Martin Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Lk 6,21 Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Läßt sich daraus der Umkehrschluß ziehen, dass diejenigen, die jetzt satt sind, hungern werden. Und dass diejenigen, die jetzt lachen, weinen werden?
Flo77 Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Lk. 6,25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. Ich vermute allerdings, daß hier vorallem diejenigen gemeint sind, denen es so gut geht, daß sie sich auf ihrem gutgehen ausruhen und sich nicht mehr um das Himmelreich bemühen (aus Bequemlichkeit o.ä.)
Martin Geschrieben 29. Dezember 2004 Autor Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Jesus hat diesen Umkehrschluß also gezogen. Mir fällt das schwer. Wer satt ist, wird hungern. Wer lacht, wird weinen. So, wie es da steht, leuchtet es mir nicht nur nicht ein. Es kann gar nicht so gemeint sein. Das mit dem Satt-Sein. Das könnte ich noch verstehen. Wenn ich satt bin, und jemand anderes hungert, dann würde er weniger hungern, wenn ich teile. Aber wie sieht es mit dem Lachen aus? Soll uns das Lachen vergehen? Oder ist es ein "anderes" Lachen als das spätere Lachen derjenigen, die jezt weinen? Ein Lachen über die Weinenden? Trotz der Weinenden?
Raphael Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 @ Martin Läßt sich daraus der Umkehrschluß ziehen, dass diejenigen, die jetzt satt sind, hungern werden. Und dass diejenigen, die jetzt lachen, weinen werden? Nein! GsJC Raphael
Gabriele Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Ich stelle mal den entsprechenden Abschnitt hier rein: Die Feldrede: 6,20-49 Seligpreisungen und Weherufe 20 Er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. 21 Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. / Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. 22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. 24 Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. 25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. 26 Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht. Wie ist das gemeint? Welches Lachen ist gemeint, und welches Weinen? Wie ist Sattsein zu verstehen, welcher Hunger ist gemeint?
Flo77 Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Ich stelle mal den entsprechenden Abschnitt hier rein: Die Feldrede: 6,20-49 Seligpreisungen und Weherufe 20 Er richtete seine Augen auf seine Jünger und sagte: Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes. 21 Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. / Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. 22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und aus ihrer Gemeinschaft ausschließen, wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch und jauchzt an jenem Tag; euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht. 24 Aber weh euch, die ihr reich seid; denn ihr habt keinen Trost mehr zu erwarten. 25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen. 26 Weh euch, wenn euch alle Menschen loben; denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht. Wie ist das gemeint? Welches Lachen ist gemeint, und welches Weinen? Wie ist Sattsein zu verstehen, welcher Hunger ist gemeint? Also rein intuitiv würde ich sagen: daß in der Seligpreisung das weinen, der Schmerz ist, den wir in diesem Leben empfinden, der durch die Freude (also das "Lachen") über das Himmelreich (das ja auch schon auf Erden durchbrechen kann) aufgewogen wird. Dagegen klingt im Wehe-Ruf für mich an: Ruht euch nicht auf euren Lorbeeren aus - wenn ihr euch zurücklehnt und auf eurem Reichtum (den ihr ja doch nicht mitnehmen könnt) rumlümmelt verpasst ihr das Himmelreich durch eure eigene Bequemlichkeit. Außerdem klingt es nach einem Verbot der Schadenfreude als Verstoß gegen das Liebesgebot.
Justin Cognito Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 (bearbeitet) Spontan fällt mir dazu Kohelet Kapitel 3 ein: 1 Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: 2 eine Zeit zum Gebären / und eine Zeit zum Sterben, / eine Zeit zum Pflanzen / und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen, 3 eine Zeit zum Töten / und eine Zeit zum Heilen, / eine Zeit zum Niederreißen / und eine Zeit zum Bauen, 4 eine Zeit zum Weinen / und eine Zeit zum Lachen, / eine Zeit für die Klage / und eine Zeit für den Tanz; 5 eine Zeit zum Steinewerfen / und eine Zeit zum Steinesammeln, / eine Zeit zum Umarmen / und eine Zeit, die Umarmung zu lösen, 6 eine Zeit zum Suchen / und eine Zeit zum Verlieren, / eine Zeit zum Behalten / und eine Zeit zum Wegwerfen, 7 eine Zeit zum Zerreißen / und eine Zeit zum Zusammennähen, / eine Zeit zum Schweigen / und eine Zeit zum Reden, 8 eine Zeit zum Lieben / und eine Zeit zum Hassen, / eine Zeit für den Krieg / und eine Zeit für den Frieden. 9 Wenn jemand etwas tut - welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt? 10 Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch Gottes Auftrag sich abmüht. 11 Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. Überdies hat er die Ewigkeit in alles hineingelegt, doch ohne dass der Mensch das Tun, das Gott getan hat, von seinem Anfang bis zu seinem Ende wieder finden könnte. 12 Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt, 13 wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt, das ein Geschenk Gottes ist. 14 Jetzt erkannte ich: Alles, was Gott tut, geschieht in Ewigkeit. Man kann nichts hinzufügen und nichts abschneiden und Gott hat bewirkt, dass die Menschen ihn fürchten. 15 Was auch immer geschehen ist, war schon vorher da, und was geschehen soll, ist schon geschehen und Gott wird das Verjagte wieder suchen. bearbeitet 29. Dezember 2004 von Kryztow
Flo77 Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Spontan fällt mir dazu Kohelet Kapitel 3 ein:[...] Den hatte ich auch noch im Hinterkopf allerdings eher mit: 7 Also: Iss freudig dein Brot und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel.8 Trag jederzeit frische Kleider und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haupt. 9 Mit einer Frau, die du liebst, genieß das Leben alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, alle deine Tage voll Windhauch. Denn das ist dein Anteil am Leben und an dem Besitz, für den du dich unter der Sonne anstrengst. 10 Alles, was deine Hand, solange du Kraft hast, zu tun vorfindet, das tu! Denn es gibt weder Tun noch Rechnen noch Können noch Wissen in der Unterwelt, zu der du unterwegs bist.
