinweise zur Ehrlichkeit über die man nachdenken könnte. Es geht mir ja nicht um Dekonstruktion, aber "Wahrheit" hat nunmal mehrere Ebenen. Im Kontext mit dem ewigen Opfer im himmlischen Tempel über das wir an anderer Stelle ja schon mal sprachen, ergibt das mit der Vision natürlich Sinn, aber solange man dessen überhaupt nicht gewahr ist, ist das mit der freien Entscheidung zum Glauben etwas schwierig. Insofern bin ich da völlig bei Dir, daß WENN man eine informierte/überzeugte Kirche haben will, man nicht mit der Kinderbibel vor Erwachsenen rumwedeln sollte. Wenn man Angst hat damit Leute zu verprellen, muss man halt abwägen wie wichtig einem die Theorie tatsächlich ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 19:58 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 19:58 (bearbeitet) vor 24 Minuten schrieb Flo77: Ich habe zum Beispiel noch an keinem Gründonnerstag gehört, daß das letzte Abendmahl bzw. die Einsetzungsworte anscheinend erstmal aus den Visionen Pauli stammt (was die Historizität etwas in Frage stellt). Oder daß der Einzug in Jerusalem an Palmsonntag eine Reflexion auf König Salomos Krönungsritt ist. Wäre mal so Hinweise zur Ehrlichkeit über die man nachdenken könnte. Es geht mir ja nicht um Dekonstruktion, aber "Wahrheit" hat nunmal mehrere Ebenen. Ja und Nein. Das, was Du in deinen Beispielen ansprichst, meinte ich nicht unbedingt. Eine exegetische Vorlesung gehört für mich genauso wenig auf die Kanzel wie im Pastoralton vorgetragene politische Reden oder eine Aneinanderreihung von Banalitäten. Ich kann wie gesagt schlecht den Finger auf das legen, was ich konkret meine. Ich kann es nur positiv formulieren: Wenn die Kirche durch ihre amtlichen Vertreter zu mir spricht, das kann z. B. in der Predigt geschehen, dann wünsche ich mir eine gewisse Ernsthaftigkeit in der Übereinstimmung von Inhalt und Form. Ich brauche darin weder Seitenhiebe auf die Kirche, noch Kritizismus oder ein exegetisches Proseminar über die Heilige Schrift, aber auch keine "Allerweltsweisheiten" nach dem Motto "Seid alle lieb zueinander", sondern einfach eine gescheite katholische Predigt, wenn ich das so plump sagen darf. Ich könnte jetzt auf die (unwahrscheinliche) Gefahr hin, erkannt zu werden, ein paar Anschauungsbeispiele aus erst jüngst gehörten Predigten hier auflisten, aber es geht mir gar nicht darum, einen einzelnen Priester zu denunzieren, sondern um ein allgemeines Problem. bearbeitet Mittwoch um 20:09 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 20:06 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:06 vor 5 Minuten schrieb Studiosus: Ja und Nein. Das, was Du in deinen Beispielen ansprichst, meinte ich nicht unbedingt. Eine exegetische Vorlesung gehört für mich genauso wenig auf die Kanzel wie im Pastoralton vorgetragene politische Reden oder eine Aneinanderreihung von Banalitäten. Im Gegensatz zu Dir wird kaum ein Kirchgänger mal eine "exegetische Vorlesung" gehört haben. Kleine Flyer zum Tagesevangelium mit der Einordnung des Textes in seine theologische Strömung und der theologischen Grundaussage wären zwar hilfreich, aber wer macht sich diese Mühe schon. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 20:07 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:07 (bearbeitet) vor 11 Minuten schrieb Flo77: Im Gegensatz zu Dir wird kaum ein Kirchgänger mal eine "exegetische Vorlesung" gehört haben. Kleine Flyer zum Tagesevangelium mit der Einordnung des Textes in seine theologische Strömung und der theologischen Grundaussage wären zwar hilfreich, aber wer macht sich diese Mühe schon. Glaubst Du wirklich das würde irgendjemandem weiterhelfen? Weiterhelfen im Glauben und in der Beziehung zu Jesus Christus und der Kirche zu wachsen? Ich glaubs nicht. Gut, dann weiß der Gläubige - um mal das Evangelium von gestern zu nehmen -, dass die Genealogie Christi bei Matthäus eine hochtheologisch durchkomponierte, wahrscheinlich nicht einer historischen Prüfung standhaltende Auflistung ist. Und? Was hat er dadurch gewonnen? Für sich? Für seinen Glauben? Für sein (ewiges) Leben? Meiner Ansicht nach überhaupt nichts. Müsste ich über diese Stelle predigen, würde ich diese formalen Aspekte eventuell in einem Nebensatz erwähnen, aber dann sofort die Möglichkeit nutzten, diesen Durchgang durch die Heilsgeschichte anhand ausgewählter darin erwähnter Männer und Frauen des Alten Bundes auszudeuten. Das brächte den Gläubigen wahrscheinlich mehr als exegetische Beobachtungen, die vielleicht in einer Seminararbeit NT am Platz sind, aber darüber hinaus nicht wirklich "heilsrelevant". bearbeitet Mittwoch um 20:18 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 20:29 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:29 vor 11 Minuten schrieb Studiosus: Gut, dann weiß der Gläubige - um mal das Evangelium von gestern zu nehmen -, dass die Genealogie Christi bei Matthäus eine hochtheologisch durchkomponierte, wahrscheinlich nicht einer historischen Prüfung standhaltende Auflistung ist. Und? Was hat er dadurch gewonnen? Für sich? Für seinen Glauben? Für sein (ewiges) Leben? Meiner Ansicht nach überhaupt nichts. Wenn Du bei der Aussage stehenbleibst bringt es in der Tat nichts. Allerdings wirst Du damit auch Matthäus in keinster Weise gerecht. Der hat diese Komposition ja nicht umsonst erstellt/gedichtet. Auch dieser Text - wie im übrigen der ganze Versuch der Geburtsgeschichte - hat einen bestimmten Grund und will eine ganz konkrete Aussage über Jesus in seiner Funktion als Messias treffen. Davon mal ab, daß biblische Genealogie für Uneingeweihte sterbenslangweilig ist umd bei einer Wochentagsmesse die Homilie (soweit ich weiß) doch optional ist, muss sich der Ersteller der Leseordnung ja was dabei gedacht haben, als er diesen Text aufgenommen hat. Und aus dem Bauch heraus wird es wohl mit der Messiasaussage zusammenhängen, die man dann auch noch in viele Richtungen ausfalten könnte. Ich für meinen Teil habe ein Problem damit Prophzeihungen, die nur in der Literatur bzw. in der Transzendenz erfüllt wurden, als erfüllt zu verstehen, aber wer viel hat, dem wird gegeben und wer wenig hat, dem wird auch das noch genommen. Von daher würde ich denen, die viel haben von Herzen wünschen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 20:41 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:41 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb Flo77: bei einer Wochentagsmesse die Homilie (soweit ich weiß) doch optional ist Richtig, deshalb der Konjunktiv in meiner Antwort ("müsste ich predigen"). vor 18 Minuten schrieb Flo77: Und aus dem Bauch heraus wird es wohl mit der Messiasaussage zusammenhängen, die man dann auch noch in viele Richtungen ausfalten könnte. Solange man die Richtung nicht verliert und auch auf das für den (christlichen) Hörer Wesentliche zu sprechen kommt, kein Widerspruch. Doch nochmal ganz allgemein, losgelöst von dieser Perikope gesprochen: Meiner Erfahrung nach interessiert sich das Gros der Gottesdienstbesucher nicht für exegetische Fragen. Und die Homilie soll den Schrifttext auslegen. Dass sie über den fachwissenschaftlichen Forschungsstand informieren sollte, wäre mir eher neu. So kann es zwar für den Prediger nötig sein, bestimmte exegetische Zusammenhänge zu kennen, nicht aber für die, die die fertige Predigt dann hören. Das ist eher noch im Vorfeld der Predigtvorbereitung anzusiedeln. bearbeitet Mittwoch um 20:48 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 20:43 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:43 (bearbeitet) vor 1 Minute schrieb Studiosus: Solange man die Richtung nicht verliert und auch auf das für den (christlichen) Hörer Wesentliche zu sprechen kommt, kein Widerspruch. Bei einer Predigt über Matthäus wird es kaum eine Möglichkeit geben, nicht christlich oder wenigstens