beegee Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 wonach hungern? worüber weinen? vielleicht ist damit der Hunger nach "Gerechtigkeit" und die Tränen über die "Ungerechtigkeit" in dieser Welt gemeint?
Mariamante Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Lk 6,21 Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Läßt sich daraus der Umkehrschluß ziehen, dass diejenigen, die jetzt satt sind, hungern werden. Und dass diejenigen, die jetzt lachen, weinen werden? Nach den Auslegungen die mir im Ohr geblieben sind, geht es nicht nur um den körperlichen Hunger und einen Ausgleich im Reich Gottes, sondern um den geistlichen Hunger. Selig jene, die nach Gerechtigkeit, nach Liebe, nach Heiligkeit, nach Gott hungern und dürsten- denn sie werden gesättigt werden. Selig jene, die weinen weil sie Schmerz darüber empfinden, dass Gott nicht geliebt wird, die weinen, weil andere nicht geliebt werden- die Mitleid haben. Matthäus führt dies in der Bergpredigt ja extensiver aus.
Gabriele Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Nach den Auslegungen die mir im Ohr geblieben sind, geht es nicht nur um den körperlichen Hunger und einen Ausgleich im Reich Gottes, sondern um den geistlichen Hunger. Selig jene, die nach Gerechtigkeit, nach Liebe, nach Heiligkeit, nach Gott hungern und dürsten- denn sie werden gesättigt werden. Selig jene, die weinen weil sie Schmerz darüber empfinden, dass Gott nicht geliebt wird, die weinen, weil andere nicht geliebt werden- die Mitleid haben. Matthäus führt dies in der Bergpredigt ja extensiver aus. Das klingt gut, und tröstlich. So gut, dass ich schon fast wieder mißtrauisch werde: Ist es denn so einfach? Nur Sehnsucht nach Gott und Gerechtigkeit haben? Nur Mitleid mit den Ungeliebten haben?
Flo77 Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Nur Sehnsucht nach Gott und Gerechtigkeit haben?Nur Mitleid mit den Ungeliebten haben? Mach das erst mal in letzter Konsequenz - da muss man erst mal hinkommen.
Mariamante Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Nach den Auslegungen die mir im Ohr geblieben sind, geht es nicht nur um den körperlichen Hunger und einen Ausgleich im Reich Gottes, sondern um den geistlichen Hunger. Selig jene, die nach Gerechtigkeit, nach Liebe, nach Heiligkeit, nach Gott hungern und dürsten- denn sie werden gesättigt werden. Selig jene, die weinen weil sie Schmerz darüber empfinden, dass Gott nicht geliebt wird, die weinen, weil andere nicht geliebt werden- die Mitleid haben. Matthäus führt dies in der Bergpredigt ja extensiver aus. Das klingt gut, und tröstlich. So gut, dass ich schon fast wieder mißtrauisch werde: Ist es denn so einfach? Nur Sehnsucht nach Gott und Gerechtigkeit haben? Nur Mitleid mit den Ungeliebten haben? Was "Sehnsucht" bedeutet habe ich mal in einer Geschichte über die Gottsuche gelesen: Als ein Fragender zu einem Gottliebenden kam und wissen wollte, was er tun müsse, um Gott zu erkennen- da führte ihn jener an einen Fluss- udn er tauchte ihn unter- lange. Als der andere dann hoch kam- wieder Luft bekam- fragte er ihn, wonach er sich denn jetzt am meisten gesehnt habe. "Nach Luft" "Wenn du dich so nach Gott sehnst wie jetzt nach Luft, wird er sich dir offenbaren". Sehnsucht ist also nicht nur ein diffuses Gefühl- sondern eine den ganzen Menschen durchdringende und sein Denken und Handeln verwandelnde Kraft. Ich glaube dass wir diese Sehnsucht nach Gott und nach Gerechtigkeit brauchen - und diese verwirklicht sich nicht nur in guten Absichten, schönen Gefühlen- sondern spiritueller Aktivität und lebendiger Hingabe.
Gabriele Geschrieben 29. Dezember 2004 Melden Geschrieben 29. Dezember 2004 Als ein Fragender zu einem Gottliebenden kam und wissen wollte, was er tun müsse, um Gott zu erkennen- da führte ihn jener an einen Fluss- udn er tauchte ihn unter- lange. Als der andere dann hoch kam- wieder Luft bekam- fragte er ihn, wonach er sich denn jetzt am meisten gesehnt habe. "Nach Luft" "Wenn du dich so nach Gott sehnst wie jetzt nach Luft, wird er sich dir offenbaren". Puh, das kann aber leicht schief gehen, eine solche Demonstration. Ich verstehe aber schon, was Du damit ausdrücken wolltest. Liebe Grüße, Gabriele
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