massiv messianisch zu predigen, wenn man dem Text keine Gewalt antun will. bearbeitet Mittwoch um 20:44 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SteRo Geschrieben Mittwoch um 20:45 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:45 vor 9 Stunden schrieb SteRo: Pfarrer schließt ledig Schwangere aus - jetzt muss er gehen Ein Pfarrer im Landkreis Dachau hat einer werdenden Mutter ihr kirchliches Ehrenamt entzogen, weil sie unverheiratet schwanger ist. Das Erzbistum München und Freising hat ihn nun von seiner Aufgabe entbunden. Eine bemerkenswerte Meldung, finde ich. Die ehrenamtliche Tätigkeit fällt nicht unter arbeitsrechtliche Bestimmungen. Was hier in Frage steht, ist das moralisch-sittliche Verhalten im Sinne der Glaubenslehre und in diesem Sinne ist eine Schwangerschaft in einer außerehelichen Beziehung mit den diversen missbräuchlichen Verfehlungen von Priestern auf eine gleiche Ebene zu stellen. Umso mehr erscheint es bemerkenswert, dass in diesem Falle sogar der Apostelnachfolger gegen den die Glaubenslehre hochhaltenden Priester einschreitet und dem uninformierten Volkswillen folgt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 20:49 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:49 (bearbeitet) vor 7 Minuten schrieb Flo77: Bei einer Predigt über Matthäus wird es kaum eine Möglichkeit geben, nicht christlich oder wenigstens massiv messianisch zu predigen, wenn man dem Text keine Gewalt antun will. Dessen bin ich mir so sicher nicht. Da reicht ein Seitenblick auf den Strang "Genesis-Interpretation". Allerdings sollte ein katholischer Theologe und Priester das tatsächlich nicht tun. Schließlich predigt er nicht für sich, sondern in einem amtlichen Auftrage (was zumindest die größten Aberrationen verhindern sollte. Auch hier der Konjunktiv: sollte. Da sich praktisch darum niemand kümmert, ist wahrlich alles möglich). bearbeitet Mittwoch um 20:51 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben Mittwoch um 20:55 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 20:55 vor 4 Minuten schrieb Studiosus: Dessen bin ich mir so sicher nicht. Da reicht ein Seitenblick auf den Strang "Genesis-Interpretation". Ich hatte nicht mitbekommen, daß da eine Matthäus-Stelle behandelt worden wäre. Ich habe allerdings auch schon soviele - auch gute - Predigten gehört, die mit dem Evangeliumstext nicht wirklich was zu tun hatten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 21:12 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:12 vor 16 Minuten schrieb Flo77: Ich hatte nicht mitbekommen, daß da eine Matthäus-Stelle behandelt worden wäre. Wurde sie nicht. Es geht mir um den grundsätzlichen Umgang mit der Heiligen Schrift. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Studiosus Geschrieben Mittwoch um 21:14 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:14 (bearbeitet) vor 18 Minuten schrieb Flo77: Ich habe allerdings auch schon soviele - auch gute - Predigten gehört, die mit dem Evangeliumstext nicht wirklich was zu tun hatten. Die gibt es. Manchen fällt es sogar leichter, etwas "Gutes" zu sagen, ohne die Bindung an den amtlichen Text. Aber so gedacht ist das eigentlich natürlich nicht. Gerade die Homilie als distinkte Form der Predigt sollte sich auf den Evangelientext, zumindest aber die Schriftlesung nach Möglichkeit beziehen. bearbeitet Mittwoch um 21:14 von Studiosus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Merkur Geschrieben Mittwoch um 21:21 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:21 Die besten Predigten, an die ich mich erinnern kann, habe ich in anglikanischen Gottesdiensten gehört. Kann es sein, dass es an der Ausbildung liegt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben Mittwoch um 21:25 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:25 vor 4 Stunden schrieb Merkur: Andersgläubige oder Nichtreligiöse anzusprechen war da völlig ausgeschlossen. Genau das aber war geplant, durch eine wochenlange Präsenz in der Innenstadt, sowohl draußen und somit allen gegenüber, die man antraf, als auch durch Veranstaltungen, zu denen Interessierte hinkonnten. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben Mittwoch um 21:27 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:27 vor 3 Stunden schrieb Flo77: Schön getrennt wie die Gemeinden Pauli und Jakobi? Ach waren die das? Wer behauptet das denn beleglos? vor 3 Stunden schrieb Flo77: Sich über theologische Feinheiten zu streiten liegt anscheinend in der Natur des Christentums seit der Urgemeinde, aber daß wir es in 2000 Jahren (ok 1992) uns damit zu arrangieren und anscheinend nicht mal mehr in der Lage gemeinsam das Brot zu brechen finde ich erschreckend. Das wäre in der Tat nicht gut - allerdings wäre es auch falsch zu statuieren, daß es nur um Feinheiten ginge. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben Mittwoch um 21:41 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:41 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb Flo77: Ich habe zum Beispiel noch an keinem Gründonnerstag gehört, daß das letzte Abendmahl bzw. die Einsetzungsworte anscheinend erstmal aus den Visionen Pauli stammt (was die Historizität etwas in Frage stellt). Das würde auch die Zustimmung zu so vielen vorurteilsbehafteten beleglosen Hypothesen erfordern, daß das es da nichts verloren hat. Zitat Oder daß der Einzug in Jerusalem an Palmsonntag eine Reflexion auf König Salomos Krönungsritt ist. Seit wann wird denn die altkirchliche Art der Exegese, die Typologie, wieder gelehrt? Gilt die nicht als pfuibäh? Zitat Wäre mal so Hinweise zur Ehrlichkeit über die man nachdenken könnte. Cum grano salis. Zitat Es geht mir ja nicht um Dekonstruktion, aber "Wahrheit" hat nunmal mehrere Ebenen. Das ist definitiv so. Zitat Insofern bin ich da völlig bei Dir, daß WENN man eine informierte/überzeugte Kirche haben will, man nicht mit der Kinderbibel vor Erwachsenen rumwedeln sollte. Wenn man Angst hat damit Leute zu verprellen, muss man halt abwägen wie wichtig einem die Theorie tatsächlich ist. ich wäre ja schon dafür, daß in einer katholischen Kirche die katholische Sicht der Dinge vulgo Lehre (mit all ihren exegetischen Freiheiten!) verkündigt wird. Für andere Auslegungen gibt es genug Alternativen. bearbeitet Mittwoch um 21:50 von rorro Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
SteRo Geschrieben Mittwoch um 21:42 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:42 vor 3 Stunden schrieb Flo77: Sich über theologische Feinheiten zu streiten liegt anscheinend in der Natur des Christentums seit der Urgemeinde, Definitiv: nein. Mt 5, 3 Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Nehmt eure Besessenheiten demütig hin und bittet um Erlösung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben Mittwoch um 21:44 Melden Share Geschrieben Mittwoch um 21:44 vor 1 Stunde schrieb Studiosus: Ich kann wie gesagt schlecht den Finger auf das legen, was ich konkret meine. Ich kann es nur positiv formulieren: Wenn die Kirche durch ihre amtlichen Vertreter zu mir spricht, das kann z. B. in der Predigt geschehen, dann wünsche ich mir eine gewisse Ernsthaftigkeit in der Übereinstimmung von Inhalt und Form. Ich brauche darin weder Seitenhiebe auf die Kirche, noch Kritizismus oder ein exegetisches Proseminar über die Heilige Schrift, aber auch keine "Allerweltsweisheiten" nach dem Motto "Seid alle lieb zueinander", sondern einfach eine gescheite katholische Predigt, wenn ich das so plump sagen darf. Dafür würde es reichen, die Predigten von Bischof Barron zu übersetzen und 1:1 vorzutragen. Sie sind schriftgetränkt und universell gültig. Keine Politik, keine politische Aktualität, und doch höchst aktuell und anwendbar. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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